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Johannes Jacob Hegetschweiler 14 Dezember 1789 in Rifferswil 9 September 1839 in Zurich war ein Schweizer Mediziner Botaniker und Politiker Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Hegetschw Er ist der Schwiegervater des Landschaftsarchitekten Leopold Karl Theodor Frobel Johannes Jacob Hegetschweiler Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Dedikationsnamen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHegetschweiler ist als Sohn eines Chirurgen und Landwirts in Rifferswil bei Zurich aufgewachsen Er besuchte als Jugendlicher die Kantonsschule in Aarau studierte zunachst Medizin in Zurich und dann von 1809 bis 1812 an der Universitat Tubingen Dort horte er auch Vorlesungen in Naturwissenschaften wobei besonders der Anatom Zoologe und Physiologe Carl Friedrich von Kielmeyer grossen Einfluss auf ihn hatte In Tubingen wurde er 1812 mit einer Arbeit uber die Gewurzlilien Scitamineae zum Dr med promoviert 1813 erhielt er eine Anstellung als Oberarzt an einem Militarlazarett das die Osterreicher bei ihrem Durchmarsch durch die Schweiz in Rheinau errichtet hatten erkrankte an Flecktyphus und wirkte nach seiner Genesung von 1814 bis 1831 als Arzt in Stafa am Zurichsee In seiner freien Zeit sammelte und beobachtete er Pflanzen in der freien Natur und kultivierte in seinem Garten kritische Arten Pflanzenarten die in unterschiedlichen Modifikationen auftraten unter verschiedenen Standortsbedingungen Sein besonderes Interesse galt der alpinen Vegetation die er bei zahlreichen Bergtouren erkundete so unter anderem im Gebiet des Todi den er 1819 1829 und 1822 zu besteigen versuchte Zwar misslang ihm die Erstbesteigung des Todi dafur brachte er genaue topografische Aufnahmen Hohenmessungen Beobachtungen uber Schneegrenze und Gletscher sowie Beschreibungen der nivalen Pflanzenwelt mit von seinen Touren zuruck Vor allem richtete er wiederum seinen Blick auf schwierige Pflanzentaxa vor allem die Gattungen Veronica Gentiana Salix und Hieracium von denen er eine Reihe von Unterarten und Formen beschrieb Nach seiner Ansicht werden die Unterschiede durch eine Concentration der Einflusse der Aussenwelt meist Wirkungen von mehr oder weniger Licht Schatten Feuchtigkeit und Trockne Fette und Magerkeit des Bodens etc hervorgerufen Je nach der Starke der Umwelteinflusse bilden sich nach seiner Ansicht Deflexe bey geringern Spuren des Eindrucks Spielarten bei tiefern dauernden Abarten und im hochsten Grade sogar Halbspecies wenn ein der Urform contrarer Factor permanent einwirkt wie z B Schatten auf eine ursprungliche Lichtform 1822 fugte er einer Neuausgabe der Flora helvetica von Johann Rudolph Suter 1766 1827 eine pflanzengeografische Ubersicht sowie eine Reihe neuer Arten und Fundorte bei 1825 erschien eine Zusammenfassung seiner Beobachtungen die er im Todi Gebiet gemacht hatte Ab 1838 veroffentlichte er seine grosse Flora der Schweiz die nach seinem Tode von Oswald Heer vollendet wurde Sie umfasst 2889 Pflanzen Unterarten mitgerechnet Neben seiner Leidenschaft fur die Botanik ist Hegetschweiler als Politiker in die Schweizer Geschichte eingegangen Von seinen Mitburgern gewahlt sass er von 1830 bis 1839 im Grossen Rat und von 1831 bis 1839 im Regierungsrat des Kantons Zurich wo er sich unter anderem um die Neuanlage des Botanischen Gartens auf dem Bollwerk zur Katz verdient gemacht hat Als gemassigter Liberaler lehnte er 1839 die Berufung des freigeistigen schwabischen Theologen David Friedrich Strauss an die Universitat Zurich ab Als am 6 September 1839 der bewaffnete Landsturm in Zurich auftauchte und es zu Strassenkampfen dem Zuriputsch kam wollte Hegetschweiler vermitteln wurde in den Kopf geschossen und starb wenige Tage spater an den Folgen dieser Verletzung Schriften Bearbeitenmit Oswald Heer Flora der Schweiz Fr Schulthess Zurich 1840 e rara Dedikationsnamen BearbeitenZu seinen Ehren benannte Oswald Heer die Hochlandweide Salix hegetschweileri Auch eine Flechtenart Bacidia hegetschweileri Hepp Vainio wurde nach ihm benannt Ihm zu Ehren ist auch eine Pflanzengattung Hegetschweilera Heer amp Regel aus der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae benannt worden 1 Literatur BearbeitenMarkus Burgi Johannes Hegetschweiler In Historisches Lexikon der Schweiz Ernst Furrer Hegetschweiler Johannes In Neue Deutsche Biographie NDB Band 8 Duncker amp Humblot Berlin 1969 ISBN 3 428 00189 3 S 230 f Digitalisat Gerold Meyer von Knonau Hegetschweiler Johannes In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 11 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 276 278 Christoph Morgeli Dr med Johannes Hegetschweiler 1789 1839 Opfer des Zuriputschs Wissenschafter und Staatsmann zwischen alter und moderner Schweiz Juris Verlag Zurich 1986 Diss phil I Univ Zurich Zurcher medizingeschichtliche Abhandlungen n R 180 Emil Zopfi Schrot und Eis als Zurichs Landvolk gegen die Regierung putschte Historischer Roman Limmat Verlag Zurich 2005 ISBN 3 85791 487 4 Weblinks BearbeitenPublikationen von und uber Johannes Jacob Hegetschweiler im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Johannes Jacob Hegetschweiler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Johannes Jacob Hegetschweiler beim IPNIEinzelnachweise Bearbeiten Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 Normdaten Person GND 118631055 lobid OGND AKS LCCN n86009976 VIAF 42631162 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hegetschweiler Johannes JacobKURZBESCHREIBUNG Schweizer Mediziner Botaniker und PolitikerGEBURTSDATUM 14 Dezember 1789GEBURTSORT Rifferswil SchweizSTERBEDATUM 9 September 1839STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Jacob Hegetschweiler amp oldid 239290911