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Johann Martin Fischer 2 November 1740 in Bebele fruher Ortsteil von Hopfen am See heute Stadt Fussen im Allgau 27 April 1820 in Wien war ein Bildhauer und Entwickler eines anatomischen Modells fur Aktstudien Johann Martin Fischer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFischer war ein Sohn des Bauern Franz Anton Fischer 1769 und dessen Frau Rosula geborene Eberle und hatte sechs Geschwister Er sollte zunachst das Handwerk des Wagners erlernen Da er fue diese Arbeiten zu schwachlich war wurde er im Alter von 15 Jahren bei einem Dorfbildhauer namens Schweiger in die Lehre gegeben Hier musste er jedoch mehr in der Landwirtschaft mithelfen anstatt eine Ausbildung zu erhalten Im Alter von 19 Jahren wurde er als Bildhauer freigesprochen ohne wirkliche Kenntnisse des Handwerks erlernt zu haben 1 Fischer reiste 1760 nach Wien Hier arbeitete er zwei Jahre lang fur den Bildhauer Anton Tabota und wurde anschliessend bis 1766 Mitarbeiter und Schuler von Jakob Christoph Schletterer der seinerseits bei Georg Raphael Donner ausgebildet worden war 1764 vollendete er als Gehilfe Franz Xaver Messerschmidts dessen Figur der Maria Immaculata an der Fassade des Savoyischen Damenstiftes und arbeitete kurz darauf an der kolossalen Marmorstatue des Gaius Mucius Scaevola im Garten des Schlosses Schonbrunn Im Jahr 1768 heiratete Fischer Theresia geborene Peltz aus Wien Fischer wurde 1771 in der kaiserlich und konigliche Kupferstecher und Zeichenakademie als Schuler aufgenommen wo er sich umfassende Kenntnisse uber die Antike aneignete Anschliessend hielt er sich im Auftrag des Bischofs Georg Klimo 1710 1777 fur ein Jahr Funfkirchen in Ungarn auf und kehrte 1777 nach Wien zuruck Das Anliegen objektive Voraussetzungen fur die Bildhauerei zu schaffen fuhrte Fischer zu langjahrigen und umfangreichen Anatomiestudien bei denen er von Joseph Barth dem damaligen Professor der Anatomie an der Wiener Universitat unterstutzt wurde 1785 wurde er Mitglied der Wiener Akademie der bildenden Kunste und stellvertretender Professor fur Bildhauerei 1786 wurde er dort auf Anregung Barths Nachfolger des verstorbenen Franz Anton von Zauner als Professor der Anatomie Um 1799 gestaltete er eine Kreuzigungsgruppe in der Wahringer Pfarrkirche Fischer wurde 1815 Rat und Direktor der Allgemeinen Mal und Bildhauerschule Seine Anatomiestudien fuhrten zur Entwicklung der Proportionslehre und exemplarischen Modellskulpturen des sogenannten Muskelmannes So entstand 1803 ein unterlebensgrosses Holzskelett und eine lebensgrosse Bleifigur Daruber publizierte er 1806 ein illustriertes Werk Reduktionen seines Muskelmannes dienten als Lehrobjekte in verschiedenen Kunstakademien Diese beispielhafte anatomische Aktfigur hatte lange Zeit grosse Bedeutung fur den Bildhauerunterricht Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1806 Anna geborene Lechleitner 1768 eine Tochter des Strumpfstrickers Jakob Lechleitner der spater Bauamtsverwalter und Burgermeister in Fussen wurde Fischers Grab auf dem alten Wahringer Ortsfriedhof ist erhalten Werke Auswahl BearbeitenSchriften Erklarung der anatomischen Statue fur Kunstler Wien 1785 Diese Erklarung wurde gegen Fischers Willen durch Joseph von Sperges den damaligen Prasidenten der Akademie veroffentlicht 2 Darstellung des Knochenbaues und der Muskeln des menschlichen Korpers mit Angabe der Verhaltnisse desselben auf 10 Kupfertafeln 2 neu uberarbeitete Auflage Wien 1838 digitale sammlungen de Darstellung des Knochenbaues von dem menschlichen Korper mit Angabe der Verhaltnisse desselben Wien 1806 mit Illustrationen Bildhauerei Anatomische Figur Ecorche Blei Zinn Figur 202 cm Wien 1803 Kopien der Busten Ruhender Mars und Borghesischer Fechter Wien 1774 Schwarzenbergpark 3 4 Hauptwerk Uberlebensgrosse vergoldete Skulpturengruppe aus Holz Kruzifixus unten Johannes und Maria im Langhaus der Pfarrkirche zu den Heiligen Laurenz und Gertrud 5 Grabmonument nach einem Entwurf des Architekten Benedikt Henrici am linken Schwarza Ufer in der Stuppacher Au fur Maria Anna Grafin Walsegg geb Prenner Edle von Flammberg Sie war die Gattin von Franz von Walsegg dem Auftraggeber des Mozart Requiems Marmorbusten Graf Franz Josef Saurau Franz Josef von Saurau 1760 1832 Erzherzog Carl Karl von Osterreich Teschen Feldmarschall Gideon Loudon Gideon Ernst von Laudon 6 Bronzebusten Ferdinand Friedrich August Herzog von Wurttemberg Ferdinand Friedrich August von Wurttemberg 6 nbsp Kreuzgruppe Wahringer Pfarrkirche nbsp Mucius Scaevola Schlosspark Schonbrunn nbsp Portratbuste Leopold Biwald 1807Literatur BearbeitenKabdebo Fischer Johann Martin In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 7 Duncker amp Humblot Leipzig 1877 S 79 f Fischer 1 Johann Martin Bildhauer In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 6 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 299 Erica Tietze Conrat Fischer Martin Johann Mart In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 12 Fiori Fyt E A Seemann Leipzig 1916 S 36 37 Textarchiv Internet Archive Hier ist als Geburtsjahr 1741 angegeben Margarethe Poch Kalous Johann Martin Fischer Wiens bildhauerischer Reprasentant des Josefinismus Forschungen zur osterreichischen Kunstgeschichte Band 3 Muller Wien 1949 Fischer Johann Martin In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 1 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1957 S 322 Wilhelm Mrazek Fischer Johann Martin In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 192 f Digitalisat Johann Martin Fischer In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 40 Saur Munchen u a 2004 ISBN 3 598 22780 9 S 365 Fischer Johann Martin In Rudolf Vierhaus Hrsg Deutsche Biographische Enzyklopadie DBE 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Band 3 Einstein Gorner De Gruyter Berlin 2006 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