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Johannes Daniel Friedrich Schult 22 Januar 1884 in Hamburg 19 April 1965 ebenda war ein deutscher Padagoge Oberschulrat und sozialdemokratischer Politiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Werke Auswahl 4 Weblinks 5 LiteraturLeben und Wirken BearbeitenJohannes Schult war der Sohn eines Schumachers seine Mutter eine Tochter des Dichters Daniel Bartels Die Kindheit verbrachte er in bescheidenen Verhaltnissen im Osten seiner Geburtsstadt Schult besuchte zunachst eine Volksschule und ab 1898 im Alter von nur 14 Jahren das Lehrerseminar Dies kann angesichts der wirtschaftlichen Verhaltnisse als ungewohnlich bezeichnet werden Nach Ende der Ausbildung 1904 erhielt er eine Stelle als Hilfslehrer 1907 absolvierte er das Zweite Staatsexamen Anschliessend arbeitete er mit fester Anstellung an mehreren Volksschulen Dabei legte er Wert darauf sich auch ausserhalb der Schule fur Aus und Weiterbildung zu engagieren Fruh wurde er Mitglied der Gesellschaft der Freunde des vaterlandischen Schul und Erziehungswesens Ab 1906 engagierte er sich in der Jugendbewegung der SPD in Hamburg und gab dort ab 1909 Kurse und Vortrage Aus dieser ehrenamtlichen Bildungstatigkeit gingen viele bekannte Politiker hervor Berufsbegleitend belegte er bis 1910 Vorlesungen und Kurse die am Allgemeinen Vorlesungswesen der Hamburger Universitat stattfanden Ausserdem engagierte er sich als Lehrperson in der Arbeiterbildung Diese Dozententatigkeit hatte vermutlich August Hellmann vermittelt Durch seine Arbeit als Dozent erlangte Schult Bekanntheit in sozialdemokratischen Kreisen Der Erste Weltkrieg unterbrach Schults Wirken grosstenteils Von Januar 1915 bis Juli 1916 musste er Kriegsdienst leisten und erreichte den Rang eines Unteroffiziers Anschliessend lehrte er zunachst an einer Volksschule und arbeitete ab 1917 als Hilfslehrer in Fortbildungsschulen in Hamburg Die Oberschulbehorde beschaftigte ihn ab 1920 als Fortbildungslehrer Ausserdem arbeitete er fur das Arbeitsamt wo er sich mit Jugendfragen beschaftigte und Vorsitzender des Jugend und Bildungsausschusses war Die notwendigen Kompetenzen bezuglich der Arbeit mit Jugendlichen und der Erwachsenenbildung hatte er durch die vorherigen ausserschulischen Aktivitaten erworben In der Position beim Arbeitsamt legte er einen Schwerpunkt darauf Probleme am Arbeitsmarkt durch vermehrte Bildungsmassnahmen zu losen Unter anderem forderte er die Schulpflicht zu verlangern Von 1918 bis 1920 ubernahm Schult einen Posten als Sekretar der Sozialistischen Arbeiter Jugend und arbeitete in der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer und Lehrerinnen mit Seit 1919 war Schult als SPD Abgeordneter Mitglied der Hamburgischen Burgerschaft Hier beteiligte er sich in mehreren Ausschussen die Fragen zur Bildung und der Verfassung behandelten Er war Mitglied des Universitatsausschusses und Grundungsmitglied der Hamburger Volkshochschule und dort einer der ersten Dozenten Die Lehrtatigkeiten an anderen Schulen nahm Schult zunehmend weniger wahr und beendete den Schuldienst 1921 mit einer besoldeten Freistellung Stattdessen engagierte er sich ab 1923 als Schulrat der Berufsschulbehorde und ab 1926 als deren Oberschulrat Da zu diesem Zeitpunkt keine verbindliche universitare Ausbildung fur Berufsschullehrer existierte setzte sich Schult dafur ein eine entsprechende Ausbildung zu etablieren Schult der zeitweise auch als uberregional geschatzter Redner galt verfasste zu dieser Zeit zahlreiche Aufsatze Darin thematisierte er Fragen zur Jugend und der Organisation von Berufsschulen Ausserdem erstellte er Lehrmaterial das fur politische und staatsburgerliche Themen genutzt werden konnte Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten endete Schults Mitgliedschaft in der Hamburgischen Burgerschaft die er am 1 April 1933 niederlegte Sechs Tage spater wurde er aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums beurlaubt Im September 1933 folgte die Versetzung in den Ruhestand Bis Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete Schulte unter anderem als Handelsvertreter Nach dem gescheiterten Attentat vom 20 Juli 1944 auf Adolf Hitler verhafteten die Nationalsozialisten Schult und andere gleichgesinnte Politiker im August 1944 Schult der zu dieser Zeit sechs Kinder hatte verbrachte die Haftzeit korperlich unversehrt im Hamburger Polizeigefangnis und im KZ Fuhlsbuttel Im Juli 1945 ubernahm Schult wieder die Stelle des Oberschulrats In dieser Funktion leitete er das gesamte Berufs und Fachschulwesen Ab 1948 arbeitete er auch wieder als Dozent bis er 1950 in den Ruhestand ging Anschliessend engagierte er sich weiterhin ehrenamtlich unter anderem als Vorstandsmitglied und bis Ende der 1950er Jahre als Vorstandsvorsitzender der Volkshochschule Daruber hinaus befasste er sich intensiv mit der Arbeiter und Arbeiterjugendbewegung und verfasste hierzu mehrere Schriften Schult schrieb auch ein Werk zum Berufsschulwesen und 1964 seine Autobiografie die jedoch erst 2023 veroffentlicht wurde Johannes Schult starb im April 1965 in seiner Geburtsstadt Ehrungen BearbeitenDer Senat der Stadt Hamburg verlieh Johannes Schult 1959 die Silbermedaille fur treue Arbeit im Dienste des Volkes Im selben Jahr wurde er zum Ehrendozent der Volkshochschule ernannt Seit 1968 erinnert der Johannes Schult Weg in Volksdorf an den ehemaligen Padagogen und Politiker Werke Auswahl BearbeitenGeschichte der Hamburger Arbeiter 1890 1919 Hannover Dietz 1967 Der Staatsburger Ein Nachschlagewerk uber offentliche Angelegenheiten Villingen Schwarzwald Neckar Verl 1959 Aufbruch einer Jugend Der Weg der deutschen Arbeiterjugendbewegung Bonn Verl Schaffende Jugend 1956 Bessere Bildung for lutte Luud Bohnhasen Kaffeebodels und Wullmuus Erinnerungen eines Sozialdemokraten 1884 1965 aus Hamburg Hammerbrook herausgegeben von Gine Elsner unter Mitarbeit von Wolfgang Schult VSA Verlag Hamburg 2023 ISBN 978 3 96488 186 1Weblinks BearbeitenStaatsarchiv Hamburg Nachlass 622 2 56Literatur BearbeitenAnne Kathrin Beer Schult Johannes In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 4 Wallstein Gottingen 2008 ISBN 978 3 8353 0229 7 S 315 317 Normdaten Person GND 1029332401 lobid OGND AKS LCCN no2004085905 VIAF 32373950 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schult JohannesALTERNATIVNAMEN Schult Johannes Daniel FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge Oberschulrat und sozialdemokratischer PolitikerGEBURTSDATUM 22 Januar 1884GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 19 April 1965STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Schult amp oldid 237315499