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Karl Magen 16 November 1890 in Klein Zabrze 11 November 1959 in Bonn 1 war ein deutscher Politiker der CDU Abgeordneter des Thuringer Landtags und nach seiner Flucht aus der DDR ehrenamtlicher Burgermeister von Bonn Das Grab von Karl Magen und seiner Ehefrau Hanna im Familiengrab auf dem Alten Friedhof Bonn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend bis Kriegsende 1945 1 2 Thuringer Jahre 1 3 Aufstieg in der Bundesrepublik 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend bis Kriegsende 1945 Bearbeiten Nach dem Ablegen des Abiturs studierte Magen zwischen 1909 und 1912 Rechtswissenschaften an den Universitaten in Jena und Breslau Das Studium schloss er mit der ersten Staatsprufung am 24 Juni 1912 ab Sein Referendariat wurde durch den Kriegsdienst unterbrochen an der zwischen 1914 und 1918 als Leutnant der Reserve teilnahm Am 20 Dezember 1919 konnte Magen schliesslich seine zweite juristische Staatsprufung ablegen Anschliessend war er zunachst als Assessor spater als Landgerichtsrat in Schlesien tatig Am 1 Juli 1922 erhielt Magen eine Stellung am Landgericht Oppeln ab dem 1 Juni 1924 war er zusatzlich auch am Amtsgericht Oppeln als Amtsgerichtsrat tatig Zum 1 Oktober 1928 wurde Magen zum Hilfsrichter am Oberlandesgericht Breslau ernannt Am 1 Juli 1929 folgte auch die Versetzung in den Landgerichtsbezirk Breslau wo Magen nunmehr als Land und Amtsgerichtrat tatig war Parallel dazu erfolgte am 1 Januar 1930 die Ernennung Magens zum stellvertretenden Vorsitzenden des Arbeitsgerichts Breslau In der Phase der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde eine unmittelbar bevorstehende Ernennung Magens zum Oberlandesgerichtsrat verhindert und einige Zeit spater seine Versetzung in den Ruhestand zum 31 Dezember 1935 mit Hilfe des Reichsburgergesetzes erzwungen In der Folge war Magen schweren Schikanen Zwangsarbeit und Verfolgung ausgesetzt Einem KZ Aufenthalt entging er bis Kriegsende durch Untertauchen Thuringer Jahre Bearbeiten Im September 1945 wurde Magen nach Thuringen ausgesiedelt wo er sich in Erfurt niederliess und dort bis Anfang Oktober 1945 wohnte Im Rahmen der Neugrundung des Thuringer Oberlandesgerichtes in Gera wurde Magen zum 1 Oktober 1945 zum Oberlandesgerichtsrat ernannt Ab dem 17 Dezember 1945 war Magen zugleich Vizeprasident des OLG Gera In der Folge profilierte sich Magen politisch in Gera aber auch landesweit Am 24 Mai 1946 trat er in die Thuringer CDU ein und vertrat diese wenig spater als Stadtverordneter in Gera Magen wurde Mitglied des geschaftsfuhrenden CDU Landesvorstandes von Thuringen und ob seiner beruflichen Tatigkeit Vorsitzender des Rechtsausschusses seines CDU Landesverbandes Bei den Landtagswahlen am 20 Oktober 1946 zog Magen mit dem Mandat der CDU in das Parlament ein und war spater auch einige Zeit Fraktionsvorsitzender der CDU Wegen der relativ ausgeglichenen Sitzverhaltnisse zwischen der SED Fraktion mit 50 Mandaten und den beiden burgerlichen Parteien LDP und CDU mit zusammen 47 Mandaten kam es im Thuringer Landtag immer wieder zu Schlagabtauschen und Gesetzesverabschiedungen die den Vorstellungen des Parteivorstandes der SED in Berlin sowie auch teilweise der SMAD zuwiderliefen So entwickelte sich zum Beispiel in Thuringen eine sehr rechtsstaatliche Verwaltungsgerichtsbarkeit deren Rechtsprechung durch das OVG Jena zonenubergreifend als vorbildhaft angesehen wurde Als Fraktionsvorsitzender der burgerlichen CDU stand Magen besonders im Fokus der SED Fuhrung und der SMAD die im Mai 1948 auch die Entfernung Magens aus der Stellung als OLG Vizeprasident wegen seiner aggressiven und reaktionaren Haltung im Landtag veranlasste Landesjustizminister Helmut R Kulz LDP der Sohn von Wilhelm Kulz protestierte vergeblich gegen die Entlassung von Magen durch die SMAD und trat am 9 April 1948 selbst vom Amt zuruck 2 Am 4 Juni 1948 kulminierte das Geschehen um Magen in der 42 Sitzung des Thuringer Landtags Anlass war der Antrag der SED Fraktion das Gesetz zur Verwaltungsgerichtsbarkeit betreffend Damit sollte das bis dahin bestehende OVG Jena faktisch aufgelost und wichtige rechtsstaatliche Eckpfeiler wie z B die richterliche Unabhangigkeit ausgehebelt werden Magen bestritt dabei in seiner Rede unter anderem das die SED Politik eine Mehrheit in der Bevolkerung habe Ich mochte mir in diesem Zusammenhang nicht versagen die Frage aufzuwerfen ob die jeweilige Landtagsmehrheit auch wirklich die Mehrheit der Bevolkerung darstellt Ja ich mochte mir sogar die Frage erlauben ob die jeweilige Landtagmehrheit auch wirklich die innere Uberzeugung der Mitglieder dieses Hauses darstellt Ich mochte nur die Begriffe Fraktionszwang und Parteidisziplin nennen Im weiteren Redeverlauf artikulierte Magen ein klares Nein seiner Fraktion zu diesem Gesetzesentwurf liess auch seine Absetzung als OLG Vizeprasident als Unrecht einer von der Staatsgewalt gelenkten Justiz nicht unerwahnt und warnte letzten Endes die SED Fraktion davor die Rechtspflege zu einem Instrument zu erniedrigen das lediglich den Willen einer parlamentarischen Mehrheit zu vollstrecken hat Als nach Magens Rede der LDP Abgeordnete Mehnert ohne weitere Diskussion des Gesetzesentwurfs eine Antrag auf Ubergang zur Tagesordnung stellte war der Affront perfekt Um uber diesen Antrag nicht abstimmen zu mussen verliess die SED Fraktion geschlossen den Saal und die Sitzung wurde letztendlich geschlossen 3 Der Gesetzesentwurf wurde erst einige Monate spater im Landtag verabschiedet Magen wurde nach dieser Landtagssitzung gewarnt dass er schnell fliehen solle andernfalls drohe seine Verhaftung Daraufhin setzte er sich zunachst nach West Berlin ab von wo aus er am 28 Juni 1948 einen Antrag auf Entlassung aus dem thuringischen Justizdienst stellte Diesem Antrag wurde am 30 Juli 1948 mit einer formlichen Entlassung entsprochen Aufstieg in der Bundesrepublik Bearbeiten Bereits kurz darauf konnte Magen in Hessen Fuss fassen wo er am 16 August 1948 als Justitiar im Range eines Ministerialrates bei der Verwaltung fur Finanzen des Vereinigten Wirtschaftsgebietes in Frankfurt am Main angestellt wurde In gleicher Funktion wirkte er ab Mai 1949 in Bonn im sich aufstellenden Bundesfinanzministerium Im Dezember 1949 gehorte Magen zu den Grundungsmitgliedern des Konigsteiner Kreises in dessen Vorstand er lange Jahre sass Im Herbst 1952 zog Magen wieder nach Berlin wo er nunmehr als Ministerialdirigent Leiter der auch als Berliner Abteilung bekannten Abteilung II des Bundesministeriums fur gesamtdeutsche Fragen und zugleich stellvertretender Bundesbevollmachtigter war Nach Eintritt in den Ruhestand der am 30 November 1955 erfolgte zog Magen wieder nach Bonn zuruck Er trat nochmals in die politische Verantwortung indem er sich 1956 fur die CDU in den Bonner Stadtrat wahlen liess Dieser wahlte ihn zum 2 Burgermeister Dieses Amt hatte Magen bis zu seinem Tod am 11 November 1959 inne Literatur BearbeitenMagen Karl in Hans Bergemann Simone Ladwig Winters Richter und Staatsanwalte judischer Herkunft in Preussen im Nationalsozialismus eine rechtstatsachliche Untersuchung Eine Dokumentation Koln Bundesanzeiger Verlag 2004 S 253Einzelnachweise Bearbeiten Jochen Lengemann Thuringische Landesparlamente 1919 1952 Bohlau Verlag 2014 ISBN 9783412221799 Petra Weber Justiz und Diktatur 2000 ISBN 3486564633 Seite 138 CDU Fraktion Thuringen 1 2 Vorlage Toter Link www thl cdu de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Normdaten Person GND 1228857741 lobid OGND AKS VIAF 455161575655604730004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Magen KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker der CDUGEBURTSDATUM 16 November 1890GEBURTSORT Klein ZabrzeSTERBEDATUM 11 November 1959STERBEORT Bonn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Magen amp oldid 217364195