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Karel Skalicka 1 November 1896 in Prag 30 Dezember 1979 in Buenos Aires auch Carlos Skalicka war ein tschechoslowakischer spater argentinischer Schachmeister Gemass der Statistik von Chessmetrics gehorte er 1931 32 zu den besten 20 Spielern der Welt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Schachliche Erfolge 2 1 Olympiaden 2 2 Einzelturniere 2 3 Weitere schachliche Aktivitaten 3 Skalitzka Turniersystem 4 Quellen 5 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenKarel Skalicka studierte nach seinem Dienst im Ersten Weltkrieg Jura und war als promovierter Jurist sowohl als Anwalt als auch als Richter tatig Als Vertreter seines Landes nahm er 1924 in Paris an der Grundungsversammlung der FIDE teil und unterzeichnete die Grundungsurkunde Nach der Schacholympiade 1939 blieb er wie viele andere europaische Meister nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in Sudamerika und lebte bis zu seinem Tode in Argentinien Dort wurde er unter dem Namen Carlos Skalicka gefuhrt Schachliche Erfolge BearbeitenOlympiaden Bearbeiten Karel Skalicka gehorte zu der tschechoslowakischen Mannschaft die 1924 in Paris die Gesamtwertung der noch inoffiziellen ersten Schacholympiade gewann Dabei wurde er in der Vorrunde mit drei Punkten aus funf Partien Gruppendritter und holte in der Trostrunde weitere drei Punkte aus acht Partien In der Folge stand Skalicka noch dreimal im Aufgebot der Tschechoslowakei bei Schacholympiaden Sein Heimatland gehorte damals zu den fuhrenden Schachnationen der Welt 1931 holte er 10 5 Punkte aus 14 Partien war damit bester Reservespieler des ganzen Turniers und trug massgeblich zum Gewinn der Bronzemedaille durch die tschechoslowakische Mannschaft bei 1933 holten die Tschechoslowaken sogar die Silbermedaille wozu Skalicka drei Punkte aus funf Partien beisteuerte Bei der Schacholympiade 1939 war er schliesslich erstmals Stammspieler fur die Mannschaft des Protektorats Bohmen und Mahren welche das A Finale erreichte und dort Platz 6 belegte Skalicka erreichte 3 5 Punkte aus 8 Partien Einzelturniere Bearbeiten Skalicka nahm an mehreren stark besetzten Turnieren teil Er wurde 1923 Turniersieger in Prag und wiederholte diesen Erfolg 1924 als gemeinsamer Sieger mit Karel Hromadka Es folgten zahlreiche vordere Platze uberwiegend in Prag wo fast jahrlich hochkaratige Turniere ausgetragen wurden 1926 belegte er dort noch einmal den geteilten ersten Platz 1925 1927 1930 und 1932 wurde er jeweils meist gemeinsam mit anderen Spielern Zweiter Ausserhalb seiner Heimat sind Platz 6 in Berlin 1924 und Platz 2 in Bromley 1925 hinter Hermanis Matisons hervorzuheben 1936 nahm Skalicka am Turnier von Podebrady teil das zu den starksten Turnieren seiner Zeit gezahlt wird Schachliche Erfolge aus seiner neuen Heimat sind nur noch fur die Jahre 1945 und 1946 uberliefert wo er zunachst in Quilmes Zweiter hinter Gideon Stahlberg wurde und dann in Buenos Aires den Turniersieg mit dem spateren Internationalen Meister Rene Letelier teilte Weitere schachliche Aktivitaten Bearbeiten Den Quellen nach war Karel Skalicka sowohl als Schachkomponist als auch als Schachautor und ubersetzer tatig Unter seinen bekannten Werken befinden sich vorwiegend Turnierbucher zu sudamerikanischen Wettkampfen Schliesslich war Skalicka auch als Schiedsrichter sowohl bei klassischen Turnieren als auch im Bereich der Schachkomposition tatig Im Jahr 1953 erhielt er den Titel eines Internationalen Schiedsrichters 1973 wurde er zum FIDE Ehrenmitglied ernannt Skalitzka Turniersystem BearbeitenDas FIDE Schiedsrichterhandbuch erlautert ein Turniersystem unter der Bezeichnung Skalitzka System Nach Auskunft des tschechischen Schachverbandes und des Schachhistorikers Jan Kalendovsky ist es most likely in Karel Skalicka den Urheber dieses Systems zu sehen 1 Das System kann angewendet werden wenn genau drei Mannschaften mit gerader Spieleranzahl ein Rundenturnier bestreiten sollen Man kommt dann mit nur zwei Runden und ohne spielfreie Mannschaften aus Dafur werden die geschlossenen Mannschaftskampfe aufgespaltet und auch weitere Zugestandnisse gemacht Im folgenden Beispiel nehmen an dem Turnier die drei Mannschaften A B und C teil Zu jeder Mannschaft gehoren vier Spieler die gemass der gemeldeten Aufstellung innerhalb ihres Teams als A1 A2 C3 C4 bezeichnet werden Im Skalitzka System werden nun zwei Turnierdurchgange nacheinander absolviert an denen jeweils alle 12 Spieler beteiligt sind 1 Durchgang 2 DurchgangA1 B1 A3 B3 C2 A2 C4 A4 B2 C1 B4 C3 A2 B2 A4 B4 C1 A1 C3 A3 B1 C2 B3 C4Daraus resultieren drei vollwertige Mannschaftskampfe Die unterlegten Farben zeigen die Zuordnung zu den beiden zeitlich getrennten Durchgangen an A B C A B CA1 B1 C1 A1 B1 C2A2 B2 C2 A2 B2 C1A3 B3 C3 A3 B3 C4A4 B4 C4 A4 B4 C3VorteileEs wird lediglich der Zeitbedarf von zwei Runden benotigt statt drei Runden bei klassischer Austragung Es ist keine Mannschaft spielfrei und die dadurch u U mogliche Wettbewerbsverzerrung in der letzten Runde unterbleibt ZugestandnisseDer Mannschaftskampf wird zeitlich und raumlich aufgelost Die Elemente der Mannschaftstaktik gehen teilweise verloren Innerhalb eines Mannschaftskampfes hat jede Mannschaft an allen Brettern die gleiche Farbe Insgesamt ergibt sich aber fur jede Mannschaft und jeden einzelnen Spieler Farbausgleich Spielerwechsel und entsprechendes Aufrucken zwischen beiden Durchgangen konnen zu ungewollten Effekten fuhren u a dazu dass ein Spieler zweimal im gleichen Mannschaftswettbewerb antritt Sie sollten daher ausgeschlossen sein In einem der drei Wettkampfe wird die Paarung gemass Brettfolge aufgehoben Durch das Setzen der Spieler uber Kreuz wird dennoch ein Ausgleich erzielt hier beim Wettkampf B C Quellen BearbeitenWurdigung auf der Seite der Union der argentinischen Schachkomponisten KB Katalog mit Zusammenstellung literarischer Werke personliche Bilanz Skalickas bei olimpbase org Eintrag bei chessmetrics FIDE Schiedsrichterhandbuch dort auf Seite 76 Erlauterung des Skalitzka Turniersystems bei Sechser MannschaftenEinzelnachweise Bearbeiten Auskunft des Tschechischen Schachverbandes per E Mail vom 6 April 2021 Absender Frantisek StrossNormdaten Person GND 1239427514 lobid OGND AKS LCCN n87128006 VIAF 84551293 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Skalicka KarelALTERNATIVNAMEN Skalicka CarlosKURZBESCHREIBUNG tschechoslowakischer SchachspielerGEBURTSDATUM 1 November 1896GEBURTSORT PragSTERBEDATUM 30 Dezember 1979STERBEORT Buenos Aires Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karel Skalicka amp oldid 238376702