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Julius Gross 14 April 1892 in Berlin 23 April 1986 ebenda war ein Berliner Fotograf der neben seiner beruflichen Tatigkeit eine der umfassendsten Bilddokumentationen zur deutschen Jugendbewegung schuf Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und fotografische Tatigkeit 2 Fotograf der Jugendbewegung 3 Publikationen mit Gross schen Fotografien Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAusbildung und fotografische Tatigkeit BearbeitenJulius Gross Eltern waren die Osterreicherin Marie geborene Harpf und der 1857 in Siebenburgen geborene Alfred Medardus Gross Letzterer studierte in Berlin Zahnmedizin lernte dort Otto Lilienthal kennen und entwarf ein eigenes Fluggerat 1 Nach wenigen Jahren in Berlin zog die Familie nach Bad Worishofen wo Julius Gross uber seinen Vater in Kontakt mit Sebastian Kneipp und seinen alternativen Heilmethoden kam Seine Schulausbildung bis hin zum Abitur absolvierte Gross in Berlin wohin die Mutter mit ihm nach dem Tode Kneipps zuruckgekehrt war der Vater wanderte hingegen nach Brasilien aus Gegen 1905 trat Gross dem Alt Wandervogel bei und wechselte 1914 in den Wandervogel e V Im gleichen Jahr wurde Gross der zwischenzeitlich ein Studium der Naturwissenschaften Chemie und Geografie in Berlin begonnen und wieder abgebrochen hatte aufgrund des Kriegsausbruches dienstverpflichtet Wegen eines diagnostizierten Herzleidens als nicht kriegsverwendungsfahig eingestuft ordnete man ihn der Lichtbild Abteilung des Geographischen Institutes der Technischen Hochschule Berlin zu Gleichzeitig begann er mit einer eigenen Kamera die Fahrten seiner Ortsgruppe des Wandervogels zu begleiten und gehorte 1916 zu den Begrundern des Bilderamtes fur die Berliner und Brandenburger Gruppierungen 1919 beendete Gross eine Ausbildung als Fotograf in Berlin und schloss 1921 parallel zu seiner selbstandigen Fotografen Tatigkeit den Meister Lehrgang des Berliner Lette Vereins ab Zeit seines Lebens blieb Gross fotografisch der Jugendbewegung verbunden und dokumentierte zahlreiche Fahrten und Veranstaltungen verschiedener jugendbewegter und lebensreformerischer Gruppen Gleichzeitig nahm er Auftragsarbeiten zum Gelderwerb an und fotografierte bis in die 1980er Jahre fur politische Parteien Vereine Firmen und Privatpersonen Sein Werbeslogan lautete Wenn wo was los Ruft Foto Gross Das Archiv der deutschen Jugendbewegung verwahrt heute den Nachlass von Julius Gross darunter 160 000 von Gross erstellte Fotografien aus einem Zeitraum von 1908 bis kurz vor seinem Tode im Jahre 1986 Fotograf der Jugendbewegung BearbeitenUnter den im Archiv der deutschen Jugendbewegung befindlichen Fotografien dokumentieren zehntausende Fotos Unternehmungen innerhalb der deutschen Jugendbewegung bzw dieser nahestehenden Gruppierungen So begleitete Gross bis 1933 mit seiner Kamera unter anderem Fahrten und Veranstaltungen der Wandervogel und Pfadfinder des Kronacher Bundes der Jugendmusikbewegung des Jugendbundes des Deutschnationalen Handlungsgehilfen Verbandes der Fahrenden Gesellen der Adler und Falken und des Bundes Deutscher Wanderer Zu den von Gross in dieser Phase portratierten Personen gehoren beispielsweise Knud Ahlborn Walter Fischer Silvio Gesell Enno Narten Hugo Schomburg und Lucie Sckerl Auch nach 1933 als die meisten Jugendverbande sich entweder auflosten oder in die Hitlerjugend uberfuhrt wurden agierte Gross in diesem Bereich weiter und erstellte Aufnahmen von Veranstaltungen der nationalsozialistischen Organisation Kraft durch Freude und der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei aber beispielsweise auch von kirchlichen Ereignissen Dabei pragte Julius Gross mit seinen Fotografien das Bild der Jugend vor allem der Zwischenkriegsgeneration Seine Aufnahmen uberliefern die Einstellungen vieler burgerlicher Jugendlicher die sich hauptsachlich in ihrer Freizeit aus der einengenden Stadt einer vermeintlich freieren naturverbundenen Lebensweise zuwendeten In ihrer Bildasthetik sind sie eher konservativ und folgen im Aufbau und der Lichtfuhrung grosstenteils den traditionellen Bildkonventionen Die Sammlung an sich besitzt durch die Geschlossenheit ihrer Uberlieferung einen hohen historischen Wert da sie zudem Einblicke in das wirtschaftliche und kulturelle Leben Berlins uber Jahrzehnte hinweg ermoglicht Insbesondere ein in quantitativer wie qualitativer Art so herausragender Fotografennachlass wie der Gross sche ermoglicht zudem weitergehende Ruckschlusse etwa auf eine spezifische Perspektive auf Moderne die sich aus der Lebensreform und Jugendbewegung generierte In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geforderten Projekt wurden etwa 40 000 Aufnahmen des Fotografennachlasses aus der Zeit von 1908 bis 1933 digitalisiert und wissenschaftlich erschlossen 2 Die Bilder und die Informationen lassen sich uber die Online Recherchedatenbank Archivinformationssystem Hessen 3 abrufen Publikationen mit Gross schen Fotografien Auswahl BearbeitenHeinrich E Schomburg Georg Koetschau Hrsg Das Wandervogel Buch Selbstverlag Oranienburg 1917 Friedrich Wilhelm Fulda Hrsg Sonnenwende Ein Buchlein vom Wandervogel Hofmeister Leipzig 1919 Lucie Sckerl Anleitung fur den Gymnastikunterricht in den Schulen Teubner Leipzig Berlin 1925 Julius Gross Sommerfest des Seminars fur Volks und Jugendmusikpflege Erinnerungsgabe in einer Lichtbilderfolge Manuskript o O Selbstverlag 1930 Literatur BearbeitenWinfried Mogge Bilder aus dem Wandervogel Leben Die burgerliche Jugendbewegung in Fotos von Julius Gross 1913 1933 Hammer Wuppertal 1985 ISBN 3 87294 271 9 Sven Reiss Fotografie im Wandervogel Zur privaten Praxis burgerlicher Fotografie im Kaiserreich Univ Kiel Phil Fak Magisterarbeit 2012 Maria Daldrup Marco Rasch DFG Projekt Erschliessung und Digitalisierung des Fotografen Nachlasses Julius Gross 1908 1933 Bedeutender Bestand im Archiv der deutschen Jugendbewegung in Archivnachrichten aus Hessen 14 2 2014 S 67 70 ISSN 1865 2816 als PDF abrufbar 5 6 MB Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Julius Gross im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Baumsitzer und Flugpionier Alfred Medardus Gross war ein unruhiger Geist von Kindesbeinen an Onlinebeitrag der Augsburger Allgemeinen vom 27 Dezember 2011 zuletzt abgerufen am 15 Januar 2015 Tagungsbericht Jugendbewegungsforschung im Archiv der deutschen Jugendbewegung 4 6 April 2014 Witzenhausen in H Soz u Kult 4 Juni 2014 abgerufen am 4 Juni 2014 Arcinsys StartseiteNormdaten Person GND 141731583 lobid OGND AKS LCCN n85207485 VIAF 127421619 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gross JuliusALTERNATIVNAMEN Gross JuleKURZBESCHREIBUNG deutscher FotografGEBURTSDATUM 14 April 1892GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 23 April 1986STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Gross Fotograf amp oldid 232767242