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Dieser Artikel behandelt den Historiker Zum Fussballspieler siehe Karl Dehner Fussballspieler Karl Dehner 24 August 1862 in Thanheim 19 April 1914 in Sigmaringendorf war ein deutscher Historiker Schulleiter und Heimatforscher in der Region des Furstentums Hohenzollern Sigmaringen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften 4 Auszeichnungen 5 Heimatverbundenheit 6 Einzelnachweise 7 QuellenLeben BearbeitenKarl Dehner wuchs in Thanheim heute ein Ortsteil von Bisingen am Fusse des Hohenzollern auf Er legte im Jahre 1882 seine erste Dienstprufung am Staatlichen Lehrerseminar in Boppard am Rhein ab Bis 1898 war er an verschiedenen Schulen Hohenzollerns angestellt darunter auch siebeneinhalb Jahre in Hochberg 1898 ubernahm er die Schulleiterstelle verbunden mit dem Organistendienst in Sigmaringendorf Dort lebte Dehner bis zu seinem Tode 1914 Werk BearbeitenDehner machte sich um seine hohenzollerische Heimat in vielfaltiger Weise verdient Heimat und Kirche lagen ihm am Herzen So setzte er sich in seiner Zeit in Hochberg fur den Neubau der dortigen Kapelle selbstlos ein wie ein Bericht aus dem Gemeindearchiv Hochberg zeigt Er ist es auch gewesen der im ganzen Zollerland und uber die Grenzen hinaus das Lied von der Kirchennot Hochbergs sang und die Menschenherzen zur milden Wohltatigkeit stimmte er ist es gewesen der selber Opfer und Muhen nicht scheute der sich nicht schamte bei einer Dorfkollekte und bei allen seinen Kollegen als Bettler fur den Hochberger Kapellenneubau zu erscheinen und auf diese Weise eine schone Summen zusammenzubringen Gemeindearchiv Hochberg In Sigmaringendorf baute Dehner eine fur die damalige Zeit ungewohnlich grosse Sammlung an naturwissenschaftlichen Exponaten fur den Schulunterricht auf engagierte sich in der weltlichen und der Kirchengemeinde und war von 1899 bis zu seinem Tode im Vorstand der Ortsgruppe des Schwabischen Albvereins aktiv 1 Er war Mitherausgeber eines neuen Lesebuchs fur die alteren Volksschuler und Vorsitzender des Bezirkslehrervereins Sigmaringen Bekannt wurde Dehner aber vor allem durch seine Tatigkeit als Historiker und Autor Neben seiner Schulleitertatigkeit durchforstete er viele Jahre lang Akten aus Pfarr und Gemeindearchiven der naheren Umgebung die furstlichen und staatlichen Archive in Sigmaringen und vor allem Klosterarchive namentlich des eng mit der Geschichte Sigmaringendorfs verbundenen Klosters Mehrerau Aus all dieser Arbeit entstanden viele historische Schriften als bekannteste sicherlich die sogenannte Dehnersche Chronik eine umfassende Geschichte der Gemeinde Sigmaringendorf nbsp Die Dehnersche Chronik 1982 neu aufgelegtSchriften BearbeitenDie Chronik der Gemeinde Sigmaringendorf 1249 1912 ist Dehners Hauptwerk Sie erschien in drei Banden 1249 1727 1728 1814 und 1815 1912 Die Dehnersche Chronik die 1982 erganzt um die Jahre 1913 1981 in einem Sammelband neu aufgelegt wurde ist das wichtigste Zeugnis der Geschichte Sigmaringendorfs und Laucherthals und eine der umfassendsten geschichtlichen Sammlungen der Region Dehner verfasste aber noch viele weitere Schriften aus dem Bereich der Geschichte und der Heimatkunde darunter die Werke Das Schlosschen Ratzenhofen in Sigmaringendorf Der Furstliche Tiergarten Josefslust Allerlei vom Wusthau Das Schlosschen Inzigkofen oder Kloster und Burgen in der Umgebung Zum 200 jahrigen Firmenjubilaum der Furstlich Hohenzollerischen Huttenwerke Laucherthal verfasste er 1908 eine viel beachtete Festschrift welche die Geschichte des grossten Huttenwerks der Region darstellte Regelmassig veroffentlichte er auch Ergebnisse seiner Forschungen in regionalen Tageszeitungen Dehners Schriften und Akten und Bildersammlungen sind noch heute Bestandteil des Kreisarchives Sigmaringen 2 Auszeichnungen BearbeitenDie Verdienste Dehners um die Heimat wurden vielfaltig gelobt Ganz besonders kam der Dank der Heimatgemeinde Sigmaringendorf aber dadurch zum Ausdruck dass sie ihren ehemaligen Schulleiter posthum zum Ehrenburger machte und eine Strasse die Karl Dehner Strasse nach ihm benannte 3 Heimatverbundenheit BearbeitenDehners Arbeit ausserhalb des Schuldienstes war von einer grossen Heimatliebe gepragt Er steht beispielhaft fur die Verbundenheit und Treue der Menschen zu kirchlicher und weltlicher Obrigkeit im Hohenzollern des ausgehenden 19 Jahrhunderts Selbst wenn er fur seine Veroffentlichungen und Vortragstatigkeiten er war zu seiner Zeit ein oft eingeladener Redner entlohnt worden sein sollte so war dies nicht der Hauptantrieb fur seine Arbeit Als Schulleiter hatte er ein gesichertes Einkommen Aus der Art seiner Tatigkeiten wird vielmehr deutlich dass sein Engagement aus Patriotismus und Leidenschaft resultierte wie auch das von ihm selbst verfasste Schlusswort seiner Dehnerschen Chronik zum Ausdruck bringt Dort beschreibt Dehner seine Motivation fur die Erstellung der Chronik so Wie unsere Vorfahren im heissen Ringen und Kampfen sich fur ihr Kleinod ihre Heimat wehrten so mussen auch wir Seite an Seite wacker alle Krafte einsetzen unsere Heimat zu schutzen Zwar ist es kein ausserer Feind der sie bedroht er kommt von innen und ist daher um so schlimmer Es sind die finstern Gewalten die schon seit vielen Jahren im geheimen an der Arbeit sind und leider nicht ohne Erfolg Thron und Altar zu sturzen Wohl wissend dass man dabei zuerst das Fundament untergraben muss sind sie bemuht die Heimatliebe aus dem Herzen des Volkes zu reissen Heisse Heimatliebe war es die uns seit vielen Jahren forschen liess in der Vergangenheit unseres geliebten Zollernlandchens und die uns dann die Feder in die Hand druckte die Geschichte unseres Heimatortes zu schreiben Moge das Buch daher in allen die in ihm lesen das hervorrufen was wir bezweckten Steigerung der Heimatliebe und damit wahre Vaterlandsliebe Sollte sich dieses einigermassen erfullen dann ware der Verfasser hochbegluckt und reich entschadigt fur seine viele Muhe und Arbeit Das walte Gott Karl Dehner Schlusswort zur Dehnerschen Chronik 1912Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte des Schwabischen Albvereins Sigmaringendorf Memento des Originals vom 23 Februar 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www albverein sigmaringendorf de Kreisarchiv Sigmaringen Bestandsubersicht abgerufen am 18 September 2012 Ortsplan Sigmaringendorf Memento vom 7 Oktober 2008 im Internet Archive Quellen BearbeitenKarl Dehner Chronik der Gemeinde Sigmaringendorf Heft 3 1815 1912 Sigmaringendorf 1913 Oskar Gulde Chronik der Gemeinde Sigmaringendorf 1913 1981 Sigmaringendorf 1982 Edwin E Weber Sigmaringendorf Beitrage zur Geschichte eines hohenzollerischen Bauern und Industrieortes Sigmaringendorf 2002 Homepage der Gemeinde SigmaringendorfNormdaten Person GND 1012182231 lobid OGND AKS VIAF 170990713 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dehner KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Heimatforscher und HistorikerGEBURTSDATUM 24 August 1862GEBURTSORT ThanheimSTERBEDATUM 19 April 1914STERBEORT Sigmaringendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Dehner amp oldid 238635025