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Der Karibische Riffkalmar Sepioteuthis sepioidea ist ein Tintenfisch in der Familie der Schliessaugenkalmare Loliginidae Karibischer RiffkalmarKaribischer Riffkalmar an einem Riff bei BonaireSystematikKlasse Kopffusser Cephalopoda Unterklasse Tintenfische Coleoidea Ordnung Kalmare Teuthida Familie Schliessaugenkalmare Loliginidae Gattung SepioteuthisArt Karibischer RiffkalmarWissenschaftlicher NameSepioteuthis sepioidea Blainville 1823 Inhaltsverzeichnis 1 Morphologie und Motorik 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Verhalten 4 Fortpflanzung 5 Lebenserwartung und Gefahrdung 6 Synonyme 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksMorphologie und Motorik Bearbeiten nbsp KopfprofilDie maximale Korperlange betragt 20 cm Der Korper besteht aus einem Rumpfteil in dem die inneren Organe von einem muskulosen Hautsack umschlossen sind Dieser Hautsack wird als Mantel bezeichnet Der Kopf hat zehn Fangarme zwei lange und acht kurze wobei die langen Fangarme in den Tentakelkranz zuruckgezogen werden konnen Eine aussere Schale fehlt im Mantelbereich auf der Ruckenseite befindet sich der chitinitose Gladius Dieser stellt somit eine Innenschale dar die dem Korper des Kalmars Stabilitat verleiht Am Gladius ist zudem die Muskulatur verankert Am vorderen Ende des Mantels befindet sich unterhalb des Kopfes eine rohrenformige Offnung der sogenannte Manteltrichter Er versorgt die beiden in der Mantelhohle befindlichen Kiemen mit frischem sauerstoffreichem Wasser dient aber auch zur schnellen Fortbewegung mittels Ruckstoss Die Augen des Karibischen Riffkalmars haben ein sehr gutes Sehvermogen Der Schlundbereich ist mit einem papageienartigen Schnabel versehen dazwischen die Weichttier typische Raspelzunge Radula enthalt Die Art besitzt auf beiden Seiten des Korpers bei adulten Tieren entlang der gesamten Mantellange eine charakteristische Flosse deren breiteste Stelle sich etwa in der Mantelmitte befindet 1 Dieser befahigt die Tiere mittels Wellenbewegungen vorwarts zu schwimmen Jedoch ermoglicht dies ein nur sehr langsames Vorwartskommen Normalerweise saugen die Karibischen Riffkalmare Wasser durch den Manteltrichter in die Mantelhohle und pressen dieses hinterher unter Druck durch den Trichter wieder hinaus Somit wird der Korper mittels eines Ruckstossprinzips nach hinten bewegt Durch dieses Fortbewegungsprinzip sind hohe Geschwindigkeiten moglich 2 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Hauptverbreitungsgebiet des Karibischen RiffkalmarsDer Karibische Riffkalmar ist die einzige Art der Gattung Sepioteuthis die im Atlantik vorkommt 1 und hauptsachlich im Golf von Mexiko und der Karibik heimisch 3 Der Karibische Riffkalmar tritt in Tiefen von ca 1 5 m bis zu 100 m auf Der normale Tiefenbereich bei erwachsenen Tieren ist aber zwischen 1 5 m und 8 m Jungtiere leben meist in Tiefen um 2 m und halten sich in der Nahe von Seegraswiesen auf Es handelt sich um eine vornehmlich in Kustennahe vorkommende Art Nur gelegentlich schwimmen die Karibischen Riffkalmare in die offene See 2 Verhalten Bearbeiten nbsp Der Karibische Riffkalmar schwimmt haufig in GruppenDie Art halt sich tagsuber gewohnlich in Schwarmen von 4 bis 30 Tieren auf Selten vergesellschaftet er sich mit dem schlanken Kustenkalmar Loligo plei oder mit jungen Schweinsfischen Haemulon spp oder dem Fadenflosser Polydactylus spp zu gemischten Schwarmen 2 Die Schwarmbildung vermindert fur das einzelne Individuum das Risiko zur Beute zu werden Bei Gefahr verlasst er sich nicht alleine auf den Schutz eines Schwarms sondern nutzt auch seine Fahigkeit die Farbe zu wechseln In Stresssituationen verfarbt sich das Tier dunkelrot oder braun und versteckt sich zwischen Korallen Im offenen Wasser sucht er mit einem kraftigen Ruckwartsstoss Distanz zwischen sich und die Gefahr zu bringen Als weitere Defensivmassnahme steht ihm wie allen Tintenfischen ein Beutel mit einer dunklen Flussigkeit zur Verfugung die er bei Gefahr ausstosst In Verbindung mit dem ruckartigen Ruckstoss wird somit ein potentieller Angreifer irritiert Der Karibische Riffkalmar ist sehr neugierig und Menschen gegenuber wenig scheu Fortpflanzung BearbeitenMit dem Erreichen der Geschlechtsreife pflanzt sich die Art ein einziges Mal fort Nach der Fortpflanzung sterben die Tiere Ist die Zeit der Fortpflanzung gekommen so losen sich die Individuen aus ihrem Schwarm und bilden kleine Trupps die sich aus einem paarungsbereiten Weibchen und zwei bis funf paarungswilligen Mannchen zusammensetzen Die Mannchen versuchen mit vielfaltigen Farb und Musterwechseln die Weibchen fur sich zu gewinnen Hat sich ein Weibchen fur einen Partner entschieden so zeigen sie fur Stunden komplexe Hochzeitsrituale Schliesslich signalisiert das Weibchen mit einem sattelformigen Muster auf dem Rucken dass es fur die Samenubergabe bereit ist Das Mannchen fuhrt mit Hilfe eines modifizierten Tentakels das Samenpaket Spermatophore in die Mantelhohle des Weibchens Das Samenpaket wird nun im Rezeptakulum einer hierfur vorgesehenen Samentasche aufbewahrt Nach der Paarung begibt sich das Weibchen auf die Suche nach einem geeigneten Ablageort der Eier Dies sind normalerweise Felsuberhange Hohlen Aste einer Koralle oder die leeren Schalen der Grossen Fechterschnecke Strombus gigas Die Eier haben eine Lange von ca 8 Millimetern Kurze Zeit nach der Eiablage stirbt das Weibchen 4 Aus den Eiern schlupfen innerhalb weniger Tage kleine voll entwickelte Kalmare Die Art durchlebt kein Larvenstadium Lediglich die Proportionen sind anders als bei den ausgewachsenen Tieren Im Alter von ca 10 Tagen bilden die Jungtiere Schwarme in Kustennahe Lebenserwartung und Gefahrdung BearbeitenSepioteuthis sepioidea hat eine sehr kurze Lebenserwartung Sie liegt bei ca 5 Monaten Die Karibischen Riffkalmare sind eine haufige und weit verbreitete Tierart deren Fortbestand derzeit nicht als gefahrdet eingestuft wird Im Unterschied zu anderen Kalmaren besonders jenen welche in immensen Schwarmen durch die sudlichen Ozeane ziehen werden sie nirgendwo kommerziell befischt Langerfristig konnte allerdings der Verlust ihrer Korallenriff Lebensraume aufgrund menschlicher Einflusse insbesondere den vielfaltigen Schadstoffen die im Meer gelost sind der weltweiten Erhohung der Wassertemperaturen und einer Steigerung der UV Einstrahlung eine Gefahr darstellen Tatsachlich ist der Bestand lebender Korallengarten in der Karibik in den letzten Jahrzehnten alarmierend geschwunden Dies wirkt sich ohne Zweifel negativ auf die Population des Karibischen Riffkalmars aus Synonyme BearbeitenLoligo sepioidea Blainville 1823Literatur BearbeitenKir Nazimovich Nesis Cephalopods of the World squids cuttlefishes octopuses and allies TFH Publ Neptune City NJ 1987 ISBN 0 86622 051 8 Mark Norman Cephalopods A World Guide ConchBooks Hackenheim 2000 ISBN 3 925919 32 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b Luciana Borrelli Francesca Gherardi Graziano Fiorito A Catalogue of Body Patterning in Cephalopoda Firenze University Press 2004 ISBN 978 8884533777 S 48 a b c http www markuskappeler ch tex texs2 riffkalmar html Sepioteuthis sepioidea bei World Register of Marine Species WoRMS Sepioteuthis sepioidea bei Animal Diversity Web ADW Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karibischer Riffkalmar Sepioteuthis sepioidea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www markuskappeler ch tex texs2 riffkalmar html http www meerwasser lexikon de tiere 3143 Sepioteuthis sepioidea htm http www thecephalopodpage org Ssepioidea php Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karibischer Riffkalmar amp oldid 227280066