www.wikidata.de-de.nina.az
Karl Rudolf Hennig 30 Oktober 1874 in Berlin 7 Dezember 1906 in Berlin Plotzensee war ein Raubmorder Die Tat und die Flucht Hennigs wurde verfilmt Diese Verfilmung fuhrte zur Einfuhrung der Vorzensur fur Filme im Deutschen Reich Fahndungsplakat vom 12 Marz 1906 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verfilmung und Einfuhrung der Vorzensur 3 Sonstige literarische Erwahnungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHennig Sohn eines Handwerksmeisters ging nach dem Besuch der Volksschule in eine Lehre zum Lederarbeiter Am 9 Dezember 1905 wurde die Leiche des 21 jahrigen ehemaligen Kellners Giernoth nahe einer Strasse zum Wannsee gefunden er wurde mit zwei Kopfschussen getotet Die Ermittlungen ergaben relativ schnell dass die letzte Person die das Opfer lebend gesehen hatte Hennig war Hennig wurde daraufhin zur Fahndung ausgeschrieben und ein Steckbrief gefertigt Am 6 Februar 1906 traf ein Kriminalbeamter in der Schonhauser Allee in Berlin auf Hennig von dem bekannt war dass er dort Kontakte zu Frauen unterhielt Hennig konnte sich der Festnahme entziehen indem er den Beamten mit einer Pistole vor der Tur eines Polizeireviers niederschlug Die Beamten im Revier nahmen die Verfolgung auf und umstellten ein Haus in das Hennig geflohen war Der Gesuchte entkam uber das Dach in ein Nachbarhaus In der Folge wurde zwar Hennigs Wohnung aufgefunden und durchsucht ebenso eine nahe Kleingartenkolonie sowie die Umgebung der Schonfelder Allee und der Kopernikusstrasse Gefunden wurden lediglich Papiere des Ermordeten in der Wohnung Hennigs Es kam in der Folge noch zur Verhaftung zweier Personen die irrtumlich fur Hennig gehalten wurden Hennig bot dem Berliner Lokal Anzeiger seine Lebensgeschichte zum Kauf an Dieser ging zum Schein auf das Angebot ein und bot 1700 M tatsachlich wurde aber die Polizei unterrichtet Hennig entfernte sich vom Ubergabeort da er Verdacht geschopft hatte 1 In der Folge wurde die Belohnung auf die Ergreifung Karl Rudolf Hennigs von ursprunglich 500 auf 3000 M erhoht Am 15 Marz 1906 beobachtete ein Mann einen Fahrraddiebstahl durch Hennig in Stettin und verfolgte den Dieb Hennig geriet bei der Flucht in die Arme eines Polizisten der ihn festnahm Die Verhandlung gegen Hennig fand am 30 April und 1 Mai 1906 statt es wurde auf die Todesstrafe erkannt und Karl Rudolf Hennig wurde am 7 Dezember 1906 mit dem Richtbeil enthauptet Verfilmung und Einfuhrung der Vorzensur BearbeitenDie Flucht Hennigs wurde bereits 1906 unter der Regie Gustav Schonwalds unter dem Titel Die Flucht und Verfolgung des Raubmorders Rudolf Hennig uber die Dacher von Berlin verfilmt 2 Dieser Film war zunachst erfolgreich am 13 April verbot der Polizeiprasident von Berlin die Auffuhrung mit der Begrundung der Film verunglimpfe die Polizei und greife in ein laufendes Verfahren ein Am 18 April 1906 wurde dieses Verbot wieder aufgehoben Am 5 Mai 1906 erging eine Polizeiverordnung nach der jeder Film der in Berlin gezeigt wurde zuerst polizeilich gepruft werden musse Zuvor galt die Nachzensur d h nach dem Anlaufen des Films konnten Polizeibeamte Filme verbieten nicht aber bereits vor Anlaufen 3 In der Folge werden ahnliche Verordnungen auch in den meisten anderen Landern des Reiches erlassen Sonstige literarische Erwahnungen BearbeitenKurt Tucholsky nannte 1920 noch einen fiktiven Buchtitel Mein letzter Lustmord Von Raubmorder Hennig 4 und erwahnte an anderer Stelle dass Hennig Erstaunliches in der Hohengymnastik geleistet habe 5 Christian Morgenstern wandte sich gegen die Todesstrafe fur Hennig und schrieb Friede seinem Andenken 6 Literatur BearbeitenHugo Friedlander Der Raubmorder Hennig In Ders Interessante Kriminal Prozesse von kulturhistorischer Bedeutung Hermann Barsdorf Verlag Berlin 1910 S 60 66 Weblinks BearbeitenHerbert Birett Wann soll die Filmzensur stattfinden Memento vom 7 August 2009 im Internet Archive NZZ 12 Mai 2006 Rudolf Hennig oder die Erfindung der Filmzensur kinematographie deEinzelnachweise Bearbeiten Zur Verfolgung des Raubmorders In Vossische Zeitung 7 Februar 1906 Weitere Berichte unter der gleichen Texte Sammlung Die Flucht und Verfolgung des Raubmorders Rudolf Hennig uber die Dacher von Berlin in der Internet Movie Database englisch Quellen zur Filmgeschichte 1906 1920 Artikel zur Geschichte der Filmzensur kinematographie de Als Ignaz Wrobel Das politische Feigenblatt In Tucholsky Gesamtausgabe Anm 2 Bqnd 4 Texte 1920 hrsg von Barbel Boldt Gisela Enzmann Kraiker und Christian Jager Reinbek 1996 S 231 233 S 232 Ebenfalls als Ignaz Wrobel Auf Diebstahl Todesstrafe In Kurt Tucholsky Gesamtausgabe Texte und Briefe hrsg von Antje Bonitz Dirk Grathoff Michael Hepp und Gerhard Kraiker Bqnd 5 Texte 1921 1922 hrsg von Roland und Elfriede Links Reinbek 1999 S 84 88 S 84 f Der Fall des Raubmorders Hennig Memento des Originals vom 10 Juni 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www christian morgenstern de christian morgenstern deNormdaten Person VIAF 292055083 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 31 Marz 2023 PersonendatenNAME Hennig Karl RudolfALTERNATIVNAMEN Hennig RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher RaubmorderGEBURTSDATUM 30 Oktober 1874GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 7 Dezember 1906STERBEORT Berlin Plotzensee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Rudolf Hennig amp oldid 239135516