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Bei den Leichten Kreuzern der Konigsberg Klasse die auch als K Klasse oder K Kreuzer bezeichnet wird handelt es sich um drei Kreuzer der deutschen Reichsmarine und spater der Kriegsmarine Sie waren nach deutschen Stadten benannt deren Name mit einem K beginnt Nach der I Konigsberg Klasse und der II Konigsberg Klasse war dies die dritte Klasse der nun nicht mehr Kleiner Kreuzer sondern Leichter Kreuzer genannten Schiffe Wenige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg unter den Auflagen des Versailler Vertrages projektiert waren die Schiffe nur bedingt verwendbar und galten schon beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs als uberholt Konigsberg Klasse Die Karlsruhe Die KarlsruheSchiffsdatenLand Deutsches Reich Deutsches ReichSchiffsart Leichter KreuzerBauzeitraum 1926 bis 1929Stapellauf des Typschiffes 26 Marz 1927Gebaute Einheiten 3Dienstzeit 1929 bis 1945Schiffsmasse und BesatzungLange 174 0 m Lua 169 0 m KWL Breite 15 3 mTiefgang max 6 28 mVerdrangung 6 756 tmaximal 8 260 t Besatzung 514 bis 850 MannMaschinenanlageMaschine 6 Wasserrohrkessel4 Dampfturbine2 10 Zyl Schiffsdieselmotor MANMaschinen leistung 68 200 PS 50 161 kW Hochst geschwindigkeit 32 1 kn 59 km h Propeller 2 dreiflugelig 4 1 mBewaffnung9 Sk 15 cm L 60 C 25 2 Sk 8 8 cm L 45 12 Torpedorohr 53 3 cmab 1934 9 Sk 15 cm L 60 C 25 2 Sk 8 8 cm L 45 8 Flak 3 7 cm L 83 C 30 4 Flak 2 cm L 65 C 30PanzerungGurtel 50 70 mm Deck 20 30 mm Torpedoschott 15 mm Kommandoturm 30 100 mm Geschutzturm 20 30 mm lt Barbetten 30 mmSonstigesKatapulte 1Bordflugzeuge 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Entwurf 2 1 Antrieb 2 2 Bewaffnung 2 3 Panzerung 2 4 Weitere Schiffsanlagen 2 5 Bildbeschreibung 3 Einheiten 3 1 Konigsberg 3 2 Karlsruhe 3 3 Koln 4 Nachfolger 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenGeschichte BearbeitenDie in den Jahren 1924 25 unter der Verantwortung des Marineoberbaurat Albrecht Ehrenberg entworfene Klasse litt noch unter den Einschrankungen des Vertrags von Versailles der fur Kreuzer eine Beschrankung der Tonnage auf 6 000 Tonnen vorsah Da die deutschen Konstrukteure diese Obergrenze von vornherein voll ausnutzten und sogar uberschritten fehlte die sonst bei Kriegsschiffen ubliche und fur die Stabilitatsberechnungen wichtige Baureserve welche das Gewicht spaterer Zubauten beinhaltete Zumindest konnte die Beschrankung auf Geschutze in Einzellafetten wie bei der Vorgangerin Emden gelockert werden so dass nun der Einbau von neu entwickelten Artillerieturmen gewahrleistet war Entwurf BearbeitenDie Konstruktion basierte auf der bei Torpedobooten bewahrten Langsspant Querbander Bauweise Die Schiffe hatten 16 wasserdichte Abteilungen und der Doppelboden erstreckte sich uber 72 der Gesamtlange Um die Beschrankung der Tonnage einzuhalten waren zur Gewichtsersparnis 85 der Verbindungen geschweisst statt genietet Die durch den Vertrag gewissermassen erzwungene Leichtbauweise fuhrte beim Schiessen und bei rauer See zu einer hohen Beanspruchung des Schiffskorpers so dass es immer wieder zu Rissen an den Stossen der Schweissnahte kam So lief zum Beispiel die Karlsruhe in einem Orkan wahrend einer Pazifikfahrt 1936 Gefahr aufgrund von schweren strukturellen Schaden auseinanderzubrechen Zusatzlich litten die Schiffe wegen ihres grossen Lange Breite Verhaltnisses von uber 11 unter grosseren Stabilitatsproblemen was dazu fuhrte dass sie im Zweiten Weltkrieg nur in der Nord und Ostsee eingesetzt wurden und nicht wie geplant im Handelskrieg Spater durften die Treibstoffbunker aufgrund der Stabilitatsdefizite nicht unter den Inhalt von 680 m leergefahren werden was einen uberseeischen Einsatz von vornherein ausschloss 1 Antrieb Bearbeiten Das Schiff besass zwei Wellen mit je einem aus Eisenbronze hergestellten Propeller der einen Durchmesser von 4 1 m aufwies Die zwei elektrisch betriebenen Rudermaschinen konnten im Notfall per Hand bedient werden Neu war die gemischte Antriebsanlage Dampfturbinen fur Kampf Diesel fur Marschfahrt Die Haupt Antriebsanlage bestand aus sechs olbefeuerten Wasserrohrkesseln die sich in insgesamt vier Kesselraumen befanden Zwei Kessel waren an dem vorderen Schornstein und vier Kessel an dem achteren Schornstein angeschlossen Die vier grosseren Kessel verfugten uber je 22 und die beiden anderen Kessel uber je 18 Zentrifugalzerstauber Brenner wobei der Betriebsdruck bei 16 atu lag Der erzeugte Dampf wirkte auf vier voneinander unabhangige Turbinensatze von denen jeweils zwei mittels Zahnradubersetzung auf eine der beiden Wellen geschaltet waren Diese Verbindung konnte durch eine doppelte Klauenkupplung getrennt werden Die vier Turbinensatze waren unterteilt in zwei Hauptturbinen und zwei Marschturbinen wobei in letzteren noch die Ruckwartsturbinen integriert waren Bei kalten Kesseln konnte im absoluten Notfall und unter Missachtung aller Sicherheitsvorschriften eine Alarmzundung vorgenommen werden welche die Kessel innerhalb nur weniger Minuten auf Betriebsdruck bringen konnte nbsp Aufteilung der KesselraumeDiese sogenannte Nassdampfanlage fiel zwar raumlich relativ gross aus und beanspruchte dadurch die Halfte der 16 Abteilungen jedoch war sie wesentlich betriebssicherer als die komplizierten und anfalligen kleineren Hochdruck Heissdampfanlagen die spater zu andauernden Problemen auf der Admiral Hipper Klasse und auch bei den Zerstorern 1934 fuhrten Zusatzlich zu der Hauptantriebsanlage wurden noch wahrend des Baues die drei Schiffe mit einer Marschdiesel Motorenanlage ausgerustet Diese war konstruktionsmassig eigentlich nicht vorgesehen jedoch bewahrten sich diese Motoren auf dem Prufstand so gut dass sie aus Grunden des nun grosseren Aktionsradius nachtraglich eingebaut wurden Es handelte sich dabei um zwei umsteuerbare Viertakt Zehnzylindermotoren mit einer Einzelleistung von 900 PS die mittels einer Vulcan Kupplung olgefulltes Getriebe ohne Drehzahlubersetzung auf die Hauptwelle wirkten Mit den Motoren konnte eine wirtschaftliche Marschfahrt bei 10 kn erreicht werden Der Nachteil bestand darin dass die zwei Antriebsanlagen nicht gleichzeitig betrieben werden konnten und das Schiff stoppen und die Maschinen herunterfahren musste um zwischen den zwei Betriebsarten zu wechseln Dieser etwa 15 Minuten dauernde Kupplungsvorgang konnte im Ernstfall ein grosser taktischer Nachteil sein Auf der Suche nach jedweder Gewichtseinsparung wurden auch diese Motoren in extremer Leichtbauweise hergestellt Dies und die Tatsache dass auf dem Schiff eigentlich gar kein Raum fur diese Motoren vorgesehen war fuhrte zu anfanglichen Schwierigkeiten wodurch die Befurworter der Hochdruck Heissdampfanlagen kurzfristig wieder Oberhand bekamen und der erfolgversprechende Dieselmotorenantrieb eine Zeit lang nicht weiter verfolgt wurde Meilenfahrtergebnisse am Beispiel der KarlsruheDatum 16 Januar 1930 13 Januar 1930 15 Januar 1930Dauer 6 Std 6 Std 3 Std Geschwindigkeit 15 kn 25 kn 31 knTurbinenschaltung beide Marschturbinen beide Hauptturbinen alle vier Turbinen parallelWellendrehzahl 1 min 138 245 345Gesamtwellenleistung WPs 4 000 23 200 55 400Heizolverbrauch je Stunde 11 6 t 17 6 t 35 3 tBewaffnung Bearbeiten nbsp Innenansicht des TurmesAus Grunden der Gewichtseinsparung entschied man sich bei der Konigsberg Klasse fur die Aufstellung von drei Drillingsturmen anstatt von vier Doppelturmen die ersten Drillingsturme in der deutschen Marine Ein Turm befand sich vorn zwei achtern Damit war nur ein Drittel der Feuerkraft direkt nach vorn gerichtet Ein Grund fur diese Aufstellung war die bei der Konstruktion bedachte Aufgabe der Aufklarung da bei dieser fur ein wahrscheinliches Gefecht im Ruckzug mehr Feuerkraft zu Verfugung stand Die beiden achteren Turme waren um je etwa 2 m nach Back beziehungsweise Steuerbord aus der Mittschiffslinie geruckt um an den Aufbauten vorbei auch direkt voraus schiessen zu konnen 2 3 In der Praxis wurde dies aber nicht praktiziert da der Mundungsdruck der Schiffskanonen zu Schaden an den Aufbauten gefuhrt hatte Erstmals in der deutschen Marine verfugten die Schiffe der K Klasse uber eine zentrale Feuerleitung Panzerung Bearbeiten nbsp Querschnitt der PanzerungDas sich uber die ganze Breite erstreckende Panzerdeck hatte eine Dicke von 20 bis 40 mm wobei es jedoch nicht die sonst ubliche Boschung besass Die Panzerung entsprach dem damaligen Standard eines Leichten Kreuzers Auf der einen Seite mussten aufgrund der Beschrankungen des Versailler Vertrages Abstriche bei der Panzerung gemacht werden auf der anderen konnte dies durch Verwendung moderner Legierungen teilweise kompensiert werden Bei dem Panzermaterial handelte es sich um den Krupp Panzerstahl 420 Dieser noch aus dem Ersten Weltkrieg stammende homogene Chrom Nickel Molybdan Stahl war zwar nicht formbar und anfangs auch nur bis zu einer Starke von 80 mm herstellbar gilt jedoch als der beste Panzerstahl seiner Zeit und war nur 5 weniger widerstandsfahig als der spatere Krupp Wh Stahl Wotan hart mit dem die spateren deutschen Kriegsschiffe hergestellt wurden Die Karlsruhe bekam wahrend ihres Umbaus eine zweite Aussenhaut und ein neues Oberdeck aus diesem Stahl Bei ihren zwei Schwesterschiffen kam es kriegsbedingt zu keinem vergleichbaren Umbau Weitere Schiffsanlagen Bearbeiten nbsp Hier sind zwei 6 m Basisgerate am Vormars und am Kommandostand gut zu erkennenDie Waffenleitanlage bestand aus drei optischen Entfernungsmessern mit einer 6 m Messbasis sowie drei kleineren Geraten mit 3 m Basis Die 6 m Gerate steuerten die 15 cm Geschutze und befanden sich auf dem vorderen und achteren Kommandostand sowie dem Vormars Artillerieleitstand Die 3 m Gerate befanden sich jeweils seitlich des Gefechtsmastes und am achteren Kommandostand und steuerten zum einen die Flak und zum anderen die Torpedowaffe Die elektrische Anlage bestand aus zwei dampfgetriebenen Turbogeneratoren mit einer Leistung von je 250 kW und zwei Dieselgeneratoren mit je 90 kW Die Generatoren die eine Gleichspannung von 220 Volt lieferten wurden auf drei voneinander getrennten Stationen verteilt so dass bei der Uberflutung einer Station die Aufrechterhaltung des Bordnetzes gewahrleistet werden sollte Im Ernstfall zeigte sich jedoch dass die E Anlage trotzdem ausserst anfallig war und in schwierigen Situationen oft versagte Ausserdem standen zwei Frischwassererzeugungsanlagen fur die Herstellung von Wasch Trink und Speisewasser zur Verfugung Eine mit Kohlensaure arbeitende Kuhlanlage konnte den Proviantraum auf bis zu 0 C kuhlen und alle Munitionskammern auf ausreichend sicherer Temperatur halten Bildbeschreibung Bearbeiten nbsp Einheiten Bearbeiten nbsp Man beachte die ungewohnliche Anordnung der HeckturmeKonigsberg Bearbeiten Hauptartikel Konigsberg Schiff 1929 Die Konigsberg ging in Norwegen am 10 April 1940 wahrend des Unternehmens Weserubung verloren als sie in Bergen von britischen Skua Sturzkampfbombern bombardiert wurde Karlsruhe Bearbeiten Hauptartikel Karlsruhe Schiff 1929 Die Karlsruhe ging am 9 April 1940 wahrend des Unternehmens Weserubung verloren als sie auf dem Ruckmarsch von Kristiansand im Skagerrak torpediert wurde Koln Bearbeiten Hauptartikel Koln Schiff 1930 Die Koln wurde fast den ganzen Krieg uber als Schulschiff verwendet Sie wurde am 31 Marz 1945 in Wilhelmshaven bombardiert und versank bis zum Hauptdeck im Hafenbecken Ihre beiden hinteren Geschutzturme blieben aber im Einsatz und beschossen anruckende alliierte Einheiten Nachfolger BearbeitenAus der Konigsberg Klasse wurde die Leipzig Klasse entwickelt von der zwei Einheiten die Leipzig und die Nurnberg gebaut wurden Der Hauptunterschied lag in der Ruckkehr zur normalen Anordnung der beiden Heckturme und in der zusatzlichen dritten Antriebswelle auf welche die nunmehr vier Marschdieselmotoren alleine wirkten Literatur BearbeitenReinhard H Huxmann Die Karriere des Kreuzers Konigsberg nach seinem Untergang Bilddokumentation einer Bergung 2 Auflage Oceanum Verlag Wiefelstede 2012 ISBN 978 3 86927 130 9 152 Seiten Gerhard Koop Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine Band 5 Die Leichten Kreuzer der Konigsberg Klasse Bernard amp Graefe Verlag Bonn 1994 ISBN 3 7637 5923 9 Ulrich Elfrath Die deutsche Kriegsmarine 1939 1945 Band 1 ISBN 3 8289 5314 X Erich Groner u a Die deutschen Kriegsschiffe 1815 1945 Erweiterte Auflage 1983 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konigsberg Klasse Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienFussnoten Bearbeiten Gerhard Koop Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine Band 5 Bernard amp Graefe Verlag Bonn 1994 ISBN 3 7637 5923 9 S 292 M J Whitley Kreuzer im Zweiten Weltkrieg Motorbuch Verlag 1995 ISBN 3 613 01426 2 S 34 engl Original Cruisers of World War Two Arms amp Armours Press London Koop Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine Band 5 S 22 Leichte Kreuzer der Konigsberg Klasse Konigsberg Karlsruhe Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konigsberg Klasse 1929 amp oldid 242935573