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Karl Weber 14 Januar 1864 in Neumuhle bei Rodheim Hungen 22 Juli 1929 in Schotten war ein hessischer Forstmeister und Politiker HBB und Abgeordneter der 2 Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen Leben BearbeitenKarl Weber war der Sohn des Mullermeisters Johann Jost Weber und dessen Ehefrau Katharina Elisabeth geborene Kraft Er besuchte das Realgymnasium in Giessen und legte dort 1883 sein Abitur ab Weber der evangelischen Glaubens war heiratete am 26 November 1890 in Schotten Ida geborene Proscher Er studierte von 1883 bis 1886 an der Universitat Giessen Forstwissenschaften Volkswirtschaft und Landwirtschaft Er schloss das Studium mit der Promotion ab und kam nach seinen Referendariatsjahren als Forstassessor nach Schotten 1894 veroffentlichte Weber eine Abhandlung Die Bodenwirtschaft im Vogelsberg und ihre Forderung durch Wiederbewaldung und Verbesserung der Gemeinguter in der er wichtige Vorschlage zur Verbesserung der Bodenkultur im Vogelsberg machte Man begann aber erst im Jahr 1909 mit der Verwirklichung der Gedanken Webers im Wege der Feldbereinigung die damals in den Gemeinden Grebenhain und Volkartshain startete Der Bodenverband Vogelsberg setzte zu dieser Zeit auch die zentrale Forderung Webers um die klimatischen Verhaltnisse im Vogelsberg durch die Aufforstung kahler Hohen zu verbessern 1897 wurde er Oberforster in Konradsdorf wo er 1906 Forstmeister wurde Vor 1908 wurde er zusatzlich Direktor der Bezirkssparkasse in Ortenberg und Mitbegrunder der Landeshypothekenbank in Darmstadt 1908 konnte er nach dem Zusammenbruch des Budinger Bankhauses durch seine Beziehungen zur Landeshypothekenbank eine Schottener Firma und ca 900 dort verschuldete Kleinbauern vor dem Bankrott wirtschaftlich bewahren Aufgrund seiner Verdienste und Bekanntheit in der Bevolkerung wurde Weber in den Provinzialtag der Provinz Oberhessen gewahlt Von 1905 bis 1918 gehorte er der Zweiten Kammer der Landstande an Er wurde fur den Wahlbezirk Oberhessen 11 Laubach Schotten gewahlt 1906 legte Weber einen Plan zur Errichtung eines Wasserkraftwerkes bei Lissberg vor Von hier sollten die Kreise Schotten und Budingen mit elektrischer Energie versorgt werden Zur Finanzierung dieses Projekts schlug Weber vor die Wasservorrate in der Inheidener Wanne nutzbar zu machen Mit den Wasservorraten sollten die umliegenden Gemeinden versorgt werden Der Hauptteil des Wassers aber sollte an die Stadt Frankfurt am Main verkauft werden Weber fuhrte zusammen mit dem Provinzialdirektor Dr Andreas Breidert die Verhandlungen mit der Stadt Frankfurt Im Jahr 1964 erhielt die Stadt Frankfurt zum Beispiel 60 Millionen Liter Wasser taglich aus dem Vogelsberg Bis zum Jahr 2000 vervierfachte sich die tagliche durchschnittliche Wasserlieferung sogar noch auf bis zu 80 Mio m 3 jahrlich Das Kraftwerk wurde jedoch erst 1921 gebaut weil bis dahin eine preiswertere Stromversorgung aus dem Kraftwerk bei Wolfersheim ausreichend war Das Wasserkraftwerk Inheiden wird bis heute betrieben aktuell durch die OVAG 1919 wurde Karl Weber Staatsrat und Landesforstmeister des Landes Hessens in Darmstadt Er grundete in dieser Funktion 1922 die Landesforstschule Schotten die er als Kronung seines Lebenswerkes ansah Weber wurde 1929 pensioniert und zog sich in sein Haus nach Schotten zuruck Wenige Monate nach seiner Pensionierung starb der Zuckerkranke an den folgen einer kleinen Verletzung Beide Sohne Webers fielen als aktive Offiziere im Ersten Weltkrieg Am 29 April 1917 entschloss sich Karl Weber zur Schaffung der Weber Proscher Stiftung In seinem ehemaligen Wohnhaus in Schotten wurde durch die Stiftung spater das Vogelsberger Heimatmuseum eingerichtet In Webers Nachlass fanden sich die Plane zur Errichtung eines Ehrenmals im Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges Die Gedenkstatte Auf der Warte bei Schotten wurde 1935 durch die Pflanzung von 75 Linden angelegt und es entstand ein Ehrenmal welches heute dem Andenken der Gefallenen beider Weltkriege dient Zum 100 Geburtstag 1964 wurde an seinem Wohnhaus durch die Stadt Schotten und die Weber Proscher Stiftung eine Gedenktafel enthullt Literatur BearbeitenJochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 402 Klaus Dieter Rack Bernd Vielsmeier Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biografische Nachweise fur die Erste und Zweite Kammer der Landstande des Grossherzogtums Hessen 1820 1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919 1933 Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 19 Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd 29 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2008 ISBN 978 3 88443 052 1 Nr 948 Hans Georg Ruppel Birgit Gross Hessische Abgeordnete 1820 1933 Biographische Nachweise fur die Landstande des Grossherzogtums Hessen 2 Kammer und den Landtag des Volksstaates Hessen Darmstadter Archivschriften Bd 5 Verlag des Historischen Vereins fur Hessen Darmstadt 1980 ISBN 3 922316 14 X S 263 Artikel aus dem Budinger Kreisanzeiger zum 100 Geburtstag vom 14 Januar 1964Weblinks BearbeitenWeber Karl Hessische Biografie Stand 20 Oktober 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Weber Karl Abgeordnete In Hessische Parlamentarismusgeschichte Online HLGL amp Uni Marburg abgerufen im April 2022 Stand 20 Oktober 2021 Landtagsabgeordnete des Wahlbezirks Schotten Laubach Laubach Schotten Johannes Caspar Neeb 1820 1824 Carl Knorr 1826 1830 Heinrich Fresenius 1834 1846 Eduard Seitz 1847 Johannes Steuernagel 1847 1849 Valentin Wirthwein 1849 1850 Georg Krug 1850 1856 Karl Ludwig Wilhelm Daniel Draudt 1856 1862 Wilhelm Weidig 1862 1866 Johann Conrad Zimmer 1866 1872 Jakob Schaub 1872 1877 Wilhelm Sturmfels 1877 1896 Sebastian Weidner 1896 1904 Karl Weber 1904 1918 Normdaten Person GND 1107796385 lobid OGND AKS VIAF 76146937725813831523 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Weber KarlKURZBESCHREIBUNG Landtagsabgeordneter Grossherzogtum HessenGEBURTSDATUM 14 Januar 1864GEBURTSORT Neumuhle bei Rodheim Hungen STERBEDATUM 22 Juli 1929STERBEORT Schotten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Weber Forstmeister amp oldid 231734451