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Juana Paula Manso de Noronha 26 Juni 1819 in Buenos Aires Argentinien 24 April 1875 ebenda war eine argentinische Schriftstellerin Feministin Komponistin Padagogin und Journalistin Juana Manso de Noronha Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literarisches Werk 2 1 Romane 2 1 1 La familia del Comendador 2 1 2 Los misterios del Plata 2 2 Titel 3 Sekundarliteratur 4 WeblinksLeben BearbeitenGeboren wurde Juana Manso am 26 Juni 1819 nach anderen Angaben 1820 als Tochter eines andalusischen Ingenieurs Jose Maria Manso und einer Argentinierin Aus ihrer Kindheit erzahlt sie ihr Vater habe sie ins Kaffeehaus mitgenommen und ihr eine Schokolade mit Toastbrot bezahlt wenn sie ein Gedicht deklamierte Da der Vater der Regierung des Unitariers Bernardino Rivadavia angehorte und als solcher bei Machtantritt des Diktators Juan Manuel de Rosas in Ungnade fiel verbrachte sie mit ihren Eltern lange Jahre im Exil zunachst in Montevideo 1840 wo sich auch Jose Marmol Esteban Echeverria und andere romantische Dichter befanden mit ihnen hatte sie bereits 1837 38 am Literarischen Salon von Marcos Sastre teilgenommen Um die wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu uberbrucken grundete sie 1841 eine Schule das Ateneo de Senoritas unter der Leitung ihrer Mutter es war die erste Frauenbildungs institution in Montevideo wo Arithmetik Literatur Grammatik Franzosisch Geographie und andere naturwissenschaftliche Facher fur Frauen unterrichtet wurden aber auch damals als frauentypisch angesehene Fertigkeiten wie Handarbeiten gutes Benehmen Klavierspielen Gesang und Zeichnen 1841 veroffentlichte sie auch das beruhmte Gedicht La mujer poeta Die Frau als Dichterin Jose Marmol ermunterte sie zu schreiben und so veroffentlichte sie nahezu wochentlich Gedichte unter verschiedenen Pseudonymen in diversen Zeitungen der uruguayischen Hauptstadt Doch die Diktatur griff auf Uruguay uber da Manuel Oribe Montevideo belagerte und die Mansos mussten weiter nach Brasilien In Rio de Janeiro hielt sie sich mit privaten Spanisch und Franzosischstunden uber Wasser und konnte so auch am Conservatorio de Arte Dramatico studieren Sie verfasste ein Oratorium mit dem Titel Cristobal Colon Christoph Kolumbus mit Musik ihres Vaters 1844 lernte sie den portugiesischen Geiger Francisco de Saa Noronha kennen den sie heiratete 1846 reisten beide in die USA wo sie aber keinen Erfolg hatten Im selben Jahr wurde ihre Tochter Eulalia geboren die zweite Erminia 1848 in Kuba wo sie gut aufgenommen wurden Anschliessend kehrten sie nach Brasilien zuruck und Juana Manso grundete 1852 die Zeitung O Jornal das Senhoras Die Zeitung der Frauen Fur ihren Mann komponierte sie zwei Zarzuelas Elvira la Saboyarda 1849 und Esmeralda 1851 beide wurden mit relativ grossem Erfolg in Rio aufgefuhrt Spater wurde sie jedoch von ihrem Mann verlassen vgl Lewkowicz 2000 50f Nachdem die Rosas Diktatur zu Ende war kehrte sie im Juli 1853 mit ihren Tochtern nach Argentinien zuruck wo sie 1854 das Album de Senoritas Album fur junge Damen grundete Sie arbeitete auch an der 1858 von Domingo Faustino Sarmiento gegrundeten Zeitschrift Anales de la Educacion Comun Annalen der Volksbildung mit fur die sie viele Artikel schrieb von 1865 bis zu ihrem Tod 1875 hatte sie sogar die Leitung inne vgl Lewkowicz 2000 122 Sie wurde Parteimitglied im Partido Autonomista deren bedeutendste Personlichkeiten Bartolome Mitre Marmol und Sarmiento waren 1862 gab sie fur den Geschichtsunterricht in Argentinien ein Compendio de las Provincias Unidas del Rio de la Plata heraus das erste Kompendium der argentinischen Geschichte vgl Lewkowicz 2000 149 1864 grundete sie die kurzlebige Zeitschrift La Flor del Aire Periodico literario ilustrado dedicado al bello sexo Blume der Luft Illustrierte Literarische Wochenschrift dem schonen Geschlecht gewidmet Mit dem Pseudonym Dolores zeichnete sie eine Rubrik uber Mujeres ilustres de la America del Sud Beruhmte Frauen Sudamerikas noch im selben Jahr wurde die Zeitschrift in La Siempre Viva Die Immergrune umbenannt und Juana Manso ihre Chefredakteurin neben ihr schrieb auch die argentinische Schriftstellerin Eduarda Mansilla de Garcia darin unter dem Pseudonym Daniel v a Theaterkritik vgl Lewkowicz 2000 108 Juana Paula Manso de Noronha starb am 24 April 1875 und wurde auf dem englischen Friedhof Cementerio de Disidentes begraben da man ihr als Haretikerin ein katholisches Begrabnis verwehrte sie war schon Jahre zuvor zum Anglikanischen Glauben ubergetreten vor allem weil sie sich weigerte am Totenbett zu beichten und die Letzte Olung zu erhalten Ihre Tochter Eulalia bat den Erziehungsminister die Anales de Educacion Comun weiterfuhren zu durfen Erst 1915 wurden die sterblichen Uberreste von Juana Manso auf den Cementerio de la Chacarita Panteon de Maestras uberfuhrt vgl Lewkowicz 2000 291 Literarisches Werk BearbeitenRomane Bearbeiten La familia del Comendador Bearbeiten La familia del Comendador Buenos Aires Imprenta de J A Bernheim 1854 ist der erste von einer Frau geschriebene Roman in Argentinien und einer der ersten Romane uberhaupt je nachdem wie man den 1 Roman definiert El matadero von Esteban Echeverria war zwar 1838 geschrieben aber erst 1871 veroffentlicht worden ist ausserdem kein klassischer Vertreter der Gattung eher eine Novelle Der erste Band von Amalia von Jose Marmol war zwar 1851 in Montevideo erschienen die vollstandige Ausgabe aber erst 1855 Was interessant ist ist aber nicht diese Vorlauferschaft sondern die Tatsache dass der Roman zwischenzeitlich vollstandig in Vergessenheit geraten ist vgl Fletcher 1994 109 Die Handlung spielt in Brasilien vor der Abschaffung der Sklaverei man kann ihn als Nachahmung von Onkel Toms Hutte 1850 von Harriet Beecher Stowe ansehen aber auch als weiblichen Bildungsroman lesen denn zu Beginn finden wir eine unerfahrene junge Frau vor die sich im Verlauf der Handlung entwickelt Gabriela ist erst 16 Jahre alt und soll nach dem Wunsch ihrer Eltern ihren geisteskranken Onkel heiraten um den Familienbesitz zusammenzuhalten Dieser Onkel Juan hat Beziehungen zu einer Schwarzen die von ihm zwei Kinder bekommen hat Mauricio und Emilia Gabriela will lieber in ein Kloster gehen als ihren Onkel zu heiraten sie ist in einen jungen Mann Ernesto de Souza verliebt der auch menschlich mit seinen Sklaven umgeht wahrend ihr eigener Vater diese misshandelt Am Ende werden die Sklaven sogar freigelassen und Gabriela wieder aus dem Kloster geholt Mauricio der Sohn des inzwischen verstorbenen Onkels der Arzt wird und sich in seine weisse Kusine Mariquita verliebt steht als Mulatte als Symbol fur eine revolutionare Rassengleichheit die in Argentinien kurz nach der Rosas Diktatur als Schwarze brutal verfolgt wurden unerhort war vgl Lewkowicz 2000 250f Im Unterschied zu ihrer Landsfrau Juana Manuela Gorriti die mehr eine Auflehnung im Rahmen des Individuellen befurwortet forderte Manso eine Revolution im soziopolitischen Bereich Gorriti war auch nicht so radikal antirassistisch wie Manso sie klagte zwar die schlechte Behandlung der Indigenas an meinte aber der Schwarze bleibe trotz aller Bildung stets ein wildes Tier das der Weisse zahmen musse Los misterios del Plata Bearbeiten Bekannter ist ihr Roman Los misterios del Plata geschrieben in Philadelphia 1846 beendet in Brasilien 1850 veroffentlicht als Fortsetzungsroman auf Portugiesisch in O Jornal das Senhoras 1852 in Rio de Janeiro in Argentinien als Fortsetzungsroman 1867 und 1899 in Buchform wegen seines antirosistischen Themas So lautet auch der Untertitel Guerras civiles del Rio de la Plata Burgerkrieg am Rio de la Plata Manso wollte ursprunglich eine ganze Serie von historischen Romanen schreiben vgl Lewkowicz 2000 217 Der Haupttitel ist eine klare Anspielung auf Les mysteres de Paris von Eugene Sue dem Begrunder des Feuilletonromans Dieser Text ist weniger revolutionar sondern zielt lediglich auf einen Wechsel innerhalb des Systems ab Handlung Der untadelige Dr Avellaneda ein unter Diktator Rosas verfolgter Unitarier versucht aus dem Exil in Montevideo nach Corrientes zu fluchten wird aber durch perfide Intrigen verhaftet und der so genannten Mazorca der grausamen Geheimpolizei ausgeliefert Adelaida seine Gattin wird selbst aktiv indem sie ihn im Gefangnis besucht und zwar mit Hilfe eines Tricks indem sie die Kleider ihrer Sklavin Marica anzieht Auch bedient sie sich einer weiblichen List um ihrem Gatten Nachrichten ins Gefangnis zu schicken in Broten versteckt so wird die Rolle der Frau als Ernahrerin subversiv umgedeutet Zuletzt verkleidet sich Adelaida als Mann um ihren Gatten aus dem Gefangnis zu befreien Sie fordert das Gesetz heraus und setzt sich selbst als Autoritat beweist aber gleichzeitig dass vieles der mannlichen Macht auf ausserem Schein beruht So versucht sie die ganze rosistische Diktatur als grossen Karneval zu beschreiben Die Autorin wendet sich darin gegen Korruption Repression Zensur Ausbeutung der Armen und Sklaverei auch gegen die Todesstrafe die Frau wird zur romantisch uberhohten Heldin Der ganze Text ist in einer Zwischenzone zwischen Fiktion und Realitat angesiedelt In Fussnoten betont die Autorin immer wieder den Wahrheitscharakter ihrer Schilderungen das ich habe es selbst erlebt Vom Inhalt her ist es eine Mischung zwischen Familiensaga und historischem Roman Titel Bearbeiten Los Misterios del Plata Episodios de la epoca de Rosas escritos en 1846 Edicion prologada y corregida por Ricardo Isidro Lopez Muniz Buenos Aires Libreria y Casa Editora de Jesus Menendez 1924 La familia del Comendador Novela original Buenos Aires Imprenta de J A Bernheim 1854 Sekundarliteratur BearbeitenArambel Guinazu Maria Cristina Martin Claire Emilie 2001 Las mujeres toman la palabra Escritura femenina del siglo XIX en Hispanoamerica Vol I Iberoamericana Vervuert Madrid Frankfurt a M 2001 Cuadernos Hispanoamericanos Nr 639 sept 2003 Dossier Escritoras argentinas del siglo XIX S 5 60 Lea Fletcher Mujeres y cultura en la Argentina del siglo XIX Feminaria Editora Buenos Aires 1994 Lidia F Lewkowicz Juana Paula Manso 1819 1875 Una mujer del Siglo XXI Corregidor Buenos Aires 2000 Maria Gabriela Mizraje Argentinas de Rosas a Peron Mariquita Sanchez Juana Manso Juana Manuela Gorriti Eduarda Mansilla Emma de la Barra Alfonsina Storni Norah Lange Victoria Ocampo Beatriz Guido Alejandra Pizarnik Griselda Gambaro Ed Biblos Buenos Aires 1999 ISBN 950 786 223 4 Biblioteca de las mujeres 9 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Juana Manso de Noronha im Katalog des Ibero Amerikanischen Instituts Preussischer Kulturbesitz Berlin RIMA Red Informativa de Mujeres de Argentina spanisch Chivilcoy en Linea Artikel uber die Rolle Mansos als Padagogin spanisch Artikel von Myriam Southwell in Prospects vol XXXV no 1 March 2005 spanisch Normdaten Person GND 133633829 lobid OGND AKS LCCN n85129983 VIAF 5250936 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Manso de Noronha JuanaALTERNATIVNAMEN Manso de Noronha Juana Paula vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG argentinische Schriftstellerin Feministin Komponistin Padagogin und JournalistinGEBURTSDATUM 26 Juni 1819GEBURTSORT Buenos Aires ArgentinienSTERBEDATUM 24 April 1875STERBEORT Buenos Aires Argentinien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Juana Manso de Noronha amp oldid 214403139