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Die Kampfgruppe 88 K 88 war ein deutscher Bomberverband Zusammen mit der Jagdgruppe 88 J 88 war die Gruppe die grosste Einheit der Legion Condor die auf Seiten Francos am Spanischen Burgerkrieg teilnahm und trotz ihrer vergleichsweise bescheidenen Grosse einen erheblichen Beitrag zum Sieg uber die Spanische Republik beitrug Die nominale Staffelstarke lag zunachst bei zehn Bombern Kampfgruppe 88 K 88 Aufstellung November 1936 bis Juni 1939Staat Deutsches Reich NS Deutsches ReichSpanien 1938 Franco SpanienTyp GruppeInsignienStaffelabzeichenK 88 VB 88Stuka 88 Adler im Sturzflug mit BombeSchwein JolantheDie mit mehrmotorigen Bombern ausgerusteten Verbande der Luftwaffe der Wehrmacht wurden in der Regel als Kampfgeschwader oder gruppe bezeichnet Eine Ausnahme bildet die einige Monate existierende Versuchsbomberstaffel 88 VB 88 der Legion Condor Diese Einheit war formal von der K 88 unabhangig Sie operierte jedoch eng mit den Staffeln der letzteren und ging auch spater als 4 Staffel in dieser auf weshalb sie hier mit berucksichtigt wird Eine Besonderheit stellten die einmotorigen Sturzkampfbomber Stuka dar die in geringen Mengen zum Einsatz kamen Diese gehorten zeitweise auch zur J 88 siehe dort letztendlich bildeten sie jedoch als Stuka 88 einen eigenstandigen Teil der K 88 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Stuka 88 1 2 Versuchsbomberstaffel 88 2 Bilanz 3 Bekannte Angehorige 4 LiteraturGeschichte Bearbeiten nbsp He 111 der K 88 beim BombenabwurfDie Ursprunge der Kampfgruppe 88 reichen in die Zeit vor der Aufstellung der eigentlichen Legion Condor bis in den August 1936 zuruck als zunachst sechs der sich in Tablada befindlichen Ju 52 3m zu Hilfsbombern umgebaut wurden Der erste Bombenangriff erfolgte auf das in Malaga liegende Schlachtschiff Jaime I und in den anschliessenden Wochen flogen die Ju 52 3m im ganzen Land Angriffe auf die Regierungstruppen Nach der offiziellen Aufstellung der Legion Condor am 7 November wurden 31 weitere Ju 52 3m nach Spanien verlegt mit denen drei Staffeln zzgl einer Stabsmaschine aufgestellt wurden die neben der Nachschubbasis Tablada auf dem Flughafen Salamanca San Fernando lagen Den ersten Bombenangriff flogen die 2 2 K 88 und 3 Staffel 3 K 88 auf den Hafen von Cartagena einer Nachschubbasis der Republik fur Nachschubmaterial aus der diese unterstutzenden Sowjetunion und im Dezember 1936 operierte die Gruppe bereits an allen Fronten Den Winter uber lag der Einsatzschwerpunkt uber Zentralspanien neben der Belagerung von Madrid auch zum Beispiel in der Schlacht von Guadalajara verlagerte er sich im Fruhjahr 1937 nach Norden Der Haupteinsatzplatz dort war der Flughafen Burgos In dieser Zeit erfolgte am 26 April dann zusammen mit Bombern der italienischen Aviazione Legionaria der beruchtigte Luftangriff auf Gernika der in der Weltoffentlichkeit zum Fanal des Krieges wurde Ende April liefen der 3 K 88 auch die ersten modernen He 111 zu die Ju 52 3m bildeten jedoch noch fur einige Monate das Ruckgrat der Gruppe Im Juli 1937 verliess die Legion Condor fur einige Wochen ihre Einsatzplatze im Norden und verlegte nach Zentralspanien um in die Schlacht von Brunete einzugreifen Die K 88 flog ihre Angriffe von Salamanca Matacan und von Avila aus Ebenfalls im Juli erfolgte mit Besatzungen der VB 88 die Aufstellung der 4 Staffel 4 K 88 die mit werkneuen He 111 ausgerustet wurde Im gleichen Zeitraum rustete auch die 1 K 88 auf den neuen Typ um Nach der Ruckkehr in den Norden neben Burgos lagen die Bomber zeitweise auch auf den Feldflugplatzen Herrera de Pisuerga und dem benachbarten Calohorra de Boedo begann im August die Offensive der Nationalspanier auf Santander Zum Monatsende ubernahm die 4 J 88 die restlichen Besatzungen der aufgelosten VB 88 und die folgende Offensive galt Gijon der letzten grosseren Stadt an der Nordkuste die noch von den Republikanern gehalten wurde Die drei He 111 Staffeln flogen ihre Angriffe von dem soeben eroberten Flughafen Santander La Albericia wahrend die letzten Ju 52 3m der 2 J 88 nur noch auf Nebenkriegsschauplatzen in anderen Landesteilen als Hilfsbomber eingesetzt wurden Nach der Eroberung Gijons durch Franco sollte das sudliche Aragon das nachste Operationsgebiet werden wozu die K 88 zunachst nach La Rasa und spater nach Saragossa Sanjurjo verlegte Im Verlauf der Schlacht von Teruel rustete auch die 2 J 88 im Januar 1938 als letzte Staffel der Gruppe auf die He 111 um die wahrend der letzten Wochen der Schlacht in Alfaro lag Fur den anschliessenden Vormarsch der Nationalspanier auf die Mittelmeerkuste kehrte die K 88 zunachst nach La Rasa zuruck operierte in Folge spater jedoch von Sanjurjo aus das zum Haupteinsatzplatz der Gruppe in der zweiten Kriegshalfte wurde wobei Alfaro immer wieder als zweiter Stationierungsort Verwendung fand Die ublichen taktischen Einsatze gegen frontnahe Ziele wurden im April 1938 kurz unterbrochen Ein erneuter Bombenangriff auf den republikanischen Nachschubhafen Cartagena wurde am 16 April von Tablada aus geflogen Die weiteren Einsatze bis in den Fruhsommer dienten der Unterstutzung von Francos weiterem Vormarsch entlang der Kuste Richtung Valencia Durch die Ende Juli 1938 gestartete letzte grossere Offensive der republikanischen Truppen am Unterlauf des Ebros und der sich daraus ergebenden Ebroschlacht verlagerte sich der Einsatzschwerpunkt nach Sudkatalonien Zu den ublichen taktischen Zielen gehorten insbesondere die Flussubergange die teilweise wiederholt zerstort und repariert wurden Die Brucke Mora wurde 34 mal bombardiert und dabei funfmal unterbrochen die Ginestar wurde nach 32 Angriffen achtmal unterbrochen An den Kampfeinsatzen nahmen auch regelmassig die Maschinen des Stabes teil sie wurden bisweilen als 5 Staffel bezeichnet Nach dem Ende der Ebroschlacht fanden die meisten Feindfluge weiterhin bis zur vollstandigen Eroberung Kataloniens im Osten des Landes statt und in Vorbereitung der letztendlich nicht mehr erforderlich gewesenen Offensive auf Madrid fanden die letzten Kampfeinsatze im Fruhjahr 1939 im Zentrum des Landes statt Stuka 88 Bearbeiten nbsp Ju 87A der K 88Die Stuka Kette stellte insofern eine Besonderheit dar als lediglich eine geringe Anzahl Luftfahrzeuge in Spanien zur Einsatzerprobung kamen Die ersten Einsatzerprobungen neuer Typen erfolgten im Herbst 1936 von Jerez Heinkel He 50 Henschel Hs 123 und Tablada Junkers Ju 87 aus Anfang April 1937 ubernahm die 2 K 88 die Hs 123 der aufgelosten Versuchsjagdgruppe 88 VJ 88 in der die einsitzigen Henschels als separate Stuka 88 Kette noch einige Monate weiter erprobt wurden Im Fruhsommer 1937 wurden die verbliebenen Maschinen an die Aviacion Nacional nationalspanische Luftstreitkrafte abgegeben die Zukunft gehorte der zweisitzigen Ju 87 Die ersten drei Einsatzflugzeuge Ju 87A trafen jedoch erst im Januar 1938 ein und bildeten zunachst die hierzu aufgestellte 5 Staffel der J 88 Im Juli 1937 wurde die Ju 87 Kette als zweite Stuka 88 der K 88 direkt unterstellt Wahrend der Ebroschlacht kam die Stuka Kette inzwischen um zwei weitere Ju 87A verstarkt vielfach zusammen mit den He 111 Horizontalbombern zum Einsatz insbesondere gegen die Ebro Brucken Im Oktober 1938 erfolgte die Umrustung der Einheit auf funf neue Ju 87B die wie auch die He 111 meist von Sanjurjo aus operierten Im Januar 1939 wurden Frachter im Hafen von Tarragona attackiert und die letzten Einsatze erfolgten im Fruhjahr 1939 gegen Ziele im Zentrum des Landes Versuchsbomberstaffel 88 Bearbeiten Das Auftauchen schneller Jagdflugzeuge sowjetischer Bauart auf republikanischer Seite zum Jahresende 1936 zwang die weit langsameren Ju 52 3m zu Nachteinsatzen Daher wurde beschlossen umgehend die neuesten Entwicklungen der deutschen Luftfahrtindustrie in Spanien im Kampfeinsatz zu erproben Die Fuhrung der von der K 88 unabhangigen Versuchsbomberstaffel 88 VB 88 wurde Oberleutnant Rudolf Freiherrn von Moreau dem erfahrensten Fuhrer mehrmotoriger Flugzeuge in Spanien ubertragen Nachdem er und einige der erfahrensten Besatzungen der 1 K 88 Anfang 1937 in Deutschland auf die neuen Muster umgeschult worden waren trafen Mitte Februar je vier He 111B Do 17E und Ju 86D in Spanien ein Die ersten Einsatze flog die VB 88 von Salamanca aus die letzten zehn Tage des Marz bereits vom neuen Flugfeld in Matacan Zum Monatsende folgte die VB 88 der K 88 nach Burgos in den Norden wo sie fortan parallel mit letzterer eingesetzt wurde Wahrend der Schlacht von Brunete lag die Staffel in den letzten drei Juliwochen erneut in Salamanca und kehrte zum Monatsende zuruck nach Burgos um zusammen mit dem Rest der Legion Condor die Bodenoffensive gegen Santander vorzubereiten Im Juli 1937 war unter Oberleutnant von Moreau bereits ein erster Teil der VB 88 in die neu aufgestellte 4 K 88 uberfuhrt worden und zum Monatsende August 1937 erfolgte die endgultige Auflosung dieser Erprobungseinheit Die schweren Bomber He 111 erhielt die Kampfgruppe 88 wahrend die leichten Do 17 zur Aufklarungsstaffel 88 kamen Die Ju 86 hatte sich nicht bewahrt die verbliebenen Exemplare erhielt die Aviacion Nacional Bilanz BearbeitenDie Legion Condor setzte insgesamt 105 Ju 52 3m Spitzname Pablo und 82 He 111 Pedro verschiedener Baureihen ein B E Viele Flugzeuge gingen verloren zirka ein Viertel der Ju 52 und 49 He 111 Dabei uberstiegen die Verluste durch Feindeinwirkung die durch Unfalle Die Mehrzahl der Einsatze erfolgte gegen taktische Ziele wie Truppenansammlungen Materialnachschub und Infrastruktureinrichtungen frontnah oder im ruckwartigen Frontraum Es wurden jedoch auch zivile Ziele zerstort der todlichste dieser Einsatze war der auf Gernika Vereinzelt wurden auch strategische Ziele wie die weiter im Hinterland liegenden Hafen uber die der militarische Nachschub der Spanischen Republik hauptsachlich aus der Sowjetunion angelandet wurde bombardiert Als schwierig zu zerstorende Ziele erwiesen sich Flussubergange Die Ebroschlacht 1938 bei der bereits die modernen He 111 zum Einsatz kamen zeigte dass nur ein geringer Prozentsatz der Angriffe das Ziel erreichte Auch beim bereits 1937 erfolgten Angriff auf die Brucke in Gernika der auf deutscher Seite hauptsachlich noch mit den zu Hilfsbombern umgebauten Ju 52 3m geflogen wurde wurde die Brucke nicht zerstort Wie in vielen folgenden Kriegen waren Luftschlage die Basis fur den anschliessenden Erfolg der Bodentruppen Die ersten Ziele waren die gegnerischen Militarflugplatze um nach im besten Fall Ausschaltung der gegnerischen Luft dessen Landstreitkrafte fur den folgenden Bodenangriff weitestgehend zu schwachen Das letzte Beispiel dieser Strategie war der Burgerkrieg in Libyen 2011 bei dem das Eingreifen auslandischer Luftstreitkrafte die Voraussetzung fur den Sieg uber Gaddafi schuf Auf Seiten Francos flogen neben der Legion Condor auch noch die italienische Aviazione Legionaria und die nationalspanischen Luftstreitkrafte Letztere erhielten im Verlauf des Krieges viele gebrauchte Flugzeuge der Legion Condor mit hoher Anzahl Flugstunden Mit Verlauf des Krieges dienten auch vermehrt Spanier in der K 88 die ersten trafen Anfang August 1938 ein Bekannte Angehorige BearbeitenGruppenkommandeure Major Robert Fuchs 1 November 1936 bis 15 August 1937 Major Carl von Wechmar bis Major Karl Mehnert bis September 1938 Major Friedrich Harle September 1938 bis Marz 1939 kam bei der Explosion seiner He 111 im Bereich Madrid Vicalvaro ums Leben Major Andreas Nielsen 21 Marz bis 30 Juni 1939Staffelkapitane der 1 Staffel Oberleutnant Heinz Liegnitz November bis Dezember 1936 kam beim Abschuss seiner Maschine ums Leben Oberleutnant Dezember 1936 bis Oktober 1937 Hauptmann Heinz Trettner Oktober bis Dezember 1937 Hauptmann Hans Schulz Dezember 1937 bis Juli 1938 Hauptmann Karl Heinrich Heyse Juli bis November 1938 Oberleutnant Ernst Puttmann November 1938 bis Juni 1939Staffelkapitane der 2 Staffel Oberleutnant Michael Brasser November 1936 bis Marz 1937 Oberleutnant Hans Henning Freiherr von Beust Marz bis Dezember 1937 Oberleutnant Rolf Schroter Dezember 1937 bis September 1938 Hauptmann Kurt Eckhard Allolio September 1938 bis Fruhjahr 1939 Hauptmann Horst Freiherr Treusch von Buttlar Brandenfels Fruhjahr bis Juni 1939Staffelkapitane der 3 Staffel Hauptmann Ehrhardt November 1936 bis Juni 1937 Oberleutnant Adolf Koch Juni bis August 1937 Oberleutnant Wolfgang Schlenkhoff August 1937 bis Januar 1938 Hauptmann Heinz Fisher Januar bis September 1938 Oberleutnant Thilo von Janson September bis Oktober 1938 kam bei der Explosion seiner He 111 im Bereich La Fatarella ums Leben Hauptmann Friedrich Winkler November 1938 bis Juni 1939Staffelkapitane der 4 Staffel Oberleutnant Rudolf Freiherr von Moreau Juli bis November 1937 war bereits vor Aufstellung der Legion Condor im November ab Juli 1936 erster Befehlshaber des Ju 52 3m Kontingents in Spanien aus dem auch die K 88 hervorging siehe auch unter VB 88 unten Hauptmann Wolfgang Neudorffer November 1937 bis Mai 1938 siehe auch unter VB 88 unten Hauptmann Karl Heinrich Heyse Mai 1938 bis Juli 1938Sonstige Leutnant Alexander Freiherr von Blomberg Sohn von Werner von Blomberg Oberleutnant Gustav Friedrich Graf zu Castell Castell aus dem Adelsgeschlecht derer von Castell Leutnant Hans Wolrad Dolling spater Brigadegeneral der Luftwaffe der Bundeswehr Leutnant Hajo Herrmann spater Anwalt Hauptmann Karl Wolfien spater Chef des Materialamtes der Luftwaffe der BundeswehrStuka 88 Oberleutnant Fritz Glanser Juli 1938 bis Januar 1939 Oberleutnant Hein Bohne Januar bis Juni 1939Versuchsbomberstaffel 88 Oberleutnant Rudolf Freiherr von Moreau Januar bis Juni 1937 Hauptmann Wolfgang Neudorffer Juni bis August 1937Literatur BearbeitenRaul Arias Ramos Lucas Molina Franco Alemanes en la Guerra Civil la Legion Condor Tikala Madrid 2011 ISBN 978 84 9928 075 2 Patrick Laureau Legion Condor The Luftwaffe in Spain 1936 1939 Hikoki Ottringham 2000 ISBN 1 902109 10 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kampfgruppe 88 amp oldid 238670836