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Karl Heinrich Gottfried Lommatzsch 22 Juni 1772 in Kindelbruck 17 August 1834 in Annaberg war ein deutscher evangelischer Geistlicher Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Heinrich Gottfried Lommatzsch war der Sohn des Pastor Primarius und spateren Superintendenten Christian Gotthilf Lommatzsch 1735 1795 und dessen Ehefrau Karoline Eleonore Sophie geb Schenk Er hatte noch acht Geschwister Zu seinen Brudern gehorten Christian Gotthelf Lommatzsch 1776 unbekannt Prediger in Liebstedt bei Jena 1797 1 spater Superintendent in Eckartsberga dessen Tochter war mit dem Juristen Karl Wilhelm August Porsche verheiratet Karl Bernhard Lommatzsch 1788 1865 Professor und Konrektor am Berliner Gymnasium zum Grauen Kloster verheiratet mit Gertrud einer Tochter von Friedrich Schleiermacher 2 Eine seiner Schwestern Caroline Mathilde Henriette Fischer 1790 17 August 1867 in Berlin 3 geb Lommatzsch heiratete am 7 Januar 1811 in Leipzig den katholischen Leutnant und Mathematikprofessor an der koniglich sachsischen Ingenieur Akademie in Dresden Ludwig Joseph Fischer 31 Januar 1784 1 November 1813 4 Fruh verwitwet fand sie Aufnahme in Schleiermachers Haushalt und galt als medial begabt ihre Tochter Louise von Usedom geb Fischer 11 Juli 1846 in Udars wurde Pflegetochter des Predigers und heiratete Guido von Usedom Lommatzsch wuchs in der thuringischen Kleinstadt Kindelbruck auf und zog im Alter von neun Jahren 1781 nach Eckertsberga wohin sein Vater als Superintendent berufen worden war Seinen ersten schulischen Unterricht erhielt er bei seinem Vater ab 1786 besuchte er als Alumnus die Furstenschule Schulpforte er verliess die Schule 1791 mit einer Rede uber die Vortheile der Einsamkeit die auch gedruckt wurde 1791 begann er ein Theologiestudium an der Universitat Leipzig gab dann jedoch unter dem Eindruck der in Leipzig vorherrschenden rationalistischen Theologie die ihm die Vorlesungen von Karl August Gottlieb Keil vermittelten das Theologiestudium wieder auf und wechselte 1791 an die Juristische Fakultat und horte Vorlesungen bei Christian Gottlieb Haubold dort erwarb er 1795 seinen Magister Titel Mit dem Ziel sich in Leipzig zu habilitieren ging er zwischenzeitig nach Jena in dieser Zeit verstarb jedoch sein Vater und er kehrte vorzeitig nach Leipzig zuruck und studierte dort privat weiter Er wandte sich an den Hofrat Christian Gottlob Heyne und bat diesen sich fur ihn zu verwenden Dieser wurde sein Forderer und rief ihn nach Gottingen dort wurde er als ordentliches Mitglied des philosophischen Seminars aufgenommen und erhielt vom Konig ein Stipendium von jahrlich 120 Reichstalern 1797 unternahm er eine Reise in seine Heimat und lernte den Landeskomtur der Ballei Thuringen Heinrich Moritz von Berlepsch 1736 1809 kennen und predigte vor diesem in Zwatzen Er erwarb sich dessen Wohlwollen und das Versprechen die erste durch Berlepsch zu vergebende Pfarrstelle zu erhalten wenn er sich Ostern 1797 vor dem Dresdner Oberkonsistorium examinieren lasse Das notwendige Wissen das er fur das Examen brauchte erwarb er daraufhin autodidaktisch und bestand die Prufung mit gut Bis zur Ubernahme eines geistlichen Amtes blieb er bei Berlepsch als Gesellschafter Er war Mitglied der Dresdner Freimaurerloge Zum goldenen Apfel 1798 wurde er Hilfsgeistlicher in Liebstedt bei Weimar und als der Pfarrer dort 1800 verstarb erhielt er dessen Stelle fur kurze Zeit Weitere geistliche Amter bekleidete er von 1801 bis 1809 als Pfarrer in Grossschonau von 1809 bis 1816 erst als zweiter dann als erster Diakon in Zittau sowie 1816 an der Dresdner Kreuzkirche von dort wurde er jedoch bereits nach sechs Monaten auf die Superintendentenstelle in Annaberg berufen Karl Heinrich Gottfried Lommatzsch machte sich um die Auspragung und Inszenierung einer volkstumlichen kirchlichen Festkultur verdient Vaterlandische Motive der Befreiungskriege von 1814 bis 1815 aufnehmend trat er als Redner beim Ausrucken sachsischer Landwehrbataillone auf und initiierte Dank und Gedachtnisfeiern fur die Siege der antinapoleonischen Koalition Spater waren es die von ihm in Annaberg durchgefuhrten Feiern zum 300 jahrigen Reformationsjubilaum im Jahr 1817 und 1819 zum goldenen Ehejubilaum von Konig Friedrich August I die als Sieges und Segensfeste eine stolze Verbundenheit mit der Monarchie und dem Luthertum darstellten Der Reflexion der sachsischen Geschichte diente auch seine Festrede am 8 Juli 1822 zur Aufstellung eines Gedenksteins zum Prinzenraub von 1455 am Furstenbrunn bei Grunhain In Annaberg trug er massgeblich zum Wiederaufbau der 1826 brandzerstorten Hospitalkirche St Trinitatis im Stil des Klassizismus bei deren Fertigstellung 1830 erfolgte Karl Heinrich Gottfried Lommatzsch war von 1789 bis 1806 mit Henriette der Tochter des Burgermeisters Johann August Kissling 1736 1804 5 aus Zittau von 1806 bis 1810 in zweiter Ehe mit Friederike geb Studer aus Grossenhain und seit 1812 in dritter Ehe mit Marianne geb Reiche 3 Marz 1873 in Eisenach 6 aus Buckeburg verheiratet Der in Grossschonau geborene Sohn aus erster Ehe Karl Heinrich Eduard Lommatzsch 1802 1882 war bis zu seiner Pensionierung 1867 dritter Direktor des Predigerseminars in Wittenberg 7 Ehrungen Bearbeiten1815 wurde er zum Ritter des neu gestifteten sachsischen Zivilverdienstordens ernannt Schriften Auswahl BearbeitenRede von den Vortheilen wohlgebrauchter Einsamkeit gehalten den 1sten November 1791 in der Churfurstlich Sachsischen Landschule zu Pforte am Schulfest Leipzig 1791 Der Einsiedler auf dem Oybin Leipzig 1797 Vom Hohem Werthe des Glaubens an die gottliche Vorsehung Eine Gastpredigt am XVIII p T 1800 in der Hauptkirche St Petri und Pauli zu Zittau gehalten von M Karl Heinrich Gottfried Lommatzsch damaliger Prediger der evangelisch lutherischen Landgemeinden zu Liebstadt und Goldbach nunmehrigen Prediger des Oberlausitzischen Fabrikortes Grossschonau Oschatz 1800 Einige Predigten in Beziehung auf die Ereignisse der Zeit seit dem Jahre 1809 bis zum Jahre 1814 Zittau 1814 Rede vor der feierlichen Vereidung eines Bataillons Landwehrmanner im Martgrafth Oberlausitz am 31 Januar 1814 zu Zittau in der Kirche St Petri u Pauli gehalten Zittau 1814 Siegespredigt nach glorreich errungener Einnahme der Stadt Paris durch die Verbundeten am allgemeinen Dankfeste den 17 April 1814 zu Zittau Zittau 1814 Zwey Predigten zum Andenken an die in dem letzten grossen Volkerkampfe fur die gerechte Sache gebliebenen Krieger und an die Siege bey Leipzig in der Dreyfaltigkeitskirche zu Zittau am 18ten und 19ten October 1814 bey der allgemeinen Jahresfeyer dieser denkwurdigen Tage gehalten Zittau 1814 Rede am 16 Januar 1815 bey der Gedachtnissfeyer des Herrn Ernst August Rudolph v Kyaw in der Kirche zu Haynewalde gehalten Zittau 1815 Rede zur Feier des hochsterfreulichen Geburtstags unsers theuersten Landesvaters Sr Majestat des Konigs Friedrich August von Sachsen am 23 December 1816 vor der gesammten Dresdner Garnison auf dem Casernenplatze gehalten Dresden 1816 Rede zur Einweihung des am Furstenberge bey Grunhayn errichteten patriotischen Denkmals gehalten am 8ten July 1822 Annaberg 1822 Narratio de Friderico Myconio primo dioeceseos Gothanae superintendente atque Ecclesiae et Academiae Lipsiensis ante haec tria fere secula Reformatore specimen inaug Annaberga 1825 Literatur BearbeitenKarl Heinrich Gottfried Lommatzsch In Neuer Nekrolog der Deutschen 12 Jahrgang 1834 2 Teil Weimar 1836 S 608 f Weblinks BearbeitenKarl Heinrich Gottfried Lommatzsch In Sachsische Biografie Einzelnachweise Bearbeiten Karl August Moritz Schlegel an August Wilhelm Schlegel 1 April 1797 In August Wilhelm Schlegel Digitale Edition der Korrespondenz Version 07 21 Datengeber SLUB Dresden Signatur Mscr Dresd e 90 XIX Bd 23 Nr 95 Digitalisat Hans Joachim Birkner Schleiermacher Studien Walter de Gruyter Berlin New York 1996 ISBN 3 11 014253 8 S 310 google de abgerufen am 27 April 2019 Todesfalle In Koniglich privilegirte Zeitung von Staats und gelehrten Sachen Vossische Nr 193 20 August 1867 2 Beilage S 8 Heinrich Doring Fischer Ludwig Joseph In Allgemeine Encyklopadie der Wissenschaften und Kunste in alphabetischer Folge von genannten Schriftstellern bearbeitet und hrsg von J S Ersch und J G Gruber Erste Section 44 Teil Ficinus Fizes F A Brockhaus Leipzig 1846 S 334 Web Ressource Christian Adolph Pescheck Handbuch der Geschichte von Zittau Zweiter Theil J D Schopsische Buch und Kunsthandlung Zittau 1837 S 734 google de abgerufen am 27 April 2019 Familien Nachrichten In Dresdner Nachrichten Jg 18 Nr 66 7 Marz 1873 Erste Beilage Web Ressource Stammbuch des Karl Heinrich Eduard Lommatzsch Universitats und Landesbibliothek Sachsen Anhalt Halle Salle Signatur MsA 54 Katalog Normdaten Person GND 117198366 lobid OGND AKS VIAF 32767603 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lommatzsch Karl Heinrich GottfriedALTERNATIVNAMEN Lommatzsch C H G Lommatzsch Carl Heinrich Gottfried Lommatzsch Carolus Henricus Godofredus Lommatzsch K H G Lommatsch Karl Heinrich GottfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer GeistlicherGEBURTSDATUM 22 Juni 1772GEBURTSORT KindelbruckSTERBEDATUM 17 August 1834STERBEORT Annaberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Heinrich Gottfried Lommatzsch amp oldid 229136441