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Julius Kraft 23 Oktober 1898 in Wunstorf Provinz Hannover 29 Dezember 1960 in Norwalk Connecticut war ein deutscher Soziologe und Hochschullehrer Er verstarb wahrend einer Zugfahrt von New Haven nach New York auf der Ruckreise von einem Treffen der American Philosophical Society an der Yale University Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Schwerpunkte 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Kraft wurde als Sohn des Holzkaufmanns und angesehenen Senators Emil Kraft und dessen Ehefrau Elfriede in Wunstorf geboren Er erlangte die Hochschulreife an einem Gymnasium in Hannover und nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil Ab 1919 studierte er in Gottingen Jura Promotion 1922 und Philosophie Soziologie und Staatswissenschaft bei Leonard Nelson Promotion 1924 Danach war Kraft in Wien bei Hans Kelsen er freundete sich mit Karl Popper an der ein entfernter Verwandter von Kraft ist Von 1925 bis 1928 war er Assistent Franz Oppenheimers in Frankfurt und nach der Habilitation 1928 Privatdozent an dessen Lehrstuhl fur theoretische Nationalokonomie und Soziologie 1929 heiratete er die Juristin Margit Fuchs sie hatten eine Tochter 1 Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten 1933 wurde ihm die Lehrbefugnis entzogen Er emigrierte in die Niederlande und arbeitete bis 1939 als Privatdozent an der Universitat Utrecht Seine Eltern flohen im Marz 1939 aus Deutschland in die Niederlande Sein Vater wurde nach Auschwitz deportiert und dort 1943 ermordet seine Mutter beging Suizid Nach der Emigration in die Vereinigten Staaten war er bis 1944 als Dozent Lecturer an der University of Rochester tatig 1944 45 war er Gastprofessor an Colgate Rochesters Divinity School 1945 46 Dozent Instructor Lecturer in New York City Hunter College New York University New School for Social Research Im Jahr 1947 erhielt er eine Stelle als Professor der Philosophie am Washington and Jefferson College in Washington in Pennsylvania 1954 ging er nach London und arbeitete an der kritischen Ausgabe der Werke Leonard Nelsons Nach Ruckkehr aus der Emigration erhielt er 1957 als Wiedergutmachungsmassnahme den Lehrstuhl fur Gesellschaftswissenschaft an der Universitat in Frankfurt am Main am neu gegrundeten Seminar fur Gesellschaftslehre der Wirtschafts und Sozialwissenschaftlichen Fakultat Der Lehrstuhl wurde nach Krafts Emeritierung nicht wieder besetzt Wissenschaftliche Schwerpunkte BearbeitenKraft arbeitete hauptsachlich auf den Gebieten der Sozialphilosophie und Rechtssoziologie war Gegner der Phanomenologie und der Existenzphilosophie und vertrat eine strikte Trennung von idealen Rechtsnormen und der Rechtswirklichkeit Insbesondere das phanomenologische Kriterium der Evidenz bezweifelte er angesichts der unterschiedlichen Auffassungen uber das Recht das einmal auf Seinsgesetze zuruckgefuhrt zum anderen als rein positives Recht charakterisiert wird Phanomenologische Untersuchungen zum Recht sind daher eine Ableitung von Folgerungen aus Abstraktionen deren Materie an und fur sich willkurlich bestimmt ist Die als Wesensanschauungen vorgetragenen Folgerungen konnen daher sowohl aus empirischen aus rationalen wie aus empirisch rationalen Begriffen gezogen sein 2 Schriften Auswahl BearbeitenDie juristische und soziologische Bedeutung der Unterscheidung von privatem und offentlichem Recht In Zeitschrift fur offentliches Recht Band 3 1923 S 563ff Die Methode der Rechtstheorie in der Schule von Kant und Fries Dr W Rotschild Berlin Grunewald 1924 Dissertation Die philosophischen Grundlagen der Kriminalpolitik Rotschild Berlin Grunewald 1925 Gottinger Dissertation Rechtssoziologie In Handworterbuch der Soziologie 1931 2 Auflage 1959 Von Husserl zu Heidegger Kritik der phanomenologischen Philosophie Buske Leipzig und Rascher Zurich Leipzig 1932 3 Auflage 1977 Die Wiedergeburt des Naturrechts Verlag Offentliches Leben Berlin 1932 Die Unmoglichkeit der Geisteswissenschaft Buske Leipzig und Rascher Zurich Leipzig 1934 2 Auflage Offentliches Leben Frankfurt 1957 3 Auflage Meiner Hamburg 1977 Paradoxien des positiven Rechts In Internationale Zeitschrift fur Theorie des Rechts Band 9 1935 S 270ff Erkenntnis und Glaube Sijthoff Leiden 1937 Philosophie als Wissenschaft und Weltanschauung Herausgegeben von Albert Menne Meiner Hamburg 1977 Julius Kraft war Begrunder und Herausgeber der Zeitschrift Ratio 1 3 1957 bis 1960 deutsch und englisch und Mit Herausgeber der neunbandigen Gesammelte Schriften von Leonard Nelson Literatur BearbeitenDirk Kasler Kraft Julius In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 653 Digitalisat Karl Popper Julius Kraft 1898 1960 In Ratio Band 4 1962 S 2 12 Gerhard Donhauser Julius Kraft in Robert Walter Clemens Jabloner Klaus Zeleny Hrsg Der Kreis um Hans Kelsen die Anfangsjahre der Reinen Rechtslehre Wien Manz 2008 Schriftenreihe des Hans Kelsen Instituts 30 ISBN 978 3 214 07676 4 S 217 226 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Julius Kraft im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek JULIUS KRAFT Philosopher 1898 1960 im Verzeichnis der Quellen und Materialien der deutschsprachigen Emigration in den USA seit 1933 Band 2 Kraft Julius Hessische Biografie Stand 6 Februar 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Michael Stolleis Margit Kraft Fuchs in Robert Walter Clemens Jabloner Klaus Zeleny Hrsg Der Kreis um Hans Kelsen die Anfangsjahre der Reinen Rechtslehre Wien Manz 2008 Schriftenreihe des Hans Kelsen Instituts 30 ISBN 978 3 214 07676 4 S 227 241 Julius Kraft Die wissenschaftliche Bedeutung der phanomenologischen Rechtsphilosophie in Kant Studien 31 1926 286 296 294 Normdaten Person GND 116359900 lobid OGND AKS LCCN n83800196 VIAF 52439797 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kraft JuliusKURZBESCHREIBUNG deutscher SoziologeGEBURTSDATUM 23 Oktober 1898GEBURTSORT WunstorfSTERBEDATUM 29 Dezember 1960STERBEORT Norwalk Connecticut Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Kraft Soziologe amp oldid 230603037