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Friedrich Wilhelm Karl Schaper 25 Februar 1910 in Wietze bei Celle 21 Februar 1965 in Stendal Altmark war ein deutscher evangelischer Theologe Karl Schaper 1964 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenKarl Schaper war der alteste von drei Sohnen des Buchhalters Karl Schaper 1873 1944 und seiner Ehefrau Lina geb Ismer 1888 1976 Nach dem Abitur in Celle studierte er von 1930 bis 1938 in Gottingen Marburg a d Lahn u a bei Rudolf Bultmann und in Berlin Theologie 1934 unterbrach er sein Studium fur zwei Jahre um die notigen finanziellen Mittel zur Fortsetzung des Studiums zu erwerben Er ging in den Arbeitsdienst nach Ostpreussen arbeitete bei der Deutsche Erdol AG in Wietze und ubernahm eine Hauslehrer und Erzieherstelle in Berlin Dahlem Unter Paul Gerhardt Moller war er mit dem Auf und Ausbau der Stadtmissionsgemeinde in Berlin Neukolln betraut Seit dieser Zeit hatten Innere Mission und Diakonie fur ihn einen besonderen Stellenwert er sah darin einen Weg zu einer Erweckung und Verlebendigung unseres weithin toten Kirchentums 1 Die Person Johann Hinrich Wicherns und die Geschichte des Rauhen Hauses sollten ihm zu einer massgebenden theologischen Orientierung werden Nach Ablegung des Ersten Theologischen Examens im Januar 1938 absolvierte Karl Schaper sein Vikariat bei der Berliner Stadtmission in Blankenfelde bei Berlin am Predigerseminar Ilsenburg und als Pradikant in Leitzkau Im September 1939 heiratete er die Arztin Eva Margarete Schubert 1913 1986 aus Berlin die er in Marburg als Gasthorerin im Kolleg von Bultmann kennengelernt hatte Sie war eine Tochter des Oberbaurates Max Schubert 1872 1939 und seiner Ehefrau Margarete geb Herbert 1886 1961 und Nichte von Ernst Schubert Botschaftsprediger in Rom zwischen 1905 und 1928 2 3 Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor Im Februar 1940 legte Karl Schaper sein Zweites Theologisches Examen in Tubingen ab Als Soldat im Zweiten Weltkrieg wurde Schaper in der Sowjetunion Staraja Russa am Ilmensee mehrfach schwer verwundet das linke Bein musste amputiert werden Sein Vater wurde am 12 September 1944 Opfer des Luftangriffs der Alliierten auf Lehrte Noch im Lazarett in Oschatz erreichte Schaper am 14 Marz 1945 die Mitteilung dass er laut Entscheid des Evangelischen Oberkirchenrates in Berlin fur die Pfarrstelle Eilsleben Borde bestimmt war 1948 erfolgte die Berufung zum Konsistorialrat an das Konsistorium Magdeburg In diese Zeit fallt auch die Grundung und der Aufbau der Predigerschule in Wittenberg zusammen mit Propst Wolfgang Staemmler 4 5 Im Jahr 1954 wurde Karl Schaper als Nachfolger von Helmut Schapper zum Propst der Altmark berufen 6 und am 28 Juni in der Marienkirche zu Stendal durch Bischof Ludolf Muller in sein Amt eingefuhrt nbsp Wolfgang Staemmler und Karl Schaper 1950 Predigerprufung in Wittenberg Schaper amtierte als Pfarrer 1954 1961 in Eichstedt bei Stendal ab 1961 am Stendaler Dom Im August 1962 wurde ihm durch Bischof Johannes Janicke die Bevollmachtigung fur das Johanniter Krankenhaus in Stendal ubertragen zugleich fuhrte er den Vorsitz im Vorstand des Adelberdt Diakonissen Mutterhauses nbsp Karl Schaper und Martin Niemoller 1956 vor dem Schapper schen Pfarrhaus in Gross Moringen heute Moringen Stendal 7 Karl Schaper besass eine grosse personliche Ausstrahlungskraft und war ein uberzeugender Prediger und Theologe 8 Mit grosser Energie setzte er sich fur die kirchlichen Belange und die Note in den Gemeinden der Altmark ein und nahm deutlich Stellung zu drangenden sozialen und politischen Fragen insbesondere zu den Kontroversen zwischen Staat und Kirche uber die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft zu den Auseinandersetzungen uber die Einfuhrung der Jugendweihe zu den Folgen des Berliner Mauerbaus und zum Wehrersatzdienst 9 10 11 Bei all dem war es dem Propst wichtig die Kontakte zu Vertretern der Kirche in der Bundesrepublik Deutschland nicht abreissen zu lassen Enger Vertrauter und Freund war ihm Walter Munker 12 Superintendent in Gardelegen und spaterer Propst zu Halle der am 26 Februar 1965 auch die Traueransprache im Stendaler Dom hielt 13 Karl Schaper starb an den Spatfolgen seiner Kriegsverletzungen Er wurde auf dem Stadtischen Friedhof in Stendal beerdigt ebenso seine Frau die 1986 in Halle von einem Auto auf einem Fussgangeruberweg erfasst und todlich verletzt wurde Schriften BearbeitenDiakonie neue Existenz in Freiheit Festgabe zum 70 Geburtstag von Bischof Ludolf Hermann Muller Magdeburg Die Innere Mission 43 Jahrg 1952 Die Volkstumlichkeit in der volksmissionarischen Verkundigung In Die Zeichen der Zeit EVA GmbH Berlin 1955 Heft 6 215 220 Die evangelische Kirche zu Eichstedt Buch und Kunstdruckerei F Hohn Stendal 1960 11 Seiten Adelbert Diakonissen Mutterhaus 1862 1962 Buch und Kunstdruckerei F Hohn Stendal 1962 11 Seiten Ein unbekannter Wichernbrief Druckhaus F Becker und Sohn KG Tangermunde 1962 15 Seiten Jurgen Nikolaus Hahl Pionier des Rauhen Hauses in Narwa In Kirche im Osten R Stupperich Hrg Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1966 Band 9 101 116 Weblinks BearbeitenHarald Schultze Geschichte der Kirchenprovinz Sachsen a DDR Kirchenkampf und der 17 Juni 1953 b Harte Auseinandersetzungen 1953 1961 c Ruckschau auf die geliebte Kirchenprovinz 1815 1946 1990 2008 https www ekmd de kirche geschichte der ekm geschichte der kirchenprovinz sachsen Abgerufen Februar 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Schaper Lebenslauf fur die Bewerbung zum 2 Theologischen Examen 1940 Entwurf Jens Petersen Die deutschen evangelischen Gemeinden in Rom und Italien vor der Herausforderung des Nationalsozialismus 1933 1943 In Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken QFIAB Band 73 1993 S 616 657 insbesondere S 616 619 https perspectivia net Digitalisat Ernst Schubert Geschichte der deutschen evangelischen Gemeinde in Rom 1819 bis 1928 Centralvorstand des Evang Vereins der Gustav Adolf Stiftung Leipzig 1930 Zur Person s die Biografie in Online Ausstellung Widerstand Evangelische Christinnen und Christen im Nationalsozialismus Abgerufen Mai 2021 Hans Joachim Kittel Die Ausbildung an der Evangelischen Predigerschule der Kirchenprovinz Sachsen in Wittenberg 1948 1960 In Jens Huttmann Peer Pasternack Hrsg Wissensspuren Bildung und Wissenschaft in Wittenberg nach 1945 Drei Kastanien Verlag HoF Wittenberg 2004 ISBN 3 933028 85 X S 93 105 insbesondere S 93 https www hof uni halle de web dateien pdf Wissensspuren pdf Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen Band 7 Biogramme Q Scho Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2008 ISBN 978 3 374 02139 0 S 388 Die letzte Zusammenkunft zwischen Karl Schaper und Martin Niemoller fand am 14 Mai 1964 in Beetzendorf in der Altmark statt Walter Munker Geistliches Wachstum in der Altmark In Lob der Heimat Propsteibuch der Altmark Ev Kirche der Kirchenprovinz Sachsen Hrsg 2 Auflage 1966 Berlin S 95 102 insbesondere 97 98 Karl Schaper Briefe aus der Altmark 1954 1965 Landeskirchenarchiv Magdeburg 2022 Propste der Altmark Rep F15 Nr 311 Digitalisate Rudiger Wenzke Staatsfeinde in Uniform Ch Links Verlag Berlin 2005 insbesondere S 491 638 Friedrich Schorlemmer Wohl dem der Heimat hat Aufbau Berlin 2009 insbesondere S 32 Zur Person s Uwe Czubatynski Hrsg Evangelisches Pfarrerbuch fur die Altmark 2 erweiterte Auflage Ruhstedt 2006 S 183 https www rambow de download Evangelisches Pfarrerbuch fuer die Altmark pdf Abgerufen Mai 2021 Walter Munker Traueransprache am 26 Februar 1965 Amtsblatt der Ev Kirche der Kirchenprovinz Sachsen Magdeburg 26 Juni 1965 Heft 6 Lob der Heimat Propsteibuch der Altmark Ev Kirche der Kirchenprovinz Sachsen Hrsg 2 Auflage 1966 Berlin S 141 142 Auszug Normdaten Person GND 1119173795 lobid OGND AKS VIAF 8022147967374384200008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schaper KarlALTERNATIVNAMEN Schaper Friedrich Wilhelm Karl vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer TheologeGEBURTSDATUM 25 Februar 1910GEBURTSORT WietzeSTERBEDATUM 21 Februar 1965STERBEORT Stendal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Schaper Theologe amp oldid 237009633