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Karl Friedrich Hormuth 12 April 1904 in Mannheim Lindenhof 3 Juni 1992 in Neibsheim war ein deutscher Prahistoriker Bekannt wurde er durch seinen Fund der Steinwerkzeuge des Homo heidelbergensis Leben BearbeitenNach seiner Schulzeit absolvierte Hormuth eine kaufmannische Ausbildung Da er sich bereits seit seiner Jugend fur Archaologie und Vorgeschichte interessierte besuchte er archaologische und geologische Vorlesungen in der Handelshochschule in Mannheim und unternahm eigene Grabungen in der Umgebung von Mannheim Ab 1924 fuhrten ihn regelmassige Besuche in die Sandgrube von Mauer wo er am Fundort des Unterkiefers von Mauer insgesamt 29 als vorgeschichtliche Werkzeuge zu betrachtende Hornsteine fand Seine Funde fanden jedoch vorerst keine Beachtung Ohne akademische Bildung wurde er Assistent am damals im Mannheimer Zeughaus befindlichen Museum fur Natur und Volkerkunde wo ihm gegen Ende der 1920er Jahre die Leitung der prahistorischen Abteilung ubertragen wurde Studienfahrten fuhrten ihn ab 1926 mehrmals zu altsteinzeitlichen Fundorten des Cro Magnon Menschen ins Vezeretal nach Les Eyzies Auf Drangen des Museumsdirektors Wilhelm Fohner 1878 1931 erwarb er 1930 nachtraglich das Abitur und war von 1932 bis 1938 Gasthorer der Universitat Heidelberg in Geologie bei Wilhelm Salomon Calvi 1868 1941 und Vorgeschichte bei Ernst Wahle Ein vollstandiges Studium sowie seine in den 1930er Jahren begonnene Doktorarbeit konnte Hormuth aus familiaren Grunden und spater auch wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs nicht abschliessen Nachdem er seit dem Tode Fohners 1931 alleiniger Betreuer der Sammlungen im Mannheimer Zeughaus gewesen war wurde er zum 1 Januar 1939 Kustos des Zeughaus Museums Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde er zum Militardienst eingezogen der ihn an die Westfront und nach Norwegen fuhrte wo er wahrenddessen auch archaologisch tatig war Nach langerer Kriegsgefangenschaft kam er 1947 nach Bruchsal wohin seine Familie unterdessen gezogen war Eine Wiedereinstellung am Mannheimer Zeughaus blieb ihm versagt Er ubernahm daraufhin die Leitung des Volksbildungswerkes des Landkreises Bruchsal und war ehrenamtlich als staatlicher Denkmalpfleger fur Ur und Fruhgeschichte tatig 1963 wurde er Leiter des Stadtischen Museums im Schloss Bruchsal Nachdem ihn am 9 Januar 1992 ein Schlaganfall ereilt hatte verstarb er wenige Monate darauf in einem Pflegeheim in Neibsheim bei Bretten Die umfangreiche Publikation und Prasentation seiner Funde im Winter 1992 93 hat er nicht mehr erlebt Seine wissenschaftliche Bibliothek und die in seinem Besitz befindlichen Funde kamen nach seinem Tod in den Bestand des Mannheimer Reiss Museums Funde BearbeitenDie bedeutendsten Funde Karl Friedrich Hormuths sind die 29 Hornstein Artefakte aus der Sandgrube von Mauer die als Werkzeuge des Homo heidelbergensis interpretiert werden Hormuth fand den ersten und wichtigsten Fund eine 42 mm lange schaberahnliche Spitze gleich bei seinem ersten Besuch in der Sandgrube im August 1924 direkt an der Abbruchkante der Grabung Er hat selbst bereits 1927 uber den Fund publiziert und 1932 einen Vortrag bei der 60 Tagung des Oberrheinischen Geologischen Vereins in Bad Durkheim gehalten stiess jedoch anfangs auf Unverstandnis und Ablehnung Sein Erstfund verblieb bis zu seinem Tod in seinem Privatbesitz die restlichen Stucke verschwanden lange Zeit in der Sammlung des Zeughaus Museums Grossere Beachtung wurde den Funden erst in Zusammenhang mit einer Ausstellung zum 85 jahrigen Jubilaum des Fundes des Homo heidelbergensis im Winter 1992 93 geschenkt Literatur BearbeitenDietrich Wegner u a Karl Friedrich Hormuth Ein Mannheimer Wissenschaftler findet die Werkzeuge des Homo erectus heidelbergensis In Homo heidelbergensis von Mauer Universitatsverlag C Winter Heidelberg 1997 ISBN 3 8253 7105 0Normdaten Person GND 1012567605 lobid OGND AKS VIAF 171354990 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hormuth Karl FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher PrahistorikerGEBURTSDATUM 12 April 1904GEBURTSORT Mannheim LindenhofSTERBEDATUM 3 Juni 1992STERBEORT Neibsheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Friedrich Hormuth amp oldid 224394373