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Das Jostbergkloster war eine Niederlassung der Franziskanerobservanten auf einem Hohenzug des Teutoburger Waldes sudwestlich von Bielefeld Erhalten sind die Grundmauern der spatgotischen Klosterkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bau und Anlage 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Reste des Jostbergklosters Ansicht von Westen nbsp Die Fundamente der ehemaligen KlosterkircheIn einer Urkunde des Jahres 1483 stellte Bischof Simon III von Paderborn fest dass zwei Jahre zuvor Glaubige auf dem Loyckhuserberge begonnen hatten den heiligen Eremiten Jodokus den Schutzpatron der Pilger in einem Hauschen domuncula zu verehren Da eine Wallfahrt entstanden war erlaubte der Bischof den Bau einer Kapelle zu Ehren des Jodokus und der heiligen Maria Spatestens 1496 baten der Franziskaner Johannes Schrage und sein Bruder der Bielefelder Kaufmann Wessel Schrage den Herzog Wilhelm von Julich und Berg Grafen von Ravensberg darum Franziskaner zu berufen um den Jodokuskult vor Ort mit Hilfe einer klosterlichen Niederlassung zu betreuen Nach einer Ortsbesichtigung lehnten die Ordensoberen der Kolnischen Franziskanerprovinz Colonia dies jedoch ab da der Ort sehr einsam sei und sie wegen der nahe gelegenen Franziskanerkloster in Hamm und Lemgo keine weitere Niederlassung ubernehmen konnten Als der Herzog mit der Berufung eines anderen Ordens drohte und Wessel Schrage zudem beim Bischof und der Romischen Kurie intervenierte erlaubte Papst Alexanders VI dem Franziskaner Deithard Duve bei der Kapelle eine Niederlassung des Ordens zu errichten Der Herzog ubergab den Franziskanern die Kapelle und das umliegende Terrain 1501 erhielten die Franziskaner aus Rom die Genehmigung an einer anderen Stelle auf dem Berg an der hochsten Stelle der Passstrasse von Bielefeld nach Halle ein Kloster neu zu bauen das 1502 geweiht wurde Jedoch beklagten sich die Bruder uber den Wind im Winter und Wassermangel im Sommer sowie uber die Abgeschiedenheit die die Seelsorge und das Betteln erheblich behinderten 1504 starben zwei der Bruder Am 10 Juni 1507 genehmigte Papst Julius II gegen den Protest des Stifters Schrage eine Ubersiedlung des Klosters in die Stadt Bielefeld wo den Franziskanern ein Grundstuck an der Obernstrasse geschenkt worden war Die neue Klosterkirche St Jodokus und Franziskus wurde 1511 konsekriert 1 2 Bau und Anlage BearbeitenDie spatgotische Klosterkirche ist in Grundmauern in einer Hohe bis zu einem Meter erhalten Der Chor ist 9 1 Meter breit und 14 Meter lang Die Kirche war einschiffig mit drei Jochen und hatte einen 5 8 Chorschluss und eine Gesamtlange von 24 4 Metern Innenmass Die Ruine der Klosterkirche wurde 1912 auf Veranlassung der Stadt Bielefeld und 1966 durch die romisch katholische Kirchengemeinde St Jodokus freigelegt Seitdem zerfiel das Bauwerk Souvenirjager hatten wiederholt Stucke herausgebrochen Erst 1993 94 erfolgte eine archaologische Grabung und Dokumentation Die Instandsetzung und teilweise Restaurierung der Kirchenruine wurde 2009 beendet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jostbergkloster Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jochen Rath 20 Juli 1511 Kirchweihe von St Jodokus Vom Berg in die Stadt In Historischer RuckKlick Stadtarchiv Bielefeld 2011 abgerufen am 6 Juli 2019 Literatur BearbeitenDaniel Berenger Mudehorst und Jostberg Zwei Klosterkirchenruinen in Bielefeld In Jahresbericht des Historischen Vereins fur die Grafschaft Ravensberg 92 2007 S 7 26 Daniel Berenger Zur Restaurierung der Klosterkirchenruine auf dem Jostberg bei Bielefeld In Archaologie in Westfalen Lippe Band 2015 S 132 134 Digitalisat Abgerufen am 6 Juli 2019 Daniel Berenger Bielefeld Die Klosterkirchenruine auf dem Jostberg In Ostwestfalen Lippe Ausfluge zu Archaologie Geschichte und Kultur Stuttgart 2009 ISBN 978 3 8062 2303 3 Roland Pieper Jostberg bei Bielefeld Aspekte zu einem Franziskanerkloster in Passlage In R Averkorn Hg Europa und die Welt in der Geschichte Festschrift zum 60 Geburtstag von Dieter Berg Bochum 2004 S 813 832 Michael Zozmann Die Geschichte des Klosters auf dem Jostberg bis zu seiner Verlegung in die Stadt Bielefeld im Jahr 1511 In Johannes Altenberend Josef Holtkotte Hrsg St Jodokus 1511 2011 Beitrage zur Geschichte des Franziskanerklosters St Jodokus in Bielefeld Verlag fur Regionalgeschichte Bielefeld 2011 ISBN 978 3 89534 911 9 S 25 40 Digitalisat Abgerufen auf wwwhomes uni bielefeld de mzozmann am 6 Juli 2019Einzelnachweise Bearbeiten historischer ruckklick bielefeld com 20 Juli 1511 Kirchweihe von St Jodokus Vom Berg in die Stadt Dieter Berg Hrsg Spuren franziskanischer Geschichte Abriss der Geschichte der Sachsischen Franziskanerprovinzen von ihren Anfangen bis zur Gegenwart Dietrich Coelde Verlag Werl 1999 Bearb Bernd Schmies Kirsten Rakemann S 215 225 52 010755555556 8 4902777777778 Koordinaten 52 0 38 7 N 8 29 25 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jostbergkloster amp oldid 217536349