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Johan Ferdinand Vilhelm Valdemar Stockel auch bekannt als Johan F Stockel Kaptajn J Stockel Johan F Stockel 26 Mai 1867 in Ronne 30 August 1959 in Hellerup war ein danischer Offizier Museumsdirektor Waffenhistoriker Forschungsreisender und Fotograf Er gilt als Begrunder der wissenschaftlichen Markenkunde zu historischen Feuerwaffen und Armbrusten und Beschusszeichen 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenStockels Familie stammte von Bornholm Sein Vater Gottlieb Knud Constantin Stockel 1839 1889 war einer der ersten professionellen Fotografen Danemarks und mit seiner Mutter Henriette Nicoline Lintrup verheiratet Johan F Stockel heiratete Anna Petersen in Kopenhagen Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor 2 Stockel schloss die Schule 1885 mit guten Noten ab Er schrieb sich 1886 fur das Fach Philosophie an der Universitat Kopenhagen ein meldete sich jedoch bereits im Herbst desselben Jahres an der Kopenhagener Artillerieschule welche er 1887 als Leutnant der berittenen Artillerie verliess Auf Vermittlung des danischen Generalkonsuls in Belgien gelangte Stockel 1891 nach Antwerpen und von dort als Seconde Lieutenant der Force Publique nach Belgisch Kongo In Boma leistete er Dienst in der Festung Fort de Shinkakasa 1892 erfolgte die Beforderung zum Leutnant sowie die Versetzung in ein Ausbildungslager der Force Publique in Mayombe Von April bis Juli 1893 fungierte Stockel als Adjutant des Oberbefehlshabers der Streitkrafte von Boma 1894 kehrte Stockel nach Antwerpen zuruck wo er den Kongostern Etoile de Service erhielt und zum Kapitan befordert wurde Er soll zudem 141 Kongolesen an die Internationale Ausstellung Volkerschau in Antwerpen vermittelt haben 2 Zuruck in Danemark nahm Stockel seinen Dienst beim 1 Artillerieregiment in Kopenhagen wieder auf 1897 versuchte er erfolglos die militarische Verwaltung fur eine Rekrutierung danischer Offiziere fur den Kongo zu gewinnen Dies hinderte ihn jedoch nicht daran weiterhin fur die Kongopolitik Leopolds II zu werben Bis 1896 besuchte Stockel die Artillerieschule welche er als Oberleutnant der Artillerie verliess 2 Von 1903 bis 1904 bereiste Stockel als Offizier Zentralafrika von Westen nach Osten zunachst im Auftrag des belgischen Finanzministeriums Schnell kam es jedoch zum Zerwurfnis mit seinen Reisebegleitern sodass Stockel ab Lusambo die Reise allein fortsetzte Nach belgischer Darstellung soll er der Aufgabe der Unternehmung welche er vor allem als Expedition betrachtete gesundheitlich und psychisch nicht mehr gewachsen gewesen sein 2 Wahrscheinlich ist jedoch nach spateren danischen Quellen dass Stockel mit der belgischen Fuhrung in Konflikt geriet diese kritisierte und daher spater als krank dargestellt wurde 3 In Begleitung von einheimischen Reisegefahrten erreichte Stockel schliesslich Mosambik von wo aus er Afrika auf einem Dampfschiff mit dem Fahrtziel Hamburg verliess Unterwegs kam er durch Zwischenhalte nach Daressalam und Sansibar Auf seiner Afrikaexpedition und der Seereise fertigte er zahlreiche Fotos an und kaufte weitere von einheimischen Fotografen 4 1904 stellte er seine Sammlung in Danemark vor 3 Die Fotos zeigen auch die Graueltaten im Kongo 2 In Kopenhagen versuchte er erfolglos seine ehemaligen Dienstherren wegen Vertragsbruch zu verklagen Wahrend des Russisch Japanischen Krieges leitete er im Dienst von Kaiserin Maria Fjodorowna eine Expedition in die Mandschurei 1909 schied er auf Grund seines Alters aus dem aktiven Militardienst aus 1 Im selben Jahr wurde ihm als Kapitan der Reserve eine Konservatorenstelle fur die Artilleriesammlung der Historischen Waffensammlung Historiske Vaabensamling zugeteilt 1919 erfolgte die Beforderung zum Leiter der Sammlung aus welcher 1928 das Tojhusmuseet entstand Die Organisation und Aufstellung des Zeughausmuseums werden in besonderem Masse der Tatigkeit Stockels zugeschrieben auch verhinderte er die Verlegung der Bestande auf Schloss Kronborg Zu Stockels Leistungen zahlen die erste systematische Erfassung der Zeughausbestande sowie die Ausarbeitung einer musealen Prasentationsweise Seine Forschungsgebiete waren vor allem Handwaffen und Flaggen Stockels Nachfolger Otto Smith beurteilte die systematische und wissenschaftliche Reorganisation der Ausstellung als gelungene Verbesserung der Museumsdidaktik 5 Durch die Umsetzung neuer Konservierungsmethoden sicherte er zudem den Erhalt der Textiliensammlung des Zeughauses 1937 ging Stockel in den Ruhestand war jedoch ab 1939 Mitglied der Aufsichtskommission des Zeughauses 1 Im Rahmen seiner Tatigkeit als Sammler und Museumsmitarbeiter erkannte Stockel die Wichtigkeit der auf historischen Handfeuerwaffen und Armbrustwinden eingeschlagenen Hersteller Beschau und Beschussmarken Daher erfasste er diese Marken zeichnerisch um sie anschliessend zu katalogisieren und moglichst einer Stadt Beschaumarken oder einem Buchsenmacher Herstellermarken zuzuweisen Sein Arbeitsgebiet umfasste dabei Marken vom 15 bis in das 19 Jahrhundert Durch zahlreiche Reisen und Schriftwechsel mit Museen in ganz Europa gelang es ihm seinen umfassenden Katalog weiter zu vergrossern 1938 erschien der erste Band von Haandskydevaabens bedommelse deutsch Die Bewertung von Handfeuerwaffen Dieser enthalt ein alphabetisches Verzeichnis mit mehreren tausend Buchsenmachernamen und deren Lebensdaten Auch sind den genannten Herstellern insgesamt 1260 Marken zugewiesen Der 1943 erschienene zweite Band behandelt demgegenuber die Beschuss und Beschaumarken europaischer Stadte Hieran schliessen sich nach Formen und Motiven sortiert die Marken mit unsicheren Zuordnungen an Der zweite Band des haufig kurz als Stockel bezeichneten Werkes umfasst 5245 Marken sodass Stockels Markenverzeichnis insgesamt 6505 Marken behandelt Aufgrund seines Umfanges und des Stellenwertes zahlt Haandskydevaabens bedommelse bis in das 21 Jahrhundert zu den Standardwerken der Waffenkunde Schriften Auswahl BearbeitenJohan F Stockel Haandskydevaabens Bedommelse Hrsg Tojhusmuseet Band 1 2 Reitzels Forlag Kjobenhavn 1938 DNB 560948077 danisch Johan F Stockel Der neue Stockel Internationales Lexikon der Buchsenmacher Feuerwaffenfabrikanten und Armbrustmacher von 1400 1900 33000 Namen 6500 Marken und Zeichen aus 32 Landern Journal Verlag Schwend Schwabisch Hall 1978 DNB 202725804 danisch Haandskydevaabens Bedommelse Ubersetzt von Eugene Heer Laurent Enz Literatur BearbeitenVibeke Knudsen Bornholm Congo tur retur Fortaellinger om bornholmere andre danskere og congolesere samt lidt om Congos historie fra 1870erne til nu Hrsg Bornholms Museum Ronne 2003 ISBN 87 88179 60 5 danisch A Lederer Biographie Belge d Outre Mer Stockel Johan Fernand Wilhelm Waldemar Sp 949 952 Hrsg Academie Royale des Sciences d Outre Mer Band 6 Brussel 1968 franzosisch kaowarsom be PDF 181 kB K C Rockstroh Johan Stockel In Svend Cedergreen Bech Svend Dahl Hrsg Dansk biografisk leksikon Begrundet von Carl Frederik Bricka 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