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Kantone waren Verwaltungs bis 1835 und Gerichtsbezirke in der linksrheinischen Provinz Rheinhessen des Grossherzogtums Hessen Hessen Darmstadt Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Im Grossherzogtum Hessen 3 Ubersicht 4 Literatur 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDas Gebiet der Provinz Rheinhessen war bis 1814 Teil Frankreichs und dessen Departements Donnersberg Anm 1 das die standardmassige Gliederung eines franzosischen Departements aufwies Aufgrund des Gesetzes vom 28 Pluviose des Jahres VIII 17 Februar 1800 wurde die innere Struktur der Departements in Arrondissements und Kantone aufgeteilt Die Grosse der Verwaltungseinheiten war relativ einheitlich Rechtsprechung und Verwaltung auf allen Ebenen getrennt die entsprechenden Bezirke fur Rechtsprechung und Verwaltung raumlich aber deckungsgleich So war ein Kanton sowohl ein Verwaltungsbezirk als auch der Bezirk eines Friedensgerichts Im Grossherzogtum Hessen Bearbeiten1816 ubernahm das Grossherzogtum Hessen das Gebiet und konstituierte es als Provinz Die Proklamation zur Besitzergreifung durch Grossherzog Ludewig I enthielt die wichtige Aussage Nur besondere Rucksichten des allgemeinen Besten werden Uns zu Anderungen bestehender und durch Erfahrung erprobter Einrichtungen bewegen Das wahrhaft Gute was Aufklarung und Zeitverhaltnisse herbeigefuhrt wird ferner bestehen Hoffmann S 21 Damit war der dauerhafte Bestand des franzosischen Rechts und Verwaltungssystems durch den Grossherzog garantiert Die 12 Kantone der Provinz Rheinhessen blieben als untere Ebene der staatlichen Verwaltung erhalten die ubergeordnete Struktur aber wurde neu organisiert denn das Departement Donnersberg war viel grosser gewesen als die Provinz Rheinhessen Die beiden folgenden Gebietsreformen in Hessen 1821 und 1832 liessen die Provinz Rheinhessen und damit die Kantone zunachst unberuhrt und betrafen nur die rechtsrheinischen Provinzen des Grossherzogtums Anm 2 Durch die Reform von 1821 wurde nun auch rechtsrheinisch die Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung vollzogen 1 Die Reform von 1832 legte die 1821 geschaffenen Landratsbezirke zu Kreisen zusammen 2 Damit war die linksrheinische Einteilung in Kantone aber nun vergleichsweise kleinteilig so dass das Grossherzogtum die Reform von 1832 im Jahr 1835 auch auf Rheinhessen ubertrug Die 12 Kantone der Provinz Rheinhessen wurden hinsichtlich ihrer Funktion als staatliche Verwaltungsbezirke in funf Kreise Anm 3 zusammengefasst die Kantone als Einrichtungen der Verwaltung abgeschafft 3 Die Kantone in ihrer Funktion als Gerichtsbezirk der Friedensgerichte blieben von dieser Reform unberuhrt Erst mit dem Gerichtsverfassungsgesetz von 1877 das Organisation und Bezeichnungen der Gerichte reichsweit vereinheitlichte wurden die Friedensgerichte und damit auch die letzte Funktion der Kantone als deren Gerichtsbezirke zum 1 Oktober 1879 abgeschafft 4 Funktional ersetzt wurden die Friedensgerichte durch neu eingerichtete Amtsgerichte deren Bezirke aber nicht in allen Fallen mit denen der ehemaligen Kantone ubereinstimmten Ubersicht BearbeitenKanton Herkunft Kreis 1835 AnmerkungKanton Alzey Arrondissement de Mayence Kreis AlzeyKanton BechtheimKanton Osthofen Arrondissement de Mayence Kreis Worms 1822 umbenannt in Kanton Osthofen 5 Kanton Bingen Arrondissement de Mayence Kreis BingenKanton Mainz Arrondissement de Mayence Kreis MainzStadtkreis MainzKanton Niederolm Arrondissement de Mayence Kreis Mainz 1852 zusatzlich Budenheim und Mombach aus dem Kanton OberingelheimKanton Oberingelheim Arrondissement de Mayence Kreis Bingen 1852 Budenheim und Mombach an den Kreis MainzKanton Oppenheim Arrondissement de Mayence Kreis MainzKanton Pfeddersheim Arrondissement Speyer Kreis WormsKanton Wollstein Arrondissement de Mayence Kreis BingenKanton Worrstadt Arrondissement de Mayence Kreis AlzeyKanton Worms Arrondissement Speyer Kreis WormsLiteratur BearbeitenKlaus Dietrich Hoffmann Die Geschichte der Provinz und des Regierungsbezirks Hessen Rheinhessische Druckwerkstatte Alzey 1985 ISBN 3 87854 047 7Anmerkungen Bearbeiten Siehe auch Franzosische Departements in Mitteleuropa von 1792 bis 1814 Die Provinzen Oberhessen und Starkenburg Die funf Kreise Alzey Bingen Mainz Stadt Mainz und Worms Einzelnachweise Bearbeiten Die Eintheilung des Landes in Landraths und Landgerichtsbezirke betreffend vom 14 Juli 1821 In Grossherzoglich Hessisches Ministerium des Inneren und der Justiz Hrsg Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt 1821 Nr 33 S 403 ff Online bei der Bayerischen Staatsbibliothek Edict die Organisation der dem Ministerium des Innern und der Justiz untergeordneten Regierungsbehorden betreffend vom 6 Juni 1832 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 55 4 Juli 1832 S 365 376 Verordnung die Bildung von Kreisen in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen betreffend vom 20 August 1832 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 74 5 September 1832 S 561 563 Bekanntmachung die Ausfuhrung der Organisation der Verwaltungsbehorden in dem Ressort des Ministeriums des Innern und der Justiz betreffend vom 31 August 1832 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 74 vom 5 September 1832 S 575f Edict die Organisation der Regierungsbehorden in Rheinhessen betreffend vom 4 Februar 1835 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 6 vom 6 Februar 1835 S 37 44 Bekanntmachung die Bildung der Kreise in der Provinz Rheinhessen betreffend vom 16 Februar 1835 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 8 vom 23 Februar 1835 S 49 1 2 Verordnung zur Ausfuhrung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einfuhrungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14 Mai 1879 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr 15 vom 30 Mai 1879 S 197f Sammlung Grossherzoglich Hessischer Gesetze und Verordnungen Band 3 v Zabern 1835 S 198 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kanton Grossherzogtum Hessen amp oldid 232516104