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Josef Gliebe 3 Februar 1873 in Kukendorf Gemeinde Ebental bei Gottschee Osterreich Ungarn 14 Juli 1960 in Dolenja vas Niederdorf Jugoslawien war ein Gottscheer katholischer Priester Er leistete nicht nur Widerstand gegen die Aussiedlung der deutschsprachigen Volksgruppe der Gottscheer aus Jugoslawien durch die Nationalsozialisten sondern unterstutzte auch die Partisanen Leben BearbeitenJosef Gliebe wurde am 3 Februar 1873 in Kukendorf im Gottscheer Land geboren 1 Er war spater lange Jahre katholischer Pfarrer in der Gemeinde Gottenitz Nach dem Balkanfeldzug im April 1941 wurde die Gottschee von der italienischen Armee besetzt und Teil der italienischen Provinz Laibach Die Nationalsozialisten siedelten die Gottscheer aus ihrer Heimat in die Untersteiermark um die von der Wehrmacht besetzt war Der Laibacher Diozesanbischof entband die Priester des Treuschwurs Gliebe nahm jedoch gemeinsam mit anderen Gottscheer Geistlichen Josef Eppich Ferdinand Erker Josef Erker August Schauer Josef Kraker Josef Kreiner und Alois Perz offentlich Stellung gegen die geplante Umsiedlung 2 3 Gemeinsam seinem Priesterkollegen Josef Kraker und einigen anderen Gottscheern sammelte Josef Gliebe Ende September und Anfang Oktober 1941 in Gottenitz Rieg und Masern Unterschriften gegen die Umsiedlung und uberreichte dem deutschen Konsul in Laibach eine Eingabe Die nationalsozialistische Leitung der Gottscheer unter Wilhelm Lampeter Richard Lackner Herbert Erker und Ludwig Kren reagierte unter anderem mit der Drohung die Italiener wurden die daheim bleibenden Gottscheer nach Suditalien oder Abessinien umsiedeln Hiermit wird der Misserfolg der Kampagne zum Dableiben erklart 4 Letztendlich blieben ausser Pfarrer Gliebe nur einige slowenische Familien in Gottenitz zuruck 5 Wahrend der italienischen Offensive im Sommer 1942 umstellte die italienische Armee das Dorf Gottenitz und trieb die mannliche Bevolkerung zusammen um herauszubekommen wo sich Partisanen verstecken Als die italienischen Offiziere drohten die Gefangenen beim nachsten Schuss der Partisanen zu erschiessen setzte sich Gliebe fur die Dorfbewohner ein und burgte fur sie mit seinem Leben So konnte er ihre Freilassung erreichen 5 Gliebe betrieb wahrend des Zweiten Weltkrieges in Gottenitz eine Imkerei Obwohl die Italiener in Gottenitz einen Stutzpunkt unterhielten unterstutzte Gliebe die Partisanen unter anderem mit Honig 5 Nach dem Weggang Josef Krakers aus Rieg nach Veldes am 14 April 1943 war Gliebe zusatzlich fur die Gemeinde Rieg zustandig 6 1949 mussten samtliche verbliebenen Bewohner von Gottenitz ihre Heimat verlassen und wurden in andere Dorfer umgesiedelt um Platz fur ein militarisches Sperrgebiet zu machen Die intakte Sankt Oswald Kirche in Gottenitz wurde ebenso wie die Johanniskirche in Rieg abgerissen Gliebe wurde nun Pfarrer in Niederdorf Dolenja vas bei Reifnitz von wo er formal auch noch fur die Gemeinden im verlassenen Gottenitz und in Masern Grcarice zustandig war 6 Es gelang ihm den goldenen Kelch und die Monstranz von 1571 bei der es sich um die alteste des Gottscheer Landes handeln soll heimlich aus Gottenitz nach Dolenja vas zu schaffen 7 5 nbsp Gedenktafel fur Josef Gliebe an der Wand der Kirche St Peter in PrigoricaDie Kirche St Primus und Felician in Masern wurde unter Pfarrer Gliebe an den Holzbetrieb LIP Ribnica verkauft der die Ruinen als Material zum Strassenbau nutzte wahrend das Pfarrhaus und Wirtschaftsgebaude fur forstwirtschaftliche Zwecke hergerichtet wurden In der Kapelle in Masereben Grcarske Ravne gab es noch einige Zeit Gottesdienste mit einer Handvoll Teilnehmern denen allerdings andere Bewohner feindselig gegenuberstanden Zum Zeitpunkt des Verkaufs befand sich die Maserner Kirche im Verfall und verfugte uber keine Glocken mehr 6 An seinem neuen Wirkungsort Dolenja vas hatten nur wenige Menschen den Partisanenkampf unterstutzt so dass manche Gliebe als Partisanenpriester bezeichneten Fur seine Zusammenarbeit mit der Osvobodilna Fronta wurde Gliebe mit dem Goldenen Abzeichen ausgezeichnet 5 Er starb in Dolenja vas im Alter von 87 Jahren Dorfbewohner liessen fur ihn eine Gedenktafel an der Kirche St Peter anbringen 6 Literatur BearbeitenHans Hermann Frensing Die Umsiedlung der Gottscheer Deutschen Oldenbourg Munchen 1970 180 Seiten Erich Petschauer Jahrhundertbuch der Gottscheer 1980 online PDF 1 7 MB Zdravko Troha Kocevski Nemci partizani Die Gottscheer Partisanen Kocevje Arhiv Slovenije Slovensko kocevarsko drustvo Peter Kosler Ljubljana 2004 ISBN 961 91287 0 2 slowenisch Einzelnachweise Bearbeiten Die Pfarren des Gottscheer Landes Jahrbuch der Diozese Laibach 1932 online Frensing 1970 S 19 Erich Petschauer Jahrhundertbuch der Gottscheer 1980 1 2 Vorlage Toter Link www uni klu ac at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 1 7 MB S 124 Viktor Michitsch am 15 Juli 1965 in Frensing 1970 S 84 a b c d e Zdravko Troha 2004 S 76 79 a b c d Mitja Ferenc 2001 Povojna usoda sakralnih objektov na nekdanjem nemskem jezikovnem obmocju na Kocevskem Kronika casopis za slovensko krajevno zgodovino 49 1 2 S 123 139 online 1 2 Vorlage Toter Link www dlib si Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Erich Petschauer Jahrhundertbuch der Gottscheer 1980 1 2 Vorlage Toter Link www uni klu ac at Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 1 7 MB S 110 PersonendatenNAME Gliebe JosefKURZBESCHREIBUNG Gottscheer Priester und PublizistGEBURTSDATUM 3 Februar 1873GEBURTSORT Kukendorf Gemeinde Ebental Osterreich UngarnSTERBEDATUM 14 Juli 1960STERBEORT Dolenja vas Ribnica Jugoslawien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Gliebe amp oldid 176617874