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Joseph Schwarz hebraisch יהוסף שוורץ geboren am 22 Oktober 1804 in Floss gestorben am 5 Februar 1865 in Jerusalem war ein judischer Geograph Palastinaforscher und Rabbiner 1 Joseph Schwarz Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Reise nach Palastina 3 Geographische Studien in Palastina 4 Schriften 5 Literatur 6 EinzelnachweiseAusbildung BearbeitenJoseph Schwarz wurde im judischen Ghetto in Floss dem Judenberg geboren Er war der mittlere der drei Sohne von Mendel Schwarz einem Hauptforderer der Elementarschule in Floss Die Familie Schwarz stammte von einem der Grunder der judischen Gemeinde Floss ab namlich von Eisik Feifas aus Neustadt an der Waldnaab Josephs Bruder waren Samuel Schwarz und Hajum Schwarz Hajum Schwarz war Vater von Israel Schwarz der spater das Hauptwerk seines Onkels Joseph Schwarz herausgab 2 Schon in seiner Kindheit entwickelte Joseph Schwarz eine Zuneigung zum Rabbinerberuf Er studierte zunachst in Schwabach den Talmud beim dortigen Rabbiner Abraham Wechsler der 1820 bis 1850 Distriktsrabbiner im 1813 gegrundeten Distriktsrabbinat Schwabach war 1823 arbeitete er als Rechnungsfuhrer beim Gutsbesitzer und Rabbiner Mendel Rosenbaum in Unterzell bei Wurzburg 2 Dann setzte er seine Studien fur funf Jahre an der Universitat und an der Jeschiwa in Wurzburg fort wo bereits sein alterer Bruder Samuel Schwarz lernte 2 Die Jeschiwa in Wurzburg damals unter Leitung von Rabbi Abraham Bing tendierte mehr zum orthodoxen Judentum als zum Anfang des 19 Jahrhunderts aufkommenden Reformjudentum Nach Wurzburg stromte eine grosse Anzahl Schuler um seinen gelehrten Worten zu lauschen Zu den bedeutendsten gehorten der nachmalige Altonaer Ober Rabbiner Jakob Ettlinger der spatere Londoner chief rabbi Nathan Marcus Adler der Hamburger Chacham Is aak Bernays R abbi Elieser Bergmann und Seligmann Bar Bamberger 3 In Wurzburg studierte Schwarz auch die Geographie Palastinas Er verfasste zu dieser Zeit eine Karte von Palastina die in drei Auflagen verlegt wurde Wurzburg 1829 Wien 1831 Triest 1832 4 5 Reise nach Palastina BearbeitenSeit seiner fruhesten Jugend hatte Schwarz den Wunsch Geschichte Geographie Geologie Pflanzen und Tierwelt des Heiligen Landes selbst vor Ort zu erforschen und eine Entsprechung zwischen in Bibel Talmud und Midrasch genannten Namen Orten und Begriffen mit den im 19 Jahrhundert vorhandenen Gegebenheiten zu erarbeiten Zu dieser Zeit gab es zu diesem Thema nur eine wesentliche judische Arbeit namlich kaftor wa ferach Knauf und Blume von Estori ha Parchi 1282 1357 der sieben Jahre lang Palastina bereist hatte Es gab zwar einige christliche Arbeiten uber Palastina die jedoch mehr an spezifisch christlichen Gesichtspunkten interessiert waren 4 1831 brach Joseph Schwarz nach Palastina auf Er reiste zunachst nach Wien und von dort nach Ungarn In Ungarn musste Schwarz ein ganzes Jahr warten weil die Cholera ausgebrochen war und die Quarantane Bestimmungen Contumaz Cordon ihn an der Weiterreise hinderten Von Ungarn reiste er weiter nach Fiume am Mittelmeer Dort sass er ein weiteres halbes Jahr fest da der Orient wegen Kriegsgefahr nicht bereist werden konnte Schliesslich gelangte er mit dem Schiff uber Smyrna und Rhodos nach Jaffa wo er am 2 April 1833 eintraf Am 19 April 1833 erreichte er Jerusalem In Jerusalem wurde Joseph Schwarz von der beruhmten Rabbiner Familie Luria aufgenommen Er heiratete eine der Tochter des Hauses Luria 5 Schwarz gehorte 1837 zu den Mitbegrundern und dann den Verwaltern der von Lazarus Bergmann der 1834 Alijah gemacht hatte initiierten Wohlfahrtseinrichtung names Kolel Holland und Deutschland Ho D 6 Geographische Studien in Palastina BearbeitenJoseph Schwarz war Mitglied der Sekte der frommen Watikin Seine erste Arbeit in Jerusalem war es vom Olberg aus die genauen Zeiten von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang fur jeden Tag des Jahres zu beobachten Die Zeit des Sonnenaufgangs und untergangs bestimmt namlich die Zeit fur das Gebet Schma Jisrael der Watikin Diese Arbeit erschien 1843 in Jerusalem unter dem Titel Tvu ot HaSchemesch תבואות השמש Die Zyklen der Sonne 4 In der Folge bereiste Schwarz 15 Jahre lang auf eigene Kosten Palastina und erforschte dessen Geographie Die grundliche Kenntnis der Landessprachen half ihm bei dieser muhevollen und oft gefahrlichen Unternehmung Die Ergebnisse dieser Reisen veroffentlichte er in seinem Buch Tvu ot Ha aretz תבואות הארץ welches 1845 in Jerusalem auf Hebraisch erschien 1849 fuhr Schwarz in die USA und kummerte sich dort um die Ubersetzung und Herausgabe dieses Buches Zudem sammelte er auch als Meschullach fur den Kolel Ho D Spenden Das Buch wurde von Isaac Leeser ins Englische ubersetzt und erschien 1850 unter dem Titel A descriptive geography and brief historical sketch of Palestine by Rabbi Joseph Schwarz for sixteen years a resident in the holy land Die Kosten der Veroffentlichung trug der Verleger A Hart 5 1 7 Von den USA aus reiste Schwarz uber London nach Deutschland wo er die Ubersetzung ins Deutsche und die Herausgabe seines Buches betreute 1852 erschien sein Buch mit dem Titel Das heilige Land Nach seiner ehemaligen und jetzigen geographischen Beschaffenheit beim Verlag der hebraischen antiquarischen Buchhandlung von I Kaufmann Frankfurt am Main 5 4 Es enthalt geographische Untersuchungen die den in Bibel Talmud und Midrasch vorkommenden Namen von Ortschaften Bergen Landern Flussen usw nicht nur in Palastina sondern auch in seiner Umgebung z B im Libanon die im 19 Jahrhundert gebrauchlichen Namen zuordnen Ausserdem enthalt es auch Erklarungen der Volkernamen Erlauterungen zu Klima Tierreich Pflanzenreich Mineralreich und Klima sowie Beschreibungen der liturgischen religiosen und sozialen Gebrauche der Juden in Jerusalem verschiedene Sagen und Skizzen zur Geschichte der Juden in Palastina aber auch Beschreibungen der arabischen Bevolkerung Jerusalems Am Ende des Buches findet sich ein ausfuhrliches Register aller vorkommenden Ortsnamen Es gibt zwei Ortsregister Das eine mit Ortsnamen in deutscher Schrift das andere in hebraischer Schrift Das ganze Buch ist systematisch aufgebaut und in nuchterner ganz modern anmutender Sprache geschrieben Alle Ortsnamen und sonstigen behandelten Begriffe sind jeweils in Hebraisch und Deutsch aufgefuhrt Am Ende des Buches befindet sich ein Bild von Jerusalem und eine Karte von Palastina 8 Nach 1852 kehrte Schwarz nach Jerusalem zuruck Er setzte dort seine Studien der rabbinischen Schriften und der Kabbala fort In Jerusalem trat er der kabbalistischen Vereinigung Beth El bei 4 Schriften Bearbeiten Tebu ot ha Areẓ 1845 Geographie Geologie und Geschichte von Palastina A Descriptive and Historical Sketch of Palestine Philadelphia 1850 die Ubersetzung ins Englische von Tebu ot ha Areẓ Das heilige Land Nach seiner ehemaligen und jetzigen geographischen Beschaffenheit die Ubersetzung ins Deutsche von Tebu ot ha Areẓ Verlag der hebraischen antiquarischen Buchhandlung von I Kaufmann Frankfurt am Main 1852 download moglich von der Seite http sammlungen ub uni frankfurt de freimann content titleinfo 1009765 Luaḥ ein Kalender fur das Jahr 5604 Jerusalem 1843 Tebu ot ha Shemesh in vier Teilen 1843 die Berechnung von Sonnenaufgang und Sonnenuntergang im Heiligen Land Peri Tebu ah 1861 biblische und talmudische Bemerkungen uber Palastina Pardes 1861 die vier Methoden des Kommentierens Teshubot Responsen Shoshannat ha Emeḳ 1862 Zusatze und Korrekturen zu den vorangegangenen Werken Luaḥ 1862 Tafeln uber Sonnenaufgang und Sonnenuntergang in Jerusalem herausgegeben von Azriel Aaron dem Schwiegersohn von Joseph Schwarz 4 Literatur BearbeitenAdolf Brull Schwarz Josef In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 33 Duncker amp Humblot Leipzig 1891 S 242 Einzelnachweise Bearbeiten a b Schwarz Josef a b c Magnus Weinberg Geschichte der Juden in der Oberpfalz 5 Herzogtum Sulzbach Sulzbach u Floss Munchen Ewer Buchhandl 1927 online Archivierte Kopie Herz Bamberger Geschichte der Rabbiner der Stadt und des Bezirkes Wurzburg Simon Bamberger Hg Komp Wandsbek Goldschmidt 1905 S 65 Auslassungen und Hinzufugungen in eckigen Klammern nicht im Original a b c d e f http www jewishencyclopedia com articles 13342 schwarz joseph a b c d Israel Schwarz Vorrede des Ubersetzers in Joseph Schwarz Das heilige Land Nach seiner ehemaligen und jetzigen geographischen Beschaffenheit Verlag der hebraischen antiquarischen Buchhandlung von I Kaufmann Frankfurt am Main 1852 download von http sammlungen ub uni frankfurt de freimann content titleinfo 1009765 Vgl Zell am Main Kreis Wurzburg Judische Geschichte Synagoge Abschnitt Berichte aus der Geschichte der judischen Gemeinde und der Familie Rosenbaum auf Alemannia Judaica Arbeitsgemeinschaft fur die Erforschung der Geschichte der Juden im suddeutschen und angrenzenden Raum abgerufen am 12 Dezember 2016 Joseph Schwarz Descriptive Geography and Brief Historical Sketch of Palestine Translated by Isaac Leeser Illustrated with Maps and Numerous Engravings Hart Philadelphia 1850 Digitalisat Joseph Schwarz Das heilige Land Nach seiner ehemaligen und jetzigen geographischen Beschaffenheit Verlag der hebraischen antiquarischen Buchhandlung von I Kaufmann Frankfurt am Main 1852 download von http sammlungen ub uni frankfurt de freimann content titleinfo 1009765Normdaten Person GND 1012246337 lobid OGND AKS LCCN n87910291 VIAF 28135325 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schwarz JosephALTERNATIVNAMEN יהוסף שוורץ hebraisch KURZBESCHREIBUNG deutscher Geograph Rabbiner und HeimatforscherGEBURTSDATUM 22 Oktober 1804GEBURTSORT Floss Oberpfalz STERBEDATUM 5 Februar 1865STERBEORT Jerusalem Israel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Schwarz Geograph amp oldid 224547676