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Joachim Prochno 17 Juni 1897 in Niemegk 10 September 1945 in Prag war ein deutscher Archivar und Gymnasiallehrer Von 1941 bis 1945 war er Direktor des Bohmischen Landesarchivs Prag Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenProchno schloss 1919 sein Studium an der Universitat Leipzig mit der Promotion uber Das Bevolkerungswesen Leipzigs in der Zeit vor und nach der Reformation ab Anschliessend arbeitete er als Gymnasiallehrer 1929 wechselte Prochno an das Gymnasium Zittau und begann zugleich mit seinen Forschungen zur Geschichte der Stadt Zittau der Oberlausitz sowie Bohmens Ab 1934 gehorte Prochno dem Arbeitsausschuss des Zittauer Geschichts und Museumsvereins an drei Jahre spater wurde er Schriftleiter des Vereins Ab 1939 leitete Prochno den Verein gemeinsam mit Ernst Alwin Seeliger Unmittelbar nach dem Munchner Abkommen machte auch Sachsen gegenuber der Rest Tschechoslowakei Anspruche auf Auslieferung von Archivalien aus den tschechischen Landesarchiven geltend Prochno der als Kenner der Prager Bestande galt wurde auf Vorschlag der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften vom Hauptstaatsarchiv Dresden mit der Erstellung einer Liste der in Frage kommenden Archivalien beauftragt Auf Vorschlag von Hellmut Kretzschmar wurde Prochno vom Leiter der Deutschen Archivkommission Ludwig Bittner in die Unterkommission zur Vertragsformulierung fur ein Archivabkommen mit der Tschechoslowakei berufen Nachdem am 6 Juli 1940 gefassten Beschluss der Abgabe aller die Oberlausitz betreffenden Archivalien nach Bautzen wurde Prochno nach Prag im Protektorat Bohmen und Mahren abgeordnet um aus den ca 32 000 unverzeichneten Archivalien der Bohmischen Hofkammer die Oberlausitzer Betreffe auszusondern Im Juni 1941 wurde Prochno als Landesarchivrat zum deutschen Direktor des bohmischen Landesarchiv Prag berufen Der Transport der Prager Hofkammerakten in das Staatliche Zweigarchiv der Sachsischen Oberlausitz auf die Ortenburg in Bautzen erfolgte im Spatsommer 1941 Ende Marz 1943 uberbrachte Prochno personlich vier Koffer mit 175 Urkunden aus der Zeit zwischen 1406 und 1619 nach Sachsen Nach der Befreiung Prags im Jahre 1945 wurde Prochno verhaftet Er verstarb am 10 September 1945 in polizeilicher Schutzhaft in Prag Augenzeuge seines Todes war der Volkskundler Josef Hanika Prochnos Witwe Marie geborene Menzel und sein Sohn Rudolf ubersiedelten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu den Schwiegereltern nach Leipzig Prochno war Autor zahlreicher geschichtswissenschaftlicher Aufsatze die u a im Neuen Lausitzischen Magazin den Zittauer Geschichtsblattern den Forschungen zur Geschichte Sachsens und Bohmens und der Corona Regni veroffentlicht wurden Sein bedeutendstes Werk stellt das Zittauer Urkundenbuch I dar das sowohl als Monographie in den Mitteilungen des Zittauer Geschichts und Museumsvereins als auch in den Banden 113 und 114 des Neuen Lausitzischen Magazins erschienen ist Wahrend seiner Tatigkeit in Prag wirkte er am Codex diplomaticus et epistolaris regni Bohemiae Ehrungen Bearbeiten1941 Ehrenmitglied des Zittauer Geschichts und MuseumsvereinsVeroffentlichungen Auswahl BearbeitenDas Bevolkerungswesen Leipzigs in der Zeit vor und nach der Reformation Universitat Leipzig 1919 Das Schreiber und Dedikationsbild in der deutschen Buchmalerei Bd 1 Bis zum Ende des 11 Jahrhunderts Leipzig und Berlin Teubner 1929 Zittauer Urkundenbuch I Regesten zur Geschichte der Stadt und des Landes Zittau 1234 1437 hrsg von Joachim Prochno Gorlitz Starke 1938 In 1238 1938 700 Jahre Geschichte der alten Sechsstadt Zittau Gorlitz 1938 S 3 421 Das Archivwesen der Stadt Zittau und die Quellen zur Stadtgeschichte in Friedrich Pietsch Hrsg Oberlausitzer Beitrage Festschrift fur Richard Jecht Gorlitz 1938 S 172 183 Die Prager Archive und ihre Bedeutung fur die Geschichte der Oberlausitz in Forschungen zur Geschichte Sachsens und Bohmens hrsg von R Kotzschke 1937 S 129 140 Das Bohmische Landesarchiv Prag Seine Geschichte und Bestande Prag Dr d Protektorates Bohmen und Mahren 1943Literatur BearbeitenGunter Oettel Joachim Prochno 1897 1945 in Zittauer Geschichtsblatter 50 2014 S 34 Reiner Neumann Eine weitere bisher nicht veroffentlichte Abschrift von Dr Joachim Prochno das Urbarium des Colestinerklosters Oybin von 1553 Oybinisch Vrbary in Oberlausitzer Heimatblatter 7 2005 S 24 40 Jurgen Rainer Wolf Perspektiven einer sachsisch tschechischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Archivwesens Ruckblick und Ausblick in Grenzuberschreitende bohmisch sachsische Beziehungen Widerspiegelung im Archivwesen und in der Landesgeschichte Landesverband sachsischer Archivarinnen und Archivare 2002 S 32 47Weblinks BearbeitenProchno Jachym PhDr Nachlass im Nationalarchiv Prag tschechisch Joachim Prochno Veroffentlichungen in den Regesta Imperii MainzNormdaten Person GND 137668708 lobid OGND VIAF 81830143 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Prochno JoachimALTERNATIVNAMEN Prochno JachymKURZBESCHREIBUNG deutscher Archivar und LehrerGEBURTSDATUM 17 Juni 1897GEBURTSORT NiemegkSTERBEDATUM 10 September 1945STERBEORT Prag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joachim Prochno amp oldid 229504764