www.wikidata.de-de.nina.az
Josef Fenneker 6 Dezember 1895 in Bocholt 9 Januar 1956 in Frankfurt am Main war ein deutscher Maler und Grafiker Inhaltsverzeichnis 1 Die fruhen Jahre 2 Leben und Werk 3 Stilbeschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDie fruhen Jahre BearbeitenFenneker wurde 1895 als Sohn eines Kolonialwarenhandlers geboren Uber seine Kindheit und Jugend ist wenig bekannt Man darf aber annehmen dass der Bruder seiner Mutter der Kirchenmaler und Architekt Anton Marx ihm kunstlerische Anregungen gab 1917 verzog er aus Bocholt Nach Studienaufenthalten in Munster Dusseldorf und Munchen ging Josef Fenneker nach Berlin wo er zuletzt als Meisterschuler Emil Orliks die Klasse fur graphische Kunst und Buchkunst an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin besuchte Emil Orlik war ein engagierter Lehrer der Fenneker zumindest in seiner Fruhzeit sehr beeinflusst haben durfte Leben und Werk BearbeitenAm Anfang seiner Karriere widmete sich Fenneker zunachst der Gebrauchsgrafik und entwarf ab 1918 diverse Filmplakate fur grosse Berliner Urauffuhrungskinos Seine Arbeiten machten ihn schnell bekannt so dass ihn der damalige Direktor des Filmtheaters Marmorhaus Dr Siegbert Goldschmitt an sein Haus am Kurfurstendamm holte Fenneker gestaltete hier bald eine enorme Anzahl von Plakaten und konnte mit 30 Jahren auf ein Gesamtwerk von uber 250 Arbeiten zuruckblicken Seine zumeist grossflachigen Lithografien oftmals in einer Grosse von 142 95 cm galten als handwerklich perfekt Fur einige Filme schuf er bis zu vier eigenstandige Bilder Manchmal hingen fur drei verschiedene Filme Plakate von ihm an den Litfasssaulen Eines seiner letzten Motive lieferte Josef Fenneker 1948 fur den Defa Spielfilm Affaire Blum uber einen Justizskandal der zwanziger Jahre Christian Schroder zitiert Fenneker 2018 im Tagesspiegel uber seine Arbeitsweise Es gilt die Idee des Films seine Art und Atmosphare so stark zu empfinden damit es moglich wird diese in einen Plakatentwurf zu ubersetzen Kein Foto konne die ubersteigerte Dramatik des Kinos wiedergeben das vermoge nur die gezeichnete und gemalte Illustration Allerdings sei es ein Lotteriespiel einen Entwurf durchzusetzen denn die Filmgesellschaften gerieten regelmassig in Panik wenn kunstlerische Propaganda gefordert werde 1 Neben seiner kunstlerischen Domane wirkte er entscheidend bei der Neuausstattung des Lunaparks in Berlin Halensee mit Daneben illustrierte er Zeitschriften meistens kunstlerisch orientierte und es entstanden einige buchgraphische Arbeiten 1928 bereitete er aber auch die Ausstattung der Revue Schon und Schick vor einer der letzten grossen Revuen der 1920er Jahre im Berliner Admiralspalast 1932 nahm er ein Engagement am preussischen Staatstheater in Berlin an Hier wie spater von 1938 bis 1944 am Schillertheater in Berlin war er fur die Ausstattung von Buhnenbildern zustandig In der Spielzeit 1935 1936 wurde der nunmehr auch durch verschiedene Veroffentlichungen seiner Arbeit in ganz Deutschland bekannte Fenneker an die Duisburger Oper engagiert Die stadtische Kunstsammlung richtete hier eine Sonderausstellung fur ihn ein wo nicht nur seine Plakate und seine buhnenbildnerischen Arbeiten gezeigt wurden sondern auch seine freien Arbeiten wie Gemalde und Zeichnungen 1938 ging er nach Berlin zuruck an das Schillertheater wo sich im Laufe der Jahre die Zusammenarbeit mit Walter Felsenstein intensivierte Nach dem Krieg 1946 arbeitete Fenneker zunachst fur die stadtische Oper in Berlin Seine anschliessend erste Theaterarbeit ausserhalb Berlins war die deutsche Erstauffuhrung der Bettler Oper an der Hamburgischen Staatsoper 1950 1951 kam er mit der Verpflichtung an die konigliche Oper Stockholms auch international wieder ins Gesprach Daneben setzte er seine Arbeit in Berlin fort 1953 erhielt er Auftrage aus Helsinki und Mailand sowie aus Frankfurt und Munchen Bis 1954 intensivierte sich seine Arbeit fur die stadtischen Buhnen in Frankfurt am Main wo er als Leiter des Ausstattungswesens ein festes Engagement annahm Auf der Europaischen Theaterausstellung 1955 in Wien wurden Buhnenbildentwurfe und Figurinen von ihm gezeigt Am 9 Januar 1956 starb Josef Fenneker in Frankfurt am Main an Herzversagen In den Nachrufen der regionalen und uberregionalen Presse wurde er als einer der bedeutendsten und eigenwilligsten deutschen Buhnenbildner bezeichnet die die 1920er und 1930er Jahre am Berliner Theater mitgestalteten 1960 erwarb die Stadt Bocholt von der Witwe des Kunstlers den Nachlass der uber 6700 Objekte umfasst Ein Uberblick uber sein Werk ist im Bocholter Stadtmuseum zu sehen Stilbeschreibung Bearbeiten Durch ubertriebene Gestik und Mimik sowie groteske Verzerrungen der Figuren irreale Umgebung extreme Lichtfuhrung und eine unnaturliche Farbgebung versucht er in seinen Plakaten vor allem die emotionalen Zustande der Hauptpersonen zum Teil stark ubersteigert auszudrucken 60 Berliner Kunstblatter 1988 2 Literatur BearbeitenRolf Badenhausen Fenneker Josef In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 77 f Digitalisat Josef Fenneker Plakate Der Bocholter Bestand In Unser Bocholt 65 2014 Heft 1 2 Joseph Fenneker In Gebrauchsgraphik Jg 12 1935 Heft 4 S 2 11 Digitalisat Wolfgang Jacobsen Josef Fenneker Grafiker In CineGraph Lexikon zum deutschsprachigen Film Lieferung 8 1987 Harald Neckelmann Lockruf des Kinos Der Plakatkunstler Josef Fenneker Schuren Marburg 2022 ISBN 978 3 7410 0415 5 Georg Ketteler Josef Fenneker Leben und Wirken In Unser Bocholt 65 2014 Heft 1 2 S 97 106 Holger Kirsch Die Filmplakate von Josef Fenneker Die Arbeiten fur das Marmorhaus Berlin 1919 1924 Magisterarbeit LMU Munchen 2002 Heinz Kretschmann Fenneker Josef In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 38 Saur Munchen u a 2003 ISBN 3 598 22778 7 S 179 f C Bernd Sucher Hrsg Theaterlexikon Autoren Regisseure Schauspieler Dramaturgen Buhnenbildner Kritiker Von Christine Dossel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean Claude Kuner und C Bernd Sucher 2 Auflage Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1999 ISBN 3 423 03322 3 S 178 Weblinks BearbeitenSammlung Joseph Fenneker der Deutschen Kinemathek Werke von und uber Josef Fenneker in der Deutschen Digitalen Bibliothek all art org Webgalerie mit einer kleinen Auswahl von Fennekers Werken Joseph Fenneker bei germandesignersEinzelnachweise Bearbeiten Christian Schroder Revolution im Zickzack Digitalisierte Filmplakate von Josef Fenneker In Der Tagesspiegel 19 Januar 2018 abgerufen am 1 Marz 2019 Wenn Kino Lust ins Auge springt Expressionistische Stummfilmplakate von Josef Fenneker in der Galerie Arndtstrasse In Interessengemeinschaft Berliner Kunsthandler e V Hrsg 60 Berliner Kunstblatter 58 1988 Oktober Dezember 1988 ISSN 0170 1665 S 89 f Normdaten Person GND 117505366 lobid OGND AKS LCCN n97872476 VIAF 199714350 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fenneker JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunstler und BuhnenbildnerGEBURTSDATUM 6 Dezember 1895GEBURTSORT BocholtSTERBEDATUM 9 Januar 1956STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Fenneker amp oldid 225225065