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Jurij Bohdanowytsch Chmelnyzkyj ukrainisch Yu rij Bogdanovich Hmelni ckij 1641 in Tschyhyryn Polen Litauen etwa 1685 in Kamjanez Podilskyj war 1657 und von 1659 bis 1663 Hetman der Ukraine und von 1677 bis 1681 und 1685 Hetman der Rechtsufrigen Ukraine 1 Jurij Chmelnyzkyj Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachwirkung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJurij Chmelnyzkyj kam 1641 als jungster Sohn von Bohdan Chmelnyzkyj und seine erste Frau Hanna Somkiwna in Tschyhyryn zur Welt Er erhielt eine gute Ausbildung unter anderem an der Kiewer Mohyla Akademie 2 Sein Vater Bohdan der gerne ein erbliches Hetmanat errichten wollte bezeichnete ihn nach dem Tod des erstgeborenen Sohnes Tymofij Tymisch als seinen Nachfolger Jurij wurde noch zu Lebzeiten seines Vaters zum Hetman gewahlt als jedoch sein Vater starb und klar wurde dass er als 16 Jahriger nicht die Aufgaben eines Herrschers erfullen konnte wurde Iwan Wyhowskyj von den Kosaken zum Hetman gewahlt Nach dessen Abdankung im Jahr 1659 wurde er vor allem mit Unterstutzung der prorussischen Kosaken erneut zum Hetman gewahlt 1 Als Reaktion auf die propolnischen politischen Manover seines Vorgangers Wyhowskyj war Chmelnyzkyj am 27 Oktober 1659 gezwungen den von seinem Vater 1654 mit dem Zarenreich geschlossenen Vertrag von Perejaslaw zu erneuern wobei die darin festgeschriebene Autonomie des Hetmanats innerhalb Russlands diesmal starker eingeschrankt wurde Statt wie zuvor in drei Stadten durfte Moskau Garnisonen in sechs ukrainischen Stadten mitsamt Woiwoden stationieren 1 Zudem durften gewahlte Hetmanen kunftig nur noch mit Zustimmung des Zaren ihr Amt antreten Dies verstarkte die Unzufriedenheit der Bevolkerung mit Chmelnyzkyjs Politik 2 1660 plante die in Kiew stationierte russische Armee angefuhrt vom Bojaren Wassili Scheremetew eine Offensive Richtung Warschau wobei Chmelnyzkyj das Kosakenheer mit den Russen in der Nahe von Tschudniw zusammenfuhren sollte Die Polen konnten jedoch die Kosaken bei Slobodyschtsche umzingeln In dieser Lage legte Chmelnyzkyj einen Treueeid auf den polnisch litauischen Konig Johann II Kasimir ab und unterzeichnete mit den Polen den Vertrag von Slobodyschtsche durch den das Hetmanat im Russisch Polnischen Krieg 1654 1667 offiziell auf die polnische Seite wechselte Die russische Armee Scheremetews die plotzlich der Ubermacht von Polen ihren Verbundeten Krimtataren und Kosaken gegenuberstand kapitulierte bei Tschudniw Chmelnyzkyjs Seitenwechsel wurde im Hetmanat jedoch von grossen Teilen der Bevolkerung als Verrat am Lebenswerk seines Vaters interpretiert und loste einen Burgerkrieg aus eine neue Runde des als Ruin bekannten Prozesses der Spaltung und des Niedergangs des Hetmanats Wie schon zuvor unter Wyhowskyj lehnten viele eine Ruckkehr unter die polnische Herrschaft ab Das Hetmanat zerfiel in zwei Lager als sich in den Kosakenregimenten der Linksufrigen Ukraine eine prorussische Opposition formierte die von Chmelnyzkyjs Schwager Jakym Somko angefuhrt wurde Im Herbst 1661 und im Sommer 1662 belagerte Chmelnyzkyj mithilfe der Krimtataren Somko und die russische Garnison in Perejaslaw blieb aber erfolglos wahrend die mit ihm verbundeten Krimtataren weite Teile der Ukraine plunderten Als der Gegenseite die Armee des russischen Fursten Grigori Romodanowski zu Hilfe kam wurde Chmelnyzkyj in der Schlacht bei Kaniw im Juli 1662 vernichtend geschlagen Als Chmelnyzkyj erkannte dass er nicht mehr in der Lage war die Situation zu kontrollieren dankte er zu Beginn des Jahres 1663 ab und wurde unter dem Namen Gedeon Monch im Verklarungs Kloster von Mhar bei Lubny Die Teilung des Hetmanats in die nach Russland orientierte Linksufrige und die nach Polen orientierte Rechtsufrige Ukraine manifestierte sich 1664 wurde Chmelnyzkyj von der polnischen Regierung des Verrats beschuldigt vom Hetman der rechtsufrigen Ukraine Pawlo Teterja gefangen genommen und bis 1667 in Lwiw festgehalten Nach seiner Freilassung trat er bei Uman in ein Kloster ein wo er 1670 nach anderen Quellen 1673 von den Krimtataren gefangen und nach Konstantinopel verschleppt wurde Nachdem er dort aus der Haft entlassen worden war wurde er Archimandrit eines griechisch orthodoxen Klosters 1677 konnte er in die Ukraine zuruckkehren da die Turken ihn im Russisch Turkischen Krieg von 1676 bis 1681 zur Konsolidierung ihrer Anspruche uber die Rechtsufrige Ukraine nutzen wollten 1677 erklarte er sich zum Hetman der Rechtsufrigen Ukraine und versuchte 1678 79 mit Unterstutzung tatarischer und osmanischer Truppen die Linksufrige Ukraine zu erobern 1 Nachdem ihm dies trotz grosser Brutalitat nicht gelang wurde er Anfang Juni 1681 als Hetman abgesetzt und in Folge seiner erfolglosen Regierung vom Sultan in die Turkei zuruckgerufen Uber seinen Tod gibt es unterschiedliche Angaben Eventuell starb er auf der Fahrt nach Konstantinopel oder aber er wurde in Kamjanez Podilskyj oder in Konstantinopel erwurgt Dass er in die Ukraine zuruckkehrte und 1685 kurzfristig erneut Hetman der Rechtsufrigen Ukraine wurde lasst sich nicht anhand von dokumentarischen Quellen belegen 2 Nachwirkung BearbeitenInsgesamt wird Jurij Chmelnyzkyj als unausgewogene Person und schwacher Herrscher gesehen dessen Lebenswerk sich als schadlich fur den Versuch der Errichtung eines ukrainischen Staats erwies 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jurij Chmelnyzkyj Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Artikel zu Khmelnytsky Yurii in der Encyclopedia of Ukraine abgerufen am 29 Marz 2016 englisch a b c Abschnitt Yurij Gedeon Venzhik Hmelnickij 1641 1685 abgerufen am 29 Marz 2016 ukrainisch Normdaten Person VIAF 159964153 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 7 Mai 2022 PersonendatenNAME Chmelnyzkyj JurijALTERNATIVNAMEN Chmelnyzkyj Jurij Bohdanowytsch vollstandiger Name Hmelni ckij Yu rij Bogdanovich ukrainisch KURZBESCHREIBUNG ukrainischer HetmanGEBURTSDATUM 1641GEBURTSORT Tschyhyryn Polen LitauenSTERBEDATUM um 1685STERBEORT Kamjanez Podilskyj Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jurij Chmelnyzkyj amp oldid 237607363