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Julius Edgar Lilienfeld 18 April 1882 in Lemberg 28 August 1963 in Charlotte Amalie Virgin Islands war ein US amerikanischer Physiker osterreichisch ungarischer Herkunft Er entdeckte 1925 das Prinzip des Feldeffekttransistors Julius Edgar Lilienfeld Passbild seines US amerikanischen Ausweises also aus der Zeit ab 1934 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Patente Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenLilienfelds Vater war der Rechtsanwalt Sigmund Lilienfeld seine Mutter Sarah Jampoler Lilienfeld Julius Edgar Lilienfeld absolvierte in Lemberg die Oberrealschule und schrieb sich 1899 als Student der Technischen Hochschule zu Charlottenburg fur das Studium des Maschinenbaus ein Nach einem Jahr wechselte er fur den Zeitraum 1900 1904 an die Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin wo er an der philosophischen Fakultat immatrikuliert war aber hauptsachlich experimentelle Physik studierte u a bei Ferdinand Georg Frobenius Jacobus Henricus van t Hoff Johannes Knoblauch Max Planck und Emil Warburg 1902 veroffentlichte er einen Aufsatz Versuch einer strengen Fassung des Begriffes der mathematischen Wahrscheinlichkeit in der Zeitschrift fur Philosophie und philosophische Kritik Er wurde am 18 Februar 1905 mit der Dissertation Uber eine allgemeine und hervorragend empfindliche Methode zur spektralen qualitativen Elementaruntersuchung von Gasgemischen promoviert Ab 1905 arbeitete er am Institut fur Physik der Universitat Leipzig und beschaftigte sich dort unter anderem mit der Herstellung von verflussigten Gasen Im Jahr 1910 habilitierte er sich mit der Arbeit Die Elektrizitatsleitung im extremen Vakuum Zu dieser Zeit beschaftigte er sich intensiv mit der Erzeugung von Rontgenstrahlung und besass Patente auf einen Typ von Rontgenrohre die eine Gluhkathode verwendet und als Coolidge Rohre bekannt wurde 1 1919 beschrieb er erstmals eine fur das menschliche Auge sichtbare grau weisse Strahlung bei Rontgenrohren die nach ihm benannte Lilienfeldstrahlung 2 Sie konnte erst spater als eine Form der Ubergangsstrahlung erklart werden die 1946 von Witali Lasarewitsch Ginsburg und Ilja Michailowitsch Frank 3 beschrieben wurde 4 5 6 Er entwickelte 1925 den Feldeffekttransistor Obwohl das zum Bau eines funktionsfahigen Transistors notwendige reine Halbleitermaterial damals fehlte beschrieb er Konstruktion und Funktion von Transistoren bereits genau R G Arns zitiert die Arbeit von Bret Crawford 1991 der Anzeichen dafur gefunden haben will dass Lilienfeld die von ihm patentierten Elemente auch hatte bauen konnen 7 8 Es ist ausserdem erwiesen dass die US amerikanischen Entwickler des Transistors die entsprechenden Lilienfeld Patente kannten Unterlagen beweisen dass William B Shockley und Pearson funktionierende Transistoren gebaut haben die auf den Patenten von Lilienfeld und Oskar Heil basieren Sie unterliessen es diese grundlegenden Lilienfeld Patente in ihren Veroffentlichungen spateren Forschungsberichten oder historischen Berichten zu erwahnen 7 1927 wanderte Lilienfeld auch wegen des zunehmenden Antisemitismus endgultig in die USA aus die er von fruheren Arbeitsaufenthalten her bereits kannte Am 2 Mai 1926 hatte er Beatrice Ginsburg geheiratet Sie lebten in Winchester Massachusetts Lilienfeld war Leiter der Ergon Research Laboratories in Malden 1934 wurde er US Staatsburger Davor besass er erst die osterreichisch ungarische Staatsburgerschaft mindestens bis 1910 9 spater die polnische Staatsburgerschaft sein Geburtsort Lemberg gehorte seit Ende 1918 zu Polen 10 Ab 1935 lebte er mit seiner Frau in einem Haus auf der Karibikinsel Saint Thomas um einer Allergie die mit Weizenfeldern einherging zu entgehen Zahlreiche Reisen fuhrten ihn auf das Festland um neue Ideen zu testen Er meldete insgesamt 15 deutsche und 60 US Patente an und kampfte bis zu seinem Tod fur die Durchsetzung seiner Patentrechte 11 Seit 1989 wird der Julius Edgar Lilienfeld Preis vergeben der 1988 von der Witwe Beatrice Lilienfeld gestiftet wurde 12 Patente Auswahl BearbeitenLilienfeld besass 15 deutsche und 60 US Patente 13 Patent CA272437 Electric Current Control Mechanism Angemeldet am 22 Oktober 1925 veroffentlicht am 19 Juli 1927 Erfinder Julius Edgar Lilienfeld Eintrag beim kanadischen Patentamt Patent US1745175 Method and Apparatus For Controlling Electric Currents Veroffentlicht am 28 Januar 1930 Erfinder Julius Edgar Lilienfeld Patent US1900018 Device for controlling electric current Angemeldet am 28 Marz 1928 Erfinder Julius Edgar Lilienfeld Dunnfilm MOSFET Patent US1877140 Amplifier for electric currents Angemeldet am 8 Dezember 1928 Erfinder Julius Edgar Lilienfeld Halbleiterversion der Vakuumrohre Patent US2013564 Electrolytic condenser Angemeldet am 29 August 1931 Erfinder Julius Edgar Lilienfeld Elektrolytkondensator Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Julius Edgar Lilienfeld Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Julius Edgar Lilienfeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Julius Edgar Lilienfeld an der Universitat Leipzig Wintersemester 1910 bis Sommersemester 1914 Julius Edgar Lilienfeld im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Biografie englisch Gunter Dorfel Julius Edgar Lilienfeld und William David Coolidge ihre Rontgenrohren und ihre Konflikte Max Planck Institut fur Wissenschaftsgeschichte 2006 pdf 4 6 MB Transistor im Gartenschlauch Design fur noch kleinere Chips Welt der Physik A Very Early Conception of a Solid State Device IEEE Global History NetworkEinzelnachweise Bearbeiten Julius Edgar Lilienfeld und William David Coolidge ihre Rontgenrohren und ihre Konflikte MPI fur Wissenschaftsgeschichte PDF 4 7 MB J E Lilienfeld Die sichtbare Strahlung des Brennecks von Rontgenrohren In Physikalische Zeitschrift Band 20 Nr 12 1919 S 280 ff V L Ginzburg I M Frank Uniformly moving electron radiation due to its transition from one medium to another In Zh Eksp Teor Fiz Band 16 1946 S 15 Jochen Schnapka Doppelspurerkennung unter Verwendung der Kathodenauslese am ZEUS Ubergangsstrahlungsdetektor 1998 GZip Archiv Diplomarbeit Universitat Bonn GZip Archiv Memento vom 26 Juni 2007 im Internet Archive H Boersch C Radeloff G Sauerbrey Uber die an Metallen durch Elektronen ausgeloste sichtbare und ultraviolette Strahlung In Zeitschrift fur Physik A Hadrons and Nuclei Band 165 Nr 4 1961 S 464 484 doi 10 1007 BF01381902 Hans Boersch C Radeloff G Sauerbrey Experimental Detection of Transition Radiation In Physical Review Letters Band 7 Nr 2 1961 S 52 54 doi 10 1103 PhysRevLett 7 52 englisch a b R G Arns The other transistor early history of the metal oxide semiconductor field effect transistor In Engineering Science and Education Journal Vol 7 Nr 5 1998 S 233 240 Abstract B E Crawford The invention of the transistor 1991 gettysburg edu PDF Masterarbeit The University of Vermont wie einem Lebenslauf des Jahres 1910 zu entnehmen ist Julius Edgar Lilienfeld und William David Coolidge ihre Rontgenrohren und ihre Konflikte Seite 44 wie aus einem kanadischen Patentantrag des Jahres 1925 zu entnehmen ist Im am 22 Oktober 1925 eingereichten kanadischen Patentantrag bezeichnet sich Lilienfeld in der ersten Person im ersten Satz als polnischer Staatsburger Abgerufen am 12 Marz 2019 Biography of Julius Edgar Lilienfeld Memento vom 18 Januar 2016 im Internet Archive Website incredible people com Webseite des Lilienfeld Preises Biographie Memento vom 9 Februar 2009 im Internet Archive Normdaten Person GND 12877455X lobid OGND AKS VIAF 35517275 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lilienfeld Julius EdgarKURZBESCHREIBUNG osterreichisch ungarischer PhysikerGEBURTSDATUM 18 April 1882GEBURTSORT LembergSTERBEDATUM 28 August 1963STERBEORT Charlotte Amalie Virgin Islands USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Edgar Lilienfeld amp oldid 232982466