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Johannes Draseke 30 Dezember 1844 in Havelberg 6 September 1916 in Wandsbek war ein deutscher evangelischer Theologe Klassischer Philologe Kirchenhistoriker und Gymnasiallehrer der von 1872 bis 1912 am Matthias Claudius Gymnasium in Wandsbek unterrichtete Er trat vor allem mit kirchengeschichtlichen und historisch philologischen Untersuchungen zu den griechischen Theologen der Spatantike und der byzantinischen Zeit hervor Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Werk BearbeitenJohannes Draseke war der Sohn eines Lehrers und Enkel des Theologen Bernhard Draseke 1774 1849 der Komponist und Musikpadagoge Felix Draeseke 1835 1913 war sein Cousin Johannes Draseke besuchte die Burgerschule in Havelberg an der sein Vater unterrichtete und von Michaelis 1857 bis Ostern 1865 das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin Nach der Reifeprufung studierte er Evangelische Theologie und Klassische Philologie an der Berliner Universitat 1869 bestand er das erste theologische Examen pro facultate concionandi und konzentrierte sich seitdem auf die Studienfacher Philologie und Geschichte Zum 1 April 1870 zog er nach Magdeburg und trat in den dortigen Kandidatenkonvikt ein an dem er zum Religionslehrer ausgebildet wurde Der Konvikt war damals mit dem Padagogium des Klosters Unser Lieben Frauen verbunden an dem Draseke seinen ersten Unterricht erteilte Zu seinen Kollegen gehorte unter anderem Johannes Gottschick der spatere Inspektor des Padagogiums und Professor der Theologie in Giessen und Tubingen mit dem Draseke eine lebenslange Freundschaft verband In den zwei Jahren am Kandidatenkonvikt setzte Draseke seine philologischen und historischen Studien an der Universitat Halle fort Am 16 Mai 1872 bestand er das Staatsexamen fur das hohere Lehramt und erhielt die Lehrberechtigung facultas docendi im Fach Religion fur alle Klassen in Latein und Griechisch bis Obersekunda und in Geschichte bis Obertertia Seine Probelektion am Padagogium 7 Juni 1872 fiel so gut aus dass er vom obligatorischen Probejahr im Schuldienst befreit wurde Am 7 August 1872 wurde er an der Universitat Halle mit einer Dissertation uber die dritte philippische Rede des Demosthenes zum Dr phil promoviert er veroffentlichte die Arbeit vier Jahre spater und widmete sie seinem Doktorvater Friedrich Blass Nach einem kurzen Aufenthalt in seiner Heimatstadt Havelberg erhielt Draseke zum 1 Oktober 1872 eine Festanstellung als Oberlehrer am neugegrundeten Matthias Claudius Gymnasium in Wandsbek bei Hamburg An dieser Schule unterrichtete Draseke vierzig Jahre lang Am 16 Marz 1893 erhielt er den Professorentitel und am 18 April 1893 den Rang der Rate IV Klasse Bei seinem Eintritt in den Ruhestand am 1 Oktober 1912 wurde ihm der Rote Adlerorden 4 Klasse verliehen Neben dem Unterricht beschaftigte sich Draseke sein Leben lang mit historischen und philologischen Forschungsfragen Durch intensives Studium der Kirchenvater wurde er zu einem anerkannten Fachmann auf dem Gebiet der Kirchengeschichte Seine Forschungsschwerpunkte waren Echtheit und Chronologie der griechischen Kirchenvater von der Antike bis in die Neuzeit Draseke veroffentlichte zahlreiche Einzeluntersuchungen als Beilage zum Schulprogramm und in wissenschaftlichen Zeitschriften vor allem in den Jahrbuchern fur protestantische Theologie in der Zeitschrift fur Kirchengeschichte der Zeitschrift fur kirchliche Wissenschaft und kirchliches Leben der Zeitschrift fur wissenschaftliche Theologie und der Byzantinischen Zeitschrift Viele seiner Aufsatze gab er spater in uberarbeiteter Fassung als Buch heraus vor allem diejenigen zu den Schriften und Lehren des syrischen Bischofs Apollinaris oder Apolloninarios von Laodicea 1892 Fur seine Verdienste um die Kirchengeschichte verlieh ihm die theologische Fakultat der Universitat Jena 1895 die Ehrendoktorwurde Schriften Auswahl BearbeitenQuaestio criticae de Demosthenis oratione Philippica tertia Turin 1876 Dissertation Universitat Halle 1872 Quaestionum Nazianzenarum specimen Wandsbek 1876 Schulprogramm Der Brief an Diognetos Nebst Beitragen zur Geschichte des Lebens und der Schriften des Gregorios von Neocaesarea Leipzig 1881 Gesammelte patristische Untersuchungen Altona Leipzig 1889 Johann Rist als Kaiserlicher Hof und Pfalzgraf Wandsbek 1890 Schulprogramm Apollinarios von Laodicea Sein Leben und seine Schriften Nebst einem Anhang Apollinarii Laodiceni quae supersunt dogmatica Leipzig 1892 Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur 7 3 4 Drei Kapitel aus der Friedensschrift des Patriarchen Johannes Bekkos vom Jahre 1275 Wandsbek 1896 Schulprogramm Zur Johanneischen Frage Wandsbek 1900 Schulprogramm Johannes Scotus Erigena und dessen Gewahrsmanner in seinem Werke De divisione naturae libri V Leipzig 1902 Neudruck Aalen 1972 ISBN 978 3 511 04246 2 Drei Kapitel aus der Friedensschrift des Patriarchen Johannes Bekkos vom Jahre 1275 Eingeleitet und ubersetzt Wandsbek 1907 Schulprogramm Analecta Byzantina 1 Die sprachlichen Schwierigkeiten der kirchlichen Verstandigung zwischen Morgen und Abendland Nach Johannes Bekkos 2 Johannes Bekkos wider Nikolaos von Methone Wandsbek 1909 Schulprogramm Die Schrift des Bischofs Phoebadius von Agennum Gegen die Arianer Wandsbek 1910 Schulprogramm Johannes Bekkos Widerlegung der Syllogismen des Photios Wandsbek 1912 Schulprogramm Literatur BearbeitenByzantinische Zeitschrift Band 23 1919 S 523 kurzer Nekrolog Wilhelm Lehmann Autobiographische und vermischte Schriften Stuttgart 1999 Gesammelte Werke 8 ISBN 3 608 95047 8 S 54 84Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Johannes Draseke Quellen und Volltexte Personalbogen von Johannes Draseke in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung BBF Draseke Johannes Publikationen in der bibliografischen Datenbank der Regesta Imperii Normdaten Person GND 116194227 lobid OGND AKS LCCN no92019987 VIAF 59829881 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Draseke JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe Klassischer Philologe Kirchenhistoriker und GymnasiallehrerGEBURTSDATUM 30 Dezember 1844GEBURTSORT HavelbergSTERBEDATUM 6 September 1916STERBEORT Wandsbek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Draseke amp oldid 224827649