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Johann Michael Wolcker getauft am 12 Mai 1702 in Schelklingen 16 Oktober 1784 ebenda war ein deutscher Maler des Hochbarock in Wurzburg Deckengemalde von Johann Michael Wolcker aus dem Jahre 1753 in der Stadtpfarrkirche St Bartholomaus in VolkachInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Michael Wolcker auch als Johann Michael Wolker und Michael Wolkert genannt war der zweite Sohn des Johann Georg Wolcker des Alteren Er wurde im Elternhaus in Schelklingen in der Bemmelbergergasse 12 geboren und am 12 Mai 1702 in Schelklingen katholisch getauft Er erlernte das Malerhandwerk wohl zunachst bei seinem Vater Seine weitere Ausbildung ist unbekannt Wolcker liess sich 1738 in Wurzburg nieder Am 17 November 1740 erhielt er das Burgerrecht der Stadt Wurzburg Er war zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Wurzburger Witwe Maria Rosina Romelein verheiratet Wolcker besass in Wurzburg mit Sicherheit ein Haus und es ist sehr zu vermuten dass er das Wohnhaus seiner Ehefrau Maria Rosina Romelein ubernahm Wo das Haus lag welchen Wert es hatte und alle weiteren Umstande seiner privaten Existenz in Wurzburg sind bislang unerforscht Noch unbekannt ist der erste Ehemann der Witwe Maria Rosina Romelein und ob Kinder aus dieser Ehe vorhanden waren Wir wissen ebenfalls noch nicht ob Johann Michael Wolcker Kinder mit seiner Ehefrau hatte Jedenfalls falls es solche gegeben haben sollte erlebten sie nicht das Erwachsenenalter denn Johann Michael Wolcker starb ohne direkte Leibeserben Seine Ehefrau starb wohl vor 1775 denn 1775 1 verliess er Wurzburg 73 jahrig und kehrte nach Schelklingen zu seinem Bruder Gottfried und dessen grosser Familie zuruck wo er bis zu seinem Tode wohnen blieb Er verstarb in Schelklingen am 16 Oktober 1784 Das Schelklinger Sterbebuch bezeichnet ihn als pictor Testamentarisch hinterliess er ein relativ grosses Vermogen Aus seinem am 16 Mai 1784 verfassten Testament 2 geht hervor dass er in Schelklingen einen eigenen Hausstand hatte und von seiner Haushalterin Hausere Elisabetha Dreher versorgt wurde Ein eigenes Haus in Schelklingen ist nicht bekannt anscheinend wohnte er zur Miete In seinem Testament bedachte er zunachst die Stadtarmen mit einem Almosen von 150 fl Diese sollten vorher in der Kirche ein Gebet von funf Vater Unser und Ave Maria verrichten wonach das Geld an Jung und Alt durch Josef Walter und seinen Vetter Franz Ruesch verteilt werden sollte Beide letzteren sollten als Belohnung zusammen 2 fl erhalten Falls die Ehefrau Eva Barbara seines Bruders Gabriel in Wiesentheid noch leben sollte sollte sie von den 150 fl die Summe von 50 fl erhalten Zweitens sollten die Tochter Scholastica seines verstorbenen Bruders Gottfried in Schelklingen und die Tochter Maria Anna Wolckerin seines Bruders Gabriel wo sie sich auch immer befinden sollte jede 25 fl also zusammen 50 fl zum Voraus erhalten Drittens vermachte er seiner Haushalterin Elisabeth Dreher alle Mobilien und Hausgeratschaften jedoch mit Ausnahme aller seiner Kleider seines silbernen Degens der Hange Uhr der vorhandenen Malereien aus welch letzteren sie sich vier oder funf Stuck auswahlen konnte Dies war die Belohnung fur eine uber 30 jahrige Freundschaft und besonders fur die 15 Jahre lang erwiesenen treuen Dienste Die silbernen Loffel und die zwei Paar Messerbestecke sollten den unten aufgefuhrten funf Haupterbinnen zugehen Viertens sollten seiner Schwagerin Brigitta Wolcker geb Abbt Witwe seines Bruders Gottfried falls sie ihn uberleben sollte 12 fl zum Andenken gegeben werden Falls diese aber schon gestorben sein sollte so sollten diese 12 fl wiederum an dir Armen verteilt werden Funftens bestimmte er zu den funf Haupterbinnen die vier Tochter seines Bruders Gottfried mit Namen Scholastica in Schelklingen Maria Johanna in Schelklingen Witwe des Kanzleiverwalters Franz Karl Kneer Victoria Ehefrau des Jagers in Roth 3 Maria Anna in Schelklingen Schliesslich war die funfte Haupterbin Maria Anna Tochter seines Bruders Gabriel Ehefrau des Jagers in Wiesentheid Einzelbestimmungen regelten noch den Fall dass eine der funf Haupterbinnen bereits verstorben sein sollte und wem das Geld dann zustehen sollte Wenig spater verstarb Johann Michael Wolcker am 16 Oktober 1784 in Schelklingen im Greisenalter von 82 Jahren Am 23 Oktober wurde daraufhin die Erbteilung gemass seinem Testament durchgefuhrt Werke BearbeitenJohann Michael Wolcker arbeitete vorwiegend im Wurzburger Raum als Kirchenmaler Die nachfolgende Liste seiner Werke durfte ausserst unvollstandig sein Der Grund ist darin zu sehen dass noch keine ernsthaften Forschungen zu ihm angestellt wurden Uberblickt man die bislang dokumentierten Werke so ist die weit uberwiegende Mehrzahl dem Genre der kirchlichen Tafelbilder und Kirchenfresken zuzuschreiben Interessanterweise hat er auch Portrats gemalt so hat sich ein solches von keinem Geringeren als dem Ehegemahl Kaiserin Maria Theresia s von Habsburg Osterreich namlich Kaisers Franz I Stephan erhalten Alle einzelnen Umstande seines Schaffens in Wurzburg z B wie er zu seinen Auftragen kam in welchen Verkehrs Kollegen und Verwandtschaftskreisen er verkehrte ob er offentliche Amter ubernahm usw sind bislang unerforscht Jedenfalls scheint er ordentlich verdient und gewirtschaftet zu haben denn bei seinem Tod hinterliess er fur Schelklinger Verhaltnisse jedenfalls ein betrachtliches Vermogen Bei seinem Tod 1784 hinterliess er eine grossere Anzahl von Mahlereien wovon sich seine Haushalterin vier oder funf Stuck auswahlen konnte Der Stadtrat befand im Hinterlassenschaftsinventar diese Malereien ohne besonderen Wert und da sie ohnehin unter die Erben verteilt wurden wurden diese nicht taxiert Der Verbleib dieser Gemalde ist ungeklart 1737 Altarbilder mit den Heiligen Maximus und Aloisius in der katholischen Pfarrkirche in Frickenhausen am Main 4 1738 linkes Altarbild Immakulata in Doringstadt 5 1743 Altarblatt mit zwei Tafelbildern zum Hochaltar der ehemaligen Pfarrkirche Allerheiligen in Unterleinach gemalt von Michael Wolkert 6 7 1748 Altarblatt Brotvermehrung in der Spitalkapelle Arnstein Unterfranken bezeichnet J M Wolcker pinxit Wirtzb 1748 8 1748 Altarblatt des rechten Seitenaltars in der Friedhofskapelle in Gerolzhofen bezeichnet J M Wolcker pinxit 1748 9 1749 Deckengemalde Darstellung des Himmels mit vielen Heiligenfiguren in der Bibliothek des Konventsgebaudes der Zisterzienserabtei Bildhausen bezeichnet J M Wolcker pinxit 1749 10 1750 Mittelbild des Hochaltars Hl Veit und das Deckengemalde des Hl Veit in Dittigheim bezeichnet M Wolcker 1750 11 1752 Bild des Allerheiligen Altars in Dittigheim bezeichnet M Wolcker pinxit 1752 12 1753 Deckengemalde Fresken Mittelbild Verehrung des Allerheiligsten in der Stadtpfarrkirche in Volkach bezeichnet Ioann Michael Wolcker Pinxit 1753 umgeben von sechs kleinen Bildern Mannaregen Abraham und Melchisedek Kundschafter mit der Traube Opfer Abrahams das Heilige und das Allerheiligste des Tempels zu Jerusalem 13 1755 Bildnis Kaiser Franz I Stephan Ehemann Maria Theresias signiert I M Wolcker pinxit 1755 14 1774 Altarbild aus dem ehemaligen Siechenhaus St Nikolaus bei Wurzburg signiert J M Wolcker pinxit 1774 Das Bild befand sich zuletzt im Mainfrankischen Museum Wurzburg und verbrannte 1945 15 Literatur BearbeitenFranz Rothenbacher Die Schelklinger Barockmalerfamilie Wolcker Franz Rothenbacher Mannheim Januar 2021 Volltext PDF 4 4 MB Koniglich Bayerisches Staatsministerium des Innern fur Kirchen und Schul Angelegenheiten Hrsg Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Oldenbourg Munchen ebenda Bd III Regierungsbezirk Unterfranken amp Aschaffenburg Teil 1 Bezirksamt Ochsenfurt 1911 ebenda Bd III Regierungsbezirk Unterfranken amp Aschaffenburg Teil 3 Bezirksamt Wurzburg 1911 ebenda Bd III Regierungsbezirk Unterfranken amp Aschaffenburg Teil 6 Bezirksamt Karlstadt 1912 ebenda Bd III Regierungsbezirk Unterfranken amp Aschaffenburg Teil 8 Bezirksamt Gerolzhofen 1913 ebenda Bd III Regierungsbezirk Unterfranken amp Aschaffenburg Teil 10 Stadt Bad Kissingen und Bezirksamt Kissingen 1914 Wolcker Johann Michael In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 36 Wilhelmy Zyzywi E A Seemann Leipzig 1947 S 184 185 Einzelnachweise Bearbeiten Ratsbuch Wurzburg 217 fol 35R Freundliche Mitteilung von Frau Renate Schindler vom 10 Marz 2015 Kommissarische Dienststellenleiterin des Stadtarchivs Wurzburg Stadtarchiv Schelklingen A 604 Nr 240 Testament vom 16 Mai 1784 und Erbteilung vom 23 Oktober 1784 mit zusatzlichen Akten Wohl Gemeinde Rot an der Rot Landkreis Biberach Regierungsbezirk Tubingen Baden Wurttemberg Felix Mader Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern 1911 Bd 3 Die Kunstdenkmaler von Unterfranken und Aschaffenburg Teil 1 S 89 u 292 Heinrich Mayer Die Kunst des Bamberger Umlandes Bd 1 Westliche Halfte St Otto Verlag Bamberg 1930 S 52 Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern 1911 Bd 3 Teil 3 S 171 Vgl auch Christine Demel Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 312 Tafelbild Mariens Tod aus der Predella des Hochaltars der alten Pfarrkirche seit 1978 im Kirchenraum der Communio Sanctorum und Tafelbild Anbetung der Konige aus dem Auszug des Hochaltars der alten Pfarrkirche jetzt im Treppenhaus des Pfarrzentrums Communio Sanctorum in Leinach und 334 338 1743 1746 Umgestaltung des Innenraumes der Kirche zur Zeit des Rokoko Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern 1912 Bd 3 Teil 6 S 44 u 186 Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern 1913 Bd 3 Teil 8 S 120 Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern 1914 Bd 3 Teil 10 S 69 Franz Xaver Kraus Hrsg Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden beschreibende Statistik Bd IV Teil 2 Die Kunstdenkmaler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim Kreis Mosbach bearb von Adolf von Oechelhauser Akademische Verlagsbuchhandlung Mohr Freiburg i Br 1898 S 19f Franz Xaver Kraus Hrsg Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden beschreibende Statistik Bd IV Teil 2 Die Kunstdenkmaler des Amtsbezirks Tauberbischofsheim Kreis Mosbach bearb von Adolf von Oechelhauser Akademische Verlagsbuchhandlung Mohr Freiburg i Br 1898 S 19f Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern 1913 Bd 3 Teil 8 S 241 Vgl auch Alexander von Reitzenstein Herbert Brunner Reclams Kunstfuhrer Deutschland Bd 1 Bayern 8 Auflage Reclam Stuttgart 1974 S 819 Depot des Mainfrankischen Museums Wurzburg auf der Festung Marienberg Inventar Nr 33059 Kreisel 1942 S 76 Mitteilung des Mainfrankischen Museums Wurzburg vom 24 Marz 2015 Frauke van der Wall Schwarzweiss Fotografie des Gemaldes abgedruckt in Arthur Bechtold Aus dem alten Wurzburg Beitrage zur Kulturgeschichte der Stadt Konrad Triltsch Wurzburg Aumuhle 1940 Tafel nach S 24 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 28 Januar 2023 PersonendatenNAME Wolcker Johann MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler des Hochbarock in WurzburgGEBURTSDATUM getauft 12 Mai 1702GEBURTSORT SchelklingenSTERBEDATUM 16 Oktober 1784STERBEORT Schelklingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Michael Wolcker amp oldid 233949577