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Karl Wilhelm Eduard Mager 1 Januar 1810 in Grafrath 10 Juni 1858 in Wiesbaden war ein bedeutender deutscher Schulpadagoge und Schulpolitiker in den 1840er Jahren Zudem war er Literatur und Sprachwissenschaftler Mager ist fur die Sozialpadagogik bedeutsam da er den Begriff Social Padagogik als Erster verwendet hat Aus der hegelschen Denkrichtung kommend wird Mager heute meist dem Herbartianismus zugerechnet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Werke 4 Literatur 5 Archivalien 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Mager wurde als Sohn eines Schneiders geboren In der Schule fiel der aus armlichem Elternhaus stammende Junge seinem Lehrer auf der ihm fortan Sonderunterricht erteilte Ein weiterer Lehrer bereitete ihn spater auf das Examen zur Aufnahme auf ein Gymnasium in Dusseldorf vor 1 245 1828 begann er ein naturwissenschaftliches philologisches und philosophisches Studium an der Universitat Bonn wo er Alexander von Humboldt kennenlernte der ihn 1829 mit auf seine Reise nach Russland nahm 1830 setzte er sein Studium der Geschichte und Romanistik in Paris fort wo er unter anderem Lehrveranstaltungen bei Francois Guizot besuchte In Berlin beendete er 1834 sein Studium mit Staatsexamen als Gymnasiallehrer vermutlich mit einer Dissertation De nova piscium distributione die jedoch verschollen ist 1833 ubernahm Mager fur ein Jahr eine Stelle als Hauslehrer in Mecklenburg inzwischen erschien sein erstes Werk Versuch einer Geschichte und Charakteristik der franzosischen Nationalliteratur das ihn zunachst unter den Gelehrten bekannt machte dem jedoch eine Reihe von Plagiaten nachgewiesen werden konnte 2 1835 wurde er Lehrer am Friedrich Wilhelms Gymnasium in Berlin das von August Spilleke geleitet wurde und ein humanistisches Gymnasium mit Real und hoherer Tochterschule war 1837 erhielt Mager eine Professur fur Deutsche Sprache am College in Genf und ubersiedelte in die Schweiz Schon 1838 stellte er ein Entlassungsgesuch scheiterte dann aber bei der Ubernahme des Lehrstuhls fur Philosophie an der Universitat Lausanne da man ihn falschlicherweise als kategorischen Hegelianer ansah 1839 bekam er den Titel Edukationsrat verliehen 1840 erhielt er die Mitgliedschaften im Frankfurter Gelehrtenverein fur Deutsche Sprache und in der Akademie gemeinnutziger Wissenschaften zu Erfurt 1842 wurde Mager Professor fur Franzosisch an der Kantonsschule in Aarau Aus diesem Schulamt schied er aber schon 1844 nach seiner Heirat mit Mathilde von Heldreich wieder aus und zog in die Nahe von Zurich um 1846 und 1847 nahm Mager an verschiedenen Lehrerversammlungen u a in Gotha teil und wurde 1848 Direktor der Burgerschule in Eisenach dem heutigen Ernst Abbe Gymnasium Eisenach Inspektor des Lehrerseminars in Weimar und Berater des Schulministeriums Einer seiner Mitarbeiter schrieb uber ihn Er verfugte uber sein umfangreiches gelehrtes Wissen mit grosster Leichtigkeit und Sicherheit hatte ein vorzugliches Gedachtnis grosse Geschicklichkeit im Combiniren nebst einer guten Dosis Humor Dieses gab seinem Wesen eine gewisse Originalitat wodurch sein Unterricht doppelt anziehend wurde 1 246 Bereits 1852 musste er den Schuldienst jedoch aus Gesundheitsgrunden aufgeben zog 1854 nach Dresden und 1856 zur Kur nach Wiesbaden um wo er 1858 an einem Ruckenmarksleiden starb an dem er 20 Jahre lang gelitten und das schliesslich zur Lahmung gefuhrt hatte 1 246Leistungen BearbeitenMagers Bedeutung fur die Padagogik ist vielfaltig Auf ihn geht die Begrundung des didaktischen Prinzips genetische Methode zuruck Zur Systematik der Padagogik steuerte er das Prinzip Relative Padagogik in Abgrenzung zur Allgemeinen Padagogik bei 1844 pragte er den Begriff Social Padagogik Sozialpadagogik als Synthese aus Individualpadagogik und Staats bzw Kollektivpadagogik Mager gilt als ein Hauptvertreter der Burgerschulen vor allem mit seiner Schrift Die deutsche Burgerschule 1840 mithin als ein Begrunder des Realschulwesens Als politischer Padagoge stritt er heftig fur das Prinzip selfgovernment Selbstverwaltung und dementsprechend fur staatsfreie Schulen Von 1840 bis 1848 gab Mager die von ihm gegrundete und europaweit verbreitete Zeitschrift Padagogische Revue heraus Die Burger ja die Volksschulen sind so gut wie die Gymnasien Bildungsanstalten wie qualitativ und quantitativ nun aber auch die Bildung welche das Gymnasium erzielt von der welche Burger und Volksschule erzeugt verschieden sein mag die Intelligenz der Schuler ist in allen diesen Schulen dieselbe es gibt keine Paria und soll keine geben Karl Mager 1858 3 Werke BearbeitenHeinrich Kronen Hrsg Gesammelte Werke in zehn Banden Baltmannsweiler 1984 1991 gesamte Jahrgange der Padagogischen Revue in der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF Literatur BearbeitenJosef Boesch Karl Mager 1810 1858 In Argovia Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau Bd 68 69 1958 S 507 508 Digitalisat Hans Ulrich Grunder Karl Mager In Historisches Lexikon der Schweiz Heinrich Kronen Das Prinzip der Genese und der genetischen Methode in der Padagogik Didaktik Scholastik Schultheorie bei Karl Wilhelm Eduard Mager Ratingen Dusseldorf 1968 Heinrich Kronen Sozialpadagogik Geschichte und Bedeutung des Begriffs Frankfurt Main 1980 Heinrich Kronen Wem gehort die Schule Karl Magers liberale Schultheorie Frankfurt Main 1981 Heinrich Kronen Mager Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 652 f Digitalisat Wilhelm Langbein Mager Dr Karl In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 57 59 Carsten Muller Sozialpadagogik als Erziehung zur Demokratie Ein begriffsgeschichtlicher Theorieentwurf Bad Heilbrunn 2005 Carsten Muller Heinrich Kronen Hrsg Sozialpadagogik nach Karl Mager Quellen und Diskussion Bad Heilbrunn 2010 Klinkhardt Ernst Susemihl Rezension K W E Mager Versuch einer Geschichte und Characteristik der franzosischen National Litteratur Nebst zahlreichen Schriftproben Zweiter Vierter Bd Berlin 1837 Bei K Heymann In Hallische Jahrbucher fur deutsche Wissenschaft und Kunst Nr 111 vom 9 Mai 1838 Spalte 886 888 Robert Wessler Karl Mager und seine Strukturtheorie des Bildungswesens Marburg Lahn 1968 Archivalien BearbeitenBestand im Stadtarchiv Solingen PDF 86 kB Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Karl Mager im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Publikationen von und uber Karl Mager im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Karl W E Mager Memento vom 18 April 2009 im Internet Archive auf erfurt web de die erfurt enzyklopadie www uni jena deEinzelnachweise Bearbeiten a b c Heinz Rosenthal Solingen Geschichte einer Stadt Walter Braun Verlag Duisburg 1975 Band 3 Telegraph fur Deutschland Nr 94 und 95 Juni 1838 S 749 751 757 760 uni due de PDF 40 kB Normdaten Person GND 118576127 lobid OGND AKS LCCN n82122291 VIAF 7560366 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mager KarlALTERNATIVNAMEN Mager Karl Wilhelm EduardKURZBESCHREIBUNG deutscher Schulpadagoge und SchulpolitikerGEBURTSDATUM 1 Januar 1810GEBURTSORT GrafrathSTERBEDATUM 10 Juni 1858STERBEORT Wiesbaden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Mager amp oldid 235578845