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Joseph Grandet 30 Juli 1646 in Angers 1 Dezember 1724 ebenda war ein franzosischer romisch katholischer Theologe und Biograph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenJoseph Grandet schlug die geistliche Laufbahn ein und studierte ab 1669 in Paris Theologie an der Sorbonne 1671 trat er in der franzosischen Hauptstadt in das Seminar Saint Sulpice ein und wurde zum Diakon geweiht Ab 1673 arbeitete er im Seminar von Angers wurde 1674 Priester erkrankte aber kurz danach und lebte die nachsten zehn Jahre bei seiner Mutter Er mischte sich eifrig in die damals in Frankreich Aufsehen erregenden Streitigkeiten zwischen den Jesuiten und Jansenisten ein Zu diesem Zweck beteiligte er sich mit dem beruhmten Kapuzinerpater Honore an mehreren Missionen in Angers Saumur Chateau Gontier und Paris wo er in der Kirche Saint Paul neun Tage lang predigte Auch wurde er 1683 von der Regierung beauftragt mit Fr de Launay in dem von einer Hungersnot heimgesuchten Gebiet von Craon die fur dieses bestimmten Almosen zu verteilen Seine Hauptsorge wandte Grandet dem Seminar von Angers zu fur das er ab 1684 wieder tatig war Er hatte eine ihm angebotene Pfarrei in Juigne abgelehnt nahm aber 1685 die von Sainte Croix in Angers an weil es ihm dabei moglich war zugleich weiterhin hauptsachlich fur das Seminar zu wirken Nach dem Tod von Henri Arnauld dem jansenistisch gesinnten Bischof von Angers Juni 1692 ubertrug dessen Nachfolger Michel Le Peletier Grandet die Leitung des Seminars wo Grandet dauerhaft wohnte Er kann als zweiter Stifter des Seminars betrachtet werden weil er es durch die Fursprache der Madame de Maintenon dahin brachte dass Konig Ludwig XIV dem Bischof von Angers im Dezember 1694 die Vollmacht erteilte einen Teil der Einkunfte und Pfrunden seines Sprengels bis zu einem Betrag von 10 000 Livres dem Seminar zu uberweisen sowie im Mai 1696 die wegen ihrer Nahe sehr vorteilhafte Priorei Saint Eloy die der Superior bereits gepachtet und zum Aufenthaltsort armer Geistlicher bestimmt hatte damit zu vereinen 1718 legte Grandet alle Amter nieder und behielt zu seinem Unterhalt nur eine einzige Pfrunde die Priorei Pruniers Er starb am 1 Dezember 1724 im Alter von 78 Jahren in Angers und vermachte seine wertvolle Bibliothek dem von ihm so lange geleiteten Seminar Werke BearbeitenGrandet verfasste bedeutende Biographien frommer Personlichkeiten so u a La vie d Anne de Melun fille du prince d Epinay fondatrice des Hospitalieres de Bauge Paris 1685 eine dem Bischof von Angers Henri Armand gewidmete Biographie der Anna von Melun Tochter des Fursten von Epinay der Stifterin der Hospital Nonnen von Bauge und Beaufort in Anjou Dieses Werk gefiel aber dem Fursten von Epinay so wenig dass Grandet die noch vorhandenen Exemplare durch eine zweite veranderte Auflage Paris 1687 ersetzte weshalb die erste sehr selten ist La vie d un solitaire inconnu qu on a cru etre le comte de Moret mort en odeur de saintete dans l hermitage des Gardelles a deux lieues de Saumur Paris 1699 eine dem nachsten Bischof von Angers Michel Le Peletier gewidmete Biographie eines unbekannten Einsiedlers der fur den Grafen von Moret ein naturlicher Sohn Heinrichs IV gehalten wurde La vie de Messire Gabriel du Bois de La Ferte chevalier de Malthe commandeur de Theval pres Laval Paris 1712 Biographie des Malteserritters Gabriel du Bois de La Ferte Vie de Pierre Cretey cure de Baranthon diocese d Avranches Rouen 1722 Biographie des Pfarrers Cretey zu Baranthon La vie de Messire Louis Marie Grignion de Montfort pretre missionnaire apostolique Nantes 1724 Biographie des Missionars Louis Marie Grignion de MontfortSchnell in Vergessenheit gerieten hingegen folgende Werke Grandets Lettre circulaire aux Meres de la Visitation 21 mars 1680 und Relation de l etat present des affaires du monastere de la Visitation d Angers 1 octobre 1680 Flugschriften uber das Kloster der Heimsuchung zu Angers in dem die jansenistischen Ansichten Eingang gefunden hatten Dissertation apologetique sur l apparition miraculeuse arrivee au saint sacrement en la paroisse des Ulmes pres Saumur le 2 juin 1668 contenant les preuves de ce miracle la reponse aux objections et plusieurs autres apparitions arrivees a la sainte eucharistie en differents siecles Chateau Gontier 1715 Verteidigung eines Wunders das mit einer konsekrierten Hostie vorgefallen sein soll Considerations et pratiques de piete tirees de l ecriture sainte des conciles et des peres d eglise pour honorer Jesus Christ au saint sacrement Chateau Gontier 1715 ein Erbauungsbuch zur Eucharistieverehrung worin sich manche falschen chronologischen Angaben findenGrandet hinterliess auch mehrere handschriftliche Werke uber die Geschichte von Anjou Histoire ecclesiastique d Anjou Histoire civile d Anjou Notre Dame angevine eine Geschichte aller der heiligen Jungfrau in Anjou geweihten Kirchen Vies des saints personnages d Anjou und Denkwurdigkeiten aus der Geschichte seiner Zeit Memoires pour servir a l histoire de mon temps die sich jedoch hauptsachlich auf kirchliche Angelegenheiten beziehen Diese Manuskripte wurden in den Bibliotheken und im Seminar von Angers aufbewahrt Literatur BearbeitenPhilipp H Kulb Grandet Joseph In Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Hrsg Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 1 Sektion Bd 79 1865 S 249 f Weblinks BearbeitenJoseph Grandet auf data bnf frNormdaten Person LCCN no2017020810 VIAF 49602978 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 13 Mai 2022 PersonendatenNAME Grandet JosephKURZBESCHREIBUNG franzosischer Theologe und BiographGEBURTSDATUM 30 Juli 1646GEBURTSORT AngersSTERBEDATUM 1 Dezember 1724STERBEORT Angers Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Grandet amp oldid 222896207