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Juliusz Wolfsohn 7 Januar 1880 in Warschau damals Russisches Reich heute Polen 12 Februar 1944 in New York USA war ein russisch osterreichischer Pianist Komponist und Musikpublizist Aufnahme um 1930 von Georg FayerInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Diskographie 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenJuliusz Wolfsohn Sohn der judischen Kaufleute Simon und Glicka Wolfsohn studierte zunachst am Warschauer spater am Moskauer Konservatorium das Klavierspiel und Kompositionslehre Er vollendete seine Ausbildung als Pianist bei Raoul Pugno in Paris und schliesslich als Schuler Theodor Leschetizkys in Wien wo er dann von 1906 bis zu seiner Emigration lebte Wolfsohn etablierte sich im internationalen Musikleben durch zahlreiche Konzertreisen innerhalb Europas sowie in die USA vor allem aber als herausragender Chopin Interpret Wolfsohn betatigte sich neben seiner Pianistenlaufbahn auch erfolgreich als Padagoge auch wenn ihm die angestrebte Stelle eines Klavierprofessors an der Wiener Musikakademie zeitlebens versagt blieb Zu seinen Schulern zahlen etwa Leo Birkenfeld Ernst Kanitz Egon Lustgarten Leo Sirota und Ignatz Waghalter Nachdem er sich bereits seit der Jahrhundertwende mit jiddischer Folklore auseinandergesetzt hatte galt sein kompositorisches Schaffen ausschliesslich judischer Musik Seinen in drei Banden erschienenen Paraphrasen uber altjudische Volksweisen lagen bekannte jiddische Lieder zugrunde auch die dreiteilige Hebraische Suite und die Judische Rhapsodie basierte auf musikalischen Volksthemen Wolfsohns Werke waren zu jener Zeit sehr popular und wurden nicht nur durch ihn selbst haufig aufgefuhrt Er engagierte sich ahnlich wie Joachim Stutschewsky nicht nur als Komponist sondern auch publizistisch fur die judische Musik so in dem 1928 von ihm mitbegrundeten Wiener Verein zur Forderung judischer Musik sowie als Vortragender und Musikkritiker zahlreicher osterreichischer und polnischer Zeitungen Nach dem Anschluss Osterreichs an Nazi Deutschland emigrierte Wolfsohn 1939 in die USA wo er aber nur mehr als Klavierlehrer sein Dasein fristete Sein Onkel David Wolffsohn war einer der engsten Mitarbeiter von Theodor Herzl Werke Auswahl BearbeitenZwei Doppelgriffstudien nach Chopin op 25 1923 Judische Rhapsodie nach altjudischen Weisen fur Klavier zu 2 Handen 1923 Nach altjudischen Volksweisen ist diese Rhapsodie komponiert Prof Wolfsohn hat hier ein dankbares wenn auch nicht leicht zu bezwingendes Klavierstuck geschaffen das durch die Tiefe seiner Empfindung ebenso ausgezeichnet ist wie durch die pianistischen Reize die aus dem thematischen Material herausgeholt sind Psalmodien und Choral Hochzeitstanz und Mahlzeitlied greifen wie Glieder einer Kette ineinander und wenn zum Schluss ein Hochzeitslied angestimmt wird so ist es nach dem triumphalen Aufschwung den sie nimmt nur naturlich dass es eine Freude ist die mit einem Auge lacht und mit dem anderen weint Die Musik Oktober 1924 dd Paraphrasen uber altjudische Volksweisen fur Klavier zu 2 Handen 1920 25 in drei Banden erschienen Aus der unendlichen Trauer oder bizarr grotesken Lustigkeit dieser Weisen steigt die fremdartige und doch streng in sich geschlossene Welt des Ostjuden geheimnisvoll auf Die Volkslieder sind uralt und es erfordert keinen geringen Grad von seelischem und kunstlerischen Einfuhlungsvermogen ihre Eigenart namentlich durch die Harmonisation nicht zu zerstoren Wolfsohn hat diese ungemein schwere Aufgabe glanzend gelost Wie klingt das alles wie elegant geistreich und zartsinnig intim wie echt pianistisch und klaviermassig ist das alles gedacht Walter Niemann In Zeitschrift fur Musik 1925 Heft 5 dd Hebraische Suite op 8 fur Klavier 1926 Hebraische Suite in der Fassung fur Klavier und Orchester 1928 Funf Stimmungsbilder aus der Kinderwelt fur Klavier 1930 Mirjams Schlaflied fur Gesang und Klavier Text Richard Beer Hofmann um 1930 Zwei Idyllen op 10 fur Violine und Klavier 1933 Vision fur Klavier 1936 Baal Schem Suite fur Klavier um 1936 Schir hamalojs fur Klavier 1937 An der schonen blauen Donau von Johann Strauss Sohn in der Bearbeitung fur die linke Hand 1934 fur den einarmigen Pianisten Paul Wittgenstein Diskographie BearbeitenParaphrasen uber altjudische Volksweisen Judische Rhapsodie Hebraische Suitezusammen mit Franz Liszt Ungarische Rhapsodien Nr 3 7 8 und 13 Jascha Nemtsov Klavier OehmsClassic OC 572 Literatur BearbeitenAndreas Sperlich S is nito kein Nechten Notizen zu Juliusz Wolfsohn In Jascha Nemtsov Hrsg Judische Kunstmusik im 20 Jahrhundert Quellenlage Entwicklungsgeschichte Stilanalysen Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2006 S 137 148 ISBN 3 447 05293 7 Jascha Nemtsov Die Neue Judische Schule in der Musik Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2004 ISBN 3 447 05034 9 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Juliusz Wolfsohn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Juliusz Wolfsohn im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit LexM von Jascha Nemtsov Andreas Sperlich Juliusz Wolfsohn In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2006 ISBN 3 7001 3067 8 Kurzbiografie und PortratfotosNormdaten Person GND 137156642 lobid OGND AKS LCCN nb99155835 VIAF 65971567 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolfsohn JuliuszALTERNATIVNAMEN Wolfsohn Ilja Wolfsohn JuliusKURZBESCHREIBUNG russisch osterreichischer Pianist Komponist und MusikpublizistGEBURTSDATUM 7 Januar 1880GEBURTSORT WarschauSTERBEDATUM 12 Februar 1944STERBEORT New York City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Juliusz Wolfsohn amp oldid 208157463