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Dieser Artikel befasst sich mit dem Schweizer Mundartautor Josef Roos Fur den fur den osterreichisch deutschen Maler siehe Joseph Roos Josef Roos 17 Oktober 1851 in Honau 29 Marz 1909 in Gisikon war ein Schweizer Lehrer sowie Angestellter verschiedener Eisenbahngesellschaften der als einer der hervorragendsten Mundartdichter des Kantons Luzern 1 bekannt wurde Josef Roos um 1885 Josef Roos um 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schaffen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRoos fruh verstorbener Vater war Metzger die Mutter Hilfskochin der Stiefvater Taglohner Dennoch konnte der junge Josef das Lehrerseminar in Hitzkirch besuchen 1871 wurde er zum Lehrer patentiert und wirkte zuerst kurz in Meierskappel ab 1872 an der Taubstummenanstalt in Hohenrain der er 1873 1874 als Direktor vorstand 1874 ging er nach Luzern wo er zuerst als Buroangestellter bei der Gotthardbahn dann bei der Entlebuchbahn arbeitete Anlasslich der Krise von 1877 wurde er entlassen und kehrte in der Folge zum Lehrerberuf zuruck erst in Vitznau und dann in Luzern 1879 wechselte er erneut zur Eisenbahn indem er die Stelle des Sekretars eines Bahningenieurs 2 und 1880 in Bern diejenige eines Sekretars der Schweizerischen Centralbahn 3 antrat Das standig wechselnde Berufsleben veranlasste seine Mutter ihn als Glunggi Nichtsnutz zu bezeichnen 4 1886 wurde Roos von einem Ruckenmarkleiden befallen das ihn bis an sein Lebensende an den Rollstuhl band gepflegt von seiner inzwischen erneut verwitweten Mutter In dieser Zeit wurde er vermutlich angespornt von Otto Sutermeister dem Herausgeber der bahnbrechenden Reihe Schwizer Dutsch 5 zum Mundartschriftsteller Von 1890 bis 1902 betreute er offenbar den Luzerner Hauskalender im Volksmund Meyer Brattig genannt als Redaktor und schien auch die meisten Texte selbst geschrieben zu haben 2 In den spateren Jahren nahm er eine junge blinde Frau zu sich mit der zusammen er ruhrende Geschichten dichtete 6 Die finanziell stets karge Situation wurde 1894 durch eine Spendenaktion des Verlegers des Luzerner Tagblatts und gegen das Lebensende durch Mittel der Schweizerischen Schillerstiftung etwas gemildert Schaffen BearbeitenRoos war um 1900 einer der fuhrenden Vertreter der Schweizer Mundartliteratur Die meisten seiner Gedichte und Prosastucke erschienen zuerst in Kalendern und Zeitschriften besonders im Meyer Brattig und im liberalen Luzerner Tagblatt Letzteres widmete ihm 1894 eine ganze Beilage Diese und weitere Schaffungen veroffentlichte Roos erstmals 1891 in einem Sammelband unter dem Namen No Fyrobigs Puretutschi Gschichtli Gedichtli Rym und Rank welcher innert sechs Wochen vergriffen war Bis 1908 folgten acht weitere immer wieder erganzte Auflagen 1935 postum ein photomechanischer Nachdruck der letzten Ausgabe Gelegentlich verfasste er unter dem Pseudonym Sunnsyte Kathry Sonnenseiten Katharina auch Briefe fur das Schweizerische Haushaltungsblatt Roos schrieb humoristische Erzahlungen im Licht der Dorfpinte die teilweise aktuelle Stoffe behandelten und verfasste pointierte Spruch Aphorismen und Rank Anekdoten 7 Unter dem Einfluss von Otto von Greyerz und Renward Brandstetter orientierte sich Roos zunehmend an einem reineren Luzerndeutsch Von Revision zu Revision seiner Sammlung No Fyrobigs wurde sein Luzerndeutsch archaischer nie aber klinisch rein Sie ist reich an bauerlichem und handwerklichem Wortschatz und schon zeitgenossische Rezensenten bemerkten dass ihnen viele Worter unbekannt waren was durchaus als Lob gemeint war 8 Der Freiburger Germanist Walter Haas wurdigte Roos wie folgt 9 Zweifellos aber verdankte No Fyrobigs seinen Erfolg nicht bloss der gunstigen Zeit sondern ebensosehr seinen literarischen Qualitaten Die Geschichten Roos sind von einer Frische und einem trockenen Witz der die wahre Volksdichtung auszeichnet Sich selbst ubertrifft Roos aber in den Spruchen sein Talent Lebensweisheiten in allerkurzeste trafe Form zu verdichten ist unerreicht Wenn man weiss dass Roos fast sein gesamtes Werk als kranker Mann an den Lehnstuhl gefesselt und oft durch Tage und Nachte von Schmerzen gepeinigt sich abrang dann kann man nur mit Ehrfurcht von diesem Werk als einem Zeugnis wirklichen Heldentums sprechen Allgegenwartig sind Humor Witz und frohliche Unbekummerheit Kein Wunder dass ein Werk von solch ausgepragter Eigenstandigkeit die luzerndeutsche Literatur uber ein Jahrzehnt pragte ja diese Literatur schien nur noch aus Josef Roos zu bestehen Roos mit dessen Schaffen die Klassik der luzerndeutschen Literatur einsetzte wie Haas sich ausdruckt fand in seinem Todesjahr 1909 einen ebenso bedeutenden Nachfolger Theodor Bucher besser bekannt unter dem Namen Zybori 10 Werke Auswahl BearbeitenStimmungen Poetische Versuche Luzern 1885 No Fyrobigs Puretutschi Gschichtli Gedichtli Rym und Rank in fruhen Auflagen Buredutschi G schichtli geschrieben Luzern 1891 1892 zwei Auflagen 1894 1897 1901 Bern 1906 1908 photomechanischer Nachdruck der achten Auflage Luzern 1935 1936 Deheim im Habsburgeramt Puuretuutschi Gschichtli Gedichtli Rym und Rank Auswahl und Nachwort von Walter Haas Mit Illustrationen von Paul Nussbaumer Luzerner Poeten Band 7 Hitzkirch 1985 zusammen mit Margaretha Weiss Franzeli und Geheilter Aberglaube in Bergkristalle Serie II Band 1 Biel 1903 Das Fronfastenkind 1904 Literatur BearbeitenWalter Haas Lozarnersprooch Eine Geschichte der luzerndeutschen Mundartliteratur mit einem Verfasserlexikon und einem Lesebuch Raber Luzern Stuttgart 1968 besonders S 33 und 97 f Walter Haas Nachwort In Deheim im Habsburgeramt Puuretuutschi Gschichtli Gedichtli Rym und Rank Auswahl und Nachwort von Walter Haas Mit Illustrationen von Paul Nussbaumer Luzerner Poeten Band 7 Comenius Hitzkirch 1985 ISBN 3 905286 16 5 S 77 85 Walter Haas Josef Roos In Historisches Lexikon der Schweiz Kuno Muller Vorwort In No Fyrobigs Puretutschi Gschichtli Gedichtli Rym und Rank Nachdruck der achten Auflage Haag Luzern 1935 Anna Stussi Roos Josef In Deutsches Literatur Lexikon Biographisch bibliographisches Handbuch 3 vollig neu bearbeitete Auflage Band 13 Rill Salzmann Hrsg von Heinz Rupp und Carl Ludwig Lang Francke Bern 1991 ISBN 3 317 01648 5 Sp 262 f Einzelnachweise Bearbeiten Walter Haas Lozarnersprooch Eine Geschichte der luzerndeutschen Mundartliteratur mit einem Verfasserlexikon und einem Lesebuch Raber Luzern Stuttgart 1968 S 97 a b Walter Haas Nachwort In Deheim im Habsburgeramt Puuretuutschi Gschichtli Gedichtli Rym und Rank Auswahl und Nachwort von Walter Haas Luzerner Poeten Band 7 Comenius Hitzkirch 1985 ISBN 3 905286 16 5 S 77 85 hier S 78 Anna Stussi Roos Josef In Deutsches Literatur Lexikon Biographisch bibliographisches Handbuch 3 vollig neu bearbeitete Auflage Band 13 Rill Salzmann Hrsg von Heinz Rupp und Carl Ludwig Lang Francke Bern 1991 ISBN 3 317 01648 5 Sp 262 f hier Sp 262 Walter Haas Nachwort In Deheim im Habsburgeramt Puuretuutschi Gschichtli Gedichtli Rym und Rank Auswahl und Nachwort von Walter Haas Luzerner Poeten Band 7 Comenius Hitzkirch 1985 ISBN 3 905286 16 5 S 77 85 hier S 78 Walter Haas Nachwort In Deheim im Habsburgeramt Puuretuutschi Gschichtli Gedichtli Rym und Rank Auswahl und Nachwort von Walter Haas Luzerner Poeten Band 7 Comenius Hitzkirch 1985 ISBN 3 905286 16 5 S 77 85 hier S 80 Walter Haas Nachwort In Deheim im Habsburgeramt Puuretuutschi Gschichtli Gedichtli Rym und Rank Auswahl und Nachwort von Walter Haas Luzerner Poeten Band 7 Comenius Hitzkirch 1985 ISBN 3 905286 16 5 S 77 85 hier S 84 Walter Haas Josef Roos In Historisches Lexikon der Schweiz Walter Haas Nachwort In Deheim im Habsburgeramt Puuretuutschi Gschichtli Gedichtli Rym und Rank Auswahl und Nachwort von Walter Haas Luzerner Poeten Band 7 Comenius Hitzkirch 1985 ISBN 3 905286 16 5 S 77 85 hier S 83 Walter Haas Lozarnersprooch Eine Geschichte der luzerndeutschen Mundartliteratur mit einem Verfasserlexikon und einem Lesebuch Raber Luzern Stuttgart 1968 S 33 Walter Haas Lozarnersprooch Eine Geschichte der luzerndeutschen Mundartliteratur mit einem Verfasserlexikon und einem Lesebuch Raber Luzern Stuttgart 1968 S 34 Normdaten Person GND 104611056X lobid OGND AKS VIAF 1287155042732372400376 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Roos JosefALTERNATIVNAMEN Sunnsyte KathryKURZBESCHREIBUNG Schweizer Lehrer Eisenbahnbeamter und MundartautorGEBURTSDATUM 17 Oktober 1851GEBURTSORT HonauSTERBEDATUM 29 Marz 1909STERBEORT Gisikon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Roos amp oldid 230677664