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Job Vener um 1370 in Strassburg 9 April 1447 in Speyer war ein katholischer Priester gelehrter Jurist und Verfasser von Reformschriften Gelehrtenportrat Job Veners in einem Rechtsgutachten Miniatur in der Bilderhandschrift des Winand von Steeg Munchen Bayerisches Hauptstaatsarchiv Geheimes Hausarchiv HS 12 fol 8 Leben und Wirken BearbeitenJob Vener entstammte der in Schwabisch Gmund beheimateten Patrizierfamilie Vener und wurde als Sohn von Reinbold Vener dem Alteren in Strassburg geboren Eine erste gesicherte Nachricht uber ihn liegt vom Ende des Jahres 1378 vor als er eine vom Vater bei Clemens VII erbetene Pfrunde an der Speyerer Kirche erhielt 1383 1387 studierte Vener in Paris wo er das Baccalaureat erwarb besuchte von Herbst 1387 1393 die Universitat Heidelberg und ging schliesslich von 1393 bis 1397 die Hochschule von Bologna Dort fungierte er 1394 und 1396 als Prokurator der deutschen Studenten am 2 September 1395 erwarb er das Licentiat in romischem am 30 August 1397 in kanonischem Recht Bei einem zweiten Aufenthalt anlasslich der Romreise Konig Ruprechts promovierte er dort am 20 Februar 1402 zum Doktor beider Rechte Seit dem 13 September 1400 fungierte Job Vener als Protonotar des Kurfursten und romisch deutschen Konigs Ruprecht von der Pfalz der ihn wiederholt zu diplomatischen Missionen verwandte 1401 ist Vener als Kanoniker in Strassburg bezeugt ab 1403 wirkte er als Rechtslehrer an der Universitat Heidelberg und als kurpfalzischer Rat 1405 amtierte Job Vener inzwischen zum Priester geweiht als bischoflicher Offizial in Speyer Anfang des Jahres 1415 reiste der Geistliche zusammen mit Kurfurst Ludwig III Pfalz zum Konstanzer Konzil wo er an den Verhandlungen herausragenden Anteil nahm Eine dort von ihm verfasste Schrift weist ihn sowohl als erfahrenen Praktiker wie auch als ernsthaften aber konservativen Reformer aus dessen Kritik den Rahmen der bestehenden Kirche jedoch weder uberschreiten noch sprengen wollte Am Konklave von 1417 nahm er als Vertreter der deutschen Nation teil und erhielt sogar einige Stimmen bei der Papstwahl 1423 liess sich Job Vener endgultig in Speyer nieder 1424 nahm man ihn hier ins Domkapitel auf Ebenso wie zuvor Konig Ruprecht suchten auch dessen Nachfolger Kurfurst Ludwig III von der Pfalz und Veners alter Bologneser Mitstudent der Speyerer Bischof Raban von Helmstatt seinen Rat Besonders geschah dies bei komplizierten und bedeutenden Rechtsangelegenheiten wozu er auch viele Reisen unternahm z B nach Koln Strassburg Savoyen Aragon Paris mehrfach nach Osterreich und Italien Sein juristischer Sachverstand und seine Gelehrsamkeit zeigten sich in zahlreichen Gutachten Gleichermassen an theologischen juristischen und politischen Problemen interessiert befasste sich Vener sowohl mit weltlichen als auch mit geistlichen Fragen wobei seine Beurteilungen die hohe Wertschatzung der Zeitgenossen besassen Schon seit dem Konzil von Konstanz mit der Lehre von Jan Hus vertraut wurde er in der Kurpfalz bei der Bekampfung der Hussiten zu Rate gezogen Job Vener stand in engem Kontakt zur Basler Kartause 1 woraus man auf seine personliche Frommigkeit schliessen kann 1444 dotierte er fur sich ein ewiges Messgedachtnis im Dom zu Speyer Sein umfangreicher handschriftlicher Nachlass wurde von dem deutschen Mittelalterhistoriker Hermann Heimpel ausgewertet In der bedeutsamen dreibandigen Monographie Heimpels zur Familie Vener steht Job Vener im Zentrum der Betrachtung Peter Moraw stuft ihn als einen der bedeutendsten Juristen im mittelalterlichen Konigsdienst ein 2 Literatur BearbeitenAnsgar Frenken Vener Job In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 14 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 073 5 Sp 1565 1569 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Hermann Heimpel Die Vener von Gmund und Strassburg 1162 1447 Studien und Texte zur Geschichte einer Familie sowie des gelehrten Beamtentums in der Zeit der abendlandischen Kirchenspaltung und der Konzilien von Pisa Konstanz und Basel Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte Band 52 3 Bande Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1982 ISBN 3 525 35378 2 Jorg Schwarz Vener Job In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 753 f Digitalisat Birgit Studt Papst Martin V 1417 1431 und die Kirchenreform in Deutschland Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte des Mittelalters Bd 23 Bohlau Koln u a 2004 ISBN 3 412 17003 8 Zugleich Munster Westfalen Universitat Habilitations Schrift 2000 online Anmerkungen Bearbeiten Zur Karthause Basel Peter Moraw Gelehrte Juristen im Dienst der deutschen Konige des spaten Mittelalters 1273 1493 In Roman Schnur Hrsg Die Rolle der Juristen bei der Entstehung des modernen Staates Berlin 1986 S 77 147 wieder in Peter Moraw Gesammelte Beitrage zur deutschen und europaischen Universitatsgeschichte Strukturen Personen Entwicklungen Leiden 2008 S 465 540 hier S 493 Normdaten Person GND 118626477 lobid OGND AKS LCCN n82131421 VIAF 261813113 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vener JobKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Verfasser von ReformschriftenGEBURTSDATUM um 1370GEBURTSORT StrassburgSTERBEDATUM 9 April 1447STERBEORT Speyer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Job Vener amp oldid 215713436