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John Charteris CMG DSO MP 8 Januar 1877 in Glasgow 4 Februar 1946 in Thorpe Surrey war ein britischer Offizier zuletzt Brigadier General der British Army der im Ersten Weltkrieg als Chef der militarischen Aufklarung unter Douglas Haig dem Oberbefehlshaber der British Expeditionary Force an der Westfront diente Nach dem Krieg war er unionistisches Mitglied des House of Commons John Charteris begrusst Maria von Teck 7 Juli 1917 Leben BearbeitenCharteris wurde als Sohn von Matthew Charteris Professor fur Medizin an der Glasgow University und dessen Frau Elizabeth Greer geboren Aus seiner naheren Familie waren sowohl der Onkel Archibald Hamilton Charteris 1835 1908 als auch seine Bruder Archibald Hamilton 1874 1940 und Francis James 1875 1964 ebenfalls Professoren John wurde an der Privatschule Kelvinside Academy erzogen und studierte fur ein Jahr Mathematik und Physik in Gottingen bevor er 1893 in die Royal Military Academy Woolwich eintrat Im Marz 1896 erhielt er ein Patent bei den Royal Engineers und diente anschliessend in Britisch Indien Von 1907 bis 1909 besuchte er das indische Staff College in Quetta das er als Captain abschloss Als junger Stabsoffizier machte er Bekanntschaft mit Douglas Haig der damals Stabschef beim Oberbefehlshaber in Indien Garrett O Moore Creagh war Wie Haig ein Presbyterianer und Freimaurer machte er auch durch seine profunde Bildung einen grossen Eindruck auf Haig und wurde als dieser 1912 die Garnison Aldershot ubernahm dessen militarischer Sekretar Die eingesessenen Offiziere bezeichneten Haigs aus Indien mitgebrachte Entourage abfallig als Hindoo gang und Charteris im Besonderen als Haig s evil counselor Beim Eintritt Grossbritanniens in den Ersten Weltkrieg begleitete Charteris den nunmehrigen Kommandanten des I Corps Haig als aide de camp nach Frankreich Obwohl er keine vorherige Erfahrung in Aufklarungsfragen hatte beauftragte ihn Haig im Herbst 1914 mit dem Aufbau einer entsprechenden Organisation fur das I Corps Dabei kamen ihm seine guten Deutsch und Franzosisch Kenntnisse gut zupass Verschiedene Historiker weisen darauf hin dass es wahrscheinlich sei dass Charteris die Legende vom Engel von Mons der die Briten in der Schlacht bei Mons beschutzt habe selbst erfunden hat Sein Zeitgenosse der Journalist Philip Gibbs wies darauf hin dass die Weigerung des von Lord Kitchener gefuhrten War Office Journalisten offiziell zu akkreditieren solche abwegigen Geruchte und Hirngespinste begunstigt habe Auch verschiedene andere Propagandamarchen dieser Zeit wie die vom von den Deutschen gekreuzigten Gefangenen oder der von den Kadaververwertungsanstalten sollen direkt oder indirekt auf Charteris zuruckgehen Charteris blieb in selber Funktion unter Haig als dieser Oberbefehlshaber der First Army und spater der BEF wurde und wurde rasch bis in den Generalsrang befordert Er galt als harter Arbeiter der seine Gesundheit nicht schonte und seine Briefings uber die deutschen Schlachtordnungen sollen in der Regel ziemlich genau und zutreffend gewesen sein Dies traf allerdings weniger auf seine Beurteilungen der deutschen Moral und des deutschen Rekrutierungspotentials zu die meist zu optimistisch waren und mit den pessimistischeren Annahmen seines Vorgesetzten im War Office Sir George Macdonogh uber Kreuz lagen Haig nahm seinen Protege gegen die haufige Kritik damit in Schutz dass derartiger Pessimismus letztlich die Moral der Truppe unterminiere und somit nichts zur Erlangung des Sieges beitrage Der Historiker Christopher Andrew glaubt dass die schlechte Planung und mangelhafte Durchfuhrung der Schlacht an der Somme 1916 zumindest in Teilen auf das Versagen Charteris zuruckzufuhren ist der Haig vorgegaukelt habe ein deutscher Zusammenbruch sei vor Ende des Jahres zu erwarten Auch in der Dritten Flandernschlacht und der Schlacht von Cambrai 1917 gelang den Briten nicht der erhoffte Durchbruch Nach letzterer wurde eine offizielle Untersuchung angestrengt und der Kriegsminister Lord Derby verlangte von Haig die Absetzung Charteris Im Januar 1918 wurde er zum stellvertretenden Transportleiter in Frankreich degradiert und durch Edgar William Cox ersetzt Er ubte dennoch weiterhin fur den Rest des Krieges einen nicht unbetrachtlichen Einfluss auf Haigs Lagebeurteilungen aus Nach dem Kriegsende wurde Charteris bei den Neujahrsehrungen 1919 zum Companion des Order of St Michael and St George ernannt nachdem er schon seit 1915 Trager des Distinguished Service Order war Nach erneuter Verwendung in Indien sowie im Hauptquartier des britischen Eastern Command verliess er die Army 1922 Charteris war von 1924 bis 1929 Abgeordneter der schottischen Unionist Party fur Dumfriesshire Nach seinem Ausscheiden aus dem Parlament betatigte er sich schriftstellerisch unter anderem als Biograph Haigs sowie mit einer autobiographischen Schilderung seiner Kriegszeit im GHQ Charteris hatte drei Sohne mit seiner seit 1913 angetrauten Frau Noel Emily Beatrice Hodgson Er starb 1946 im Alter von 69 Jahren und wurde auf dem Friedhof der Tinwald Kirk in Dumfriesshire beerdigt Weblinks BearbeitenJ M Bourne John Charteris 1877 1946 in Oxford Dictionary of National Biography doi 10 1093 ref odnb 57800 John Simkin John Charteris auf spartacus educational com Who s Who John Charteris auf firstworldwar com Charteris Brig Gen John 1877 1946 in den Liddell Hart Military Archives King s College LondonNormdaten Person GND 1055167226 lobid OGND AKS VIAF 94861096 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Charteris JohnKURZBESCHREIBUNG britischer Brigadier General und MPGEBURTSDATUM 8 Januar 1877GEBURTSORT GlasgowSTERBEDATUM 4 Februar 1946STERBEORT Thorpe Surrey Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John Charteris amp oldid 228056100