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Julius Deussen 25 Juni 1906 in Leipzig 28 Dezember 1974 war ein deutscher Mediziner Psychiater und Philosoph In der Zeit des Nationalsozialismus war er verantwortlich fur die Ermordung von behinderten Kindern In der Bundeswehr war er Oberfeldarzt Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Vor 1945 1 2 Nach 1945 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenVor 1945 Bearbeiten Ab 1926 studierte Deussen an der Universitat Leipzig Medizin Philosophie und Naturwissenschaften und war als Student mit Hans Prinzhorn bekannt der ihn beeinflusste und sich wie er an der Philosophie von Ludwig Klages orientierte 1933 wurde er mit seiner Arbeit Logisches und nichtlogisches im Geistprinzip bei Ludwig Klages zum Dr phil promoviert Zum 1 Mai 1933 trat er in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 2 381 637 1 und grundete in Leipzig den Arbeitskreis fur biozentrische Forschung der sich mit dem metaphysischen Teil der Philosophie von Klages befasste Dieser Arbeitskreis beteiligte sich an der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Glaubensbewegung Das Studium der Medizin setzte Deussen in Freiburg im Breisgau fort wo er 1936 approbierte Zeitweilig war er als politischer Ausbilder und Pressereferent fur die NSDAP tatig Ab 1937 war er Ortsgruppenschulungsleiter der Partei Nach Tatigkeiten in psychiatrischen Einrichtungen in Freiburg und Haina Kloster ubernahm er 1939 die Leitung der Abteilung Erbpsychologie in der Deutschen Forschungsanstalt fur Psychiatrie in Munchen Parallel hierzu war er seit 1939 Mitarbeiter im Rassenpolitischen Amt der Gauleitung Munchen Oberbayern Er war bis 1945 enger Mitarbeiter von Ernst Rudin Deussen nahm als Mitarbeiter des Kaiser Wilhelm Instituts fur Psychiatrie im Zusammenhang mit der Euthanasie Versuche an behinderten Kindern vor Die Totung der Kinder war integraler Teil der Versuchsanordnung Wahrend des Zweiten Weltkrieges war Deussen als Militarpsychiater in Frankreich eingesetzt und 1943 fur einige Monate bei der Heeresgruppe Nord in den deutsch besetzten Gebieten der Sowjetunion nbsp Grabstatte Deussen und Reiner DickNach 1945 Bearbeiten Nach Kriegsende war Deussen zunachst als praktischer Arzt in Plankstadt bei Heidelberg tatig Von 1955 bis 1956 arbeitete er als Regierungsmedizinalrat beim Bayerischen Justizministerium Von 1956 bis zu seiner Pensionierung 1966 war er als Psychiater bei der Bundeswehr tatig zunachst als Oberstabs und Standortarzt in Bremen 1960 wurde er nach Koln versetzt und war dort fur die Begutachtung von Wehrdienstverweigerern zustandig Deussen starb 1974 im Alter von 68 Jahren und wurde auf dem Kolner Friedhof Melaten Flur 55 beigesetzt Siehe auch BearbeitenListe von NS Arzten und Beteiligten an NS MedizinverbrechenLiteratur BearbeitenVolker Roelcke Lebenslaufe schreiben Die diversen curricula vitae des Psychiaters Julius Deussen vor und nach 1945 In Concertino Ensemble aus Kultur und Medizingeschichte Hrsg Grundmann K Sahmland I Marburg Universitatsbibliothek Marburg 2008 305 S Schriften der Universitatsbibliothek Marburg Vol 131 ISBN 978 3 8185 0452 6 S 221 232 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Frank Uwe Betz Dr Dr Julius Deussen Fur 21 Kinder bedeutete die arztliche Euthanasie Forschung in Heidelberg den Tod In Wolfgang Proske Hrsg Tater Helfer Trittbrettfahrer Band 7 NS Belastete aus Nordbaden Nordschwarzwald Gerstetten Kugelberg 2017 ISBN 978 3 945893 08 1 S 54 72Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Julius Deussen im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 6110872Normdaten Person GND 101271019X lobid OGND AKS LCCN no2004047744 VIAF 171434228 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Deussen JuliusKURZBESCHREIBUNG deutscher Mediziner Psychiater und PhilosophGEBURTSDATUM 25 Juni 1906GEBURTSORT LeipzigSTERBEDATUM 28 Dezember 1974 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Deussen amp oldid 231493382