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Joachim Mrugowsky 15 August 1905 in Rathenow an der Havel 2 Juni 1948 in Landsberg am Lech war ein deutscher SS Oberfuhrer und Leiter des Hygiene Instituts der Waffen SS Joachim Mrugowsky als Angeklagter im Nurnberger Arzteprozess Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Todliche Menschenversuche 3 Anklage und Hinrichtung nach Kriegsende 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJoachim Mrugowsky absolvierte nach seinem Abitur 1923 eine Banklehre Anschliessend studierte er Medizin und Biologie speziell Botanik in Halle In dieser Zeit wurde er Mitglied im Verein Deutscher Studenten Halle 1 Er promovierte 1930 zum Dr sc nat und bestand 1931 das arztliche Staatsexamen 1930 trat Joachim Mrugowsky in die NSDAP Mitgliedsnummer 210 049 ein 1930 31 war er Hochschulgruppenfuhrer des NSDStB an der Universitat Halle In dieser Funktion leitete er erste Aktionen gegen den evangelischen Theologen Gunther Dehn Zur selben Zeit trat Mrugowsky auch der SA bei drei Monate hatte er dort die Funktion des Standartenarztes Ab 1931 war er Angehoriger der SS Standarte Kustrin zuletzt Fuhrer dieser Standarte 1933 trat er schliesslich mit dem Dienstgrad SS Untersturmfuhrer in den Sicherheitsdienst der SS SD ein 1933 wurde er Assistent am Hygienischen Institut der Universitat Halle wo er im Februar 1934 einen Lehrauftrag fur Menschliche Erblichkeitslehre und Rassenhygiene erhielt Im Jahr 1935 wurde er hauptamtlicher SS Fuhrer beim SD Oberabschnitt Nord West Hannover nebenamtlich ubernahm er einen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Hannover ebenfalls zu dem Thema Menschliche Erblichkeitslehre und Rassenhygiene Der Reichsfuhrer SS Heinrich Himmler beauftragte ihn 1937 mit der Leitung des im Aufbau befindlichen Hygiene Instituts der Verfugungstruppe der SS spater Waffen SS mit dem Dienstrang eines SS Sturmbannfuhrers Zugleich war er Standartenarzt der Leibstandarte SS Adolf Hitler 1937 habilitierte Mrugowsky sich in Halle mit einer hygienischen Untersuchung uber ein mansfeldisches Bergmannsdorf 1940 wurde er zum Dozenten fur Hygiene und Bakteriologie an der Universitat Berlin ernannt Seit September 1943 war er Oberster Hygieniker beim Reichsarzt SS und Polizei Mrugowksy war befreundet mit dem Jenaer Lehrstuhlinhaber Friedrich Weyrauch 1940 ebenfalls NSDAP und SS Mitglied und Pate von dessen altester Tochter 2 Todliche Menschenversuche BearbeitenAb 1943 war Mrugowsky als Oberster Hygieniker und Amtschef III beim Reichsarzt SS und Polizei an zahlreichen Humanexperimenten an Haftlingen in den verschiedenen nationalsozialistischen Konzentrationslagern beteiligt Mrugowsky leitete unter anderem Versuche im KZ Sachsenhausen bei denen Haftlinge mit vergifteter Munition Akonitinnitrat beschossen wurden Bei zwei Haftlingen wurde der Oberschenkel durchschossen da sie keine Gifteinwirkung zeigten schieden sie aus dem Versuch aus Bei drei Haftlingen blieb die Gift Munition im Oberschenkel stecken Mrugowsky protokollierte ihr Sterben Der eine Vergiftete versuchte vergebens zu erbrechen Um dies zu erreichen steckte er vier Finger der Hand bis zu den Grundgelenken tief in den Mund Trotzdem setzte kein Erbrechen ein Die motorische Unruhe wuchs spater so stark dass sich die Personen aufbaumten wieder hinwarfen die Augen verdrehten sinnlose Bewegungen mit den Handen und Armen ausfuhrten Der Tod trat 121 123 und 129 Minuten nach Erhalt des Schusses ein Anklage und Hinrichtung nach Kriegsende BearbeitenMrugowsky wurde im Nurnberger Arzteprozess angeklagt wegen verbrecherischer Menschenversuche zum Tode durch Hangen verurteilt und 1948 im damaligen Kriegsverbrechergefangnis Landsberg War Criminals Prison No 1 hingerichtet 3 Literatur BearbeitenFlorian Bruns Medizinethik im Nationalsozialismus Entwicklungen und Protagonisten in Berlin 1939 1945 Reihe Geschichte und Philosophie der Medizin Bd 7 Franz Steiner Stuttgart 2009 ISBN 978 3 515 09226 5 Erhard Geissler Biologische Waffen nicht in Hitlers Arsenalen Biologische und Toxin Kampfmittel in Deutschland 1915 1945 Lit Munster 1998 ISBN 3 8258 2955 3 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 121 122 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Joachim Mrugowsky Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Joachim Mrugowsky im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Akten des Nurnberger Arzteprozesses englisch catalogus professorum halensis Joachim Mrugowsky Memento vom 15 Juni 2009 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Louis Lange Hrsg Kyffhauser Verband der Vereine Deutscher Studenten Anschriftenbuch 1931 Berlin 1931 S 152 Ernst Klee Deutsche Medizin im Dritten Reich Karrieren vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 039310 4 S 234 Bericht mit Foto Memento vom 17 September 2008 im Internet Archive Seitenaufruf vom 8 Januar 2007 Normdaten Person GND 138932085 lobid OGND AKS LCCN no2007020903 VIAF 56383676 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mrugowsky JoachimKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Oberfuhrer und Leiter des Hygiene Instituts der Waffen SSGEBURTSDATUM 15 August 1905GEBURTSORT Rathenow an der HavelSTERBEDATUM 2 Juni 1948STERBEORT Landsberg am Lech Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joachim Mrugowsky amp oldid 232660958