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Johann Justus Dietz vulgo Lumpen Jost oder Han Jost 26 Mai 1789 in Asslar 24 Marz 1813 in Giessen war ein Rauber Dieb und eines der Hauptmitglieder der Wetterauer Gaunergesellschaft 1 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Straftaten 3 Gefangennahme und Ende 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenSein Vater Heinrich Dietz war Korbmacher und Hirte Dieser steckte das Haus der Familie an wobei zwei kleine Kinder starben Johann Justus Dietz wurde Lumpen Jost genannt weil er in der Gegend um Giessen und Wetzlar Lumpen sammelte Solche ambulant ausgeubten Berufe waren fur das Gaunerwesen typisch da sie die Moglichkeit boten gunstige Gelegenheiten fur Einbruche Uberfalle etc auszukundschaften Es gab sogar im Hessischen die Lumpensammlerbande des Anton Rottcher genannt Lumpensammler Anton 2 Auch die Schwester von Johann Justus Dietz Catharine kam mit dem Gesetz in Konflikt Sie war die Beyschlaferin von Johann Heinrich Becker aus Eckartsborn genannt Weiskopf einem Mitglied der Vogelsberger Bande Mit ihm sass sie 1811 in Giessen ein kam aber wieder frei Der Bruder Caspar Dietz wird ebenfalls zu den Raubern des 19 Jahrhunderts gezahlt Er war 1813 nassauischer Soldat 3 Straftaten BearbeitenSeinen ersten Uberfall verubte Johann Justus Dietz als 19 Jahriger in Nonnenroth wo er einen Kessel und Wasche stahl Er schloss sich jetzt dem Schoden Heinrich an Gemeinsam begingen sie Einbruche und Strassenraubereien 1809 versuchte Johann Justus Dietz vulgo Lumpen Jost mit der Wetterauer Bande den Diebstahl eines Braukessels zu Ober Widdersheim Es beteiligten sich seine Kumpane Ludwig Funk aus Sellnrod vulgo Selnroder Ludwig Peter Gorzel vulgo Heiden Peter Conrad Anschuh eigentlich Unschick aus Rodheim und Schoden Heinrich Conrad Anschuh stammte aus dem nahe Ober Widdersheim gelegenen Rodheim Hungen und hatte wohl Ortskenntnis Sie wollten einen Braukessel rauben scheiterten aber an einem wachsamen Hund und an der Dicke der Mauer die sie durchbrechen mussten 4 Am spektakularsten war der grosse Strassenraub bei Kleinrechtenbach im Juni 1809 bei dem die Opfer von den beteiligten elf Raubern schwerstens misshandelt wurden Der Wert der Beute betrug 2 500 Gulden Geteilt wurde in einer Diebsherberge bei Munzenberg 5 Anfang 1809 brachen Johann Justus und Schoden Heinrich in das Pfarrhaus in Muschenheim ein stahlen 18 Zinnteller und loffel und mehrere Schusseln Die Beute verkauften sie an einen Munzenberger Juden In Heldenbergen misslang ihnen zwar der Einbruch bei einem Kramer jedoch brachen sie im gleichen Ort in einem Wirtshaus mit Brennerei ein und stahlen das kupferne Branntweingeschirr Einen Waschkessel und zwanzig Hemden erbeutete er mit Konrad Anschuh in Gambach In Dorf Gull raubte er einen Waschkessel und einige Tucher in Rabertshausen einige Branntweinhute in Gobelnrod erbeutete er mit dem Harbacher Hannes einen kupfernen Waschkessel und 105 Ellen Tuch Johann Justus Dietz stahl 1809 einige Schaafhaute vom Grund Schwalheimer Hof 6 Gefangennahme und Ende BearbeitenNach intensiver Suche auch mit Steckbriefen konnte Dietz in Bellersheim gefasst werden Er wurde am 7 Januar 1812 ins Stockhaus nach Giessen gebracht Anfanglich leugnete er hartnackig der gesuchte Johann Justus Dietz zu sein Doch schliesslich gestand er 32 Verbrechen Der vernehmende Richter bezeichnete ihn als roh dumm grausam Den 24 Marz 1813 wurden Johann Justus Dietz Ludwig Funk und ihre Rauberkollegen Johann Adam Frank Johann Georg Gottschalk Conrad Anschuh der Heidenpeter und Johannes Borgener zum Tode durch das Schwert verurteilt und in Giessen hingerichtet 7 Dietz war damals ungefahr 28 Jahre alt Weblinks BearbeitenPortrat von Johann Justus Dietz in der Deutschen Digitalen BibliothekLiteratur BearbeitenOtto Runkel Der Lumpenjost von Asslar In Nassovia 33 1933 S 63fEinzelnachweise Bearbeiten C P T Schwencken Actenmassige Nachrichten von dem Gauner und Vagabunden Gesindel sowie von einzelnen professionirten Dieben in den Landern zwischen dem Rhein und der Elbe nebst genauer Beschreibung ihrer Person Von einem Kurhessischen Criminal Beamten Cassel 1822 S 553 Hermann Bettenhauser Rauber und Gaunerbanden in Hessen Ein Beitrag zum Versuch einer historischen Kriminologie Hessens In Zeitschrift des Vereins fur Hessische Geschichte und Landeskunde Band 75 67 1964 S 275 348 S 334 Schwenken Nachrichten von dem Gauner und Vagabundengesindel S 553 Friedrich Ludwig Adolph Grolman Actenmassige Geschichte der Vogelsberger und Wetterauer Rauberbanden und mehrerer mit ihnen in Verbindung gestandenen Verbrecher Nebst Personal Beschreibung vieler in alle Lande teutscher Mundart dermalen versprengter Diebe und Rauber Mit einer Kupfertafel welche die getreuen Bildnisse von 16 Haupt Verbrechern darstellt Giessen 1813 S 332 S 365 f Carl Friedrich Brill Actenmassige Nachrichten von dem Raubgesindel in den Maingegenden dem Odenwald und den angrenzenden Landern besonders in Bezug auf die in Darmstadt in Untersuchung befindlichen Glieder desselben Teil 1 Seite 95 Nr 15 Grolman Actenmassige Geschichte S 279 Grolman Actenmassige Geschichte der Wetterauer Banden S 336 Grolman Actenmassige Beschreibung S 66 563 Normdaten Person GND 1160046034 lobid OGND AKS VIAF 4162152744528427850006 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dietz Johann JustusALTERNATIVNAMEN Lumpen JostKURZBESCHREIBUNG RauberGEBURTSDATUM 26 Mai 1789GEBURTSORT AsslarSTERBEDATUM 24 Marz 1813STERBEORT Giessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Justus Dietz amp oldid 218847726