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Das KZ Aussenlager Ellrich Burgergarten war ein vom 17 Mai 1944 bis Anfang April 1945 bestehendes Aussenlager in Ellrich das dem KZ Mittelbau unterstand Das Lager befand sich in der Gaststatte Burgergarten und war durchschnittlich mit 950 mannlichen KZ Haftlingen der SS Baubrigade IV belegt Ein weiteres Aussenlager des KZ Mittelbau das KZ Aussenlager Ellrich Juliushutte befand sich am Rande von Ellrich Gaststatte Burgergarten in Ellrich 1921 Inhaltsverzeichnis 1 Funktion des Lagers und Haftlinge 2 Endphase des Lagers 3 Nachkriegszeit 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFunktion des Lagers und Haftlinge BearbeitenDas KZ Aussenlager Ellrich Burgergarten unterstand zunachst dem KZ Buchenwald und ab Oktober 1944 dem KZ Mittelbau Ab dem 15 Januar 1945 gehorte es formal zum KZ Sachsenhausen wodurch sich keine praktischen Anderungen ergaben Das ebenfalls zum Lagerkomplex Mittelbau Dora zahlende KZ Gunzerode wurde dem KZ Aussenlager Ellrich Burgergarten im September 1944 als Nebenlager unterstellt Das Lager befand sich in der Gaststatte Burgergarten die am Rande von Ellrich am Frauenbergteich lag Am 17 Mai 1944 wurde es mit rund 300 KZ Haftlingen der SS Baubrigade IV belegt die bis dahin zu Aufraumarbeiten in Wuppertal eingesetzt waren Sie waren im Festsaal der Gaststatte untergebracht wahrend sich im ubrigen Gebaude Funktionsraume wie Wache und Krankenrevier befanden Auf dem grossen Hof befand sich der Appellplatz Die Gaststatte war von einem Elektrozaun umgeben Zum Ort hin bildete die acht Meter hohe Stadtmauer der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Ellrich die Begrenzung An den vier Ecken des Gelandes standen holzerne Wachturme mit Scheinwerfern Laut Aussagen der Haftlinge sollen die Unterkunftsbedingungen des Lagers ertraglich gewesen sein Sie bezeichneten es als oberes Lager als Abgrenzung zum unteren Lager in Form des ausserhalb des Ortes liegenden KZ Aussenlagers Ellrich Juliushutte In Ellrich mussten die Haftlinge Zwangsarbeit durch Gleisbauarbeiten zur Errichtung der Helmetalbahn leisten Die Wachmannschaften des Lagers waren im Restaurant auf dem Burgberg untergebracht Lagerfuhrer war bis Februar 1945 SS Obersturmfuhrer Otto Diembt und anschliessend SS Untersturmfuhrer Erich Scholz Endphase des Lagers BearbeitenBeim Anrucken von amerikanischen Truppen kam es zur Raumung des Lagers bevor Ellrich am 12 April 1945 von ihnen erreicht wurde Eine erste Raumung fuhrte die SS am 6 April 1945 durch bei der rund 350 kranke und judische Haftlingen in Viehwaggons abtransportiert und bis in die Altmark verschleppt wurden Ab Mieste folgte ein Todesmarsch der am 13 April 1945 in Gardelegen mit dem Massaker in der Isenschnibber Feldscheune endete 1 Die restlichen rund 700 Haftlinge trieb Lagerfuhrer Erich Scholz mit SS Angehorigen am 10 April 1945 in einem Marsch bei dem es offenbar keine Todesfalle gab uber den Harz Am 14 April 1945 entliess er die Haftlinge bei Guntersberge Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Gedenktafel vor einem Seniorenheim am fruheren Standort des KZNach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte die Rote Armee das Gaststattengebaude und brachte darin Soldaten unter die die sudlich von Ellrich verlaufende Grenze zwischen der sowjetischen und der britischen Besatzungszone bewachten Ab 1947 diente das Gebaude wieder als Gaststatte deren Festsaal ab 1957 als Kino genutzt wurde In den 1970er Jahren befand sich im Festsaal eine Diskothek Seit Ende der 1980er Jahre stand die Gaststatte leer sie wurde 1998 abgerissen Im Jahr 2018 wurde das Grundstuck mit einem Seniorenheim bebaut 2021 weihte der Verein Jugend fur Dora am fruheren Standort eine Gedenktafel ein 2 Auch die Dauerausstellung der Gedenkstatte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen erinnert an das fruhere KZ Aussenlager Ellrich Burgergarten 3 Literatur BearbeitenJens Christian Wagner Hrsg Ellrich Burgergarten in Konzentrationslager Mittelbau Dora 1943 1945 Begleitband zur standigen Ausstellung in der KZ Gedenkstatte Mittelbau Dora Wallstein Gottingen 2007 S 187 Online Jens Christian Wagner Ellrich Burgergarten SS Baubrigade IV in Wolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 7 Munchen 2008 S 301ff Online Jens Christian Wagner Ellrich 1944 45 Konzentrationslager und Zwangsarbeit in einer deutschen Kleinstadt Gottingen 2009 Wallstein S 56 58 176 Weblinks BearbeitenKurzbeschreibungEinzelnachweise Bearbeiten Lukkas Busche Andreas Froese Gardelegen 1945 Das Massaker und seine Nachwirkungen Begleitender Katalog zur Dauerausstellung der Gedenkstatte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen Gardelegen Leipzig Magdeburg 2022 ISBN 978 3 9813459 9 5 Marco Kneise Gedenktafel fur KZ Aussenlager in Ellrich eingeweiht in Thuringer Allgemeine vom 10 April 2021 Zur Geschichte des historischen Ortes In Homepage der Gedenkstatte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen Abgerufen am 16 Juni 2023 51 58948 10 66629 Koordinaten 51 35 22 1 N 10 39 58 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KZ Aussenlager Ellrich Burgergarten amp oldid 234656926