www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Christoph Meurer 13 Juni 1668 in Stuttgart 31 Marz 1740 in Stendal war ein deutscher Generalsuperintendent in Stendal 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Christoph Meurer wurde als Sohn des Johann Ulrich Meurer 29 Oktober 1641 in Besigheim 22 Marz 1693 in Stuttgart der als Superintendent und Pastor in Stuttgart tatig war und dessen Ehefrau Anna Margretha geb Epplen 1652 1697 geboren Sein Bruder Johann Ulrich Meurer 1673 unbekannt ging 1699 nach London England und wurde dort Arzt 2 Seine weiteren Geschwister waren Johann Friedrich Meurer 1674 unbekannt Anne Margarethe Meurer 1676 1768 Magdalene Christine Meurer 1577 1750 und Gottfried Adam Meurer 1681 1724 Johann Christoph Meurer besuchte das Furstliche Gymnasium in Stuttgart dazu erhielt er noch Privatunterricht Am 13 Oktober 1687 immatrikulierte er sich bei dem Theologieprofessor Georg Heinrich Keller an der Universitat in Tubingen 1689 erhielt er an der philosophischen Fakultat die Magisterwurde Im Anschluss besuchte er verschiedene Universitaten und bereiste hierzu Jena Altdorf und Leipzig schrieb sich dort jedoch nicht ein sondern suchte offensichtlich nur Kontakt zu den Gelehrten Am 26 Oktober 1691 schrieb er sich an der Universitat Halle ein Hier horte er die philosophischen und juristischen Vorlesungen von Christian Thomasius vermutlich machte er auch bereits die Bekanntschaft mit Joachim Justus Breithaupt den ersten Direktor des im August 1691 neu gegrundeten Theologischem Seminar Am 6 Mai 1692 immatrikulierte er an der Universitat Wittenberg unter dem Rektorat des Geschichtsprofessors Georg Kaspar Kirchmaier Bereits drei Tage spater am 9 Mai 1692 gab es eine Disputation unter dem Prases Johann Deutschmann Die Disputation wurde als Johann Christoph Meurers erste Schrift veroffentlicht Wahrend dieses Studiums unternahm er eine Bildungsreise nach Helmstedt von dort aus nach Rostock und Greifswald reiste nach Kiel und dann nach Belgien und Holland Im Ausland traf er mit den Theologen Hermann Witsius und Hermann Alexander Roell zusammen Nach der feierlichen Eroffnung der Universitat Halle kehrte er dorthin zuruck und disputierte im August 1694 offentlich unter dem ersten Prorektor Johann Wilhelm Baier Anschliessend blieb er in Halle und hielt als Magister legens verschiedene Collegia da er durch eine offentliche Disputation das Recht erworben hatte an einer Universitat Vorlesungen zu halten Er unterhielt nun auch engere Kontakte zu Joachim Justus Breithaupt der ihn eventuell an die pietistische Glaubensvorstellung heranfuhrte denn Johann Christoph Meurer setzte sich spater fur die Besetzung vakanter Amter mit Pietisten ein 1695 wurde Johann Christoph Meurer zum Prediger in Wolmirstedt berufen Dieses Amt bekleidete er bis 1700 dann erhielt er die Berufung zum Adjunkt und Amtsnachfolger des Generalsuperintendenten der Altmark und Prignitz Daniel Bernhardi Im gleichen Jahr wurde er in Halle Lizenziat und erwarb am 30 Juni 1700 den theologischen Doktorgrad mit seiner unter Joachim Justus Breithaupt verteidigten Inauguraldisputation De adoptionis Spiritu Verbunden mit der Generalsuperindentur war die Stendaler Inspektion und das Pastorat Aufgrund dieser Aufgabenvielfalt wurde dringend ein Adjunkt zur Entlastung des Generalsuperintendenten benotigt Das Gleiche traf auf das Pastorat und die Inspektion in Tangermunde zu fur die nach dem Tod des am 30 Marz 1704 verstorbenen Predigers Adrian Belcov ein geeigneter Nachfolger gesucht wurde Der von Meurer vorgeschlagene pietistische Prediger Christoph Matthaus Seidel 1668 1723 wurde nicht aus seinem Amt als Pfarrer im altmarkischen Schonberg entlassen so dass er selbst das vakante Pastorat und die Inspektion in Tangermunde neben seinem eigentlichen Amt mit ubernahm Erst 1708 wurde Seidel nach Tangermunde berufen 1707 wurde Meurer nach Daniel Bernhardis Tod dessen Nachfolger als Generalsuperintendent der Altmark und Prignitz sowie Pastor Primarius an der Domkirche in Stendal sowie Inspektor der dortigen Inspektion Im gleichen Jahr fuhrte er den bisherigen Konrektor Johann Christian Fussel in das Rektorat in Tangermunde ein Konrektor wurde Johannes Gansauge Mit der Berufung von Christoph Matthaus Seidel nach Tangermunde wurde auch die Verbindung zwischen ihnen beiden enger Meurer schrieb die Vorrede zu Seidels 1710 veroffentlichter Schrift Eine kurze und leichte METHODE Oder Lehr Vortrag bey den DEISTEN 3 einer Ubersetzung von Charles Leslies 1650 1722 Short and easy method with the deists In dieser Vorrede polemisierte er gegen die Deisten die Gottes allmachtige Schopfung und Erkenntnis leugneten und alles der Natur zuschrieben in Wirklichkeit also Skeptiker und Atheisten seien Meurer stand auch mit Johann Albrecht Bengel einem Hauptvertreter der deutschen Pietisten in Briefverbindung 4 Meurer stellte das Altmarkisch und Prignitzische neueingerichtete Gesang Buch zusammen das 1734 in erster Auflage in Stendal erschien und bis zum Ende des 19 Jahrhunderts ca 30 Auflagen erlebte An der Erstellung zu diesem Gesangbuch war Germanus Ludke beteiligt der als Archidiakon am Dom in Stendal tatig war In seiner Vorrede zu dem Gesangbuch betonte Johann Christoph Meurer dass er sich bemuht habe nur die Lieder Luthers und der reinen evangelischen Lehre beizubehalten und von den neuen Liedern keine aufzunehmen die sich nicht bewahrt hatten bzw von den Lehrern der evangelischen Kirche befurwortet wurden die Ordnung und Abtheilung des Gesangbuches an sich selbst ist dergestalt eingerichtet dass man mehr auf die Einfalt und Erbauung gesehen als auf die Accuratesse weil man bey solcher Art Bucher auf kein Systema Acromaticum zu reflectieren hat Nach seinem Tod folgte ihm Johann Rudolph Nolten in das Amt der 1741 zum Generalsuperintendenten ernannt wurde Johann Christoph Meurer heiratete 1712 Juliana Regina Hazler 5 Schriften BearbeitenSpiritu scrutatore divinitatis doctore ac ductore peri tes tōn pneumatōn dokimasias ad 1 epist cathol Joanneae cap IV vers 1 7 exercitatio theologica Wittenberg University Diss 1692 Digitalisat Auspicio Divino Rectore Johanne Wilhelmo Bajero Ministrum Evangelicum Rite Vocatum Halle University Diss 1694 Digitalisat Ministrum Evangelicum Rite Vocatum Halae Magdeburgicae Salfeldianis 1694 Digitalisat Cynosura disputantium sive selecta disputandi methodus Hala 1694 Digitalisat Peri Tu Tys Hyiothesias Pneumatos Seu De Adoptionis Spiritu ex Paulinis Verbis ad Romanos C VIII 14 15 16 seqq amp ad Galatas C IV 6 amp c Schediasma Halae Zeitlerus Rostock Universitatsbibliothek Halle Saale 1700 Digitalisat Programma Inaugurale Rectore Fridericianae Magnificentissimo Serenissimo Principe Ac Domino Dn Friderico Wilhelmo Marchione Brandenburgico Ex Collegii Theologici Decreto Eiusdem h t Decanus Joach Iustus Breithaupt S Th D Prof P Ad Disputationem Inauguralem Dn M Joh Christophori Meureri Auditores Omnium Ordinum solenniter invitat P P d XXIX Iun a MDCC S l 1700 Digitalisat Diss de praecipuis Scholarum aevi nostri naevis Stendaliae 1702 Des Ehe Standes Wurde Bey Ehelicher Einsegnung Herrn Petri Kalckberners Konigl Preuss und Chur Furstl Brandenburg Inspect der Kirchen und Schulen des andern Holtz Creyses im Herzogthum Magdeburg und Pastoris in Merseburg Mit Frauen Barbara Cordula von Lauter Seligen Herrn Johann Paul Astmanns Hinterlassenen Frau Wittiben Den 15 April 1704 in gedachtem Berlin einfaltig aus Spruch Sal XIIX 12 betrachtet von Philipp Jacob Spenern D Konigl Consist Rath und Probsten Berlin Salfeld Berlin 1704 Tabulae synopticae quibus thetica praecipuo locorum theologicorum compendii hutteriani exhibentur praemissa est Isagoge in theologiam catecheticam nec non praefatio Joann Christophori Meureri Helmstadii J M Sustermannus 1705 2 Onomasteria Viri Summe Reverendi Amplissimi atque Excellentissimi Domini Joh Christophori Meureri SS Th D in Marchia veteri Superintendentis Generalis in Tangraemundensi Diœcesi Antistitis ad D Nicolai apud Stendalienses amp ad D Stephani apud Tangraemundenses Pastoris vigilantissimi Cum Luce 24 Iunii An Sal reparatae MDCCV D Joh Bapt memoriae dicata rediissent Hoc tenui poemate prosequenda suo satisfacturus officio duxit Observantissimus Tanti Nominis cultor Joachimus Rudel SS Theol amp Philos Studiosus Helmstadi i Hammius Helmstedt 1705 Isagoge historica generalis s idea paediae historicae Stendal 1706 De studio luiguarum Hebraeae atque Graecae in scholis sancti diligentiusque colendo Stendaliae Joh am Ende 1707 Academia Lipsiensis Rediviva Sive Monumenta Iubilaei Secularia nempe 1 Oratio in tunc temporis Rectoris Magnifici Dn D Christophori Meureri commendationem a Dn D Christophoro Brunone habita 2 Panegyricus Secularis 3 Senarii Numerales X ad An MDCIX pro Iubilaei memoria 4 Privilegia huius Academiae ab Imperatore Romano Carlo V an 1548 renovata 5 Quator Conciones Germanicae ob Iubilaeum habitae Lipsiae Officina Grossio Brauniana 1709 Eine kurtze und leichte Methode oder Lehr Vortrag bey den Deisten so mans mit ihnen zu thun hat worinnen die Gewissheit der christlichen Religion durch untrugliche Beweissthumer erwiesen wird Leipzig Stendal Campe 1710 Paraenesis De Pietate ac Disciplina Cum Literarum Studio In Scholis Hoc Tempore Praecipue Excolenda Tuendaque Juvante Deo Ad Nobilissimos Consules ac Spectatissimos Senatores Ecclesiae Scholaeque Metropoleos Palaeomarchicae Stendaliensis post Scholae examen Publicum ac solenne D XV M Martii M DCCXII dicta Iisdemque dicata amp consecrata a Jo Chr Meurero Standaliae Am Ende Stendal 1712 Praelectione Theologicas In Gratiam Juventutis Scholasticae Superiorum in Schola Metropolitana Classium continuandas nec non Usui S S Theologiae Culturum in primis S S Ministerii Ecclesiastici Scholasticique Candidatorum publico consecratum Collegium trinum denuo indicit Jo Christoph Meurerus S Th D P P Stendaliae die 14 Februarii Anni MDCCXX Stendal Am Ende 1720 Opuscula Sacra Praetoriana Selecta Seu B M Stephani Praetorii Patoris Neo Soltquellensis cet Lilium Convallium Luscinia Cantatrix Rosa Nobilis Cantabrica Sacrarum Amoeniorumque Litterarum Cultoribus Ingenuis Consecrata Gottingen Niedersachsische Staats und Universitatsbibliothek Salzwedel Soltquellae Christian Schuster 1724 De Summa Ac Idea Theologiae Moralis Epistolae Ad Titum Paulinae C II 11 12 sqq Stendaliae Ende 1727 Memoriam Augustanae Confessionis A C MD D XXV Juni i Exhibitae Jubilaeo Seculari Secundo Celebrandam Ac Oratione Seculari Instaurandam In Templo Cathedrali A D XXVI Juni i Hor IIX Matutina Stendaliae Indicit Jo Christophorus Meurerus Stendaliae Am Ende 1730 Dissertatio Juridica De Tutela Legitima Irregulari Matri Et Aviae Competente Erfordiae Hering 1736 Dass wahre glaubige Christen Per Aspera Ad Astra Durch viel Trubsal ins Reich Gottes eingehen mussen Ist in einer Stand und Trauer Rede Welche Alss der entseelte Corper des Weyland Hoch Edlen und Hoch Wolgelahrten Herren Herrn Gotthilff Friederich Knackruggen Wolbestalten Senatoris bey einem Hoch ansehnlichen Rahts Collegio hieselbst Des Hoch Edel gebohrnen und Hoch gelahrten Herrn Herrn Clemens Friederich Knackruggen Sr Konigl Maj in Preussen Hochverordneten Justitiae Directoris Wie auch Hochst meritirten ersteren und altesten Burger Meisters bey dem hiesigen Hoch loblichen Stadt Regiment zu Gardelegen Im Leben sehr lieb gewesenen Eintzigen Herrn Sohnes An dem ersten Sontage in der Fasten Esto Mihi genannt 1723 des Abends in seine Grufft mit Christ ublichen Ceremonien gesencket ward In dem Trauer Hause bey vornehmer Versamlung und ansehnlichen Geleite gehalten Gottingen Niedersachsische Staats und Universitatsbibliothek 2016 Digitalisat Altmarkisch und Prignitzisches Neu eingerichtetes Gesang Buch Darinnen sowol die altesten des sel D Lutheri und anderer erleuchteten Gottes Manner Als auch einige Neue Geistreiche Gesange befindlich zum Gebrauch der Kirchen bey dem offentlichen Gottes Dienst besonders in der Alten Mark und Prignitz eingerichtet mit allem Fleiss und guter Ordnung zusmamen getragen und mit einem Gebet Buchlein samt den gewohnl Collecten wie auch sechsfachem Register und einer Erklarung einiger fremden und unbekandt gewordenen deutschen Worter versehen Nebst einer Vor Rede D Johann Christoph Meurers Marburg Universitatsbibliothek 2017 3 Briefe 2 kirja J Baumgarten ile 4 Literatur BearbeitenLothar Noack Jurgen Splett Bio Bibliographien Brandenburgische Gelehrte der Fruhen Neuzeit Mark Brandenburg 1640 1713 Walter de Gruyter Berlin u a 2001 S 312 320 Lieselott Enders Pfarrer Gemeinde Patron Koexistenz und Divergenz in der Altmark wahrend der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts In Jahrbuch fur die Geschichte Mittel und Ostdeutschlands 54 2008 S 161 241 Einzelnachweise Bearbeiten Lothar Noack Jurgen Splett Bio Bibliographien Brandenburgische Gelehrte der Fruhen Neuzeit Mark Brandenburg 1640 1713 Walter de Gruyter Berlin u a 2001 S 312 Neu vermehrtes Historisch und Geographisches Allgemeines Lexicon In welchem das Leben und die Thaten der Patriarchen Propheten Apostel Vatter der ersten Kirchen Pabsten Cardinalen Bischoffen Pralaten vornehmer Gelehrten und Kunstlern nebst denen so genannten Ketzern Wie nicht weniger derer Kayser Konige Chur und Fursten Grafen grosser Herren beruhmter Kriegs Helden und Staats Ministern Und endlichen Die Beschreibung der Kayserthumern Konigreiche Furstenthumern freyer Standen Landschafften Insuln Stadten Schlosser Kloster Geburgen Meeren Seen Flussen und so fortan Dissmahlen von neuem mit Fleiss gantz ubersehen Me Ro 5 Brandmuller 1744 S 75 google de abgerufen am 4 Oktober 2017 1 Dieter Ising Johann Albrecht Bengel Briefwechsel Briefe 1723 1731 Vandenhoeck amp Ruprecht 2012 ISBN 978 3 525 55862 1 S 648 google de abgerufen am 4 Oktober 2017 Familienstammbaum von Johann Christoph Meurer Abgerufen am 4 Oktober 2017 Normdaten Person GND 12255910X lobid OGND AKS VIAF 20566609 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Meurer Johann ChristophKURZBESCHREIBUNG lutherischer GeistlicherGEBURTSDATUM 13 Juni 1668GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 31 Marz 1740STERBEORT Stendal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Christoph Meurer Theologe amp oldid 232499889