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Karl Habicht 15 April 1868 in Elberfeld 1 17 Mai 1937 in Berlin 2 war ein deutscher evangelischer Pfarrer und einer der bekanntesten deutschen Freimaurer seiner Zeit Wahrend der Weimarer Republik wandte er sich gegen Bestrebungen in der deutschen Freimaurerei sich mit dem aufkommenden Nationalsozialismus zu arrangieren Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Theologe 1 2 Freimaurer 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben und Wirken Bearbeiten nbsp Pfarrhaus der Petrigemeinde in Berlin Mitte nbsp Grabmal Karl Habichts auf dem St Petri Luisenstadt KirchhofNach dem Schulbesuch am Joachimsthalschen Gymnasium studierte Habicht Evangelische Theologie an den Universitaten Tubingen und Berlin Nach seinem Examen war er zunachst Archidiaconus 2 Pfarrer in Luckau 1897 wurde er Pfarrer an der St Pauls Kirche Berlin in Berlin Mitte 3 Theologe Bearbeiten 1920 nahm Karl Habicht eine Stelle als Pfarrer an in der St Petrigemeinde in Berlin Mitte an Bereits 1921 war er daneben im Allgemeinen Evangelischen Missionsverein heute Deutsche Ostasienmission aktiv dessen Prasident er 1932 wurde 4 Im September 1933 mit Beginn des Kirchenkampfes bei dem es zum Konflikt zwischen evangelischen Christen der Bekennenden Kirche und den nationalen Deutschen Christen kam schloss er sich dem Pfarrernotbund um Pfarrer Martin Niemoller an Aufgrund seines Eintretens fur die Bekennende Kirche wurde Habicht durch die Deutsche Christen zur Pensionierung gedrangt und zum 1 Oktober 1934 emeritiert 5 Freimaurer Bearbeiten Habicht wurde 1896 in die Freimaurerloge Zu den drei Seraphim einer Tochterloge der Grossen National Mutterloge Zu den drei Weltkugeln GNML 3WK in Berlin aufgenommen Zuletzt war er deren stellvertretender Meister vom Stuhl Als am 9 Marz 1912 wegen der stark steigenden Mitgliederzahlen gleich drei Logen neu gegrundet wurden ubernahm Habicht die Leitung der Loge Friedrich der Grosse 6 Er stand dieser bis 1929 7 als deren Meister vom Stuhl vor Von 1920 bis 1933 war er Nationalgrossmeister der GNML 3WK 2 Unter seiner Leitung trat die GNML 3WK 1922 mit den ubrigen beiden altpreussischen Grosslogen aus dem Deutschen Grosslogenbund aus weil sie mit der pazifistischen auf Versohnung und internationale Kooperation ausgelegte Haltung des Deutschen Grosslogenbundes nicht ubereinstimmten 8 Damit war Habicht ein Vertreter der national gesinnten deutschen Freimaurer Auch war er Mitunterzeichner der gemeinsamen Erklarung der drei altpreussischen Grosslogen vom 16 Februar 1924 Darin wurde festgestellt dass nur Christen in einer Freimaurerloge aufgenommen werden konnen und die Logen keine Beziehungen zu Logen der Siegermachte des Ersten Weltkrieges unterhalten durfen Eine Streichung des Wortes Freimaurer aus dem Namen der Grossloge lehnte er ab 9 Gleichwohl war er einer der wenigen deutschen Freimaurer die sich trotz seiner Zugehorigkeit zur eher preussisch konservativen GNML 3WK dem aufkommenden Nationalsozialismus entgegenstellte Habicht erkannte jedoch bald dass er der uberwiegend christlich nationalen tellenweise volkischen Haltung der Freimaurer der GNML 3WK nicht mehr entgegentreten konnte Am 10 Marz 1933 trat er als Nationalgrossmeister zuruck Zur Begrundung gab er an nicht mehr das Vertrauen der Mitgliedslogen zu geniessen Dies war sein Bruch mit der Freimaurerei 10 Die Anderung des Namens der GNML 3WK in Nationaler Christlicher Orden Friedrich der Grosse besorgte sein Amtsnachfolger Otto Bordes ohne dass dies ein Verbot der Freimaurerlogen verhindern konnte Habicht gehorte zu den engen Vertrauten seines Logenbruders Gustav Stresemann der nach spaterer Darstellung seines Privatsekretars Henry Bernhard von Habicht beeindruckt war 11 Habicht verstarb im Alter von 69 Jahren am 17 Mai 1937 in Berlin Er liegt auf dem 1838 angelegten Friedhof der St Petri Gemeinde begraben 12 Literatur BearbeitenRalf Melzer Konflikt und Anpassung Freimaurerei in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus Braumuller Verlag Wien 1999 ISBN 978 3 7003 1245 1 Helmut Neuberger Freimaurerei und Nationalsozialismus Band 1 Bauhutten Verlag Hamburg 1980 ISBN 978 3 8705 0152 5Einzelnachweise Bearbeiten Geburtsort nach Festschrift zum dreihundertjahrigen Jubilaum des Koniglichen Joachimsthalschen Gymnasiums am 24 August 1907 Berlin 1907 S 11 a b Eugen Lennhoff Oskar Posner Dieter A Binder Internationales Freimaurerlexikon Sonderproduktion 1 Aufl Herbig Verlag Munchen 2006 S 373 ISBN 978 3 7766 5036 5 Amtsblatt der Koniglichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin 1897 S 388 Carsten Nicolaisen Ruth Pabst Handbuch der deutschen evangelischen Kirchen 1918 bis 1949 Organe Amter Verbande Personen Bd 1 Uberregionale Einrichtungen Vandenhoeck amp Ruprecht 2010 ISBN 3647557846 Manfred Gailus Die traditionsreichen Kirchengemeinden von Berlin Mitte in der Zeit des Nationalsozialismus Memento des Originals vom 18 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www marienkirche berlin de abgerufen am 4 Juni 2014 Grosse National Mutterloge Zu den drei Weltkugeln Festschrift zum 225 jahrigen Bestehen der Grossen National Mutterloge Zu den drei Weltkugeln Gestiftet am 13 September 1740 Berlin 1965 S 49 113 Alexander Geipel JL Friedrich der Grosse Prometheus Unsere Geschichte Nicht mehr online verfugbar JL Friedrich der Grosse Prometheus 4 Mai 2015 archiviert vom Original am 16 August 2015 abgerufen am 20 Dezember 2015 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hauptstadtloge de Eugen Lennhoff Oskar Posner Dieter A Binder Internationales Freimaurerlexikon Sonderproduktion 1 Aufl Herbig Verlag Munchen 2006 S 216 ISBN 978 3 7766 5036 5 Royal York Am rauhen Stein Maurische Zeitschrift fur die Grosse Landesloge Berlin Jg 1924 Heft 3 S 33 34 Eric Howe Freemasonry in Germany Part II Memento des Originals vom 6 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www grandlodgescotland com englisch abgerufen am 2 Juni 2014 Henry Bernhard Gustav Stresemann Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Freimaurer Krefeld 1948 S 7 Siehe auch Reinhard Markner Der Freimaurer Stresemann im Visier der Nationalsozialisten In Quatuor Coronati Jahrbuch 42 2005 S 67 75 Friedhof der St Petri Gemeinde Nicht mehr online verfugbar Verwaltung Ev Friedhofe Friedrichshain Prenzlauer Berg archiviert vom Original am 2 Juni 2014 abgerufen am 7 Oktober 2014 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot friedhofsfinder stiftung historische friedhoefe de Normdaten Person GND 1250394279 lobid OGND AKS VIAF 300643257 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Habicht KarlALTERNATIVNAMEN Habicht Andreas Friedrich Karl vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher FreimaurerGEBURTSDATUM 15 April 1868GEBURTSORT ElberfeldSTERBEDATUM 17 Mai 1937STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Habicht amp oldid 235874575