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In den Kanzlerduellen vor der Bundestagswahl 2002 diskutierten der damalige Bundeskanzler Gerhard Schroder SPD und sein Konkurrent Edmund Stoiber CSU ihre jeweilige Position zu unterschiedlichen Themen Wichtig waren vor allem die hohe Arbeitslosigkeit die Bildungspolitik und die Beteiligung Deutschlands am Irakkrieg 1 Das erste Duell fand am 25 August 2002 statt es wurde von den Sendern RTL und Sat1 ausgestrahlt 2 Das zweite Duell wurde von ARD und ZDF am 8 September 2002 gesendet 2 Das zweite Duell erreichte mit 15 26 Millionen Zuschauern etwas mehr Aufmerksamkeit als das erste Duell 15 1 Millionen Zuschauer 2 3 Edmund StoiberGerhard Schroder 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt des ersten Duells 2 Inhalt des zweiten Duells 3 Rezeption 4 Vergleich zu heute 5 EinzelnachweiseInhalt des ersten Duells BearbeitenDas Duell wurde von Peter Limbourg und Peter Kloeppel moderiert Zu Beginn ging es um die steigende Arbeitslosigkeit in Deutschland wobei Stoiber auf die Gefahr fur die Gesellschaft hinwies und seinem Konkurrenten die Schuld dafur gab Schroder wehrte ab und beschuldigte die schlechte Weltwirtschaft fur die steigende Arbeitslosenquote Beim Thema Zuwanderung spricht Stoiber an dass er es fur einen Fehler halt die Zuwanderung zu stoppen Schroder will Zuwanderung nur in dem Sinne zulassen dass sich nur qualifizierte Fachkrafte in Deutschland niederlassen Beim Thema grosse Koalition sind beide Konkurrenten mit geeinter Meinung dagegen Fur Stoiber bedeutet die grosse Koalition Stillstand im Staat und Schroder will seine bisherige Regierungskoalition Rot Grun fortsetzen Beim Thema Irakkrieg sind sich beide Kandidaten einig dass es wichtig ist dafur zu sorgen dass die internationalen Beobachter wieder in den Irak einreisen durfen Schroder kritisiert dabei aber dass mit aller Kraft versucht wird Saddam Hussein zu sturzen er halt das nicht fur die richtige Losung 4 Inhalt des zweiten Duells BearbeitenDas Duell wurde von Sabine Christiansen und Maybrit Illner moderiert Die Themen des zweiten Duells waren sehr ahnlich Es begann mit der Debatte um die Arbeitslosenzahlen wobei Stoiber dem Bundeskanzler vorwarf mit seiner Arbeitsmarktpolitik versagt zu haben Der Bundeskanzler konterte damit dass in keinem Bundesland die Arbeitslosenquote so stark anstieg wie im Bundesland Bayern in dem Edmund Stoiber damals Ministerprasident war Auch das Thema der Koalitionen wurde wieder angesprochen wobei Schroder ein weiteres Mal darauf hinwies seine Regierungskoalition fortsetzen zu wollen Stoiber betonte wiederum dass die grosse Koalition Stillstand bedeutet wollte sich zu anderen Moglichkeiten aber nicht aussern 1 Beim Thema Irakkrieg positionierte sich Schroder ganz klar gegen Krieg und damit gegen eine deutsche Intervention im Irak Stoiber warf dem Bundeskanzler vor mit seiner mangelnden Offenheit gegenuber Gesprachen mit den USA die Deutsch Amerikanische Freundschaft zu belasten Als nachstes wurden mogliche Optionen fur die verschiedenen Kanzlerkabinette diskutiert Das nachste grosse Thema war die Grundversorgung und die Bildungspolitik mit dem Hintergrund der PISA Studie Beide Kandidaten sprachen sich gegen einen zentralistischen Ansatz aus und pladierten dafur ein foderalistisches Bildungssystem beizubehalten Am Schluss wurde noch einmal uber die Arbeitslosenzahl gesprochen Stoiber warf Schroder vor sein Versprechen die Arbeitslosenquote zu senken nicht eingehalten zu haben und damit das System der sozialen Krankenversicherung in Zukunft zu gefahrden Schroder entgegnete dass er im Vergleich mit anderen europaischen Staaten dafur gesorgt hatte dass es in Deutschland nicht zu einem merklichen Anstieg kam Er musste aber auch eingestehen dass er seine gesetzten Ziele teilweise nicht erfullen konnte 5 Rezeption BearbeitenNach dem ersten Duell gab es anschliessend eine Diskussionsrunde mit dem Titel Das TV Duell Die Analyse Die Moderatoren Astrid Frohloff und Dieter Kronzucker hatten dazu Experten als Gaste Mit dabei waren Renate Kocher vom Institut fur Demoskopie Allensbach der Wirtschaftspolitiker Lothar Spath der SPD Politiker Manfred Stolpe sowie der Ex Prasident des BDI Olaf Henkel 6 Die Meinungen der Experten waren verschieden Olaf Henkel attestierte Schroder mehr Ausstrahlung sah Stoiber aber insgesamt vorne Manfred Stolpe sah Schroder als den besseren Kandidaten aufgrund der Fixierung von Stoiber auf die Steuerpolitik Lothar Spath schatze Schroder und Stoiber als ebenburtig ein 6 Eine Forsa Umfrage nach dem Duell ergab dass der damalige Bundeskanzler Gerhard Schroder das Duell fur sich entscheiden konnte 7 Im Nachhinein wurde das Format stark kritisiert Es wurde angesprochen dass die Regeln zu streng waren und nicht genug Platz fur eine Diskussion gelassen wurde 8 Die SPD hat sich beschwert und dafur pladiert die Regeln zu verandern 9 Nach einer Umfrage der Infratest dimap konnte Gerhard Schroder das zweite Duell fur sich entscheiden 10 Trotz der Niederlage der CSU sagte Stoiber am Wahlabend noch Eins ist klar Wir haben gewonnen Er bezog sich dabei auf die gewonnenen 3 4 Prozent gegenuber 1998 11 Vergleich zu heute BearbeitenHeutzutage gibt es nur noch ein Duell das gleichzeitig von ARD ZDF RTL und Sat1 ausgestrahlt wird Die Sender haben ihren Wunsch nach einem neuen Format zum Ausdruck gebracht Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt aber jede Anderung ab 12 Gerhard Schroder und Edmund Stoiber sind heute Freunde und verstehen sich gut Schroder beschreibt das damalige Verhaltnis der beiden so Wir waren Gegner nicht Feinde 13 Einzelnachweise Bearbeiten a b Gabor Steingart Analyse zum TV Duell Stoiber gut Schroder besser In Spiegel Online 9 September 2002 spiegel de abgerufen am 19 Juli 2019 a b c Quote bei TV Duell Noch mehr als beim ersten Mal In Spiegel Online 9 September 2002 spiegel de abgerufen am 19 Juli 2019 TV Duell 15 Millionen Zuschauer In Spiegel Online 26 August 2002 spiegel de abgerufen am 19 Juli 2019 Wortlautauszuge Das Duell im O Ton In Spiegel Online 26 August 2002 spiegel de abgerufen am 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