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Johann Hollemann 27 Juni 1366 in Bremen war ein Bremer Burger und Sohn des Ratsherrn Hinrich Hollemann 1353 Daruber hinaus agierte er von 1350 bis zu seinem Tod als Pirat und fuhrte 1366 einen Aufstand gegen den Bremer Rat dessen Angehorige vielfach aus der Stadt flohen Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Piraterie ab 1350 1 2 Verbindung zu innerstadtischen Unruhen Bannerlauf Ermordung 1366 1 3 Familie Hollemannshaus bis zum Abriss 1869 2 Quellen 3 Literatur 4 AnmerkungenBiografie BearbeitenHollemann gehorte einer ratsfahigen Familie an Seit 1330 musste ein ratsfahiger Mann frei und ehelich geboren und mindestens 24 Jahre alt sein Daruber hinaus musste er Grundstucke im Wert von 32 Mark Silber besitzen 1 Seine Mutter hiess Adelheid sein Vater war der Ratsherr Hinrich Hollemann der allerdings schon 1353 starb Johann hatte drei Bruder wie aus einer Urkunde hervorgeht 2 Piraterie ab 1350 Bearbeiten Der Ratsherrnsohn Johann Hollemann soll in Hamburg ohne dass die Grunde bekannt waren daran gehindert worden sein sein voll beladenes Schiff zu loschen Moglicherweise steht dies mit dem Handelsboykott gegen hollandische Waren in Zusammenhang oder aber es ist auf die ungeklarte Zollpflicht der Bremer im Hamburger Hafen zuruckzufuhren In jedem Falle gab Hamburg auch den Bitten Hollemanns nicht nach Dieser brachte daraufhin ab 1350 in den Mundungsbereichen von Elbe und Weser Hamburger Schiffe auf Bald beschwerten sich die Hamburger brieflich in Bremen uber Raub und Entfuhrungen forderten die Ruckgabe des Raubguts und harte Bestrafung der Tater Der Bremer Rat distanzierte sich formal nannte Hollemann immerhin nunmehr einen ehemaligen Burger Hollemann reagierte indem er nun auch Bremer Schiffe kaperte Dabei machte er mit den Rustringer Piraten gemeinsame Sache Zu seinem wichtigsten Standort wurde Ritterhude Seine Schiffe waren zum Kapern mit einem Bug und einem Achterkastell ausgestattet Von dort aus erfolgte der Beschuss der Kauffahrer mit Bogen und Armbrust dann kamen Enterhaken zum Einsatz Bremen ging nicht konsequent gegen die eigenen Piraten vor und so versuchte Hamburg auf einem Lubecker Hansetag im Sonner 1358 Bremen aus der Hanse weiterhin fernzuhalten Auf dem Weg nach Lubeck und in Hamburg mussten sich die Unterhandler Hinricke Doneldeye und Bernde van Dettenhusen schwere Vorwurfe uber Johanne Hollemanne vnssem borgere anhoren Um wieder aufgenommen zu werden musste Bremen den Flandern Boykott unterstutzen und Hamburg bei der Bekampfung der Seerauber auf der Elbe beistehen Zur Sicherung des Flusses musste es 100 Bewaffnete stellen Die beiden Unterhandler unterzeichneten einen Vertrag der vom Rat in Bremen ratifiziert wurde Dieser Rat bezeichnete die Unterhandler als nostri consulatus socios ad hoc per nos specialiter missos und zugleich als ehrenhaft und diskret 3 Kaiser Karl IV verlieh Hamburg das Recht Piraten zu Lande und zu Wasser zu verfolgen und zwar ohne Rucksicht auf landesherrliche Gerichtsrechte Bremen musste sich ausserdem damit einverstanden erklaren ein Schiff mit 50 Bewaffneten zu stellen um den Sund zu sichern falls Lubeck Wismar Rostock und Stralsund dies wunschten Ausdrucklich wurde die Stadt verpflichtet Boykotte der Hanse nicht zu unterlaufen und alles zu tun dass dies auch keiner der Bremer Kaufleute tat Ihre ausserhalb der Hanse erworbenen Vorrechte in England Norwegen und Flandern durfte die Stadt nur noch in Anspruch nehmen wenn den Hansestadten dadurch kein Nachteil entstand Das Beutegut wurde von Ritterhude in die mitten in Bremen gelegene Hollemannsburg verbracht ein Steinhaus der Burgerfamilie Hollemann in der Langenstrasse 98 99 Der genaue Standort an der Schlachte konnte durch Sichtung von Lassungsbuchern und Testamenten an der Letzten Schlachtpforte nachgewiesen werden Als 2004 anlasslich eines Hotelneubaus Ausgrabungen erfolgten wurde eine Hausecke freigelegt Dabei handelte es sich um einen von mehreren steinwerkartigen Turmen die nebeneinander unmittelbar am befestigten Weserufer standen Dieses Ufer war mit Holzpfahlen befestigt Ein schmaler Gang trennte das Haus von den benachbarten Handlerhausern dabei war es etwas zuruckgesetzt Die Burg war wie Parzellengrosse und Verkaufsurkunden nahelegen grosser als die sonst ublichen Bauwerke Geborgen wurde ein Schreibgriffel eine tonerne Reise oder Pilgertasche sowie ein smaragdbesetzter goldener Fingerring Verbindung zu innerstadtischen Unruhen Bannerlauf Ermordung 1366 Bearbeiten nbsp Fotografie der Schlachte aus dem Jahr 1862 sieben Jahre bevor das Hollemann Haus abgerissen wurde nbsp Die Schlachte um 1572 1618 Frans HogenbergBremen von der Pest getroffen und 1358 aus der Hanse ausgeschlossen drohte zu verarmen Unruhen fuhrten dazu dass Erzbischof Albert II die Gelegenheit nutzte seine Gefolgsmanner am 29 Mai 1366 in die Stadt eindringen zu lassen Sie gelangten uber die Schlachte in die Stadt Zum Hauptradelsfuhrer der Eindringlinge wurde Hollemann Das Rathaus wurde ersturmt die Tresekammer aufgebrochen Der Rat floh aus der Stadt ein neuer Rat wurde aufgestellt Hollemann hielt Ansprachen auf dem Marktplatz und kundigte ein Gericht des Erzbischofs an Seine Manner sicherten das Ostertor und befestigten die Hollemannsburg vgl Bannerlauf Nun baten die geflohenen Ratsherren Graf Konrad II von Oldenburg um Hilfe Seine Kriegsknechte fielen am 27 Juni 1366 nach vierwochiger Herrschaft Hollemanns in Bremen ein Hollemann musste sich in sein Haus zuruckziehen die erzbischoflichen Manner wurden uberwaltigt Dann ersturmten die Oldenburger die Hollemannsburg schlugen den Hausherrn in Stucke und hangten seinen Leichnam eine Zeitlang in ein Fenster an der Gasse Seine Frau erlitt eine Fehlgeburt und verstarb Auch seine Dienstknechte wurden erschlagen funf von ihnen zum Gerichtsplatz geschleift und dort enthauptet andere wurden von Pferden zu Tode geschleift wie das Bremer Nequamsbuch berichtet Die vorherige Ordnung wurde in der Stadt wiederhergestellt Noch 1368 wurde Hollemanns Familie mit Schadensersatzforderungen aus dem Raum Emden konfrontiert Familie Hollemannshaus bis zum Abriss 1869 Bearbeiten Insgesamt jedoch gab man der Familie keine Schuld an Johanns Tun 1372 wurden Johanns Sohn Heinrich seine Mutter Adelheid sowie sein Bruder Arnold anlasslich eines Grundstucksverkaufs als Burger der Hansestadt Bremen genannt Die Hollemanns blieben auch weiterhin angesehene und vermogende Bewohner der Stadt mit vollen Rechten Das Haus im unteren Bereich aus grossen Findlingen errichtet wurde 1869 fur einen Neubau abgerissen Doch noch im 14 Jahrhundert war eine Stadtmauer vor den Hausern errichtet worden Um 1415 war das Haus im Besitz derer von Weyhe wurde von diesen an den Burgermeister Marten van Heymborg im Jahr 1534 verkauft In diesem Zuge wurde erst der Balken entfernt an dem Johann Hollemann aufgehangt worden war Quellen BearbeitenJohann Martin Lappenberg Hrsg Geschichtsquellen des Erzstiftes und der Stadt Bremen darin Die Bremische Chronik des Gerhard Rynesberch und des Herbord Schene S 55 158 hier S 101 114 Digitalisat Literatur BearbeitenDieter Bischop Johann Hollemann Pirat aus Bremen in Archaologie in Deutschland 05 2019 S 46 49 Herbert Schwarzwalder Geschichte der freien Hansestadt Bremen Bd 1 Hans Christian Verlag Hamburg 1985 2 Auflage 1989 S 72 82 Anmerkungen Bearbeiten Konrad Elmshauser Die Handschriften der Bremer Stadtrechtskodifikationen von 1303 1428 und 1433 in 700 Jahre Bremer Recht S 62 f vgl Bremische Munzen Hansische Geschichtsblatter 79 1961 S 61 Bremisches Urkundenbuch Bremen 1877 Nr 118 3 August 1358 PersonendatenNAME Hollemann JohannKURZBESCHREIBUNG Bremer PiratGEBURTSDATUM 14 JahrhundertSTERBEDATUM 27 Juni 1366STERBEORT Bremen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Hollemann amp oldid 222188836