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Der Kaiserskorpion Pandinus imperator ist eine Skorpionart aus der Gattung Pandinus in der Familie der Scorpionidae Zusammen mit Pandinus dictator und Pandinus gambiensis steht der Kaiserskorpion derzeit unter Artenschutz KaiserskorpionKaiserskorpion Pandinus imperator SystematikUnterstamm Kieferklauentrager Chelicerata Klasse Spinnentiere Arachnida Ordnung Skorpione Scorpiones Familie ScorpionidaeGattung PandinusArt KaiserskorpionWissenschaftlicher NamePandinus imperator Koch 1841 Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Merkmale 2 1 Korpermerkmale 2 2 Verhaltensmerkmale 2 3 Fortpflanzung und Lebenszyklus 3 Gift des Kaiserskorpions 4 Ernahrung 5 Kaiserskorpione und Menschen 6 Bilder 7 Weblinks 8 QuellenVorkommen BearbeitenDer Kaiserskorpion ist in den tropischen Waldern West bis Zentralafrikas beheimatet von Mauretanien bis in die DR Kongo Er bevorzugt eine relative Luftfeuchtigkeit von 70 80 Prozent Die Tagestemperatur liegt bei 26 28 C nachts liegt sie bei 20 bis maximal 25 C Merkmale BearbeitenKorpermerkmale Bearbeiten Der Kaiserskorpion wird bis zu 15 Zentimeter selten 20 25 Zentimeter gross und wiegt im adulten Stadium zwischen 30 und 50 Gramm Trachtige Weibchen sind dabei deutlich grosser und schwerer als ihre Artgenossen Die Tiere wirken schwarz glanzend im Gluhlampenlicht und konnen im Sonnenlicht olivgrun irisieren im Mischlicht Schwarzlicht mit Gluhlampenlicht irisieren die Tiere turkisblau in reinem Schwarzlicht fluoreszieren die Tiere weiss bis neongelb Verhaltensmerkmale Bearbeiten Diese Art gehort zu den wenigen Vertretern der Skorpione die sich in Gruppen vergesellschaften konnen Der Kaiserskorpion ist nicht aggressiv und greift Artgenossen nicht an Bei Nahrungsknappheit kommt es jedoch zu Kannibalismus Der Kaiserskorpion kann sich uber kurze Distanzen sehr schnell bewegen Auf Storungen reagiert er mit einer typischen Drohhaltung ist aber auch dann nicht angriffslustig und weicht vor Wirbeltieren ab ausgewachsenen Mausen zuruck Kaiserskorpione konnen vergleichsweise gut sehen und erkennen andere Tiere auf etwa einen Meter Entfernung sofern sie sich bewegen Er besetzt ein etwa 50 mal 50 Zentimeter grosses Revier das defensiv verteidigt und schnell aufgegeben wird Er wandert uber lange Strecken wobei er viele Ruhepausen einlegt Wie viele Skorpione hat er eine sehr geringe Ausdauer wahrend seiner Aktivitatsphasen Er ist nachtaktiv und verlasst seine Verstecke tagsuber nicht Diese Art zeigt auch ein geringes Kletterbedurfnis welches bei anderen Skorpionen selten zu finden ist und uberklettert Wurzeln und Stocke im Bodenbereich bis etwa 30 Zentimeter Vegetationshohe Hohlen werden bis zu 35 Zentimeter tief in den Boden gegraben Fortpflanzung und Lebenszyklus Bearbeiten nbsp Werfender Pandinus imperatorDie Tiere sind lebendgebarend und bringen nach einer Tragezeit von circa 12 15 Monaten bis zu funfzig weissliche Jungtiere zur Welt im Normalfall 15 25 die vorher im Mutterleib aus Eiern geschlupft sind Die Jungen verlassen den Mutterleib nach und nach der Geburtsvorgang kann sich uber mehrere 1 4 Tage hinziehen Die Weibchen betreiben Brutpflege und tragen die Jungen bis zu 20 Tage an ihrem Korper umher wobei diese sich uberwiegend auf ihrem Rucken festklammern aber auch am Bauch und an den Pedipalpen sitzen Die Jungtiere sind nach der Geburt weiss und enthalten in ihren gedrungenen Korpern Eiweisse und Nahrstoffe die fur etwa 4 bis 6 Lebenswochen reichen Sie harten innerhalb von etwa 14 Tagen ihren Panzer aus der sich dabei schwarz farbt und konnen ab dann selbstandig Nahrung aufnehmen Sie fressen zunachst Futtertiere die von der Mutter erjagt wurden Mit steigendem Alter trennen sie sich und suchen sich eigene Reviere bilden aber auch kleine Gruppen in denen friedlich zusammen gelebt wird Die Tiere wachsen rasch leben ungefahr 15 Jahre und sind nach 6 7 Jahren ausgewachsen Adultgrosse Gift des Kaiserskorpions BearbeitenDas Gift ein als Scorpin bezeichnetes Peptid ist von massiger Giftigkeit und fur den Menschen weitgehend ungefahrlich Gleichwohl kann ein Stich ausserst schmerzhaft sein Die Symptome ahneln hierbei denen eines Bienenstichs In seltenen Fallen wenn eine Allergie gegen das Gift vorliegt kommt es zu Schockwirkungen die zum Tode fuhren konnen Abweichend von vielen anderen Skorpionen setzt der Kaiserskorpion aber seinen Stachel nur selten ein Jungere Tiere stechen gelegentlich noch mit steigendem Lebensalter werden sie zunehmend stechfaul Die Menge des verabreichten Giftes kann vom Kaiserskorpion gut dosiert werden Es stehen etwa zwei Tropfen zur Verfugung Sie injizieren aber selbst nach starkeren Belastigungen keine oder nur eine geringe Menge des ihnen tatsachlich verfugbaren Giftes was die Wirkung zusatzlich vermindert Auch bei der Verteidigung werden eher die kraftigen Pedipalpen benutzt Ihre Beute toten die Kaiserskorpione vorwiegend mit diesen Scheren Bei heftigen Kampfen oder Bissen durch Nagetiere wird allerdings doch der Giftstachel verwendet Die maximale Dosis erreicht etwa zwei Meerschweincheneinheiten Der Kaiserskorpion ist immun gegen sein eigenes Gift Ernahrung BearbeitenKaiserskorpione leben wie alle Skorpione raptorisch und ernahren sich von jedem lebenden Beutetier welches sie uberwaltigen konnen Hierzu zahlen Schaben Grillen oder andere Insekten Auch nackte Jungmause konnen vom Kaiserskorpion erbeutet werden Er ist sehr kraftig und agil Beute erscheint fruhestens drei Tage nach der letzten Mahlzeit wieder attraktiv Die Tiere haben allgemein einen guten Appetit konnen jedoch auch uber mehrere Monate hungern ohne dabei an Gewicht zu verlieren Bei der Nahrungsaufnahme gibt es deutliche Schwankungen Kaiserskorpione und Menschen BearbeitenDer Kaiserskorpion zeigt einerseits eine eindrucksvolle Erscheinung und weist andererseits von seiner Biologie her zahlreiche Merkmale auf die ihn fur die Haltung in Gefangenschaft geeignet machen Vor allem seine geringe Giftigkeit seine Stechfaulheit und sein ruhiges Wesen haben zu seiner Beliebtheit beigetragen Seine Anspruche sind zudem gut mit den menschlichen Wohnraumen vereinbar er gilt als leicht haltbares Tier Bis Mitte der 1990er Jahre stieg der Import der Tiere uberwiegend aus Westafrika stetig an Schatzungsweise wurden bis 1996 jahrlich etwa 100 000 Exemplare eingefuhrt Um die Art vor moglicher Ausrottung zu bewahren wurde sie gemeinsam mit zwei anderen Pandinus Arten unter Artenschutz gestellt WA Anhang B der EG Verordnung 338 97 und bedarf heute eines Herkunftsnachweises und einer Registriernummer Diese Regel wurde aber in manchen Bundeslandern abgesetzt und ist zum Beispiel in Baden Wurttemberg nicht mehr gultig Die Tiere lassen sich in Gefangenschaft gut nachzuchten Bilder Bearbeiten nbsp Mutter mit frischgeborenen Jungen nbsp Pandinus imperator Mutter mit ihren frisch geborenen Jungen nbsp Pandinus imperator Mutter mit ihren Jungen nbsp Ein frisch geborener Pandinus imperator nbsp Adulter Kaiserskorpion weiblich nbsp Pandinus Imperator auf der JagdWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kaiserskorpion Pandinus imperator Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Deutsche Arachnologische Gesellschaft e V DeArGe Verein der sich um die Erforschung und Ubermittlung von Informationen von Spinnentieren kummert Publikationsorgan ARACHNE ISSN 1613 2688 Quellen BearbeitenHerbert Schiejok et Mark Moelter Genus Pandinus Species Pandinus Imperator Buthus Remscheid 1999 ISBN 3 931707 06 7 Ann Webb Herbert Schiejok Skorpione bede Ruhmannsfelden 1999 ISBN 3 933646 16 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaiserskorpion amp oldid 238572113