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Johann Georg Beilhack 23 April 1802 in Ruhpolding 21 Oktober 1864 in Munchen war ein deutscher Sprachwissenschaftler Padagoge und 1856 bis 1864 Rektor am Maximiliansgymnasium Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBeilhack war eines von neun Kindern eines Tischlers und Kleingutlers in Ruhpolding 1863 Im Alter von zwei Jahren kam er zu seiner Grossmutter nach Unterwossen Dort besuchte er auch bis zu seinem 13 Lebensjahr die Dorfschule Dann kehrte er nach Ruhpolding zuruck Bei seinem Vater erlernte er das Tischlerhandwerk und half beim Feldbau Wegen schwieriger wirtschaftlicher Verhaltnisse der Familie hielt er sich wiederholt in Unterwossen auf und arbeitete hier ein Jahr lang als Kohler In seiner Freizeit begann er sich zunachst selbstandig dann mit zehnmonatiger Unterweisung beim Pfarrvikar des Ortes intensiv mit der lateinischen Sprache und der deutschen Literatur zu beschaftigen So gelang es ihm 1818 mit finanzieller Unterstutzung von Verwandten am Wilhelmsgymnasium in Munchen aufgenommen zu werden und indem er mehrere Klassen ubersprang 1823 mit Erfolg abzuschliessen und die Berechtigung zum Studium zu erhalten 1 Danach begann er in Landshut ein Medizinstudium und unterrichtete daneben unentgeltlich an der dortigen Gewerbeschule 1824 wurde er Renonce und spater Renoncenphilister des Corps Isaria 2 Auf Rat des Philosophen und Padagogen Cajetan Weiller wechselte er zum Studium der Klassischen Philologie am Institut von Friedrich Thiersch der kurz zuvor das philologische Seminar in Munchen begrundet hatte Den abschliessenden Staatsconcurs fur das hohere Lehramt bestand er 1826 mit Auszeichnung 1827 bis 1829 war er Hauslehrer Hofmeister der Sohne des Forstmeisters Max von Schenk in Tegernsee und wurde 1830 vom bayrischen Innenminister als Praeceptor Vorbereitungslehrer des 1 Curses der Lateinschule in Munchen eingesetzt 1830 Rektor der Schule die sich in vollig unzureichenden Raumen der ehemaligen Fronfeste am Obstmarkt Angerfronfeste in Munchen befand war der Padagoge Johann Baptist Fischer 1772 1845 1833 erlangte Beilhack den Doktorgrad der Universitat Erlangen mit einer Schrift uber aktuelle Bildungsprobleme nach eigenen Worten von ihm erkauft um aus Anlass seiner Heirat 1831 das geringe Ansehen eines Praeceptors auszugleichen 1835 wurde er zum Gymnasialprofessor befordert und an das Gymnasium in Landshut versetzt Zum Schuljahr 1836 37 bis 1841 42 unterrichtete er am Alten Gymnasium in Munchen 3 und wurde 1842 als Rektor der Lateinschule gymnasiale Unterstufe eingesetzt die nun in ein Gebaude an der Karmelitengasse in der Nahe der Herzog Maxburg umzog Daneben war er 17 Jahre lang Repetitor an der koniglichen Pagerie wo er Schuler aus dem Geburtsadel unterrichtete Hierfur erhielt er 1848 den Verdienstorden des heiligen Michael Nach Auflosung der Studienanstalt und der Begrundung der drei Munchner Gymnasien Ludwigs Wilhelms und Maximiliansgymnasium 1849 wurde er an letzterem Ordinarius der 3 Gymnasialklasse 4 1856 wurde er zunachst interimistischer Verweser des Rektorats 5 im folgenden Schuljahr amtierender Rektor des Maximiliansgymnasiums 6 nachdem Halm ab Jahresbeginn 1856 auf eigenes Ansuchen beurlaubt und schliesslich als Professor an die Munchner Universitat berufen worden war Als Rektor betonte Beilhack die Rolle des Deutsch Unterrichts und erreichte dass der Geschichtsunterricht von den Klassenlehrern gegeben wurde und nicht wie bis dahin ublich von Geistlichen Wahrend einer langeren Erkrankung wurde er von Anton Linsmayer vertreten der auch sein Nachfolger als Rektor wurde 7 Beilhack war Mitglied des konservativen Konstitutionell monarchischen Vereins fur Freiheit und Gesetzmassigkeit und Mitglied eines Freicorps zur Bewahrung der offentlichen Ruhe und Ordnung Durch Vermittlung H F Massmanns dem Begrunder der Munchner Turnanstalt auf dem Oberwiesenfeld 1828 8 wurde ihm zudem die Oberaufsicht uber den allgemeinen Turnplatz ubertragen 1848 war Beilhack nebenberuflich Intendant des Munchner Hoftheaters und gehorte einer Kommission an die neue Buhnenunterhaltungen begutachtete 1851 wurde er zum Ersatzmann und 1856 zum wirklichen Mitglied des Kreisscholarchates fur Oberbayern und zum Mitglied der Commission fur einzufuhrende Lehrbucher ernannt Nachdem er 1852 in die Kulturgesellschaft Die Zwanglosen eingetreten war schloss er sich 1856 der literarisch orientierten Kunstlergruppe Die Krokodile an Noch 1861 bis 1864 unterrichtete er als Privatlehrer Prinzessin Therese von Bayern Tochter des Prinzen und nachmaligen Prinzregenten Luitpold von Bayern in Geschichte Geographie und Latein Beilhack starb nach langerer Krankheit und wurde am 23 Oktober 1864 auf dem Alten sudlichen Friedhof in Munchen beigesetzt 9 Die Todesanzeige erschien im Namen von Ehefrau Sohn Tochter und Schwiegertochter in der Bayerischen Zeitung 10 In erster Ehe hatte Johann Georg Beilhack 1834 Kreszenz Hartnagel geheiratet der Sohn dieser Ehe Maximilian Beilhack wurde 1835 in Landshut geboren Nach dem Tod der Frau 1842 11 ging er 1844 eine 2 Ehe mit Anna geborene Lang ein Die Tochter dieser Ehe Marie Beilhack 22 April 1853 heiratete den Schauspieler Adolf Reubke 1843 1893 Sie lebte als Lyrikerin und seit 1880 als Lehrerin in Wiesbaden 12 Beilhack veroffentlichte zahlreiche Gedichte in den popularen Zeitschriften der Zeit darunter 1829 in Palmblatter 1833 in Der Bayerische Volksfreund 13 1839 in Deutsche Theeblatter 1840 in Blatter fur deutsche Literatur und Leben und 1843 in Charitas Zeitschrift fur die Werke der Nachstenliebe im katholischen Deutschland Schriften BearbeitenDeutsche Grammatik zum Gebrauche in lateinischen Schulen und Unterrichts Anstalten fur classische Bildung eingerichtet J Lindauer sche Buchhandlung C T F Sauer Munchen 1832 und weitere Auflagen Warum stehen die Leistungen unserer Knaben im umgekehrten Verhaltnisse mit den gesteigerten Mitteln ihrer Bildung Dissertation an der Universitat Erlangen 1833 Handschr Manuskript im Universitats Archiv Erlangen 14 Lehrbuch der Deutschen Stylistik fur Studienschulen und Gymnasien 2 umgearbeitete Auflage J Lindauer C T F Sauer Munchen 1835 Kurze Ubersicht der sprachlichen und literarischen Denkmaler des deutschen Volkes nach ihrer geschichtlichen Entwicklungsfolge mit Sprachproben von Ulfila bis Gottsched sammt Erklarung derselben Zunachst fur die oberen Classen der bayerischen Gymnasien berechnet Josef Lindauer sche Buchhandlung C T F Sauer Munchen 1837 Uber das Studium des Altdeutschen In Jahresbericht uber die K B Studien Anstalt zu Landshut fur das Schuljahr 1835 36 Landshut 1836 Biographische Skizze uber den ehemaligen Vorstand dieser Anstalt Johann Baptist Fischer Rektor der Lateinschule zu Munchen Gymnasial Professor Inhaber des goldenen Civilverdienst Ehrenzeichens der bayerischen Krone In Jahres Bericht der lateinischen Schule zu Munchen 1845 46 Der Humorist und Satiriker Johannes Nariscus Literarhistorischer Beitrag als Programm des K Maximilians Gymnasiums zu Munchen fur das Schuljahr 1850 51 Munchen 1851 Literatur BearbeitenJahres Berichte uber das k Maximiliansgymnasium in Munchen 1849 50 bis 1863 64 Dr J G Beilhack Nekrolog In Morgenblatt zur Bayerischen Zeitung Nr 306 5 November 1864 S 1 u 2 Nr 307 7 November 1864 S 1 Friedrich August Eckstein Nomenclator philologorum Leipzig 1871 S 36 Weblinks BearbeitenBiografie am Maximiliansgymnasium achental fandom comEinzelnachweise Bearbeiten Max Leitschuh Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in Munchen 4 Bde Munchen 1970 1976 Bd 3 S 256 Kosener Corpslisten 1960 109 89 Forschungen zur Geschichte des Staatlichen Wilhelmsgymnasiums von Peter Kefes Jahres Bericht uber das K Maximilians Gymnasium in Munchen fur das Schuljahr 1849 50 S 3 einer der Grunde fur die Unterordnung war moglicherweise dass er im Ruf stand mit der Revolution von 1848 zu sympathisieren ein anderer sein missverstandliches Bewerbungsschreiben fur das Rektorat des Wilhelmsgymnasiums in dem er deutlich machte dass er vom Rektorat der Lateinschule entbunden werden wollte Jahres Bericht uber das K Maximilians Gymnasium in Munchen fur das Schuljahr 1855 56 S 29 und 1856 57 S 2 Jahres Bericht uber das K Maximilians Gymnasium in Munchen fur das Schuljahr 1864 65 S 4 Hans Ferdinand Massmann Die offentliche Turnanstalt in Munchen J Lindauer Munchen 1838 Grab Nr 06 14 29 Beilhack amp Reubke https www suedfriedhof muenchen de Nr 292 22 October 1864 S 2276 Gestorbene Den 13 Jan Kresz Beilhack k Gymnasial Professors Gattin 34 J alt In Munchner Morgenblatt Nr 7 22 Januar 1842 S 28 Elisabeth Friedrichs Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18 und 19 Jahrhunderts Ein Lexikon Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte Band 9 Metzler Stuttgart 1981 S 249 Madagaskar In Der Bayerische Volksfreund Nr 38 7 Marz 1833 Sp 309 online R Poll Verzeichnis der Erlanger Promotionen 1743 1885 Universitatsbund Erlangen Nurnberg Erlangen 2009 S 131 opus4 kobv de Normdaten Person GND 11611276X lobid OGND AKS VIAF 89098760 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beilhack Johann GeorgKURZBESCHREIBUNG deutscher Sprachwissenschaftler und GymnasialdirektorGEBURTSDATUM 23 April 1802GEBURTSORT RuhpoldingSTERBEDATUM 21 Oktober 1864STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg Beilhack amp oldid 230264950