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Johann Strauch II 2 September 1612 1 in Colditz 2 Dezember 1679 in Giessen war ein deutscher Rechts Gelehrter Johann Strauch II Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 FussnotenLeben und Wirken BearbeitenJohann Strauch kam vier Jahre vor Ausbruch des Dreissigjahrigen Krieges im kursachsischen Colditz zur Welt Sein Vater Johann Strauch war Rentmeister der verwitweten Kurfurstin Sophie von Sachsen welche Colditz zu ihrem Witwensitz gemacht hatte Er erhielt in Colditz seinen ersten Unterricht bevor er das Gymnasium in Zeitz besuchte 1630 studierte er Jurisprudenz und Philosophie an der Universitat in Leipzig war dann an der Universitat Wittenberg und setzte sein Studium 1633 an der Universitat in Jena fort wo er von einem nahen Verwandten Professor Friedrich Hortleder freundlich aufgenommen wurde Durch ihn erhielt auch der junge Johann Strauch Zugang zum Weimarer Archiv das er fur seine Dissertation juris publici scientiae exotericae benutzte worin er die wichtigsten staatsrechtlichen Fragen des 16 Jahrhunderts quellenmassig darstellt und das heute noch zu einer der geschatztesten Dissertationen zahlt 1636 zog Johann Strauch wieder nach Jena wo ihn die Bruder der Theologe Johann Benedict Carpzow und der Jurist Benedict Carpzow freundlich aufnahmen 1638 erwarb er an der Universitat Leipzig den Grad eines Magisters der Philosophie wurde im selben Jahr Adjunkt der philosophischen Fakultat 1648 Professor der lateinischen Sprache und 1652 Professor der Geschichte 2 Sein fur Privatvortrage gesammelte Ubersicht uber das romische Privatrecht liess er auf Anraten Benedict Carpzows unter dem Titel Dissertatio undetriginta theoretico practicae ad universum jus Justinianeum 1647 erscheinen Es fand eine breite allgemeine Beachtung 1659 folgte die zweite 1666 die dritte Ausgabe mit Kommentaren des Professors Johann Jacok Avianus versehen und schlussendlich 1718 die vierte von Ephraim Gerhard besorgte Auflage 1651 erwarb er sich mit der Abhandlung de accessionum quibusdam maxime controversis speciebus die Doktorwurde in der Jurisprudenz an der Universitat Jena und wurde im nachsten Jahr ordentlicher Professor der Rechte und Fakultatsbeisitzer an der Salana Dreimal wurde er zum Dekan in seiner Fakultat gewahlt und war im Sommersemester 1658 Rektor der Alma Mater Die Entwicklungen an der Universitat zum Pennalismus in Jena infolge des Dreissigjahrigen Krieges verfolgte er jedoch kritisch 1660 verliess er enttauscht Jena um in Braunschweig die Stelle eines Syndikus anzutreten In Braunschweig gelang es ihm jedoch nicht Fuss zu fassen Sein hofisch glattes Wesen eine Leipziger Angewohnheit wurde als Falschheit ausgelegt und mit Misstrauen entgegnet Zudem zog es seine zweite Frau wiederholt nach Jena woran fast seine Ehe scheiterte Er zogerte auch nicht lange nach Jena zuruckzukehren als ihm 1668 der Titel eines Hofrats und die Professur des Codexes der Novellen und des Staatsrechts der Beisitz am Hofgericht sowie der Vorsitz an der Fakultat sowie am Schoppenstuhl angetragen wurde Der Herzog Ferdinand Albrecht von Braunschweig ernannte ihn zwar auch zum Hofrat doch dies hielt ihn von seinem Vorhaben nicht ab In Jena berief Herzog Bernhard von Sachsen Meiningen Johann Strauch zum Kanzler und Prasidenten des geistlichen Gerichts sowie zum Geheimrat am Hofe in Jena Zu Amter und Wurden gekommen versuchte Johann Strauch sie mit Umsicht neben der Professur auszuuben dennoch brachte seine freimutige Rede ihn in Misskredit Zwei Umstande machten seine Stellung in Jena unhaltbar Zum einen verubelte er es als er bei der Besetzung einer durch Ableben freigewordene Stelle des Ordinarius ubergangen wurde und zog sich tief gekrankt zuruck Des Weiteren billigte er eine aussereheliche Affare des Herzog Bernhard von Sachsen Meiningen stand aber alsbald mit seinem Standpunkte allein als die Neigung des Herzog in ihr Gegenteil umschlug Im Herbst 1676 folgte er einem Ruf und liess sich als Prokanzler und Professor der Rechte in Giessen nieder wo unter seinen Schulern Johann Georg Kulpis 3 zahlte der spater eines seiner Werke veroffentlichte Allein in Giessen verblieben ihm nur zwei Jahre Johann Strauch starb am 2 Dezember 1679 im Alter von 65 Jahren Strauch war zwei Mal verheiratet Am 16 September 1645 heiratete er in Leipzig Elisabeth 30 August 1654 die Tochter des Professors der Pandekten Wilhelm Schmuck Seine zweite Ehe ging er am 3 September 1655 mit Clara die Tochter des Erasmus Ungebaur ein 4 Aus den Ehen stammen zwei Sohne und zwei Tochter 5 Werke Bearbeiten juris publici science exotericae 1633 Dissertation undetriginta theoretico practicae ad universum jus Justinianeum 1647 de accessionum quibusdam maxime controversis speciebus 1651 Universum Jus Justinianium Privatum Francofurti ad Viadrum 1682Literatur BearbeitenLaurent Andreas Hamberger Iohannis Stravchi Ad tituli XXXXVIII libri VI codicis de personis incertis constitutionem deperditam ante tres et quadraginta annos in Academia ienensi habita Ienae Literis Mvllerianis 1714 Johann August Ritter von Eisenhart Johann Strauch In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 36 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 528 531 Strauch Johann In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 40 Leipzig 1744 Sp 779 783 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johann Strauch II im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Erwahnung als beruhmter Jurist Geschichte der Universitat Giessen PDF 1 36 MB Als Quelle zitiert in Zur Folter im deutschen Strafprozess Geschichte der Wissenschaften in Deutschland Bd 18 Abteilung 2 Seite 232 Weitere siehe Index Strauch Johann Hessische Biografie Stand 18 September 2023 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Fussnoten Bearbeiten nicht 12 September 1614 wie im ADB siehe auch Strieder Jocher Bd 4 873 Zedler Stolle Kupferstich und Neue Bibliothec ebenso Sterbedatum Abweichungen Johannes Gunther Lebensskizzen der Professoren der Universitat Jena seit 1558 bis 1858 Jena 1858 S 61 Roderich von Stintzing Kulpis Johann Georg von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 17 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 364 367 Johann Caspar Zeumer Christoph Weissenborn Vitae Professorum Theologiae Jurisprudentiae Medicinae et Philosophiae qui in illustri Academia Jenensi ab ipsius fundatione ad nostra usque tempora vixerunt et adhuc vivunt una cum scriptis a quolibet editis quatuor classibus Johann Felici Bieleck Jena 1711 S 162 Juristen Friedrich Wilhelm Strieder Grundlage zu einer hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte Marburg 1812 Bd 16 S 42Normdaten Person GND 100632300 lobid OGND AKS LCCN no2009131555 VIAF 29881245 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Strauch Johann II ALTERNATIVNAMEN Strauch Johannes Strauchius JohannesKURZBESCHREIBUNG RechtsgelehrterGEBURTSDATUM 2 September 1612GEBURTSORT ColditzSTERBEDATUM 2 Dezember 1679STERBEORT Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Strauch II amp oldid 237464523