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Johann Wiesel 1583 in Burrweiler 27 Marz 1662 in Augsburg 1 war ein Optiker Instrumentenbauer und der erste gewerbliche Fernrohrbauer im deutschen Raum Johann Wiesel mit einem seiner Fernrohre Kupferstich von Bartholomaus Kilian 1660Fernrohr mit Initialen I W A O F Iohann Wiesel Augustanus Opticus Fecit Schloss Skokloster Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Aufarbeitung von Wiesels Werk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Wiesel wurde 1583 in der Pfalz geboren Das Fernrohr wurde 1608 von Hans Lipperhey in Holland erfunden Der Kaufmann Thomas Barnet brachte im Jahr darauf ein erstes Fernrohr nach Augsburg das er auf der Frankfurter Fruhjahrsmesse 1609 erworben hatte 1610 entdeckte Galileo Galilei mit dem Fernrohr die Jupitermonde 1611 erschien in Augsburg die erste Theorie des Fernrohrs Johannes Keplers Dioptrice im Verlag von Marcus Welser 2 Da Wiesel evangelisch war wanderte er aus als seine Heimat 1604 einen neuen katholischen Lehnsherren bekam Uber sein Leben vor seiner Ankunft in Augsburg und wann und wo er das Linsenschleifen erlernte ist nichts bekannt 1621 wurde er durch Heirat Augsburger Stadtburger und wird als Schreiber bezeichnet Er bot ab 1625 in Augsburg Brillen Fernrohre Laternen Brennglaser Spiegelapparate und Fruhformen des Mikroskops zum Kauf an Um 1630 arbeitete er fur den Kaiser Ferdinand II und den Kurfursten von Bayern Maximilian I spater auch fur den danischen Konig Christian IV Er wird zunachst als Perspectivmacher spater als Opticus bezeichnet Ab 1643 arbeitete er mit Anton Maria Schyrleus de Rheita und entwickelte mit ihm zusammen das terrestrische Fernrohr Erdfernrohr mit vier konvexen Linsen Dieses zeigt ein aufrechtes Bild und hat ein grosseres Gesichtsfeld als die bisher bekannten Fernrohrtypen Im Vorwort von Rheitas Oculus Enoch et Eliae 1645 in dem diese Erfindung beschrieben ist ruhmt er Wiesel als den fuhrenden Meister in dieser Kunst in ganz Europa 1645 wurde Wiesel durch seine zweite Heirat Mitglied der Kaufleutestube 1649 wurde er in den Grossen Rat der Stadt Augsburg gewahlt und machte sich in den folgenden Jahren auch um die Ausbildung interessierter Augsburger Kaufleute verdient so bildete er Johannes Koch von Gailenbach 1614 1693 aus 3 Wiesel baute eine grosse Vielzahl von optischen Produkten verschiedenste Fernrohre sein grosstes war ausgezogen ca 6 m lang binokulare Fernglaser Brillen jeder Art Vergrosserungsglaser Mikroskope Periskope Brennspiegel sogenannte Landschaftsspiegel als Zeichenhilfe Windbrillen zum Schutz gegen Strassenstaub Flohbuchslein Dosen zur Vergrosserung von Insekten und andere Kuriositaten Aus Bestellungen Rechnungen und Dankesbriefen lasst sich entnehmen dass Wiesels Fernrohre nach London Paris Antwerpen Kopenhagen Stockholm Dresden Danzig Wien und Rom geliefert wurden 1654 fuhrte er die bereits im Fernrohr verwendete Feldlinse in das Mikroskop ein die damals auch oft Kollektivlinse genannt wurde Falschlicherweise wird diese Erfindung oft Balthasar de Monconys 1611 1665 zugerechnet Monconys hatte das Mikroskop 1664 in Augsburg erworben 4 Anerkennung bekam Wiesel von Giovanni Battista Riccioli 1651 Georg Philipp Harsdorffer 1651 Johannes Hevelius 1661 und Caspar Schott 1664 postum Wiesel signierte seine Instrumente deren Linsen wohl meistens in Papprollen befestigt waren 5 mit Johann Wiesel Augustanus Opticus Seine Werkstatt wurde spater von seinem Schwiegersohn Daniel Depiere weitergefuhrt Johann Wiesel lebte von 1637 bis 1642 im sogenannten Wieselhaus in Augsburg Aufarbeitung von Wiesels Werk BearbeitenJohann Wiesel war lange vergessen Nur sehr wenige seiner Instrumente sind heute noch erhalten In Wolfenbuttel fand sich sein Briefwechsel mit Herzog August und Furst August zu Anhalt 6 Von besonderem Interesse sind Wiesels Produkt und Preislisten die zu den fruhesten Quellen zur Geschichte der optischen Instrumente in Deutschland zahlen Die Augsburger Staats und Stadtbibliothek zeigte 2012 eine Ausstellung uber Wiesel zu dessen 350 Todestag 7 Das denkmalgeschutzte Wieselhaus im Ausseren Pfaffengasschen 23 in Augsburg ein Renaissancegebaude das Johann Wiesel 1637 bis 1642 bewohnte wurde von 2009 bis 2013 saniert und darin das Fugger und Welser Erlebnismuseum eingerichtet das den Handelsdynastien der Fugger und Welser gewidmet ist 8 Literatur BearbeitenInge Keil Augustanus Opticus Johann Wiesel 1583 1662 und 200 Jahre optisches Handwerk in Augsburg Berlin 2000 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Helmut Gier Der Augsburger Optiker und Fernrohrbauer Johann Wiesel 1583 1662 In Das Wieselhaus im Ausseren Pfaffengasschen in Augsburg Herausgeber Kath Studienfonds Stadt Augsburg Wohnungs und Stiftungsamt Schrammel Architekten Augsburg 2013 Weblinks BearbeitenWieselhaus Artikel im Augsburg Wiki Beschreibung und Fotos von Schrammel Architekten Memento vom 8 Dezember 2013 im Internet Archive Website des geplanten Fugger und Welser ErlebnismuseumsEinzelnachweise Bearbeiten Augsburger Stadtlexikon Die Stadtgeschichte von Augsburg Nicht mehr online verfugbar In stadtlexikon augsburg de 21 August 2009 archiviert vom Original am 7 April 2014 abgerufen am 6 Januar 2015 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadtlexikon augsburg de Helmut Gier Der Augsburger Optiker und Fernrohrbauer Johann Wiesel 1583 1662 In Das Wieselhaus im Ausseren Pfaffengasschen in Augsburg Herausgeber Kath Studienfonds Stadt Augsburg Wohnungs und Stiftungsamt Schrammel Architekten Augsburg 2013 S 7 ff Inge Keil Augustanus Opticus Johann Wiesel 1583 1662 und 200 Jahre optisches Handwerk in Augsburg Colloquia Augustana Band 12 Berlin 2000 ISSN 0946 9044 Ilka Fleischer Mikroskop Museum Geschichte des 17 Jahrhunderts Nicht mehr online verfugbar In mikroskop museum de Archiviert vom Original am 16 Februar 2015 abgerufen am 6 Januar 2015 nbsp Info Der Archivlink 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