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Kate Frankenthal 30 Januar 1889 in Kiel 21 April 1976 in New York City war eine deutsche Arztin und sozialdemokratische Politikerin Ab 1933 schrieb sie unter dem Pseudonym Kate Kenta K Kenta oder Kenta Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Zeitschriftenbeitrage Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKate Frankenthal war eine Tochter des Kaufmanns und Vorsitzenden der judischen Gemeinde von Kiel Julius Frankenthal und der Cacilie Goldmann Sie legte 1909 das Abitur ab und begann danach mit dem Studium der Medizin an den Universitaten Kiel Heidelberg Erlangen Freiburg Wien und Munchen welches sie am 18 September 1914 mit einer Promotion an der Christian Albrechts Universitat zu Kiel abschloss Sie gehorte zu den ersten Frauen die an einer deutschen Universitat das medizinische Staatsexamen ablegten Anschliessend arbeitete sie u a funf Monate am Rudolf Virchow Krankenhaus in Berlin Trotz ihrer pazifistischen Gesinnung wollte sie den Soldaten im Ersten Weltkrieg medizinisch zur Seite stehen Fur die deutsche kaiserliche Armee kam dieses Ansinnen vollig uberraschend Militararztinnen waren bislang nicht vorgesehen Die osterreichisch ungarische Armee nahm die Arztin dann in ihre Reihen auf Bis Anfang 1918 diente Kate Frankenthal in Frontlazaretten der Karpathenarmee Von dort kehrte sie nach Berlin zuruck Noch wahrend des Krieges wurde sie Mitglied der SPD 1923 trat sie aus der judischen Gemeinde aus Sie erhielt 1918 eine Anstellung als Assistenzarztin an der Berliner Charite wo sie bis 1924 arbeitete Nebenher betrieb sie eine Praxis in der sie Ehe und Sexualberatung durchfuhrte und als engagierte Gegnerin des gesetzlichen Verbots des Schwangerschaftsabbruchs 218 kostenlos Verhutungsmittel verteilte sowie bei der Beschaffung von Wohnraum Nahrung und Kleidung ihrer vorwiegend armen Klientel behilflich war Politisch engagierte sie sich zunachst in der SPD wo sie zum linken Flugel gehorte Zunachst von 1920 bis 1925 Bezirksverordnete fur die Partei im Bezirk Tiergarten wurde sie 1925 in die Berliner Stadtverordnetenversammlung gewahlt der sie bis 1931 angehorte Sie war Gesundheits und Wohlfahrtsdeputierte arbeitete im Haushaltsausschuss mit und gehorte dem Parteivorstand an 1928 wurde sie zur Stellvertreterin des Stadtarztes Richard Schmincke und zur Schularztin fur den Stadtbezirk Neukolln gewahlt 1 1931 ruckte sie als Abgeordnete ein Jahr vor Ende der Legislaturperiode in den Preussischen Landtag nach und trat im Dezember des Jahres zur neu gegrundeten Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands SAP uber Hier wurde sie im Fruhjahr 1932 in den Parteivorstand gewahlt engagierte sich fur eine sozialistische Gesundheitspolitik und kandidierte im April bzw November des Jahres erfolglos fur den Preussischen Landtag bzw den Reichstag Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde sie entlassen da sie als national unzuverlassig und nichtarisch galt Schon Ende Marz 1933 verliess sie NS Deutschland und kam uber Prag Zurich und Paris schliesslich 1936 nach New York City Ich passte in jede Kategorie die von den Nazis verabscheut wurde Judin Sozialistin Volksvertreter emanzipiertes Weib Ich hatte nichts mehr in Deutschland zu tun In New York absolvierte sie eine Lehranalyse bei dem Psychoanalytiker Harry Stack Sullivan und betrieb bis ins hohe Alter eine eigene psychoanalytische Praxis In Berlin Rudow wurde 1996 eine Strasse nach ihr benannt Veroffentlichungen BearbeitenBeitrag zur Lehre von den durch Balantidium coli erzeugten Erkrankungen Aus der medizinischen Klinik zu Kiel Dissertation Kiel 1914 218 streichen nicht andern E Laub Berlin 1931 Der dreifache Fluch Judin Intellektuelle Sozialistin Lebenserinnerungen einer Arztin in Deutschland und im Exil Hrsg von Kathleen M Pearle amp Stephan Leibfried Campus Verlag Frankfurt New York 1981 ISBN 3 593 32845 3 Taschenbuchausgabe ebd 1985 ISBN 3 593 33556 5 Zeitschriftenbeitrage Auswahl BearbeitenDas Blaue Heft Prag Neubeginn 12 1933 Heft 9 Dezember S 276 279 Der sozialistische Arzt Vierteljahreszeitschrift des Vereins sozialistischer Arzte Arzteschaft und Faschismus 8 Jg 1932 Heft 6 Juni S 101 107 Textarchiv Internet Archive Wirtschaftsnot und Volksgesundheit 8 Jg 1932 Heft 9 10 September Oktober S 173 174 Textarchiv Internet ArchiveDie Gemeinde Kommunale Gesundheitspflege 5 1928 S 1011 1014 Zur Reform des offentlichen Gesundheitswesens 7 1930 S 772 776 Die Genossin Die biologische Tragodie der Frau 5 1928 Heft 1 Januar S 10 13 Stadtische Gesundheitspflege 5 1928 Heft 7 Juli S 236 239 Zur Frage der Geburtenregelung 6 1929 Heft 9 September S 388 391 Die neue Weltbuhne Prag Eheforderung Pseudonym Kate Kenta 31 1935 Heft 50 12 Dezember S 1577 1579 Konzentrationslager fur Frauen Pseudonym Kate Kenta 32 1936 Heft 4 23 Januar S 100 104 Frauen zur Einheitsfront 32 1936 Heft 5 390 Januar S 137 138 Im Konzentrationslager fur Frauen Pseudonym Kate Kenta 32 1936 Heft 8 20 Februar S 236 238 Gesundheit und Wohlfahrt Revue Suisse d Hygiene Zurich Krise und Volksgesundheit Pseudonym Dr K Kenta 1934 S 446 452 Internationales arztliches Bulletin Prag Zentralorgan der Internationalen Vereinigung Sozialistischer Arzte Gesundheitspolitisches aus dem neuen Deutschland Pseudonym K Kenta 2 Jg 1935 Heft 4 April S 55 57 Textarchiv Internet Archive Gegen den Abtreibungsparagraphen 2 Jg 1935 Heft 8 9 November Dezember S 112 117 Textarchiv Internet Archive Die Reichsarzteordnung Pseudonym K Kenta 3 Jg 1936 Heft 1 Januar S 12 15 Textarchiv Internet Archive Kongress fur vorbeugende Medizin 3 Jg 1936 Heft 2 3 Marz April S 33 34 Textarchiv Internet Archive Arzte und Naturheilkundige in Deutschland Pseudonym K Kenta 3 Jg 1936 Heft 4 Mai S 45 46 Textarchiv Internet ArchiveSozialarztliche Rundschau Wien Das Problem der unerwunschten Schwangerschaft 2 1931 Heft 6 S 99 100 Hitlers erster Jahresplan 4 1933 Heft 5 Mai S 69 72 Faschismus und Sozialpolitik Pseudonym Kenta 4 1933 Heft 5 Mai S 72 73 Das Gesetz gegen Arbeitslosigkeit in Deutschland Pseudonym K Kenta 4 1933 Heft 6 Juni S 87 88 Bevolkerungs und Gesundheitspolitik im Dritten Reich Pseudonym Kenta 4 1933 Heft 6 Juni S 97 99 Deutsche Arzte bereiten den Krieg vor Pseudonym Kenta 4 1933 Heft 7 September S 115 116 Deutschland Pseudonym Kenta 4 1933 Heft 7 September S 116 117 Arzte als Baumeister im Dritten Reich Pseudonym K Kenta 4 1933 Heft 8 Oktober S 135 136 Das Massenelend im Dritten Reich Pseudonym K Kenta 4 1933 Heft 9 November S 146 149 Deutschland von heute Pseudonym K Kenta 4 1933 Heft 10 Dezember S 166 168 Deutschland von heute Pseudonym K Kenta 5 1934 Heft 2 Februar S 30 31 Sozialistische Arbeiterzeitung Warum nicht mehr SPD Genossin Kate Frankenthal begrundet ihren Ubertritt zur SAP 25 Dezember 1931 Ausgabe 46 S 6 fes de Literatur BearbeitenFrankenthal Kate Dr med In Alfons Labisch Florian Tennstedt Der Weg zum Gesetz uber die Vereinheitlichung des Gesundheitswesens vom 3 Juli 1934 Entwicklungslinien und momente des staatlichen und kommunalen Gesundheitswesens in Deutschland Teil 2 Akademie fur offentliches Gesundheitswesen in Dusseldorf 1985 S 406 ISSN 0172 2131 Download Frankenthal Kate in Gudrun Wedel Autobiographien von Frauen Ein Lexikon Koln Bohlau 2010 S 240 f Bernhard Meyer Eine Medizinerin in der Politik Die Arztin Kate Frankenthal In Berlinische Monatsschrift Luisenstadtischer Bildungsverein Heft 7 1999 ISSN 0944 5560 S 67 72 luise berlin de Rebecca Schwoch Walter Wuttke Herbert Lewin und Kate Frankenthal Zwei judische Arzte aus Deutschland In Deutsches Arzteblatt Jg 101 Heft 19 7 Mai 2004 Elke Steiner Herbert Lewin und Kate Frankenthal Zwei judische Arzte aus Deutschland Zwei judische Arzte aus Deutschland Herbert Lewin und Kate Frankenthal Aktives Museum Spiegelgasse Wiesbaden 2005 Sonderdruck einer Comicserie im Deutschen Arzteblatt Serie zu Kate Frankenthal im Deutschen Arzteblatt 2004 in 14 Folgen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Kate Frankenthal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kerstin Wolff Gegen den Klassen Paragrafen Die Abtreibungsdebatte zwischen 1900 und 1933 In Digitales Deutsches Frauenarchiv 2021 Fundstuck Kate Frankenthal Der dreifache Fluch Judin Intellektuelle Sozialistin 1981 In Digitales Deutsches Frauenarchiv 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Frankenthal Kate Dr med In Alfons Labisch Florian Tennstedt Der Weg zum Gesetz uber die Vereinheitlichung des Gesundheitswesens vom 3 Juli 1934 Entwicklungslinien und momente des staatlichen und kommunalen Gesundheitswesens in Deutschland Teil 2 Akademie fur offentliches Gesundheitswesen in Dusseldorf 1985 S 406 ISSN 0172 2131 DownloadNormdaten Person GND 118534890 lobid OGND AKS LCCN n85242362 VIAF 18013616 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Frankenthal KateKURZBESCHREIBUNG deutsche Arztin und GesundheitspolitikerinGEBURTSDATUM 30 Januar 1889GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 21 April 1976STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kate 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