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Josef Wiesen 25 Februar 1865 in Szerbittabe Kaisertum Osterreich 15 November 1942 im Ghetto Theresienstadt war ein judischer Lehrer und als Landesrabbiner des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach seinerzeit der hochste judische Wurdentrager Thuringens Stolperstein fur Josef Wiesen an seiner letzten Wohnadresse Am Schlossberg 10 in EisenachVilla Musculus Schlossberg 10 Eisenach Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Erinnerungskultur 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJosef Wiesen wurde im Februar 1865 als Sohn des Lehrers Verlegers und Schriftstellers Israel Wiesen und dessen Frau Betty geborene Pless in Ittebe geboren Er besuchte die hohere Knabenschule in Ittebe danach das Realgymnasium in Osterode am Harz und ab Ostern 1882 das Israelitische Lehrerseminar in Kassel an dem er Abitur machte Danach war er von 1885 bis 1887 als Lehrer und Prediger in der judischen Gemeinde in Moringen sowie als Kantor und Gefangnisgeistlicher in Hannover tatig 1887 begann er Philosophie Hebraisch und Padagogik in Berlin zu studieren Nach Studienaufenthalten in Strassburg und Erlangen promovierte er 1892 Im selben Jahr erhielt Wiesen das Rabbinerdiplom I Grades und wurde Bezirksrabbiner in Bohmisch Leipa 1898 wurde er zunachst kommissarisch Landesrabbiner des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach 1902 erfolgte seine offizielle Berufung Er lebte zunachst in Stadtlengsfeld und ab 1911 in Eisenach was zunachst nur fur die Dauer vom drei Jahren genehmigt wurde Der Sitz des Landrabbinats blieb formal in Stadtlengsfeld In Eisenach eroffnete er in seinem herrschaftlichen Haus der Villa Musculus ein Erziehungsheim fur schwachbefahigte nervose und schwer erziehbare Kinder 1919 1920 wurde er durch die erfolgreiche Auseinandersetzung mit Artur Dinter um dessen antisemitisches Buch Die Sunde wider das Blut auch uberregional bekannt 1930 ging Josef Wiesen in den Ruhestand Wahrend der Novemberpogrome 1938 wurde er verhaftet aber wieder freigelassen In den folgenden Jahren unterstutzte er verfolgte Juden und beherbergte sie Daneben fuhrte er in seinem Haus Gottesdienste durch Am 19 September 1942 wurde Wiesen in das Ghetto Theresienstadt deportiert wo er am 15 November desselben Jahres verstarb Als Todesursache wurde Darmkatarrh und Arteriosklerose angegeben 1 Familie BearbeitenWiesen war zweimal verheiratet und hatte vier Kinder Mit seiner ersten 1905 in Stadtlengsfeld verstorbenen Frau Ida geborene Berg hatte Wiesen drei Kinder Hertha 1894 Erich 1897 1972 sowie Gertrud geb 1898 Hertha wurde 1942 in Riga ermordet Gertrud verh Klein starb 1989 in Israel Sohn Erich studierte Medizin und war als Arzt in Eisenach tatig Er wurde 1943 mit seiner Familie ins Konzentrationslager Auschwitz verbracht 2 wo seine Frau und sein Sohn sofort ermordet wurden Erich Wiesen musste als Haftlingsarzt fur Josef Mengele im sogenannten Zigeunerlager tatig werden Vor der Befreiung des Lagers wurde er auf den Todesmarsch zuletzt nach Mauthausen geschickt Er uberlebte und kehrt nach Eisenach zuruck wo er die Geschafte der Israelitischen Kultusgemeinde ubernahm und Restitutionsanspruche stellte 3 1946 ging er in die USA wo sein Halbbruder Rudolf lebte 4 Dort liess er sich als Allgemeinarzt nieder und erhielt 1951 die amerikanische Staatsburgerschaft 5 Aus Josef Wiesens zweiter Ehe mit Elsa geborene Doernberg geb 1880 verst 1941 in Eisenach stammte der Sohn Rudolf der bereits 1937 amerikanischer Staatsburger wurde Erinnerungskultur BearbeitenZum Gedenken an Wiesen und seine Familie wurden an seinem herrschaftlichen Wohnhaus in Eisenach Schlossberg 10 drei Stolpersteine fur ihn fur Irma die Frau seines Sohnes Erich und sein Enkel Peter in den Gehweg eingelassen Literatur BearbeitenUrania Kultur und Bildungsverein Gotha e V Hrsg Eisenacher Personlichkeiten Ein biografisches Lexikon RhinoVerlag Weimar 2004 ISBN 3 932081 45 5 S 144 Josef Wiesen in E G Lowenthal Hrsg Bewahrung im Untergang Ein Gedenkbuch Stuttgart Deutsche Verlags Anstalt 1965 S 181 183 Brunner Reinhold Die Verfolgung Vertreibung und Ermordung der judischen Menschen Eisenachs 1938 bis 1942 Eisenach 1998 Leimbach Rolf Spuren der israelitischen Gemeinde von Stadtlengsfeld Lengsfelder Geschichten XIII 2021 S 56 60 Wiesen Josef in Michael Brocke und Julius Carlebach Hrsg Biographisches Handbuch der Rabbiner Teil 2 Die Rabbiner im Deutschen Reich 1871 1945 Bearbeitet von Katrin Nele Jansen Band 2 Munchen 2009 S 655Einzelnachweise Bearbeiten https www holocaust cz de opferdatenbank opfer 36464 josef wiesen R Brunner Die Verfolgung Vertreibung und Ermordung der judischen Menschen Eisenachs 1938 bis 1942 Eisenach 1998 S 14 Mertens Lothar Davidstern unter Hammer und Zirkel die judischen Gemeinden in der SBZ DDR und ihre Behandlung durch Partei und Staat 1945 1990 Georg Olms Verlag Hildesheim 1997 S 33 https collections ushmm org search catalog irn1001473 200 DPs to Celebrate l0 Year of Program America is still the land of opportunity some 200 DPs will testify today when they celebrate the 10 anniversary of the arrival of the first DP ship at a U S port And if America has been good to the immigrants they have contributed much to their adopted country Dr Erich Wiesen 53 of 8 Seitz Drive Bethpage the doctor who resumed his practice in a new country Daily News from New York New York Sunday May 20 1956 S 142Normdaten Person VIAF 206153409715141581116 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 20 Juli 2019 PersonendatenNAME Wiesen JosefKURZBESCHREIBUNG judischer Lehrer und Landesrabbiner des Grossherzogtums Sachsen Weimar EisenachGEBURTSDATUM 25 Februar 1865GEBURTSORT Itebe Osterreich UngarnSTERBEDATUM 15 November 1942STERBEORT Ghetto Theresienstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Wiesen amp oldid 228417395