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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Fur weitere Personen gleichen Namens siehe Josef Moosbrugger Joseph Moosbrugger auch Josef Moosbrugger und Joseph Mosbrugger 10 Marz 1810 in Konstanz 13 Oktober 1869 ebenda war ein deutscher Maler Er stammte aus der fur ihre Baumeister Stuckateure und Maler beruhmten Familie der Mosbrugger und widmete sich in seiner Malerei primar Landschaftsmotiven Er war vor allem in Konstanz und Munchen tatig Joseph Moosbrugger Konstanz Ol auf Leinwand Bildmass 30 46 5 cm Stadtische Wessenberg Galerie KonstanzInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk und Stil 3 Kunstmarkt und Ausstellungen 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 Anmerkung 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJoseph Mosbrugger kam als sechstes und letztes Kind des Malers Wendelin Mosbrugger 1760 1849 und seiner zweiten Ehefrau Anna Maria Huetlin 1774 1829 zur Welt Seine Geschwister waren Leopold Mosbrugger 1796 1864 Mathematiker August Moosbrugger 1802 1858 Architekt Lyzeum Professor und Grossherzoglicher Bauinspektor in Wertheim und Friedrich Mosbrugger 1804 1830 Portratmaler 1 Die Familie der Mosbruggers wie auch die mutterliche Familie Huetlin eine altkonstanzerische Patrizierfamilie galten als einflussreich und tonangebend in der Konstanzer Gesellschaft Bedeutende Personen des Stadtgeschehens verkehrten im Haus unter anderem Ignaz Heinrich von Wessenberg Graf Thurn Valsassina der Weih und spatere Erzbischof Hermann von Vicari und die Malerin Marie Ellenrieder 2 nbsp Joseph Moosbrugger Ohne Titel Hof des Konstanzer Wessenberghauses Ol auf Papier auf Karton aufgezogen Bildmass 38 47 4 cm Rosgartenmuseum KonstanzEine gluckliche und sorglose Kindheit sowie die vielen Aufenthalte im Sommerhaus der Familie dem sog Sattlerhausle trugen dazu bei dass Mosbrugger ein ausgepragtes Gefuhl fur die Natur entwickelte Da er durch die Profession des Vaters und des alteren Bruders Friedrich schon fruh mit der Malkunst in Kontakt gekommen war und selbst Talent in diesem Bereich zeigte verbrachte er viel Zeit damit Landschaftsskizzen zu fertigen Er war ein schlechter Schuler weshalb ein Studium nicht in Frage kam Stattdessen konnte er gegenuber seiner Familie eine Ausbildung zum Maler durchsetzen Erste Unterweisungen erhielt er in der Werkstatt seines Vaters Im Selbststudium schuf er Skizzen der Umgebung von Konstanz In der Absicht Portratmaler zu werden folgte er seinem Bruder Friedrich nach Munchen 3 4 Am 25 November 1829 trat Mosbrugger der Klasse fur Malerei an der Kunstakademie in Munchen bei sein Fokus lag zunachst auf der Portratmalerei 5 Seine Anfangszeit in Munchen war von nur massigem Erfolg da er sich mit dem verschulten Studium schwertat und es ihm an Fleiss und Ausdauer mangelte 3 Stattdessen pflegte er das gesellschaftliche Leben und verbrachte er viel Zeit mit Spaziergangen und Ausflugen Bald wurde klar dass die Portratmalerei nicht Mosbruggers Neigungen entsprach Unter dem Einfluss seines Freundes Eduard Schleich wandte er sich schliesslich endgultig der Landschaftsmalerei zu und wechselte das Studienfach Schleich fungierte auch als Verbindungsperson zu anderen Kunstlern und ihrer Malerei Insbesondere Vertreter der Munchner Landschaftsmalerei um Georg von Dillis Heinrich Burkel Max Josef Wagenbauer und Wilhelm von Kobell pragten Mosbrugger und sein Werk 6 7 Seine Vorliebe fur die Landschaft lebte Mosbrugger bei Ausflugen aufs Land und ins Gebirge aus er entdeckte bei regelmassigen Besuchen in der Konstanzer Heimat auch den Bodensee als Sujet nbsp Joseph Mosbrugger Landschaft bei Bregenz Ol auf Holz Bildmass 26 38 cm Stadtische Wessenberg Galerie Konstanz Die Lieblichkeit und Anmuth sic der wohlige anspruchslose Charakter unserer Seelandschaft entsprachen ganz seinem eigenen Wesen auch seine sonnige Natur konnte es nicht einmal auf dem Bilde zu recht tiefen Schatten zu herbem Ernst zu finsterem Drohen bringen Die Natur war ihm eine liebe sic gutmutig lachelnde Freundin er sic er ein ewig offenes und empfangliches Herz entgegentrug Friedrich Pecht 8 Obwohl er mit dem Verkauf kleinerer Veduten etwas Geld verdiente hatte er mit finanzieller Not zu kampfen was wohl einer der Grunde seiner haufigen Aufenthalte in Konstanz war und 1856 zu seiner endgultigen Ruckkehr an den Bodensee beitrug Auch mit uber 40 Jahren war er auf ein grossherzogliches Stipendium angewiesen wie seine erhaltene Korrespondenz mit dem Hof in Karlsruhe belegt Dank dieser Quelle sind Details aus seinem Leben in den 1850er Jahren bekannt wahrend es zu seiner Munchner Zeit wenig Informationen gibt Unter anderem hatte er sich erhofft an der Pariser Weltausstellung 1855 teilnehmen zu konnen und so auf Kaiser Napoleon III zu treffen um ihn fur sich einzunehmen Diese Hoffnung sollte sich jedoch nicht erfullen Von Friedrich I von Baden erhielt er den Auftrag das Karlsruher Schloss sowie die Stadte Badens zu malen Er schuf Ansichten von Konstanz Freiburg Heidelberg und Wertheim sowie Bilder von Meersburg und der Insel Mainau In der grossherzoglichen Familie fand er jedoch keine dauerhaften Unterstutzer und weitere Auftrage blieben aus 9 Hingegen kaufte Ignaz Heinrich Freiherr von Wessenberg uber die Jahre ebenfalls Mosbrugger Werke an und erwies sich als zuverlassiger Forderer Nach Wessenbergs Tod wurde Mosbrugger von der Stadt Konstanz zum Konservator der Wessenbergschen Gemaldesammlung bestimmt 1863 erstellte er ein erstes Inventar und 1866 den ersten Katalog der Sammlung und betreute diese bis zu seinem Tod 10 Im Fruhjahr 1869 erkrankte Mosbrugger an einem Lungenleiden wurde pflegebedurftig und musste ins Spital eingeliefert werden Dort starb er im Oktober 1869 11 Werk und Stil Bearbeiten nbsp Lorettokapelle 1637 auf dem Staaderberg in Konstanz Allmannsdorf Ol auf Leinwand Bildmass 39 3 63 cm Stadtische Wessenberg Galerie KonstanzJoseph Mosbruggers Werk konzentriert sich auf wenige eng begrenzte Landschaftsthemen die er vor allem in Oberbayern der Schweiz Baden und Wurttemberg fand Da die meisten Bilder der Munchner Zeit verschollen sind und der Standort weniger Schweiz Landschaften bekannt ist dominieren sein Œuvre jene Gemalde die den Bodensee darstellen Besonders haufig hat Mosbrugger seine Heimatstadt gemalt am liebsten von Nordwesten mit den Alpen als uberhohender Hintergrundkulisse Daneben entstanden Ansichten von Schloss Meersburg Kloster Kreuzlingen der Insel Mainau der Reichenau Feldkirch dem Hexenhauschen bei Bregenz sowie den Heidenhohlen bei Uberlingen Aber auch schwer zu lokalisierende Partien am See und Olskizzen aus Konstanz sind erhalten Mosbruggers Kompositionen liegen wiederkehrende Aufbauschemata zugrunde Viele Gemalde werden am Bildrand von Baumen gerahmt Sie markieren den Fixpunkt von dem aus sich die Tiefe der Landschaft erschliesst Andere Bilder rucken die Uferzone des Sees ins Zentrum dabei geht der Maler meist von einer oval angelegten Bucht aus die sich an einer Seite zum See offnet Eine dritte Bildgruppe bieten von erhohtem Standort den Blick auf markante Bauwerke oder das weite Land Auffallend ist die idealisierte dabei oftmals auch formelhaft erstarrte Sicht auf die Landschaft Menschen erscheinen allenfalls als Staffagefiguren Beliebte Motive malte der Kunstler mehrfach Wahrend die in glatter Ollasurtechnik ausgefuhrten Gemalde zwar von topographischer Genauigkeit sind fallen die in den letzten Lebensjahren des Kunstlers entstandenen Olskizzen durch die freiere Handhabung der malerischen Mittel und die Wahl unkonventionellerer Motive auf Aufgrund ihres Realismus und ihrer Unmittelbarkeit bilden diese Werke den Hohepunkt in Mosbruggers Schaffen nbsp Joseph Mosbrugger Meersburg Ol auf Kupfer Bildmass 35 3 46 5 cm Stadtische Wessenberg Galerie KonstanzKunstmarkt und Ausstellungen Bearbeiten1836 Kunstausstellung in Halberstadt u a 12 1837 Verlosung von Bildern durch den Kunstverein Munchen u a 13 1837 Karlsruher Kunstausstellung mit dem Werk Abtei in Gottlieben am Bodensee u a 14 1839 Verlosung Ansicht des Schloss Gottlieben und Heimgartengebirge im Munchner Kunstverein u a 15 1839 Karlsruher Kunstausstellung Landschaft am Bodensee von Joseph Mosbrugger u a 16 1844 Kunstausstellung St Gallen u a 17 1858 Kunsthalle in Karlsruhe mit Ausschau von der Insel Mainau 18 Werke Auswahl Bearbeiten1836 Inneres Paradieser Tor in Konstanz Ol auf Leinwand 40 32 8 cm Rosgartenmuseum Konstanz ca 1841 Blick auf Konstanz von Norden Ol auf Leinwand 43 5 57 8 cm Freiburg Augustinermuseum o J Schloss Meersburg Ol auf Kupfer 35 3 46 5 cm Konstanz Zahringer Stiftung Stadtische Wessenberg Galerie 1847 Hexenhauschen bei Bregenz Ol auf Holz 32 35 cm Konstanz Zahringer Stiftung Stadtische Wessenberg Galerie 1850 Blick auf Konstanz und Santis Ol auf Leinwand 59 85 5 cm Friedrichshafen Zeppelin Museum o J Blick auf Hohentwiel und Untersee Ol auf Leinwand 69 98 cm Friedrichshafen Zeppelin Museum 1851 Landschaft mit Blick auf Freiburg Ol auf Leinwand 58 85 cm Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Aus der Serie Badischer Stadte fur den Grossherzog von Baden vor 1852 Blick auf Heidelberg und das Neckartal Ol auf Leinwand 57 5 86 cm Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Aus der Serie Badischer Stadte fur den Grossherzog von Baden vor 1855 Schloss Gottlieben mit Arenenberg erwahnt in einem Brief Mosbruggers vom 15 Marz 1855 Teil der Weltausstellung Paris 1855 verschollen vor 1856 Landschaft mit Burg Hohenzollern Olstudie auf Papier 29 2 41 4 cm Staatliche Kunsthalle Karlsruhe Aus dem Friedrich Luisen Album von 1856 Blatt 43 1865 Loretto Kapelle in Konstanz Ol auf Leinwand 39 62 5 cm Konstanz Stadtische Wessenberg Galerie o J Hof des Wessenberghauses in Konstanz Olstudie auf Papier auf Pappe aufgezogen 38 47 4 cm Konstanz Rosgartenmuseum Literatur BearbeitenMoosbrugger Joseph In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 25 Moehring Olivie E A Seemann Leipzig 1931 S 109 biblos pk edu pl Friedrich Pecht Die Familie der Konstanzer Mosbrugger In Konstanzer Zeitung 23 24 X 1869 Nekrolog Transkript von Hans Giess 24 Juli 1969 Stadtarchiv Konstanz Michael Bringmann Sigrid von Blanckenhagen Die Mosbrugger Die Konstanzer Maler Wendelin Friedrich und Joseph Mosbrugger hrsg v Kunstverein Konstanz Weissenhorn 1974 ISBN 3 87437 100 X Barbara Stark Hrsg Ignaz Heinrich von Wessenberg 1774 1860 Kirchenfurst und Kunstfreund Stadtische Wessenberg Galerie Konstanz 2010 ISBN 978 3 929768 26 8 Anlasslich der Ausstellung Ignaz Heinrich von Wessenberg 1774 1860 Kirchenfurst und Kunstfreund Stadtische Wessenberg Galerie Konstanz 20 Juni 12 September 2010 Anmerkung Bearbeiten Das Sattlerhausle als Vorgangergebaude des Ergatshauser Hofs befand sich wohl etwas westlich des Ergatshauser Umspannwerks in Konstanz Wollmatinger Strasse 68 19 Der Artikel von Gernot Blechner enthalt auch einige Bleistiftzeichnungen von Joseph und Friedrich Moosbrugger Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Josef Moosbrugger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien artnet Joseph MoosbruggerEinzelnachweise Bearbeiten Michael Bringmann Sigrid von Blanckenhagen Die Mosbrugger Die Konstanzer Maler Wendelin Friedrich und Joseph Mosbrugger S 236 Michael Bringmann Sigrid von Blanckenhagen Die Mosbrugger Die Konstanzer Maler Wendelin Friedrich und Joseph Mosbrugger S 119 121 a b Michael Bringmann Sigrid von Blanckenhagen Die Mosbrugger Die Konstanzer Maler Wendelin Friedrich und Joseph Mosbrugger S 121 Friedrich Pecht Die Familie der Konstanzer Mosbrugger S 2 01570 Joseph Mosbrugger In Akademie der Bildenden Kunste Munchen Hrsg Matrikelbuch Band 1 1809 1841 matrikel adbk de digitale sammlungen de Michael Bringmann Sigrid von Blanckenhagen Die Mosbrugger Die Konstanzer Maler Wendelin Friedrich und Joseph Mosbrugger S 125 129 Friedrich Pecht Die Familie der Konstanzer Mosbrugger S 3 5 Friedrich Pecht Die Familie der Konstanzer Mosbrugger In Konstanzer Zeitung 23 24 X 1869 Nekrolog Transkript von Hans Giess 24 Juli 1969 Stadtarchiv Konstanz S 4 5 Michael Bringmann Sigrid von Blanckenhagen Die Mosbrugger Die Konstanzer Maler Wendelin Friedrich und Joseph Mosbrugger S 136 138 Barbara Stark Hrsg Ignaz Heinrich von Wessenberg 1774 1860 Kirchenfurst und Kunstfreund S 29 f Friedrich Pecht Die Familie der Konstanzer Mosbrugger S 6 Ludwig Schorn Hrsg Kunst Blatt 17 Jahrgang Nr 44 Cotta Stuttgart Tubingen 2 Juni 1836 S 186 rechte Spalte unten digitale sammlungen de Ludwig Schorn Hrsg Kunst Blatt 18 Jahrgang Nr 37 Cotta Stuttgart Tubingen1 1837 S 148 Ludwig Schorn Hrsg Kunst Blatt 19 Jahrgang Nr 17 Cotta Stuttgart Tubingen 1838 S 67 Moosbrugger Joseph auch Mosbrugger In Georg Kaspar Nagler Neues allgemeines Kunstlerlexicon Band 9 Meglinger Muller Jan E A Fleischmann Munchen 1840 S 445 446 Textarchiv Internet Archive Ludwig Schorn Hrsg Kunst Blatt 21 Jahrgang Nr 30 Cotta Stuttgart Tubingen 14 April 1840 S 119 Ludwig Schorn Hrsg Kunst Blatt 25 Jahrgang Nr 95 Cotta Stuttgart Tubingen 1844 S 399 Michael Bringmann Sigrid von Blanckenhagen Die Mosbrugger Die Konstanzer Maler Wendelin Friedrich und Joseph Mosbrugger S 138 Gernot Blechner Das Sattlerhausle im Ergaten Zur Geschichte des Ergatshauser Hofs In Delphin Kreis Hrsg Von Stadtteilen Baulichkeiten und Originalen aus Konstanz und der Schweizer Nachbarschaft Konstanzer Beitrage zu Geschichte und Gegenwart Neue Folge Band 1 Sudkurier GmbH Konstanz 1986 ISBN 3 87799 077 0 S 13 39 Normdaten Person GND 119276054 lobid OGND AKS VIAF 74659597 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moosbrugger JosephALTERNATIVNAMEN Moosbrugger Josef Mosbrugger JosephKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 10 Marz 1810GEBURTSORT KonstanzSTERBEDATUM 13 Oktober 1869STERBEORT Konstanz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Moosbrugger amp oldid 228258150