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Jutta Rudiger 14 Juni 1910 in Berlin 13 Marz 2001 in Bad Reichenhall war eine deutsche Psychologin und Nationalsozialistin Sie war von 1937 bis 1945 Reichsreferentin des Bundes Deutscher Madel BDM in der Reichsjugendfuhrung RJF Berlin und damit die ranghochste weibliche NS Jugendfunktionarin Jutta Rudiger mit Vidkun Quisling 1941 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Fussnoten 5 WeblinksLeben BearbeitenDie Tochter eines Oberingenieurs legte 1929 in Dusseldorf ihr Abitur ab und studierte ab 1930 an der Universitat Wurzburg Psychologie mit den Nebenfachern Philosophie und Volkswirtschaft 1931 trat sie dort dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund bei und grundete 1932 die ortliche Arbeitsgemeinschaft Nationalsozialistischer Studentinnen ANSt 1 Im Mai 1933 schloss sie ihr Studium ab 1934 wurde sie bei Karl Marbe mit der Arbeit Der Wiederholungssatz bei der Entwicklung vom Saugling zum funfjahrigen Kinde zugleich ein Beitrag zur Personlichkeitsbeschreibung jungerer Kinder promoviert Rudiger arbeitete von 1933 bis 1935 als Fachpsychologin und Assistentin am Institut fur Arbeits und Berufsforschung der Rheinprovinz in Dusseldorf wo sie Eignungsprufungen durchfuhrte Nachdem ihr Aufnahmeantrag in die NSDAP 1933 abgelehnt worden war engagierte sie sich ab Herbst dieses Jahres ehrenamtlich im BDM erst als Schar dann als Ringfuhrerin Am 1 Januar 1934 wurde sie Leiterin der Abteilung fur weltanschauliche Schulung und Kultur des BDM Gaus Dusseldorf ab 1 Januar 1935 des Obergaues Ruhr Niederrhein Dort ubernahm sie im Juni eine hauptamtliche Stelle als Stabsleiterin und stieg rasch weiter auf Im Oktober 1925 wurde sie Obergaufuhrerin im Oktober 1936 Inspektionsbeauftragte in der Reichsjugendfuhrung und 1937 Sonderbeauftragte der Reichsreferentin Trude Mohr Zum 1 April 1937 gelang es ihr nach mehreren vergeblichen Versuchen endlich in die NSDAP aufgenommen zu werden Am 24 November 1937 wurde sie als Nachfolgerin der wegen Heirat ausgeschiedenen Trude Mohr selbst Reichsreferentin des BDM und damit hochste BDM Fuhrerin In dieser Position war sie unmittelbar dem Reichsjugendfuhrer unterstellt Sie behielt diese Stellung bis zum Ende des nationalsozialistischen Regimes 1945 Zu ihrem Zustandigkeitsbereich gehorten auch die 1938 gegrundete BDM Organisation Glaube und Schonheit ab 1941 die Arbeitsmaiden im Reichsarbeitsdienst und ab 1943 die Flakhelferinnen Auf internationaler Ebene war Rudiger eine von drei Prasidentinnen der Arbeitsgemeinschaft fur weibliche Jugend im 1942 gegrundeten Europaischen Jugendverband einer Dachorganisation faschistischer Jugendverbande aus 14 Staaten 2 1943 publizierte Rudiger das Buch Germanische Jugend Am 4 Dezember 1944 verfasste sie zusammen mit der Reichsfrauenfuhrerin Gertrud Scholtz Klink einen Aufruf in dem sie die deutschen Frauen zur verstarkten Kriegshilfe aufforderte Heute nun wo jeder wehrfahige deutsche Mann sich seinem Vaterlande stellt wollen wir Frauen und Madels alles tun um Soldaten des Heimatgebietes restlos den Fronteinsatz zu ermoglichen 1 Mitte 1945 wurde Rudiger die kurz vor Kriegsende noch die Vernichtung der Akten der Reichsjugendfuhrung angeordnet hatte und sich nach der Flucht aus Berlin bei Zell am See versteckt hielt zusammen mit Melita Maschmann verhaftet und anfangs im Ludwigsburger Frauenlager 77 interniert Insgesamt verbrachte sie zweieinhalb Jahre in US amerikanischer und britischer Internierung Nach ihrer Entlassung Ende 1947 kehrte Rudiger nach Dusseldorf zuruck und versuchte ihre fruhere Tatigkeit am Institut fur Arbeits und Berufsforschung wieder aufzunehmen was aber am Widerstand des Personalrats scheiterte 2 1948 grundete sie daher in Dusseldorf eine psychologische Praxis fur Erziehungsberatung Arbeits und Berufspsychologie und Wirtschaftspsychologie und arbeitete hauptsachlich als Kinder und Jugendpsychologin Ihr Entnazifizierungsverfahren wurde im Oktober 1950 ohne Einstufung beendet In den 1960er Jahren zog sie nach Bad Reichenhall und betrieb auch dort eine psychologische Praxis Nach Beendigung ihrer Berufstatigkeit veroffentlichte sie ab den 1980er Jahren in rechtsgerichteten Verlagen eine Reihe von apologetischen Buchern in denen sie die NS Jugendorganisationen insbesondere den BDM historisch zu rechtfertigen und zu rehabilitieren und ihre eigene Tatigkeit zu relativieren und zu verteidigen suchte Eine Abkehr vom Nationalsozialismus fand bis zu ihrem Tode nicht statt 2 Sie war Mitglied des Vereins zur Erhaltung der deutschen Sprache Rudiger lebte von 1940 bis 1991 in einer Beziehung mit ihrer Mitarbeiterin Hedy Bohmer 2 Sie starb im Alter von 90 Jahren 2001 in Bad Reichenhall an den Folgen ihrer fortschreitenden Parkinson Erkrankung Schriften BearbeitenDer Bund Deutscher Madel in der Hitler Jugend Idee und Gestalt Berlin 1934 Der Bund Deutscher Madel Eine Richtigstellung ASKANIA Verlagsgesellschaft mbH Lindhorst 1984 ISBN 3 921730 14 7 als Herausgeberin Zur Problematik von Soldatinnen Der Kampfeinsatz von Flakwaffenhelferinnen im 2 Weltkrieg Berichte und Dokumentationen ASKANIA Verlagsgesellschaft mbH Lindhorst 1987 ISBN 3 921 730 20 1 als Herausgeberin Die Hitler Jugend und ihr Selbstverstandnis im Spiegel ihrer Aufgabengebiete Verlag Bublies Schnellbach 1998 ISBN 3 926584 38 6 Ein Leben fur die Jugend Madelfuhrerin im Dritten Reich Deutsche Verlagsgesellschaft Preussisch Oldendorf 1999 ISBN 3 920722 58 2Literatur BearbeitenManfred Berger Fuhrende Frauen in sozialer Verantwortung Jutta Rudiger in Christ und Bildung 2001 H 10 S 35 Horst Gundlach Rudiger Jutta In Uwe Wolfradt Elfriede Billmann Mahecha und Armin Stock Hrsg Deutschsprachige Psychologinnen und Psychologen 1933 1945 Ein Personenlexikon erg um einen Text von Erich Stern Springer Wiesbaden 2015 ISBN 9783658014803 S 381 383 Sabine Hering Rudiger Jutta In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 214 f Digitalisat Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 Jacques R Pauwels Women Nazis and Universities Female University Students in the Third Reich 1933 1945 Greenwood Press Westport Connecticut and London 1984 Fussnoten Bearbeiten a b Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 500 a b c d Horst Gundlach Die Psychologin Dr Jutta Rudiger Eine Karriere Report Psychologie 38 6 254 258 2013 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Jutta Rudiger im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 119288141 lobid OGND AKS LCCN n84067321 VIAF 92443080 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rudiger JuttaKURZBESCHREIBUNG deutsche Psychologin und BDM ReichsreferentinGEBURTSDATUM 14 Juni 1910GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 13 Marz 2001STERBEORT Bad Reichenhall Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jutta Rudiger amp oldid 238005181